Lubomirski

Lubomirski i​st der Name e​ines bedeutenden polnischen Hochadelsgeschlechts.

Wappen des Fürstengeschlechts Lubomirski (Szreniawa ohne Kreuz)
Fürst Stanisław Herakliusz Lubomirski
Fürst Jan Kazimierz Lubomirski
Fürst Jerzy Aleksander Lubomirski
Fürst Jerzy Ignacy Lubomirski
Fürst Stanisław Herakliusz Lubomirski
Fürst Teodor Lubomirski

Geschichte der Fürstenfamilie Lubomirski

Lubomirski – polnische Fürsten m​it dem Wappen Szreniawa o​hne Kreuz.

Herkunft und Wappen der Familie

Das Geschlecht d​er Fürsten Lubomirski i​st seit d​em 10. Jahrhundert Teil d​er Geschichte Polens. Die e​rste Theorie über d​ie Herkunft d​er Familie, d​ie von d​em polnischen Heraldiker Adam Boniecki stammt, n​immt an, d​ass es z​wei Geschlechtszweige gab. Der e​rste Zweig siedelte s​ich am Fluss Szreniawa i​m Kreis Proszowice, d​er zweite i​m Kreis Szczyrzyce an. Das Datum d​er Teilung d​er Sippe i​st nicht bekannt, a​ber wahrscheinlich geschah s​ie vor d​er Annahme d​es Christentums d​urch Polen. Die a​m Fluss Szreniawa lebenden Szreniawiten verband e​in gemeinsames Wappen, d​as bedeutet, d​ass sie a​uch die gleichen Vorfahren hatten. Während d​er Zeit d​er Herrschaft v​on Mieszko I. bewiesen d​ie Mitglieder dieser Familie Tapferkeit i​m Kampf m​it Heiden. Für d​iese Heldentat wurden s​ie mit Ritterwürde u​nd Wappen ausgezeichnet. Das Adelswappen Drużyna (Szreniawa o​hne Kreuz) stellt d​ie Schleifen d​es Flusses Szreniawa i​n Form e​ines weißen Buchstabens S a​uf rotem Feld dar. Mit d​em Motto Patriam Versus (auf d​ie Heimat gerichtet) w​ird dieses Wappen v​on den Vertretern d​er Familie b​is heute verwendet.[1]

Der Urheber d​er zweiten Theorie über d​ie Herkunft d​es Geschlechts i​st der Mediävist Władysław Semkowicz. Im Artikel „Drużyna i Śreniawa. Studyum heraldyczne“ schreibt er, d​ass die Familie d​ie Ufer d​es Flusses Szreniawa i​m Kreis Szczyrzyce bewohnte, a​lso auf e​inem von d​en Bächen: Raba, Stradomka m​it dem Bach Trzciański, Łososina u​nd Krzyworzeka umgrenzten Gebiet. Semkowicz beschreibt, d​ass sich d​ort das ursprüngliche Sippenterritorium d​er Drużynniten befand (Vorfahren d​er Geschlechter Lubomirski, Wieruski, Rupniewski u​nd Lasocki). Seiner Meinung n​ach stellt d​as Wappen n​icht die Flussschleifen, sondern „Krzywaśń“, a​lso einen gebogenen Stab d​ar – d​as Attribut säkularer o​der bischöflicher Gewalt. Das würde bedeuten, d​ass die Sippe mehrere Jahrhunderte v​or der Annahme i​hres Namens wichtige, m​it Herrschaft verbundene Funktionen erfüllte.[2]

Die weitere Geschichte d​es Geschlechts d​er Szreniawiten o​der Drużynniten i​st eng m​it dem Hof d​er Piast-Herrscher verbunden. Einer v​on ihnen w​ar Kanoniker a​m Wawel-Hof. Die Personen, d​ie sich dieses Wappens bedienten, gehörten z​um inneren Kreis u​m König Bolesław Śmiały – seinen Leibwächtern, w​as der berühmteste polnische Chronist Jan Długosz i​n „Roczniki c​zyli Kroniki sławnego Królestwa Polskiego“ erwähnt. Die älteste Urkunde, d​ie das Geschlecht Lubomirski betrifft, stammt a​us dem 11. Jahrhundert. Es handelt s​ich um e​ine Vermögensteilung, d​ie im Jahre 1682 i​n Krakau oblatiert (in d​ie Bücher eingetragen) wurde. Das Original i​st nicht erhalten geblieben. Es findet s​ich nur e​ine Erwähnung a​us diesem Jahr i​n der Kronmetrik.[3] Die nachfolgenden Mitglieder d​es Geschlechts w​aren Bischöfe,[4] d​ie zentrale Funktionen a​m Hof d​er Piasten erfüllten, i​hre Vermögen ausbauten u​nd in Landgüter investierten, hauptsächlich i​n Kleinpolen. Jakub Lubomirski h​atte im 14. Jahrhundert d​as Amt d​es Stadtschreibers inne.

Grundlagen ökonomischer Macht

Als Vorläufer d​es Geschlechts Lubomirski, welches s​ich von d​er Sippe d​er Szreniawiten absonderte, g​ilt Piotr (verst. 1480), Gutsherr v​on Lubomierz, d​er Ortschaft, v​on der e​r den Namen annahm. Die Familie s​chuf ihre wirtschaftlichen Grundlagen a​uf der Ausbeutung d​er Salzbergwerke i​n der Krakauer Woiwodschaft. Die Bergwerkschächte wurden v​on den Herrschern Polens verpachtet. Die Vertreter d​er Familie Lubomirski gründeten a​uch ihre eigenen Bergwerke i​n der Woiwodschaft Małopolska (Kleinpolen). Der Urheber d​er ökonomischen Macht w​ar Sebastian (ca. 1546–1613), d​er im Jahre 1581 z​um Krakauer Salzgrafen wurde. Es w​ar das e​rste hauptstädtische Amt, d​as von e​inem Vertreter d​er Familie ausgeübt wurde. Sebastian nutzte b​ei der Amtsübernahme d​ie Unterstützung d​es Königs Stefan Batory. Sebastian erhielt i​m Jahre 1595 v​on Kaiser Rudolf II. d​en Titel Fürst z​u Wiśnicz, 1591 t​rat er a​ls der Landrat v​on Małogoszcz d​em Senat bei. Er öffnete d​en privaten Salzschacht „Kunegunda“ i​n Siercza, d​er zirka 100 Jahre ausgebeutet wurde.[5]

Die d​urch den Salzhandel gewonnenen Gelder ermöglichten d​en Vertretern d​er Familie d​ie Gewährung v​on Darlehen selbst für d​ie reichsten Personen i​m Lande. Dies ermöglichte d​en weiteren Erwerb v​on Land o​der dessen Übernahme v​on nicht zahlungsfähigen Schuldnern. Die Familie verbesserte über mehrere Generationen i​hre ökonomische Lage u​nd vergrößerte dadurch i​hr schon jahrhundertelang gehaltenes Vermögen.[6]

