Murg (Thur)
Die Murg ist ein 34 km langer, südsüdöstlicher und linker Nebenfluss der Thur in den Schweizer Kantonen St. Gallen und Thurgau.
Murg | ||
Murg bei Münchwilen TG | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 622 | |
Lage | Schweizer Mittelland
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Thur → Rhein → Nordsee | |
Quelle | bei Schlattberg nahe Mühlrüti 47° 22′ 1″ N, 8° 57′ 44″ O | |
Quellhöhe | 960 m ü. M.[1] | |
Mündung | bei Warth in die Thur 47° 34′ 46″ N, 8° 53′ 4″ O | |
Mündungshöhe | 386 m ü. M.[1] | |
Höhenunterschied | 574 m | |
Sohlgefälle | ca. 17 ‰ | |
Länge | ca. 34 km[2] | |
Einzugsgebiet | 213,45 km²[3] | |
Abfluss am Pegel Frauenfeld[4] AEo: 213,3 km² Lage: 1,5 km oberhalb der Mündung |
NNQ (1992) MNQ 1974–2016 MQ 1974–2016 Mq 1974–2016 MHQ 1974–2016 HHQ (2007) |
370 l/s 2,49 m³/s 4,05 m³/s 19 l/(s km²) 6,05 m³/s 142 m³/s |
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Quelle und Mündung der Murg |
Neben Necker, Sitter und Glatt ist die Murg einer der wichtigsten Zuflüsse der Thur.
Geographie
Verlauf
Die Murg entspringt im Kanton St. Gallen auf einer Höhe von etwa 960 m ü. M. bei Schlattberg oberhalb von Mühlrüti.
Sie fliesst in nordnordwestlicher Richtung durch das Murgtal und mündet schliesslich bei Warth in der Nähe von Frauenfeld auf einer Höhe von ungefähr 386 m ü. M. von Südsüdosten und links in die aus dem Osten heranziehende Thur.
Ihr etwa 34 km langer Lauf endet ungefähr 574 Höhenmeter unterhalb ihres Ursprungs, sie hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 17 ‰.
Einzugsgebiet
Das 213,45 km² grosse Einzugsgebiet der Murg liegt im Schweizer Mittelland und wird durch sie über die Thur und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es besteht zu 29,7 % aus bestockter Fläche, zu 55,8 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 13,6 % aus Siedlungsfläche und zu 1,0 % aus unproduktiven Flächen.
Die Flächenverteilung
Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 596,6 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 384 m ü. M. und die maximale Höhe bei 1021 m ü. M.[5]
Zuflüsse
Die Lützelmurg und die Lauche fliessen in Matzingen in die Murg. Der Tuenbach vereint sich kurz vor deren Mündung in die Murg mit der Lauche.
Zuflüsse der Murg ab 5 km Länge
Name | GKZ | Lage | Länge in km | EZG in km² | MQ in m³/s | Mündungsort Koordinaten | Mündungshöhe in m | Bemerkungen |
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Aubach | CH000258 | links | 3,3 | 4,26 | 0,11 | beim Kloster Fischingen, Fischingen | 617,0 | |
Tanneggerbach | CH002075 | links | 6,1 | 10,72 | 0,28 | bei Boland, Oberwangen | 573,9 | |
Aumühlebach | CH002077 | rechts | 4,9 | 6,11 | 0,15 | bei Boland, Oberwangen | 570,3 | Alternativname: Aumülibach |
Littenheiderkanal | CH002074 | rechts | 5,6 | 7,69 | 0,15 | bei Wies, Wiezikon bei Sirnach | 549,5 | Alternativname: Egelseekanal |
Chrebsbach | CH002073 | rechts | 7,5 | 15,81 | 0,33 | bei Büel, St. Margarethen | 497,1 | Alternativname: Chräbsbach |
Tüelbach | CH002072 | links | 2,4 | 2,82 | bei Risi, Wängi | 476,9 | ||
Lauche | CH002068 | rechts | 15,9 | 61,93 | 0,95 | in Matzingen | 440,1 | |
Lützelmurg | CH000659 | links | 19,0 | 43,40 | 0,91 | bei Matzingen | 437,1 | |
Mülitöbeli | CH002061 | links | 2,9 | 2,06 | in Frauenfeld | 393,7 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet | |
Murg[Z 2] | 34,2 | 213,45 | 4,11 | bei Warth | 386 | Mündet in die Thur |
Anmerkungen zur Tabelle
- Von der Quelle zur Mündung. Daten von Swisstopo (map.geo.admin.ch)
- Die Daten der Murg zum Vergleich
Gemeinden am Lauf der Murg
Am Ufer der Murg liegen von der Quelle bis zur Mündung folgende Gemeinden: Mosnang, Kirchberg, Fischingen, Sirnach, Münchwilen, Wängi, Stettfurt, Matzingen und Frauenfeld. Früher lag Frauenfeld am rechten Ufer der Murg. Aufgrund der regen Bautätigkeit in den letzten Jahrhunderten fliesst die Murg nun jedoch durch die Stadt, was zum Bau zahlreicher kleiner Brücken führte.
Hydrologie
Bei der Mündung der Murg in die Thur beträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 4,11 m³/s. Ihr Abflussregimetyp ist pluvial inférieur[6] und ihre Abflussvariabilität[7] beträgt 25.
Wirtschaft und Verkehr
Wasserkraft
Die Murg trieb einst zahlreiche Mühlen an, darunter die Mühle Matzingen. Ab etwa 1830 siedelten sich neue Textilfabriken in Sirnach, Münchwilen, Rosental, Wängi, Jakobstal, Matzingen, Murkart und Frauenfeld an und nutzten die Wasserkraft der Murg.
Brücken
Auf ihrem Weg wird die Murg von über 70 Brücken überspannt. Ein Drittel davon befinden sich in Frauenfeld.
Bahn
Die Frauenfeld-Wil-Bahn von Wil nach Frauenfeld fährt ab Münchwilen entlang des Murgtals.
Jakobsweg
Der Schweizer Jakobsweg, auch «Schwabenweg» genannt, verläuft teilweise entlang der Murg, besonders in Münchwilen, Sirnach bis Fischingen.
Bildergalerie
- zwischen Mühlrüti und Fischingen
- in Sirnach
- in Münchwilen
- in Wängi
- in Frauenfeld
- Mündung der Murg (rechts) in die Thur (unten) bei Warth
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
- Auswertungen zum Gewässernetz. (XLSX) (Nicht mehr online verfügbar.) BAFU, Dezember 2013, archiviert vom Original am 13. Juni 2018; abgerufen am 9. August 2017 (Auflistung Fliessgewässer der Schweiz >30km). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Abgerufen am 18. August 2018.
- Messstation Frauenfeld 2016 (PDF), Bundesamt für Umwelt BAFU
- Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Murg
- Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006. .
- Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
- Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Murg, Bundesamt für Umwelt (BAFU)