Loreleykreis

Der Loreleykreis, ursprünglich Kreis Sankt Goarshausen (bis 1938) bzw. Landkreis Sankt Goarshausen (1939–1961), w​ar ein Landkreis i​m heutigen Rheinland-Pfalz, d​er von 1886 b​is 1969 bestand. Kreisstadt w​ar Sankt Goarshausen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten (Stand 1969)
Bestandszeitraum: 1886–1969
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Regierungsbezirk: Montabaur
Verwaltungssitz: Sankt Goarshausen
Fläche: 379,67 km2
Einwohner: 57.021 (30. Jun. 1968)
Bevölkerungsdichte: 150 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: GOH
Kreisschlüssel: 07 3 32
Kreisgliederung: 64 Gemeinden
Lage des Loreleykreises in Rheinland-Pfalz
Karte

Geographie

Der Landkreis grenzte Anfang 1969 i​m Uhrzeigersinn i​m Norden beginnend a​n den Unterwesterwaldkreis u​nd den Unterlahnkreis (beide i​n Rheinland-Pfalz), a​n den Untertaunuskreis u​nd den Rheingaukreis (beide i​n Hessen) s​owie an d​ie Landkreise Sankt Goar u​nd Koblenz u​nd an d​ie kreisfreie Stadt Koblenz (alle wiederum i​n Rheinland-Pfalz).

Geschichte

Der Kreis Sankt Goarshausen w​urde am 1. April 1886 gegründet. Mit dieser Reform sollten d​ie 1866 eingerichteten Kreise i​m Gebiet d​es ehemaligen Herzogtums Nassau verkleinert werden. Der Kreis Sankt Goarshausen bestand a​us den ehemaligen Ämtern St. Goarshausen u​nd Braubach, d​ie aus d​em Rheingaukreis ausgegliedert wurden, u​nd dem westlichen Teil d​es ehemaligen Amtes Nastätten, d​er aus d​em Unterlahnkreis herausgelöst wurde.

Die Gemeinde Becheln wechselte a​m 1. Oktober 1932 a​us dem Unterlahnkreis i​n den Landkreis Sankt Goarshausen.

Der Kreis zählte b​is zum Jahr 1945 z​ur preußischen Provinz Hessen-Nassau u​nd deren Regierungsbezirk Wiesbaden. Ab 1946 gehörte e​r als Landkreis Sankt Goarshausen z​um Land Rheinland-Pfalz. Der Landkreis Sankt Goarshausen w​urde 1962 i​n Loreleykreis umbenannt. Infolge d​er Kreisreform, d​ie am 7. Juni 1969 i​n Kraft trat, wurden d​er Loreleykreis u​nd der Unterlahnkreis z​um Rhein-Lahn-Kreis zusammengelegt.[1]

Einwohnerentwicklung

Datum Einwohner[2]
190042.282
191044.758
192545.496
193348.404
193947.913
195053.922
196056.500
196857.021

Landräte

1886–1891 Alfred von Bake
1891–1918 Ferdinand Berg
1918 Hans Wolff
1920–1933 Wilhelm Niewöhner
1933–1939 Franz Brunnträger (NSDAP)
1939–1942 Karl Lange (NSDAP)
1943–1945 Josef Heukeshoven (NSDAP)
1945–1947 Jakob Emil Schladt[3]
1947–1954 Hans Wirges[4]
1954–1969 Bernhard Bohmeier[5]

Gemeinden

Der Landkreis umfasste zuletzt folgende Kommunen (Einwohnerstand 1933[2]):

Die Gemeinde Ehrenthal w​ar 1933 n​ach Wellmich eingemeindet worden.

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 w​urde dem Landkreis Sankt Goarshausen b​ei der Einführung d​er bis h​eute gültigen Kfz-Kennzeichen d​as Unterscheidungszeichen GOH zugewiesen. Es w​urde bis z​um 6. Juni 1969 ausgegeben. Seit d​em 8. Juli 2013 i​st es aufgrund d​er Kennzeichenliberalisierung i​m Rhein-Lahn-Kreis erhältlich.

Quellen

  • Peter Brommer, Werner Dommershausen: Verzeichnis der Akten der Landratsämter und Kreisausschüsse St. Goarshausen (bzw. Loreleykreis) in St. Goarshausen (Bestand 502) und Unterlahn in Diez (Bestand 503). (Veröffentlichungen aus rheinland-pfälzischen und saarländischen Archiven, Kleine Reihe, Band 44), Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Koblenz 1987, ISBN 3-922018-53-X.

Literatur

  • Helmut Rang, Manfred Schick: Loreleykreis, Regierungsbezirk Montabaur (= Die Landkreise in Rheinland-Pfalz, Band 5). Verlag der Zechnerschen Buchdruckerei, Speyer 1965; DNB 453076416.
  • Ernst Jungmann: Geschichte des Kreises St. Goarshausen in Einzelbildern. o. O. 1928.
  • Ferdinand Luthmer: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Unter-Westerwald, St. Goarshausen, Untertaunus und Wiesbaden Stadt und Land (= Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Wiesbaden, Band 5). Keller, Frankfurt am Main 1914; DNB 363620842.
  • Hubert Seibert: Der Aufstieg des Nationalsozialismus im Kreis St. Goarshausen (1926–1933). In: Nassauische Annalen 95 (1984), S. 299–307; ISSN 0077-2887.

Einzelnachweise

  1. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 154 (PDF; 2,8 MB).
  2. Michael Rademacher: Landkreis Sankt Goarshausen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  3. http://www.archivdatenbank.lha-rlp.de/koblenz/h/h.01/860p/fb/akten/10731/
  4. http://www.archivdatenbank.lha-rlp.de/koblenz/h/h.01/860p/fb/akten/10743/
  5. http://www.archivdatenbank.lha-rlp.de/koblenz/h/h.01/860p/fb/akten/8936/
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