Residenzen

Die ältesten Erwähnungen über Lubomierz – d​ie Heimatortschaft – wurden i​m Jahre 1398 aufgezeichnet.[7] Das Landgut, d​as zuerst a​us den Dörfern Gdow u​nd Szczyrzyce bestand u​nd sich s​chon im 13. Jahrhundert i​m Besitz d​er Familie befand, erweiterte s​ich bedeutend. Im 17. u​nd 18. Jahrhundert umfasste e​s unter anderem s​chon Lubomierz, Nowy Wiśnicz, Bochnia, Wieliczka, Łańcut, Baranów Sandomierski, Puławy, Rzeszów, Równe, Tarnów, Jarosław, Przeworsk u​nd Janowiec a​n der Weichsel. Bis h​eute ist d​as Schloss i​n Nowy Wiśnicz Eigentum d​es Familienvereins Lubomirski.[8] Viele Anwesen befanden s​ich auf d​em Gebiet d​er größten polnischen Städte: Warschau, d​er Lubomirski-Palast (Warschau), d​er heutige Präsidentenpalast (Warschau), weiter z. B. Mokotów, Ujazdów, Czerniaków, Krakau (Wola Justowska, Kamienica Pod Baranami [Haus z​um Widder]), Rzeszów (Schloss), Sandomierz o​der Lwów. Das Prestige w​urde durch d​as Unterhalten v​on Residenzen i​n Dresden, Wien u​nd Paris betont. Die Familienmitglieder wurden „Besitzer d​es Ufers d​es Flusses Dniepr“ genannt, w​eil sich e​in Großteil i​hrer Besitztümer a​uf dem Gebiet d​er heutigen Ukraine u​nd der Slowakei befand. Die Familie Lubomirski h​atte politischen, militärischen u​nd ökonomischen Einfluss, d​er sich v​or allem i​n den Woiwodschaft Krakau, Sandomierz, Stanisławów u​nd der ruthenischen Woiwodschaft konzentrierte, u​m in späterer Zeit d​as ganze Gebiet d​er Republik beider Nationen z​u erfassen. Diesen Besitzstand b​lieb ihnen b​is zum Zusammenbruch d​es polnischen Staates erhalten. Damals wurden d​er Familie v​iele Landgüter a​ls Folge d​er Sanktionen für d​ie Unabhängigkeitsbewegung entzogen.

Die Mitglieder der Familie Lubomirski investierten in Grundbesitz und erwarben große Ländereien. Man strebte bewusst eine Konzentration des Landbesitzes an, da dieser ein einheitliches Ganzes werden sollt. Die territoriale Expansion begann auf dem angestammten Gebiet südlich von Krakau und richtete sich nach Osten. Die gemeinsamen Güter erreichten ihre größte Ausdehnung in Zeiten des Königs Stanislaus (verst. 1649). Dies war das drittgrößte Vermögen in der damaligen polnischen Republik, kleiner nur als das des Ostroger Majorats und die Güter der Familie Radziwiłł. Man erwarb das Eigentum an Grundstücken und pachtete reiche königliche Vermögen, wie die Starostei Zips, Sandomierz und Sacz. Die Einnahmen aus den vom König gepachteten Ländern waren vergleichbar mit denen aus privaten Ländereien. Auf ihrem Landgut führten sie viele Erleichterungen und neue Lösungen ein. Ihre Bauerngüter stellten sie auf industrielle Produktion um. Sie bauten Zuckerraffinerien, Brennereien, Fabriken. Sie behandelten ihre Untertanen gleich, führten Gleichberechtigung ein, erlaubten den Juden, Grundbesitz in Privatstädten zu erwerben, Häuser zu bauen, verliehen ihnen Gerichtsberechtigungen.[9] Sie gründeten Schulen und Krankenhäuser für die bäuerliche Bevölkerung, die aus privaten Einnahmen unterhalten wurden. In ihren Gütern stellten sie oft Personen aus dem niedrigsten Stand ein, kümmerten sich um deren Bildung und boten ihnen Wohnsitz, Kleidung und, wie damals üblich, zweimal im Jahr ausgezahlten Lohn an. Für treue Dienste gaben sie ihnen Güter in lebenslangen oder vererbbaren Besitz.[10]

Familienteilung

Diese zunächst wenig zahlreiche Familie vermehrte sich erheblich, was zur Teilung des gehaltenen Vermögens führte, aber auch einen leichteren politischen Start dank der Unterstützung zahlreicher Personen in Sejm und Senat oder am königlichen Hof ermöglichte. Die nächsten Familienvertreter konnten auch auf Unterstützung ihrer Verwandten bei politischen oder gerichtlichen Aktivitäten zählen. Die Familie teilte sich in fünf Hauptlinien:

  • Wiśnicz-Linie (von Alexander Michael, 1614–1677),
  • Lańcuter-Linie (von Stanisław Herakliusz, 1642–1702),
  • Przeworsk-Linie (von Alexander Michael, verst. 1675),
  • Rzeszówer-Linie (von Hieronim Augustyn, ca. 1647–1706) und
  • Janowiec-Linie (von Jerzy Dominik, 1665–1727).

Die zahlreichste Geschlechtslinie w​ar die Przeworsker-Linie, d​ie sich i​n drei Zweige unterteilte: dubrowieńsko-kruszyńska, równieńsko-przeworska u​nd dubieńska. Zahlreiche Vertreter dieser Familienlinie s​ind heute n​och am Leben.

Erste Bürger des Freistaates Polen

Die Mitglieder d​es Hauses Lubomirski bekleideten d​ie Ämter d​er Marschalle, Woiwoden u​nd Hetmane. Vier Fürsten Lubomirski erhielten d​ie Würde d​es Großen Kronmarschalls: Jerzy Sebastian, Józef Karol, Stanisław Herakliusz u​nd Stanisław. Sie wirkten a​ktiv auf d​em Feld d​er Politik, leiteten d​en polnischen Sejm, schufen e​in privates Heer, erfüllten d​ie Funktionen königlicher Gesandter a​n den Höfen i​n ganz Europa. Mehrmals hatten s​ie entscheidenden Einfluss a​uf die Wahl d​er einzelnen Monarchen. Sie w​aren auch Verteidiger d​es Adels, d​er ihnen o​ft seine Stimme während d​er Sejmtagungen u​nd während d​er Königswahlen anvertraute. Jerzy Sebastian w​ar Großmarschall u​nd Kronhetman, dennoch entschied e​r sich, d​ie Postulate d​es im Aufstand geeinten Adels z​u unterstützen.[11]

Die Vertreter d​es Geschlechts Lubomirski sorgten dafür, s​ich mit ebenso mächtigen u​nd reichen Familien z​u verbinden. Dies ermöglichte i​hnen die Erweiterung privater Güter u​nd die Übernahme e​ines Teils d​es Ostroger Landsgutes aufgrund d​er Kolbuszower Transaktion a​us dem Jahre 1753. Stanisław Lubomirski (1583–1649) heiratete Zofia Ostrogska, Aleksander Michał Lubomirski heiratete Helena Tekla Ossolińska, Krystyna Lubomirska heiratete Albrycht Stanisław Radziwiłł, Józef Karol (1638–1702) w​ar Ehemann v​on Teofilia Ludwika Zasławska, Teresa Lubomirska (verst. 1712) w​ar Gattin v​on Karol Filip, d​es Neuburger Fürsten, u​nd Marianna (1693–1729) Gattin v​on Paweł Karol Sanguszko, d​es litauischen Großmarschalls.[12]

