Menslage
Menslage ist eine Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Artland im Norden des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen und liegt im Artland als Teil des Erholungsgebiets Hasetal.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Osnabrück | |
Samtgemeinde: | Artland | |
Höhe: | 23 m ü. NHN | |
Fläche: | 65,23 km2 | |
Einwohner: | 2499 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 38 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 49637 | |
Vorwahlen: | 05437, 05431, 05436 | |
Kfz-Kennzeichen: | OS, BSB, MEL, WTL | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 59 025 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 14 49637 Menslage | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Doris Schmidt (SPD) | |
Lage der Gemeinde Menslage im Landkreis Osnabrück | ||
Zum Kirchspiel Menslage gehören die Bauerschaften Andorf, Borg, Bottorf, Hahlen, Hahnenmoor, Herbergen, Klein Mimmelage, Renslage, Schandorf, Wasserhausen und Wierup.
Geografie
Geografische Lage
Menslage liegt im Norden des Artlands am Übergang zum Oldenburger Münsterland. Die Kleine Hase durchfließt das Gemeindegebiet von Osten nach Westen und ist westlich des Gemeindeteils Menslage als Hahnenmoorkanal kanalisiert.
Gemeindegliederung
Menslage besteht aus den 1972 eingemeindeten ehemaligen Gemeinden:
- Menslage
- Hahnenmoor
- Hahlen
- Andorf
- Renslage
- Klein Mimmelage
- Bottorf
- Borg
Nachbargemeinden
Menslage grenzt im Osten an Quakenbrück und Badbergen, im Süden an Nortrup, Kettenkamp, Eggermühlen und Berge, im Westen an Herzlake (Landkreis Emsland) sowie im Norden an Löningen und Essen (Oldenburg) (beide Landkreis Cloppenburg).
Klima
Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Menslage 8,5–9,0 °C und es fallen ca. 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20–25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.
Geschichte
Menslage wurde 1188 erstmals als Mencelage erwähnt.[2] Im Jahr darauf fanden sich die Schreibweisen Menkelage oder Mencelaghe und um 1350 Menslaghe; seit 1442 ist die heutige Schreibweise üblich. Die Namensherkunft unterliegt verschiedenen Deutungen. Während man zunächst annahm, Menslage bedeute eine mit Minze bewachsene Niederung, was im feuchten und fruchtbaren Urstromtal der Hase durchaus denkbar wäre, geht man heute davon aus, dass der Name mit dem Meyerhof zu Menslage zu tun hat, der noch heute existiert und vermutlich aus einem um 800 erbauten fränkischen Königs- oder Wehrhof entstanden ist.
Möglicherweise waren die ersten Bewohner „Menken“ oder „Mensken“ – wie früher Mönche genannt wurden – und dass man ihre Behausung Menkelage nannte, woraus sich Menslage entwickelt haben könnte. Nachgewiesen ist jedenfalls, dass zur Zeit Karls des Großen Mönche beim Bau dieses Meyerhofes sowie eines Heerlagers im heutigen Ortsteil Herbergen tätig waren.
Eine weitere Deutung bezieht sich schließlich auf das Ministerialengeschlecht derer zu Menslage, das zur Dienstmannschaft der Grafen Otto und Johann von Oldenburg gehörte, denen wiederum besagter Meyerhof um 1245 gehörte und die auf dem weitläufigen Grund des Meyerhofs ein Zisterzienserkloster stifteten, das zunächst den Namen „Rosenthal“ trug und 1252 von Menslage in den Börsteler Wald zog und aus dem wiederum das heutige, freiweltliche Damenstift Börstel hervorging. Die erste Kunde über einen Besitzer des Meyerhofes bringt eine Quakenbrücker Urkunde aus dem Jahre 1486, worin ein Meyer tho Menslage genannt wird – eventuell ein Mitglied dieses Ministerialengeschlechts.
Die Marienkirche in der Ortsmitte wurde 1247 von den Grafen zu Oldenburg auf Erlaubnis des Abts des Klosters Corvey gegründet. Damit erfolgte die Abpfarrung von der Mutterkirche in Löningen und das Kirchspiel Menslage war entstanden. Die im frühgotischen Stil aus Raseneisenstein erbaute Kirche wurde zunächst ohne Turm errichtet, der erst 1579 nachträglich angebaut wurde und für den Ueffelner Sandstein verwendet wurde. Rund um den an der Nordseite der Kirche gelegenen Friedhof wurden Speicher aus Felssteinen errichtet, die von der Bevölkerung zur Getreidelagerung genutzt wurde. So entstand ein abgeschlossener Platz, der nur durch zwei Eingänge zugänglich war: Die Andorfer und die Herberger Pforte. Bei Kriegsgefahr retteten sich die Einwohner an diesen gesicherten Platz. Mit der Zeit verloren die Speicher ihre Bedeutung, weil die Bauern es vorzogen, das wertvolle Getreide an sicheren Plätzen auf ihren eigenen Höfen zu lagern; einer der alten Speicher wurde zum Ratsspeicher umgebaut, in dem künftig der Kirchenvorstand tagte und aus den anderen entstanden Wohn- und Arbeitsräume, hauptsächlich Werkstätten der Kirchhöfer und Wördener.
Einwohnerentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Menslage im jeweiligen Gebietsstand und jeweils am 31. Dezember.
Bei den Zahlen handelt es sich um Fortschreibungen des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[3] auf der Basis der Volkszählung vom 25. Mai 1987.
Bei den Angaben aus den Jahren 1961 (6. Juni) und 1970 (27. Mai) handelt es sich um die jeweiligen Volkszählungsergebnisse.[4]
Jahr | Einwohner |
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1961 | 2965 |
1970 | 2905 |
1987 | 2434 |
1990 | 2433 |
1995 | 2693 |
2000 | 2649 |
2005 | 2546 |
2010 | 2509 |
2011 | 2534 |
2015 | 2462 |
2017 | 2441 |
2018 | 2418 |
Religion
Die Bevölkerung der Gemeinde ist überwiegend traditionell evangelisch geprägt. Im Zentrum der Gemeinde befindet sich die evangelisch-lutherische Kirche St. Marien.[5]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat gegenwärtig 13 Mitglieder aus vier Parteien oder Gruppen. Bürgermeister ist Jürgen Kruse (SPD).
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.
Rat der Gemeinde Menslage: Wahlergebnisse und Gemeinderäte | |||||||||||||||||||
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CDU | SPD | GRÜNE | FDP | Gesamt | Wahl- beteiligung | ||||||||||||||
Wahlperiode | % | % | % | % | % | % | |||||||||||||
1996–2001 | 33,7 | 5 | 53,1 | 8 | 6,6 | 0 | 6,6 | 0 | 100 | 13 | 69,5 | ||||||||
2001–2006 | 44,0 | 7 | 47,5 | 6 | 3,6 | 0 | 4,9 | 0 | 100 | 13 | 68,0 | ||||||||
2006–2011 | 47,5 | 6 | 43,0 | 5 | 5,0 | 1 | 4,6 | 1 | 100 | 13 | 69,3 | ||||||||
2011–2016 | 32,90 | 4 | 53,92 | 7 | 7,64 | 1 | 5,55 | 1 | 100 | 13 | 65,05 | ||||||||
Prozentanteile gerundet. Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[6], Landkreis Osnabrück[7][8]. Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet, da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen. |
Bürgermeister
Städtepartnerschaften
- Gietrzwałd (deutsch Dietrichswalde), Powiat Olsztyński, Woiwodschaft Ermland-Masuren, Polen
Verkehr
Menslage war von 1904 bis 1952 an die Kleinbahn Lingen–Berge–Quakenbrück angeschlossen.
Die Busse der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück stellen im Stundentakt eine Anbindung her von Menslage nach Quakenbrück zum Bahnhof (mit Zuganschluss nach Osnabrück und Oldenburg) sowie nach Fürstenau.
Der Ort liegt an der Ferienstraße Artland-Route.
Söhne und Töchter der Stadt
- Bernhard Möllmann (* 10. September 1832; † 30. Dezember 1897), Politiker, Oberbürgermeister von Osnabrück, Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Friedrich Wachhorst de Wente (* 23. Februar 1863 in Bottorf; † 16. Februar 1939 in Groß Mimmelage), Politiker DDP bzw. Deutsche Staatspartei.
- Margarete zur Bentlage (* 24. März 1891; † 16. Februar 1954 in Garmisch-Partenkirchen), Schriftstellerin
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Hermann Rothert: Heimatbuch des Kreises Bersenbrück. Bd. 1: Geschichte. Kleinert, Quakenbrück 1933, S. 14.
- Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Bevölkerungsfortschreibung (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 259.
- Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Marien (Memento des Originals vom 22. September 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Tabelle 5000311
- Landkreis Osnabrück, Amtliche Endergebnisse der Kreiswahl am 9. September 2001 (Memento vom 25. Mai 2005 im Internet Archive) (PDF; 528 kB)
- Die Kommunalwahl Landkreis Osnabrück vom 11. September 2011 (enthält auch Ergebnisse 2006). (PDF 8,0MB S. 18 Spalte "Gemeindewahlen") Landkreis Osnabrück, abgerufen am 6. März 2016.
- Nina Strakeljahn: Doris Schmidt ist neue Bürgermeisterin von Menslage. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 7. Juli 2020, abgerufen am 21. Juli 2020.
- Ich würde Menslage nicht gerecht. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 9. September 2010, abgerufen am 25. September 2018.
- Elisabeth Gadeberg: Menslages Altbürgermeister Werner Osing wird am Freitag 80 Jahre. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 20. September 2013, abgerufen am 25. September 2018.