Niederlahnstein
Niederlahnstein ist ein Stadtteil von Lahnstein im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz.
Niederlahnstein Stadt Lahnstein | ||
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Höhe: | 70 m ü. NHN | |
Eingemeindung: | 7. Juni 1969 | |
Postleitzahl: | 56112 | |
Vorwahl: | 02621 | |
Lage von Niederlahnstein in Rheinland-Pfalz | ||
Niederlahnstein liegt auf der rechten Rheinseite und auf der rechten Seite der Lahn, an der Mündung der Lahn in den Rhein.
Geschichte
Der Ort erhielt im Jahre 1322 die Stadtrechte. Niederlahnstein gehörte zum Engersgau und im 18. und 19. Jahrhundert zum Herzogtum Nassau. Durch den preußisch-österreichischen Krieg wurde der Ort preußisch. Seit 1946 gehört Niederlahnstein zum Bundesland Rheinland-Pfalz. Bis 1969 war der Ort eine selbstständige kreisangehörige Stadt. Am 7. Juni 1969 wurde Niederlahnstein mit der Nachbarstadt Oberlahnstein zur Großen kreisangehörigen Stadt Lahnstein vereinigt.[1]
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1885[2] | 2.843 |
1890[3] | 3.114 |
1910[4] | 4.703 |
1925[3] | 5.088 |
1933[3] | 5.421 |
1939[3] | 6.812 |
Wappen und Flagge
Blasonierung: „Gespalten von Silber (Weiß) und Rot; vorne ein durchgehendes facettiertes rotes Kreuz, hinten ein gesenkter silberner (weißer) Anker; im Oberwappen eine dreitürmige silberne (weiße) Mauerkrone.“ | |
Wappenbegründung: Das Wappen vom preußischen Staatsministerium 1910 verliehene Wappen erinnert mit dem Trierer Kreuz an die frühere Zugehörigkeit zu Kurtrier, die bereits im frühen 11. Jahrhundert bestand. Der 1803 ins Stadtsiegel (und später ins Wappen) aufgenommene Anker weist aus die Schifffahrt auf der Lahn und dem Rhein hin. Die Mauerkrone symbolisiert die zuletzt 1883 verliehenen Stadtrechte. |
Hissflagge: „Die Flagge ist rot-weiß quergestreift mit dem Wappen in der Mitte.“ |
Johanniskirche
Zwischen 1130 und 1136 wurde die Johanniskirche erbaut. Sie wurde 1794 durch französische Revolutionstruppen zerstört und brannte völlig aus. Die Kirche blieb zunächst als Ruine stehen, 1844 stürzte einer der Türme ein. Der Wiederaufbau erfolgte von 1856 bis 1866. 1906 wurde die Kirche zur Klosterkirche.
Bildung und Infrastruktur
In Niederlahnstein befinden sich neben der Schillerschule – einer Grundschule, die bis 2007 auch Hauptschule war – das private Johannes-Gymnasium Lahnstein und ein Hallenbad.
Verkehr
Der Bahnhof Niederlahnstein liegt an der Bahnstrecke Köln–Wiesbaden (Rechte Rheinstrecke) und der Bahnstrecke Wetzlar–Koblenz (Lahntalbahn).
Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 42 und als Abzweig beginnt die Bundesstraße 260.
Seit 1873 verbindet eine Straßenbrücke die beiden Stadtteile Nieder- und Oberlahnstein, die 1997 erneuerte Brücke erhielt 2008 den Namen Rudi-Geil-Brücke.
Kultur
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Lahnstein
- Johanniskirche
- Allerheiligenbergkapelle
- Nassau-Sporkenburger Hof, heute Städtische Bühne Lahnstein
- Wirtshaus an der Lahn
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Ernst Biesten (1884–1953), Jurist
- Wilhelm Christian Crecelius (1898–1979), Mediziner
- Anton Dahlem (1859–1935), Mitglied des Deutschen Reichstags
- Daniel Douqué (1806–1891), deutscher Lahnschiffer und Politiker
- Franz Anton Douqué (1768–1851), deutscher Lahnschiffer und Politiker
- Manuela Grochowiak-Schmieding (* 1959), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen
- Grit Hegesa (1891–1972), Tänzerin und Schauspielerin
- Willibald Hilf (1931–2004), Politiker
- Maria Hugonis Schäfer (1930–2014), Ordensschwester und Erzieherin
- Dagmar Leupold (* 1955), Schriftstellerin
- Gabriele Leupold (* 1954), Übersetzerin
- Fritz Michel (1877–1966), Arzt, Politiker, Historiker und Kunsthistoriker
- Carl Vath (1909–1974), Kaufmann und römisch-katholischer Prälat sowie Präsident Caritas Internationalis
Mit der Stadt verbundene Personen
- Wilhelm Bruchhäuser (1895–1976), Politiker, Leiter des Arbeitsamtes Niederlahnstein, 1933 wegen seiner politischen Haltung strafversetzt[5]
- Richard Ott (1928–2008), Ordenspriester, Philologe und Lehrer am Johannes-Gymnasium
- Walter Spix (1894–1942), ab 1928 Superior der Arnsteiner Patres im Johanneskloster, im KZ Dachau ermordet
- Martin Weber (1890–1941), Architekt, Erbauer der Pfarrkirche St. Barbara in Niederlahnstein
Ehrenbürger
- Fritz Michel (1877–1966), Arzt und Historiker, verliehen 1954[6]
Literatur
- Johannes B. Ludwig: Beiträge zur Geschichte und Beschreibung von Niederlahnstein. Oberlahnstein 1901
Weblinks
Einzelnachweise
- Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 183 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- Meyers Konversations-Lexikon, 1885: Niederlahnstein
- Michael Rademacher: Goarshausen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Gemeindeverzeichnis 1900: Landkreis Sankt Goarshausen
- Eintrag zu Wilhelm Bruchhäuser in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank, abgerufen am 7. Februar 2017.
- Vor 50 Jahren starb der Arzt und Wissenschaftler Dr. Dr. h.c. Fritz Michel, abgerufen am 10. Juli 2018.