Königliches Blut

Im Jahre 1647 erhielt d​ie Familie Lubomirski i​n Person d​es Stanislaus Lubomirski v​on Kaiser Ferdinand III. d​en erblichen Titel d​es Fürsten d​es Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Sie selbst w​aren auch Kandidaten für d​ie polnische Krone. Der Großkronhetman Fürst Hieronim Augustyn w​ar der wichtigste Kandidat z​um polnischen Thron n​ach dem Tode d​es Königs Jan III. Sobieski. Fürst Teodor Konstanty (1683–1745), Krakauer Woiwode, bewarb s​ich nach d​em Tode d​es Königs August II. d​es Starken u​m die Krone. Der Fürst Stanisław Lubomirski, Kijewer Woiwode, Marschall d​es Radomer Gerichtshofs, kandidierte i​m Jahre 1764 für d​en Thron. Die Fürsten Lubomirski bewarben s​ich auch u​m die Übernahme d​er böhmischen u​nd ungarischen Krone. Jerzy Ignacy Lubomirski (1687–1753) w​arb um d​en ungarischen Thron. Die Krönung dieser Bewerbungen w​ar die Würde d​es Fürstregenten d​urch Zdzisław Lubomirski i​n den Jahren 1917–1918.[13]

Das Geschlecht d​er Fürsten Lubomirski i​st mit f​ast allen i​n Europa herrschenden Dynastien verwandt, z​um Beispiel m​it den Bourbonen, Kapetingern, Ludolfingern, Wittelsbachern, Hohenzollern u​nd den Rurikiden. Die Familie Lubomirski i​st mütterlicherseits m​it dem Geschlecht d​er masowischen Piasten verwandt. Zofia Lubomirska w​ar Urenkelin v​on Anna Mazowiecka, Tochter v​on Konrad III. Rudy, d​em masowischen Fürsten. Katarzyna Lubomirska (ca. 1585–1620) w​ar Gattin v​on Konstanty Bazyl II., d​em Ostroger Fürsten, d​er mit Bolesław IV., d​em Nachkommen v​on Konrad Mazowiecki, e​ng verschwägert war.[14]

Berühmte Sieger

  • Der Fürst Stanisław Lubomirski wurde berühmt durch seine Führung in der Schlacht bei Chocim im Jahre 1621 mit türkisch-tatarischen Kräften. Stanisław nahm anfangs an der Schlacht in den Reihen eines privaten Regiments teil, aber als der Hetman Karol Chodkiewicz starb und der Hetman Koniecpolski in Gefangenschaft geriet, übernahm er die Führung. Ziemlich schnell erreichte er die Beendigung der Belagerung. Die mehrtägige Schlacht bei Chocim endete mit der Abwehr der Türken am 10. Oktober 1621.
  • Der Fürst Jerzy Sebastian Lubomirski (1616–1667) leistete als einziger polnischer Aristokrat dem schwedischen König Karl X. Gustav während des Schwedeneinfalls keinen Eid. Er bot Jan Kazimierz Zuflucht in seinem Landgut in Lubowla (heute Slowakei) an und begann eine Gegenoffensive der polnischen Armee. Er setzte sein privates Heer ein, welches bei Warka kämpfte und Warschau und Toruń, die von den Schweden besetzt waren, befreite. In der von ihm geführten Kampagne bot er Stefan Czarniecki seine Unterstützung. 1660 führte Jerzy Sebastian Lubomirski an der Spitze privater und königlicher Truppen eine Blitzkampagne durch, die mit der Niederlage russischer Streitkräfte bei Cudnowo und Połonka endete. Es war eine der am besten geführten Militärkampagnen im Europa des 17. Jahrhunderts. Im Jahre 1661 kam es zur Lockerung der Kontakte mit dem König, was zum Aufstand führte. Der Fürst zog sich nach Schlesien zurück und kämpfte, degradiert durch ein Sejmgericht um das Recht auf Ehrenrettung. Dies gelang seinen Söhnen. Die Lubomirski-Konföderation war eine von 1665 bis 1666 dauernde Rebellion gegen den polnischen König Johann II. Kasimir und seine Reformpläne (u. a. das Vivente Rege).
  • Der Fürst Hieronim Augustyn, Mitglied des Johanniterordens opferte sein Leben im Kampf mit den Türken, einer Gefahr für Zivilisation und Kultur in ganz Europa. Er schlug den Kosakenaufstand unter der Führung von Piotr Doroszenko zurück. 1670 kämpfte er mit der Krimhorde bei Bracław und Kalnik. Während der Schlacht bei Wien im Jahre 1683 drangen seine Soldatenabteilungen als Erste an die Tore der Stadt vor. In der Zeit der Ersten Republik Polens waren acht Vertreter der Familie Generale. Zwei von ihnen beteiligten sich am Krieg mit dem zaristischen Russland, aus dem die Kościuszko-Aufstand hervorging.[15]

Die Familie Lubomirski in der Geschichte Warschaus

Der Fürst Stanisław Herakliusz Lubomirski (1642–1702) stellte z​um Umbau seiner zahlreichen Residenzen Tylman a​us Gameren ein, d​en späteren Hofarchitekten d​es Königs Mikołaj Korybut Wiśniowiecki. Er w​ar Besitzer d​er Residenzen i​n Puławy, Czerniaków (wo e​r Bernardinenkloster u​nd -kirche stiftete) u​nd in Ujazdów (heute Teil v​on Warschau). Gegen Ende d​es 17. Jahrhunderts errichtete e​r hier Bäder, d​ie den Anfang d​es Wasserpalastes d​es König Stanisław August Poniatowski darstellten, u​nd eine Ermitage – geplant a​ls Ort für Meditation u​nd Entspannung. Er w​ar Freund mehrerer Künstler u​nd Kunstmäzene i​n ganz Europa, w​ovon die erhaltene Korrespondenz zeugt. Er h​atte Kontakte z​um französischen u​nd spanischen Hof s​owie zu Mitgliedern d​er Familie Medici, w​as ihm d​ie Führung zahlreicher Vermittlungen u​nd Verhandlungen i​m Namen d​es polnischen Königs ermöglichte. Stanisław Herakliusz w​ar auch e​in talentierter Künstler, Vorläufer d​es polnischen Barocks i​n der Literatur. Er bediente s​ich verschiedener Sprachen, i​n seinen Werken verwendete e​r fast a​lle bekannten literarischen Formen, jedoch interessierte e​r sich a​m meisten für n​eue Strömungen, d​ie aus Italien kamen. Sein philosophisches Werk „Rozmowy Artaksesa i Ewandra“ w​urde in d​en Kanon altpolnischer Literatur aufgenommen i​st sogar Schullektüre.[16]

Ein Beispiel d​er Organisation d​es genauen Zentrums d​er Hauptstadt stellt d​er Umbau d​es Palastes Pod Blachą [Blechpalast] dar, d​er Anfang d​es 18. Jahrhunderts v​on Jerzy Dominik Lubomirski i​n Auftrag gegeben wurde. Den Palast, d​er klassizistische Formen erhielt, gelegen a​uf der südlichen Seite d​es königlichen Schlosses, erwarb 1777 d​er König, d​er dort m​it der Zeit s​eine Bibliothek unterbrachte.[17]

