Voltlage
Voltlage ist eine Gemeinde innerhalb der Samtgemeinde Neuenkirchen im Westen des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Osnabrück | |
Samtgemeinde: | Neuenkirchen | |
Höhe: | 48 m ü. NHN | |
Fläche: | 42,35 km2 | |
Einwohner: | 1779 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 49599 | |
Vorwahl: | 05467 | |
Kfz-Kennzeichen: | OS, BSB, MEL, WTL | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 59 032 | |
Gemeindegliederung: | 3 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Overbergstraße 4 49599 Voltlage | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Hermann Dreising (CDU) | |
Lage der Gemeinde Voltlage im Landkreis Osnabrück | ||
Geografie
Geografische Lage
Voltlage liegt im westlichen Bramgau am Übergang zum Tecklenburger Land.
Nachbargemeinden
Voltlage grenzt im Norden an Fürstenau, im Nordosten an Merzen, im Osten an Neuenkirchen sowie im Süden an Recke und im Westen an Hopsten (beide Kreis Steinfurt, Nordrhein-Westfalen).
Geschichte
Bis 1400 gehörte Voltlage zur Grafschaft Tecklenburg. Mit der Niederlage der Grafen von Tecklenburg gegen die Bischöfe vom Bistum Münster und Bistum Osnabrück wurde Voltlage ein Teil des Hochstifts Osnabrück. Voltlage gehörte seitdem bis 1802 zum Bistum Osnabrück. Nach der französischen Besetzung bis 1814 kam Voltlage infolge des Wiener Kongress an das Königreich Hannover. Mit der Niederlage des Königreichs Hannover von 1866 wurde Voltlage Teil von Preussen.
Religion
Voltlage ist zum größten Teil römisch-katholisch. Der Hochaltar und die Seitenaltäre der 1766 geweihten katholischen Pfarrkirche St. Katharina stammen von dem Bildhauer Johann Heinrich König (1705–1784) aus Münster (Westfalen).
Kriegsende in Voltlage
Nachdem die britischen Streitkräfte mit der Operation Plunder ab dem 23. März 1945 den Rhein überquerten und innerhalb weniger Tage durch das Münster- und Tecklenburger Land vorrückten, geriet auch Voltlage in das Kampfgebiet der Front. Als die 156. Brigade der 52nd (Lowland) Infantry Division am 7. April das Nachbardorf Halverde kampflos eroberte, wandte sich das Kriegsgeschehen am Folgetag auf Voltlage und Weese zu. Die Kämpfe am Sonntag, den 8. April um Voltlage gingen als der „blutige Weiße Sonntag“ in die Geschichte des Dorfes ein.[2]
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Höckel und Weese eingegliedert.[3]
Einwohnerentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Voltlage im jeweiligen Gebietsstand und jeweils am 31. Dezember.
Bei den Zahlen handelt es sich um Fortschreibungen des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[4] auf Basis der Volkszählung vom 25. Mai 1987.
Bei den Angaben aus den Jahren 1961 (6. Juni) und 1970 (27. Mai) handelt es sich um die Volkszählungsergebnisse einschließlich der Orte, die am 1. Juli 1972 eingegliedert wurden.[3]
Jahr | Einwohner |
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1961 | 1704 |
1970 | 1648 |
1987 | 1587 |
1990 | 1645 |
1995 | 1739 |
2000 | 1769 |
2005 | 1825 |
2010 | 1782 |
2011 | 1754 |
2015 | 1743 |
2017 | 1717 |
2018 | 1732 |
2020 | 1779 |
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat seit der Kommunalwahl 2016 zehn Mitglieder aus zwei Parteien oder Gruppen. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Vorsitzender des Rates.
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.
