Malyj Beresnyj
Malyj Beresnyj (ukrainisch Малий Березний; russisch Малый Березный Maly Beresny, slowakisch Malý Berezný, Malé Berezné, ungarisch Kisberezna) ist ein Dorf im Westen der ukrainischen Oblast Transkarpatien an der Grenze zur Slowakei mit etwa 1600 Einwohnern (2001).[1]
Malyj Beresnyj | |||
Малий Березний | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Transkarpatien | ||
Rajon: | Rajon Welykyj Beresnyj | ||
Höhe: | 193 m | ||
Fläche: | 5,4218 km² | ||
Einwohner: | 1.597 (2001) | ||
Bevölkerungsdichte: | 295 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 89040 | ||
Vorwahl: | +380 3135 | ||
Geographische Lage: | 48° 52′ N, 22° 27′ O | ||
KOATUU: | 2120883601 | ||
Verwaltungsgliederung: | 3 Dörfer | ||
Adresse: | вул. Центральна буд. 60 89040 с. Малий Березний | ||
Website: | Webseite des Gemeinderates | ||
Statistische Informationen | |||
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Auf einem Hügel im oberen Teil des Dorfes befindet sich mit dem St.-Nikolaus-Kloster der Basilianer eines der größten griechisch-katholischen Klöster in Transkarpatien.
Geographische Lage
Die Ortschaft mit einer Fläche von 5,4218 km²[1] liegt in den Waldkarpaten auf einer Höhe von 193 m an der Mündung der 25 km langen Ubljanka (Ублянка) in die Usch, 3 km südlich vom Rajonzentrum Welykyj Beresnyj und 39 km nördlich vom Oblastzentrum Uschhorod.
Durch das Dorf verläuft die Fernstraße N 13, an der im Dorf die Regionalstraße P–53 abzweigt, die nach dem, zum Dorf zählenden Grenzübergang zur Slowakei[2] als I/74 zur ostslowakischen Gemeinde Ubľa führt. Malyj Beresnyj besitzt eine Bahnstation an der Bahnstrecke Lwiw–Sambir–Tschop.
Gemeinde
Malyj Beresnyj ist das administrative Zentrum der gleichnamigen Landratsgemeinde[3] im Südwesten des Rajon Welykyj Beresnyj, zu der noch die Dörfer Myrtscha (Мирча, ⊙) mit etwa 680 Einwohnern und Sawossyna (Завосина, ⊙) mit etwa 190 Einwohnern gehören.
Geschichte
Das Dorf wurde im 13./14. Jahrhundert von Einwohnern aus Welykyj Beresnyj gegründet und 1427 erstmals schriftlich erwähnt.[4] In der staatlichen Steuerliste von 1427 wurde Malyj Beresnyj zu den Besitzungen der Uschhorod-Newyzkyj-Burgdomäne gezählt und als ein Dorf von durchschnittlicher Größe bezeichnet.[5] Bis 1919 war die Ortschaft Teil des unter habsburgische Herrschaft geratenen Königreichs Ungarn und lag dort im Komitat Ung. Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns wurde die Karpatenukraine, durch den Vertrag von Saint-Germain vom 10. September 1919, der Tschechoslowakei angegliedert. Das Dorf selbst, am westlichen Ufer der Usch auf slowakischer Seite gelegen, kam jedoch erst 1928/1930 nach Grenzkorrekturen an die Karpatenukraine und verblieb dort (bzw. ab dem 30. September 1938 als Tschecho-Slowakische Republik) bis zum Ersten Wiener Schiedsspruch am 2. November 1938. Aufgrund des Schiedsspruchs kam die Ortschaft erneut an Ungarn. Wegen Protestes gegen die ungarische Herrschaft wurden mehr als 50 Bewohner zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt.[4] Am 27. Oktober 1944 wurde das Dorf von Truppen der Roten Armee befreit.[4] Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Tschechoslowakei in den Grenzen aus der Zeit vor dem Münchner Abkommen wiederhergestellt, jedoch mit Ausnahme der Karpatenukraine, die der Sowjetunion zugeschlagen und dort in die Ukrainische SSR eingegliedert wurde. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde Malyj Beresnyj 1991 Teil der unabhängig gewordenen Ukraine.
Demografie
In der Ortschaft lebten 1825 in 85 Häusern 787 Menschen und im Jahr 1837 hatte das Dorf 745 Einwohner. Von diesen gehörten 701 der griechisch-katholischen und 30 römisch-katholischen Konfession an und 20 Bewohner waren jüdischen Glaubens. 1944 lebten in 210 Häusern 1066 Einwohner. Bis 1980 stieg die Einwohnerzahl auf 1623.[6]
Weblinks
- Kis-Berezna Fényes Elek: Magyarország történeti földrajza (ungarisch); deutsch: Historische Geographie von Ungarn
- Webseite zum St.-Nikolaus-Kloster (ukrainisch)
Einzelnachweise
- Ortswebseite auf der offiziellen Webpräsenz der Werchowna Rada; abgerufen am 22. Januar 2019 (ukrainisch)
- Kontrollpunkt Ubľa-Malyj Beresnyj auf karpataljaturizmus.info; abgerufen am 22. Januar 2019 (ukrainisch)
- Webseite der Landratsgemeinde auf der offiziellen Webpräsenz der Werchowna Rada; abgerufen am 22. Januar 2019 (ukrainisch)
- Ortsgeschichte Malyj Beresnyj in der Geschichte der Städte und Dörfer der Ukrainischen SSR; abgerufen am 22. Januar 2019 (ukrainisch)
- Malyj Beresnyj auf travelua.com.ua; abgerufen am 22. Januar 2019 (ukrainisch)
- Siegel und Wappen der Rajone Welykyj Beresnyj und Mischhirja auf kolyba.org.ua; abgerufen am 22. Januar 2019 (ukrainisch)