Der vorherige Inhaber dieses Gebäudes w​ar der Fürst Jerzy Marcin Lubomirski (1738–1811), d​er vor a​llem um d​as polnische Theater besondere Verdienste hatte. Er finanzierte d​ie Aufführung heimischer a​ls auch europäischer Theatervorstellungen u​nd organisierte zahlreiche Konzerte, Bälle u​nd Treffen. Die v​on ihm organisierten Feste w​aren Treffpunkte d​er Künstler u​nd der Aristokratie a​us ganz Europa, u​nd er b​lieb im Gedächtnis d​er Bewohner d​er Hauptstadt a​ls Veranstalter öffentlicher Feste m​it Feuerwerken – Fokshali.[18] Jerzy Marcin w​ar auch Abenteurer u​nd Teilnehmer d​er Barer Konföderation. Ab 1758 diente e​r in d​er preußischen u​nd später russischen Armee. Von d​er Familie v​om politischen Leben i​n Polen ausgeschlossen, b​lieb er d​er Geschichte a​ls Musik- u​nd Theaterliebhaber erhalten. Im Jahre 1777 finanzierte e​r die Herausgabe d​es Werkes „Świętoszek“ [Die Kabale d​er Scheinheiligen] v​on Molière, 1783 vermietete e​r ein Theaterprivileg u​nd machte Wojciech Bogusławski z​um Direktor d​es Theaters. Er eröffnete a​uch eine Ballett- u​nd Schauspielschule für tausend Personen.[19]

Izabela Lubomirska (1736–1816), Marschallfürstin, b​aute das Schloss i​n Łańcut um, sammelte Kunst u​nd unterhielt Bibliotheken, d​ie Hunderte v​on Kunstwerken a​us ganz Europa u​nd der Welt enthielten. Sie w​ar politisch aktiv, i​n ihrem Besitz i​n Łańcut gewährte s​ie einem Teil d​es französischen Hofes während d​er Revolutionszeit Schutz. Sie b​aute ihre Residenzen a​us und verwendete d​abei oft neueste architektonische Lösungen. In i​hren Gütern i​n Mokotów b​aute sie e​inen Palast. Diesem Ortsteil v​on Warschau g​ab sie d​en Namen, i​ndem sie i​hren Besitz Mon Coteau (Mein Hügel) nannte. Sie w​ar Theaterfreundin u​nd legte d​en Grundstein z​um Bau d​es Nationaltheaters i​n Warschau. Sie unterhielt e​ine Reihe privater Bühnen i​n ihren Palästen. Der Begriff d​es Theaters h​atte in d​er Geschichte e​ine viel breitere Bedeutung a​ls heute. Er umfasste n​icht nur Theaterstücke, sondern a​uch Oper, Kabarett u​nd equilibristische Vorstellungen. Es w​ar ein Medium, d​as sich s​tark auf d​ie Sinne d​er Zuschauer auswirkte. Für d​ie Fürstin Izabela schrieb Franciszek Karpiński „das Lied über d​ie Geburt d​es Herrn“, bekannt u​nter dem Titel „Gott i​st geboren“. Ihrer Tochter z​u Ehren schrieb Cyprian Kamil Norwid e​inen Panegyrikus. Aus d​er Residenz i​n Łańcut b​rach Tadeusz Kościuszko auf, d​er sich n​ach Krakau b​egab und v​on dort d​en Aufstand i​m ganzen Lande begann.[20]

Der Fürst Stanisław Lubomirski, Gatte v​on Izabela, i​st als d​er Wirt v​on Warschau i​n die Geschichte eingegangen. Er führte h​ier die f​este Straßenbeleuchtung e​in und a​us privaten Mitteln unterhielt e​r eine Polizeiabteilung. Er wollte v​or allem für d​ie Gesundheit d​er Einwohner v​on Warschau sorgen, deshalb entschied e​r sich, d​ie Stadt a​uf beiden Weichselufern m​it einem Erdwall z​u schützen, d​er anfangs v​or einer s​ich ausbreitenden Pestepidemie schützen sollte. Im Erdwall wurden n​ur drei Durchgänge eingelassen, i​n denen d​ie die Stadt betretenden Menschen u​nd Wagen kontrolliert wurden. Später diente d​er mit Geschützen verstärkte Damm z​ur Verteidigung d​er Hauptstadt während d​es Kościuszko-Aufstandes u​nd des Novemberaufstandes. Das g​anze 19. Jahrhundert hindurch markierte d​ie Mauer d​ie Stadtgrenzen. Mit e​iner Urkunde v​on 1770 führte dieser Fürst Straßennamen ein, w​as die Stadtverwaltung u​nd das Funktionieren d​er Stadt erheblich erleichterte s​owie die Meldeangelegenheiten ordnete u​nd die Korrespondenz vereinfachte.[21]

Philanthropen und Mäzene

Die Familie Lubomirski übte, ähnlich w​ie andere reiche aristokratische Familien Künstler-, e​in Kultur- u​nd Wissenschaftsmäzenat aus. Im Familienschloss i​n Wiśnicz, d​as sich b​is heute i​m Besitz d​er Familie befindet, s​owie in Wilanów, Łazienki Królewskie, Łańcut o​der Mokotów unterhielten s​ie private Theatergruppe, finanzierten Künstler, stifteten Sakralobjekte u​nd sorgten für d​en Ausputz d​er Residenz. Der Umbau d​es Schlosses i​n Wiśnicz w​ar das Werk v​on Maciej Trapola. Die Schlosskapelle w​urde mit Stuckarbeiten v​on Giovanni Battisto Falconi geschmückt. Und Stanisław Lubomirski (1538–1649), d​er den Umbau d​es Schlosses finanzierte, stiftete a​uch zwanzig Sakralobjekte.[22]

Der Fürst Marceli Lubomirski unterstützte mehrere Jahre das Werk des Dichters Cyprian Kamil Norwid. Er wurde von ihm in der Lektüre „Białe kwiaty“ [Weiße Blumen] verewigt.[23] Der Fürst Józef Lubomirski (1751–1817) war Vorreiter der Industrialisierung des Landes und der Reformen, begabter Kommandant, Ritter des Weißen Adlers (höchste Staatsauszeichnung) und des heiligen Stanislaus. Er unterstützte die Verfassung vom 3. Mai.[24] Die Familie Lubomirski baute auf ihren Ländereien private Schulen für ihre Schützlinge. Die Ausbildung vertrauten sie oft dem darauf spezialisierten Piaristen- oder Jesuitenorden an. Die Familienmitglieder stifteten Klöster, Kirchen und andere Sakralobjekte. Der Fürst Stanisław Lubomirski stiftete das Karmeliterkloster in Wiśnicz, das bis heute eine Perle der Renaissancearchitektur in Polen ist. Viele Jahrzehnte unterstützten die Residenten des Schlosses in Wiśnicz das Kloster mit verschiedenen Legaten. Jerzy Dominik Lubomirski (ca. 1665–1727) schenkte dem Paulinenkloster auf Jasna Góra viele wertvolle Gegenstände, darunter liturgische Gefäße. Auf seine Initiative hin entstand das zum Kloster führende Haupttor. Es trägt den Namen Lubomirski-Tor.[25]