Rat der Gemeinde Voltlage: Wahlergebnisse und Gemeinderäte | |||||||||||||||||||
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CDU | GRÜNE | Gesamt | Wahl- beteiligung | ||||||||||||||||
Wahlperiode | % | % | % | % | |||||||||||||||
1996–2001 | 94,7 | 11 | 5,3 | 0 | 100 | 11 | 77,1 | ||||||||||||
2001–2006 | 88,5 | 10 | 11,5 | 1 | 100 | 11 | 71,4 | ||||||||||||
2006–2011 | 90,6 | 10 | 9,4 | 1 | 100 | 11 | 63,7 | ||||||||||||
2011–2016 | 87,1 | 10 | 12,9 | 1 | 100 | 11 | 65,52 | ||||||||||||
2016–2021 | 92,2 | 10 | 7,8 | 1 | 100 | 11 | 67,27 | ||||||||||||
Prozentanteile gerundet. Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[5], Landkreis Osnabrück[6][7], neuenkirchen-os.de . Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet, da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen. |
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit November 2016 der Landwirt Norbert Trame.[8] Sein Vorgänger war Bernhard Egbert (CDU), der das Amt 15 Jahre lang innehatte.[9]
- seit 2016 Norbert Trame (CDU)
- 2001–2016 Bernhard Egbert (CDU)
- 1981–2001 August Mönter (CDU)[10]
Wappen
Das Wappen besteht aus drei Ähren, die die Ortsteile Voltlage, Weese und Höckel symbolisieren und einem gebrochenen Wagenrad, welches für die Namenspatronin Katharina von Alexandrien der Voltlager Kirche steht.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Es gibt ein Heimatmuseum in Höckel.
Bauwerke
Der Grundstein für die katholische Kirche St. Katharina im Ortskern von Voltlage wurde im Jahre 1752 gelegt. Bis zu deren Einweihung vergingen gut drei Jahre. Äußerlich macht die Kirche einen sehr schlichten Eindruck, im Innenraum befindet sich jedoch einer der prachtvollsten Barockaltäre des Umkreises. Außerdem befindet sich in der Katharinenkirche eine sehr seltene Klausing-Orgel, welche jedoch dringend einer Renovierung bedarf.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Es bestehen einige Busverbindungen der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück von Voltlage nach Neuenkirchen, Merzen, Fürstenau, Recke und eine stündliche Verbindung nach Osnabrück.
Bildung
- Kindertagesstätte St.Katharina, Leitung: Paula Neumann
- Kindergarten St.Katharina, Leitung: Paula Neumann
- Overberggrundschule, Schulleiterin: Annette Krone
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- August Mönter (ehem. Bürgermeister in Voltlage; † 15. August 2017).
- Pastor Hermann Rotermann († 15. Januar 2013).
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Bernhard Heinrich Overberg (1754–1826), römisch-katholischer Theologe und Pädagoge
- Georg Dominikus Berg (1798–1837), katholischer Theologe
- August Hülsmann (* 1948), ehemaliger Provinzial der Deutschen Ordensprovinz des römisch-katholischen Ordens der Herz-Jesu-Priester
Literatur
- Günter Wegmann: Das Kriegsende zwischen Ems und Weser 1945. 2. erweiterte Auflage, H. Th. Wenner, Osnabrück 2000, ISBN 3-87898-367-0.
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Christian Geers: 8. April 1945: Der „blutige Weiße Sonntag“ in Voltlage. In: NOZ.de (Neue Osnabrücker Zeitung). 5. April 2015, abgerufen am 2. April 2018.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 254.
- Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Bevölkerungsfortschreibung
- Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Tabelle 5000311
- Landkreis Osnabrück, Amtliche Endergebnisse der Kreiswahl am 9. September 2001 (Memento vom 25. Mai 2005 im Internet Archive) (PDF; 528 kB)
- Die Kommunalwahl Landkreis Osnabrück vom 11. September 2011 (enthält auch Ergebnisse 2006). (PDF 8,0MB S. 39 Spalte "Gemeindewahlen") Landkreis Osnabrück, abgerufen am 6. März 2016.
- Peter Selter: Norbert Trame neuer Voltage Bürgermeister. noz.de, 3. November 2016.
- Peter Selter: Bernhard Egbert bewies gutes Händchen für Voltlage. noz.de, 3. November 2016.
- https://traueranzeigen.noz.de/traueranzeige/august-moenter August Mönter; Nachruf der Gemeinde