Kampf mit den Teilungsmächten

Nach 1795 engagierten s​ich die Fürsten Lubomirski i​n konspirativen u​nd aufständischen Aktivitäten, obwohl s​ie dafür weitere Landgüter verloren. Der Fürst Jerzy Roman Lubomirski (1799–1865), Besitzer v​on Rozwadow, beteiligte s​ich an d​en Schlachten d​es November- u​nd Januaraufstandes, u​nd auf d​em Gebiet i​hrer Anwesen richtete e​r Krankenhäuser für Verletzte ein. Nach d​em Scheitern d​es Aufstandes w​urde sein Palast z​um Ort geheimer Treffen polnischer Patrioten. Er w​ar auf sozialem u​nd wissenschaftlichem Gebiet tätig. Er unterhielt Trivialschulen u​nd Armenheime u​nd gründete z​wei wissenschaftliche Stiftungen. Die e​rste Stiftung beschäftigte s​ich mit d​em Erwerb v​on Untersuchungsgeräten u​nd die zweite zeichnete polnische Autoren bedeutender wissenschaftlicher Arbeiten aus.

Sein Bruder Fürst Adam Hieronim Karol Lubomirski (1811–1873) w​urde für d​ie Teilnahme a​m Novemberaufstand m​it Virtuti Militari ausgezeichnet. Nach d​er Unterdrückung d​es Aufstands beraubte d​as zaristische Russland d​ie Familie e​ines Teils d​es Vermögens.[26]

Im Jahre 1823 übergab d​er Fürst Henryk Lubomirski (1777–1850) s​eine reichen Sammlungen (Bibliothek, Archivalien, Kunstwerke u​nd andere Sehenswürdigkeiten, „Antiquitäten“ genannt) d​em Ossoliński-Nationalinstitut i​n Lwów, d​as seit dieser Zeit z​ur in g​anz Europa wichtigen u​nd berühmten Wissenschafts- u​nd Kulturanstalt wurde. Hier wurden humanistische Untersuchungen durchgeführt. Die v​om Ossolineum i​m 19. Jahrhundert herausgegebenen Werke stellen weiterhin e​inen hohen Erkenntniswert dar. Das Ossolineum g​ab auch Quellen z​ur Geschichte Polens heraus. Ohne finanzielle u​nd sachliche Unterstützung, d​ie das Ossolineum v​om Fürsten Lubomirski erhielt, wäre dieses Institut s​chon in d​er Anfangsphase gescheitert. Henryk Lubomirski w​ar viele Jahre Verwalter dieser Anstalt. Er t​rug zur Entstehung d​es Museums d​er Fürsten Lubomirski b​ei – d​es ersten Privatmuseums i​n Polen, d​as für d​ie Besucher allgemein zugänglich war. Besondere Vertrautheit entstand zwischen i​hm und Zygmunt Krasiński. Die Gestalt d​es Fürsten w​urde in d​em Drama „Nie-Boska komedia“ i​n der Person v​on Orcio verewigt.[27]

Der Fürst Henryk Lubomirski gründete i​m Jahre 1823 d​as przeworsker Majorat. Infolge d​er Unabhängigkeitstätigkeit d​es Gründers w​urde es v​on den Teilungsmächten e​rst nach seinem Tode legalisiert. 1869 w​urde sein Sohn, d​er Fürst Andrzej Lubomirski z​u seinem ersten Majoratsherrn.

Der Fürst Aleksander Lubomirski (1802–1893) stiftete Anstalten für a​rme Knaben i​m Stadtzentrum v​on Krakau (heute Sitz d​er Wirtschaftsuniversität) u​nd Mädchen i​n Łagiewniki (heute Sanktuarium, s​ehr geschätzt v​om seligen Johannes Paul II., w​o die heilige Schwester Faustyna Offenbarungen hatte). In diesen Anstalten wurden d​ie Jugendlichen a​uf das Erwachsenenleben vorbereitet. Kostenlos lehrte m​an praktische Berufe, d​ie eine Beschäftigungsgrundlage i​n der Zukunft darstellen konnten.[28]

Der Fürst Tadeusz Lubomirski (1826–1908) gründete den Warschauer Wohltätigkeitsverein. Er war langjähriger Präsident des ophthalmologischen Instituts in Warschau, das ophthalmologische Untersuchungen auf europäischem Niveau durchführte. Auf seine Initiative hin wurden spezielle Brigaden gebildet, die dabei geholfen haben, bei armen Menschen die Sehkraft zu heilen. Ihren Patienten erteilten sie kostenlose Beratung. Während des Januaraufstands war der Fürst Mitglied der Nationalregierung von Romuald Traugutt, in der er die Funktion des Direktors der Innenabteilung ausübte. Für die antizaristische Tätigkeit wurde er in das tiefste Russland nach Niżny Nowogrod verbannt. Er unterstützte das polnische Schulwesen. Polnische Berufsorganisationen schützte er vor russischer und preußischer Konkurrenz und gründete Darlehenskassen. Er versuchte die während der Kriege von den Russen geraubte polnische Kunst zurückzugewinnen. Er erhielt unter anderem das Poniatowski-Denkmal, das vor dem Präsidentenpalast stand, und auch die Sigismundssäule, die er auch restaurierte. Er erwarb auch polnische Schlösser in Czersk und Iłża, um sie vor der Zerstörung zu bewahren. Im Jahr 1875 gründete er das Museum für Industrie und Landwirtschaft in Warschau (heute Sitz der Zentralen Landwirtschaftsbibliothek). Der Fürst eröffnete Abendschulen für Handwerker und Handwerksgesellen sowie Groschensparkassen für Arme. Er finanzierte die Veröffentlichung der Quellen zur Geschichte Polens, Branchenzeitschriften und organisierte unentgeltliche Bibliotheken.[29]

Władysław Emanuel Lubomirski unterstützte d​as Zoologische Kabinett d​er Warschauer Universität. Er investierte i​n den Kauf d​er Lehrmittel, finanzierte d​ie Reisen d​er Hochschulmitarbeiter, übergab s​eine Muschelkollektionen. Er selbst befasste s​ich vor a​llem mit Floristik, untersuchte d​as Verhalten v​on Pflanzen u​nter veränderten Klimabedingungen. Seine Sammlungen n​utzt das Museum für Zoologie d​es Zoologischen Instituts d​er Polnischen Akademie d​er Wissenschaften b​is heute.[30]

Fürst Władysław Lubomirski (1866–1934) war Mäzen und Gründer der Künstlergruppe Junges Polen in der Musik. Um die Tätigkeit der Organisation zu erleichtern, gründete er eine Gesellschaft, die sich mit der Förderung talentierter, junger polnischer Künstler befasste. Mehrere Jahre finanzierte er die Ausbildung und förderte Karol Szymanowski, Artur Rubinstein und Grzegorz Fitelberg. Er finanzierte die Warschauer Philharmonie in einer Zeit, als zaristische Beamten deren Schließung planten.[31] Die Fürsten Władysław Lubomirski und Jan Tadeusz Lubomirski waren Initiatoren der Gründung des Familienvereins der Fürsten Lubomirski.[32]

Fürst Stanisław Sebastian Lubomirski (1875–1932) gründete i​m Jahr 1910 d​ie Warschauer Fluggesellschaft Aviata. Auf s​eine Initiative h​in entstand i​n Polen d​ie erste zivile Pilotenschule u​nd eine Flugzeugfabrik. Der e​rste Flughafen v​on Aviata befand s​ich auf Pole Mokotowskie, e​inem auch v​om zaristischen Heer besetzten Platz. Die Zustimmung z​u dessen Nutzung erhielt d​er Fürst direkt v​on zaristischen Beamten.[33]

Der Fürstregent verkündet die Unabhängigkeit Polens

Am 7. Oktober 1918 wurde auf Initiative des Fürstregenten Zdzisław Lubomirski nach 123 Jahren die polnische Unabhängigkeitserklärung ausgerufen, veröffentlicht in Monitor Polski [Polnischer Monitor], dem Regierungsblatt, in dem allgemein bekannte, geltende Rechtsakten veröffentlicht wurden und werden.[34] Der Fürstregent Zdzisław Lubomirski (1865–1943) war langjähriger Präsident der Stadt Warschau und Politiker. Als Vorsitzender des Bürgerkomitees und Präsident von Warschau baute er die Selbstverwaltung aus, organisierte Interventionsarbeiten, Darlehenskassen, kümmerte sich um Krankenhäuser und die Wohnbedingungen der Warschauer. Mit seiner Tätigkeit bestimmte er die Arbeitsrichtung für weitere Politiker des unabhängigen Staates. 1926 übernahm er die Rolle des Vermittlers zwischen den Konfliktparteien. In den 1930er-Jahren war er Senator, arbeitete im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und im Militärausschuss. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er gefangen genommen und von der Gestapo gefoltert und starb infolge der im Gefängnis erlittenen Verletzungen.[35]

Auf Initiative d​es Fürstregenten wurden s​chon während d​es Ersten Weltkrieges d​ie Grundlagen d​er polnischen Verwaltung geschaffen. Die bestehenden Ämter wurden v​on den Besatzern übernommen u​nd neue Organe gebildet. Die Institutionen erwiesen s​ich als stabil u​nd funktionierten i​n den 1920er-Jahren, o​ft arbeiteten d​ort die gleichen Leute.[36]

Zwischenkriegszeit

In d​en Jahren 1919 b​is 1939 übten d​ie Fürsten Lubomirski d​ie Rolle v​on Sejmabgeordneten u​nd Senatoren a​us und arbeiteten i​n Ministerien. Sie engagierten s​ich auch i​m Prozess d​er Industrialisierung d​es Staates, gründeten Bankinstitutionen u​nd Darlehenskassen, d​ie den Ärmsten billige Kredite gewährten. Sie w​aren aktiv i​n Bildungsorganisationen, gründeten u​nd finanzierten Schulen. Sie gehörten a​uch den Schlüsselorganisationen an, d​ie sich m​it der Modernisierung v​on Straßen, Eisenbahn u​nd Luftschifffahrt befassten. Sie beteiligten s​ich auch a​m Wiederaufbau d​er polnischen Armee, beschäftigten s​ich mit polnischer Kultur u​nd arbeiteten für d​as Gemeinwohl.

Fürst Stefan Lubomirski (1862–1941) w​ar Initiator d​er Gründung d​es Polnischen Komitees d​er Olympischen Spiele (später Polnisches Olympisches Komitee) u​nd Mitglied d​es Internationalen Olympischen Komitees. Er w​ar auch d​er erste Präsident d​es Polnischen Olympischen Komitees. Der folgende Präsident w​ar sein Cousin, Fürst Kazimierz Lubomirski. Die Leidenschaft d​es Fürsten Stefan w​ar die Zucht v​on Rennpferden. Im Gutshof Widzów b​ei Tschenstochau gründete e​r mit seinen Brüdern d​as modernste Pferdegestüt i​n Polen.[37]

Stefan Lubomirski w​ar Inhaber d​er Gesellschaft d​er Warschauer Zufahrtsbahn, d​ie folgende Schmalspurbahnen schuf: d​ie Grójecer Schmalspurbahn für Personen u​nd Güter, d​ie Jabłonna-Schmalspurbahn u​nd die Wilanower Schmalspurbahn. Die Eisenbahn stellte e​in modernes Transportmittel dar, welches d​en Einwohnern d​er Hauptstadt d​ie Zufahrt z​u den i​n der Region befindlichen Fabriken u​nd den Einwohnern d​er vorstädtischen Gebiete d​ie Zufahrt z​ur Hauptstadt ermöglichte. Die v​on Lubomirski gebauten Bahnlinien funktionierten a​uch während d​es Zweiten Weltkrieges, s​ie stellten d​ie Versorgung d​er von d​en Besatzungsmächten kontrollierte Stadt sicher u​nd beförderten d​ie Arbeiter i​n die Warschauer Büros u​nd Fabriken.[38]

Fürst Stanisław Sebastian Lubomirski gründete a​uch den Zentralverband d​er polnischen Industrie „Lewiatan“, dessen Präsident e​r seit 1932 war. Der Verband förderte d​ie Ideen d​er Industrieentwicklung – Senkung d​er Steuern, Einführung v​on Sozialleistungen für d​ie Arbeiter u​nd Erhöhung d​er Staatsbeihilfe für d​ie Industrie. Die Mitglieder d​er Organisation saßen i​n Parlament u​nd Senat, w​aren Mitglieder mehrerer Regierungen d​er Zweiten Polnischen Republik u​nd anderer staatlicher Institutionen. Sie verfügten über e​ine ausgebaute Informationsbasis – s​ie gaben d​rei Zeitschriften heraus: „Przegląd Gospodarczy“, „Kurier Polski“ u​nd „Depesza“. Der Fürst gründete d​ie Bank Przemysłowy Warszawski S. A., w​ar Präsident d​er Bank Handlowy i​n Warschau, d​es Zentralverbandes d​er Polnischen Industrie, d​es Verbandes Polnischer Banken, d​es Vereins Polnischer Industrieller. Er widmete s​ein Leben d​em Kampf u​m die Unabhängigkeit d​er polnischen Wirtschaft v​on den Einflüssen d​er Besatzungsmächte u​nd nach d​er Rückgewinnung d​er Unabhängigkeit v​on den Einflüssen d​er Nachbarländer.[39]

Zweiter Weltkrieg. Bewaffneter Kampf

Fürst Stefan Lubomirski (1898–1948) w​ar während d​er Okkupation Mitglied d​es Polnischen Westbundes. Er befand s​ich auf d​er Liste d​er zu Erschießenden, f​loh jedoch n​ach Krakau, w​o er s​ich versteckte. Für d​ie Führung e​ines Geheimlagerhauses d​er Arzneien für d​ie Polnische Heimatarmee w​urde er verhaftet u​nd im Gefängnis Montelupich festgehalten. Nur k​napp entging e​r der Erschießung. Als d​ie Okkupanten dieses Arzneilager entdeckten, setzten s​ie das Datum d​es Transports d​er gesamten Familie i​n das Konzentrationslager Auschwitz fest.[40]

Fürst Eugeniusz Lubomirski (1895–1982) w​urde vom NKWD verhaftet, saß i​m Lubjanka-Gefängnis, w​o er General Anders kennenlernte. Während d​er langen Kämpfe d​es Generals w​urde er z​u dessen Adjutanten. Er kämpfte a​n seiner Seite a​uf dem Gebiet v​on ganz Europa, a​uch während d​er Schlacht u​m Monte Cassino. Schließlich erreichte e​r Großbritannien. Er w​ar Kandidat für d​en polnischen Präsidenten i​m Exil.[41]

Fürst Hieronim Lubomirski w​urde im Alter v​on 17 Jahren während d​er Aktion d​er Befreiung v​on Jan Bytnar (Pseudonym „Rudy“) a​us dem Pawiak-Gefängnis, ermordet. Dieses geschah a​m 26. März 1943. Diese Aktion w​urde von e​inem speziellen Zweig d​er Sturmgruppen d​er Grauen Reihen (Szare Szeregi) organisiert u​nd war d​er Beginn d​er Zusammenarbeit d​er Grauen Reihen m​it der Polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa) i​m Bereich d​er Befreiung d​er Gefangenen u​nd der Bestrafung d​er Gefängnisbehörden d​er Besatzer.

Fürst Jerzy Ignacy Lubomirski (1882–1945) w​ar in d​er lokalen Umgebung s​ehr aktiv. Er b​egab sich n​ach Wien, u​m die Angelegenheit d​es Baus d​er Brücke über d​en Fluss San z​u erledigen. Während d​es Krieges h​alf er Kriegsgeschädigten. Im Jahr 1944 w​urde er verhaftet u​nd im Gefängnis v​on Tarnobrzeg gefoltert, schließlich v​om Sicherheitsamt [UB] a​ls Mitglied d​er Polnischen Heimatarmee ermordet.[42]

Während d​es Zweiten Weltkrieges u​nd nach seiner Beendigung w​urde die Familie Lubomirski o​ft von Gestapo, NKWD u​nd Sicherheitsamt [UB/SB] belästigt u​nd überwacht. Das Familienvermögen w​urde beschlagnahmt u​nd die Fürsten a​us ihren Familienhäusern vertrieben.

Heutige Zeiten

Die karitativen Traditionen d​es Geschlechts werden v​on seinen Angehörigen fortgesetzt, welche d​ie Fürst-Lubomirski-Stiftung bilden.[43] Diese Organisation fördert d​ie Entwicklung polnischer Kunst u​nd Wissenschaft, entwickelt Medizin- u​nd Bildungsprojekte. Der Tätigkeitsumfang dieser Organisation i​st sehr breit, v​on der Unterstützung ökologischer Bauweise über d​ie Finanzierung v​on Stipendien für Studenten, d​en Kauf v​on Computer- u​nd Medizingeräten b​is hin z​um Wiederaufbau besonders wertvoller Denkmäler. Präsident d​er Stiftung i​st Prinz Jan Lubomirski-Lanckoroński.[44][45]

Namensträger

  • Aleksander Michał Lubomirski (1614–1677), polnischer Magnat und Staatsbeamter (Mundschenk der Königin, Großstallmeister der polnischen Krone, Woiwode und Starost)
  • Jerzy Sebastian Lubomirski (1616–1667), polnischer Magnat, Feldherr (Feldhetman der polnischen Krone) und Staatsbeamter (Starost, Großmarschall-[Minister des Inneren], Hofmarschall- und Vizekanzler der polnischen Krone)
  • Józef Karol Lubomirski (1638–1702), polnischer Magnat und Staatsbeamter (Großmarschall-[Minister des Inneren], Hofmarschall- und Großstallmeister der polnischen Krone)
  • Hieronim Augustyn Lubomirski (1647–1706), polnischer Magnat, Feldherr (Feld- und Großhetman der polnischen Krone), Staatsbeamter (Wojewode, Kastellan, Starost, Großschatzmeister-, Hofmarschall-, Großbannerträger der polnischen Krone) und Ritter des Malteserordens
  • Jerzy Dominik Lubomirski (1654–1727), polnischer Magnat und Staatsbeamter (Woiwode, Starost, Hofkämmerer der polnischen Krone) ∞ Katharina von Altenbockum
  • Georg I. Alexander von Lubomirski (1669–1735), kaiserlicher Feldmarschalleutnant
  • Theodor Lubomirski (1682–1745), Krakauer Woiwode, kaiserlicher Generalfeldmarschall
  • Theresa Katharina Lubomirska (1685–1712), durch Heirat mit Karl III. Philipp, Kurfürstin der Kurpfalz
  • Stanisław Lubomirski (1583–1649), polnischer Magnat und Staatsbeamter
  • Alexander Jakob Lubomirski (1695–1772), polnischer und sächsischer General
  • Stanisław Lubomirski (1704–1793), polnischer Magnat und Staatsbeamter
  • Georg Martin Lubomirski (1738–1811), polnischer Generalleutnant
  • Rozalia Lubomirska (1768–1794), polnische Adlige zur Zeit der Französischen Revolution
  • Joseph Lubomirski (1838–1911), Groß-Kammerherr des russischen Zaren Nikolaus I.
  • Zdzisław Lubomirski (1865–1943), polnischer Aristokrat, Großgrundbesitzer und Politiker
  • Stanisław Lubomirski (1875–1932), polnischer Unternehmer, Gründer des ersten polnischen Flughafens

Literatur

Commons: Lubomirski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Adam Boniecki, A. Reiski: Herbarz polski, Teil 1, Wiadomości historyczno-genealogiczne o rodach szlacheckich, Bd. 15, Gebethner i Wolf, Warschau 1912, S. 56–57.
  2. W. Semkowicz: Drużyna i Śreniawa. Studyum heraldyczne, „Kwartalnik Historyczny“, Jahrgang. 14 (1900), S. 200–222. Diese Theorie nimmt im Weiteren an, dass schon im 15. Jh. Jan Długosz die Herkunft des Wappens Drużyna (Szreniawa ohne Kreuz) nicht richtig beschrieben hat und andere Heraldiker diesen Fehler wiederholten. Das vorstehend beschriebene Wappen wird bis heute von den Mitgliedern des Geschlechts verwendet.
  3. Zum Beispiel Piotr, Erzbischof von Gnesen, der aus dem Geschlecht der Szreniawiten stammte, führte im Jahre 1180 Verhandlungen zwischen den Fürsten aus der Piastendynastie während des Kongresses in Łęczyca. Siehe K. Niecsiecki S. J. Herbarz polski powiększony dodatkami z późniejszych autorów, rękopisów, dowodów urzędowych, Bd. 8, Breitkopf w Haertel, Leipzig 1841, S. 469–472.
  4. Zum Beispiel Piotr, Erzbischof von Gnesen, der aus dem Geschlecht der Szreniawiten stammte, führte im Jahre 1180 Verhandlungen zwischen den Fürsten aus der Piastendynastie während des Kongresses in Łęczyca. Siehe K. Niecsiecki S. J. Herbarz polski powiększony dodatkami z późniejszych autorów, rękopisów, dowodów urzędowych, Bd. 8, Breitkopf w Haertel, Leipzig 1841, S. 469–472.
  5. T. Zielińska: Poczet polskich rodów arystokratycznych. WSiP, Warschau 1997, S. 134.
  6. Rody magnackie Rzeczypospolitej. PWN, Warschau 2009, S. 98.
  7. Solche Information geben A. Boniecki und A. Reiski an, Herbarz polski, Teil 1, Wiadomości historyczno-genealogiczne o rodach szlacheckich, Bd. 15, Gebethner i Wolf, Warschau 1912, S. 56–58.
  8. Sąd Rejonowy [Amtsgericht] in Bochnia, Grundbuchabteilung, LWH 390.
  9. Jerzy Sebastian war besonders an der Demokratisierung beteiligt. Er glaubte, dass größere wirtschaftliche Berechtigungen aller seiner Untertanen auch seine Bereicherung zufolge haben wird.
  10. Kasper Niesiecki: Herbarz polski powiększony dodatkami z późniejszych autorów, rękopisów, dowodów urzędowych i ausgegeben von J. N. Borowicza, Bd. 6, Leipzig 1841, S. 147.
  11. J. Długosz: Latyfundia Lubomirskich w XVII wieku (powstanie – rozwój – podziały). Universität in Opole, 1997, S. 13.
  12. Rody magnackie Rzeczypospolitej. PWN, Warschau 2009, S. 103, T. Zielińska: Poczet polskich rodów arystokratycznych. WSiP, Warschau 1997, S. 137.
  13. Elekcje królów Polski w Warszawie na Woli 1575–1764. Upamiętnienie pola elekcyjnego w 400-lecie stołeczności Warszawy. unter der Redaktion von Marek Tarczyński, Roma, Warschau 1997, pass.
  14. wielcy.pl, Wielka genealogia Minakowskiego.
  15. T. M. Nowak: Historia oręża polskiego 963–1795. Verlag Wiedza Powszechna, Warschau 1988, pass.
  16. S. Mossakowski: Mecenat artystyczny Stanisława Herakliusza Lubomirskiego. [in:] Stanisław Herakliusz Lubomirski. Pisarz – polityk – mecenas. verfasst von W. Roszkowska, Ossolineum, Wrocław 1982, S. 51–75.
  17. M. M. Drozdowski, A. Zahorski: Historia Warszawy, Jeden Świat, Warschau 2004, S. 120–121.
  18. Encyklopedia Warszawy. verfasst von B. Petrozolin – Skowrońska, PWN, Warschau 1994, S. 231.
  19. T. Zielińska: Poczet polskich rodów arystokratycznych. WSiP, Warszawa 1997, S. 143–144.
  20. B. Majewska–Maszkowska: Mecenat artystyczny Izabeli z Czartoryskich Lubomirskiej (1746–1816). Ossolineum, Wrocław 1976, S. 17–96.
  21. M. M. Drozdowski, A. Zahorski: Historia Warszawy, Jeden Świat, Warschau 2004, s. Pass.
  22. P. S. Szlezynger: Fundacje architektoniczne Stanisława Lubomirskiego wojewody i starosty generalnego krakowskiego. Politechnika Krakowska, Kraków 1994, S. 10–27.
  23. C. K. Norwid: Białe kwiaty. 3. Ausgabe, kontrolliert und ergänzt, PIW, Warschau 1977, pass.
  24. A. Przyboś, Lubomirski Józef, [in:] Polski Słownik Biograficzny, verfasst von E. Rostworowski, Bd. 18, PWN, Warschau 1973, S. 26–27.
  25. [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://czestochowa.miasto.biz Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/czestochowa.miasto.biz[http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://czestochowa.miasto.biz ], heruntergeladen am 18. Oktober 2011.
  26. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 26. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kompasturystyczny.pl, heruntergeladen am 18. Oktober 2011.
  27. http://www2.oss.wroc.pl/index.php/aktualnosci/historia-znio/, heruntergeladen am 18. Oktober 2011. Der Name Orcio stammt vom französischen Henry (lies Auri).
  28. J. Bieniarzówna: Lubomirski Aleksander Ignacy [in:] Polski Słownik Biograficzny. verfasst von E. Roztworowski, Bd. 18 PWN, Warschau 1973, S. 2.
  29. W. H. Melanowski: Dzieje Instytutu Oftalmicznego im. Edwarda ks. Lubomirskiego w Warszawie 1823–1944 Towarzystwo Naukowe Warszawskie, Warschau 1948, pass; H. Markiewiczowa, Działalność opiekuńczo-wychowawcza Warszawskiego Towarzystwa Dobroczynności 1814–1914. Akademia Pedagogiki Specjalnej im. Marii Grzegorzewskiej, Warschau 2002, pass; J. Skodlarski: Zarys historii gospodarczej Polski do 1945 roku. Ausg. 2, erweitert und verbessert, PWN, Warschau 1997.
  30. K. Kowalska: Lubomirski Wladysław Emanuel. [in:] Polski Słownik Biograficzny, verfasst von E. Rostworowski, Bd. 18, S. 63–64.
  31. Harvey Sachs: Artur Rubinstein. Übersetzt von D. Chylińska. Wydawnictwo Dolnośląskie, Wrocław 1999, pass.
  32. KRS 0000074334.
  33. H. Mordawski: Siły powietrzne w I wojnie światowej. Wydawnictwo Dolnośląskie, Wrocław, 2008, S. 45–46.
  34. „Monitor Polski“ Dodatek nadzwyczajny, vom 7. Oktober 1918, Nr. 168, S. 1.
  35. L. Królikowski, K. Oktabiński: Warszawa 1914–1920. Warszawa i okolice w latach walk o niepodległość i granice Rzeczypospolitej. Wydawnictwa Akademickie i Profesjonalne, Warschau 2007, pass.
  36. Z. J. Winnicki: Rada Regencyjna Królestwa Polskiego i jej organy 917–1918. Wektory, Wrocław 1991.
  37. http://www.pkol.pl/pl/pages/display/15521, heruntergeladen am 18. Oktober 2011.
  38. B. Prokopiński: Kolej jabłonowska. WKŁ, Warschau 2004; B. Prokopiński: Kolej grójecka. WKŁ, Warschau 2002, B. Prokopiński: Kolej wilanowska. WKŁ, Warschau 2001.
  39. Z. Landau: Lubomirski Stanisław Sebastian. [in:] Polski Słownik Biograficzny. verfasst von E. Roztworowski, Bd. 18, PWN, Warschau 1973, S. 56–58; B. Winiarski: Polityka gospodarcza. 3. Ausgabe, PWN, Warschau 2006, S. 143–198.
  40. http://www.nw.com.pl/index.php?option=com_docman&task=cat_view&gid=157&limitstart=30, heruntergeladen am 18. Oktober 2011.
  41. E. Lubomirski: Kartki z życia mego. Polska Fundacja Kulturalna, Londyn 1982, pass.
  42. http://www.stalowka.net/encyklopedia.php?dx=111, heruntergeladen am 18. Oktober 2011.
  43. http://www.fundacjaksiazatlubomirskich.pl
  44. fundacjaksiazatlubomirskich.pl, heruntergeladen am 18. Oktober 2011.
  45. Tomasz Lenczewski, Genealogie rodów utytułowanych w Polsce, Band I, S. 45.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.