Krobia

Krobia ([ˈkrɔbja]; deutsch Kröben, älter auch Krebe[2]) ist eine Stadt in der polnischen Wojewodschaft Großpolen. Sie ist Sitz einer Stadt- und Landgemeinde im Powiat Gostyński.

Krobia
Krobia (Polen)
Krobia
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Gostyń
Fläche: 7,05 km²
Geographische Lage: 51° 47′ N, 16° 59′ O
Höhe: 117 m n.p.m.
Einwohner: 4338
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 63-840
Telefonvorwahl: (+48) 65
Kfz-Kennzeichen: PGS
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 434 GostyńRawicz
Eisenbahn: Krotoszyn–Leszno
Nächster int. Flughafen: Posen-Ławica
Breslau
Gmina
Gminatyp: Stadt- und Landgemeinde
Gminagliederung: 24 Ortschaften
22 Schulzenämter
Fläche: 129,59 km²
Einwohner: 12.918
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 100 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3004033
Verwaltung (Stand: 2009)
Bürgermeister: Sebastian Czwojda
Adresse: ul. Rynek 1
63-840 Krobia
Webpräsenz: www.krobia.pl



Geographische Lage

Die Stadt liegt in der historischen Region Posen, etwa 70 Kilometer südlich der Stadt Posen.

Geschichte

Kröben südlich der Stadt Posen und nordöstlich der Stadt Glogau auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung).
Rathaus
St.-Ägidius-Kirche von 1140
Pfarrkirche St. Nikolaus (1763)

Die erste Erwähnung des heutigen Krobia stammt aus dem Jahr 1258. Zu dieser Zeit bis 1796 waren der Ort im Besitz des Bistums Polen. Stadtrecht erhielt der Ort im 13. Jahrhundert.[3] Bei der Zweiten Teilung Polens kam der Ort 1793 zu Preußen und wurde der neu geschaffenen Provinz Südpreußen angegliedert. 1798 wurde Kröben Kreisstadt. 1807 wurde die Stadt Teil des neu gegründeten Herzogtums Warschau, kam 1815 aber wieder zurück an Preußen[3] und wurde Sitz des Kreises Kröben.[4] 1878 wurde Kröben Teil des Kreises Gostyn.[4] Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Kröben eine evangelische Kirche, drei katholische Kirchen, eine erzbischöfliche Kapelle, eine Synagoge und war überwiegend von Polen besiedelt.[5]

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Krobia Teil des neu gegründeten Polens. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort im September 1939 von der Wehrmacht besetzt. 1945 marschierte die Rote Armee in die Gegend ein.[3]

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1921
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1816985[6] nach anderen Angaben 965 Einwohner, davon 935 Katholiken, 30 Juden[7]
18211102[7]
18261300in 206 Häusern[8]
18371254[9]
18431365[9]
18581588[9]
18611681[9]
18671677am 3. Dezember[10]
18711596davon 50 Evangelische, 1460 Katholiken und 80 Juden (1450 Polen);[11] nach anderen Angaben 1596 Einwohner (am 1. Dezember), davon 57 Evangelische, 1462 Katholiken, 77 Juden[10]
18851847darunter 91 Evangelische und 77 Juden[12]
19002186meist polnische und katholische Einwohner[5]
19102384am 1. Dezember[13]

Anzahl Einwohner bis heute in graphischer Darstellung[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Das Rathaus von Krobia

Zu den Sehenswürdigkeiten Krobias gehören:

Gemeinde

Krobia ist Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde. Diese hat etwa 13.000 Einwohner auf einer Fläche von 129,59 km². Die 22 Schulzenämter (sołectwo) sind: Bukownica, Chumiętki, Chwałkowo, Ciołkowo, Domachowo, Gogolewo, Grabianowo, Karzec, Kuczyna, Kuczynka, Niepart, Pijanowice, Posadowo, Potarzyca, Przyborowo, Pudliszki, Rogowo, Stara Krobia, Sułkowice, Wymysłowo, Ziemlin und Żychlewo. Hinzu kommen die Ortschaften Dębina und Florynki.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Bahnhof Krobia liegt südlich der Stadt an der Bahnstrecke Łódź–Forst (Lausitz), früher lag er auch an der Gostyner Kreisbahn, die dazu einen näher an der Stadtmitte gelegenen Bahnhof hatte.

Durch die Stadt verläuft in Nord-Süd-Richtung die Woiwodschaftsstraße 434 (droga wojewódzka 434). Sie führt nach etwa zwölf Kilometern durch Gostyń und kreuzt dabei die Landesstraße 12. In südlicher Richtung mündet die 434 nach etwa 14 Kilometern in die Landesstraße 36.

Die nächsten internationalen Flughäfen sind der Flughafen Posen-Ławica, etwa 65 Kilometer nördlich und der Nikolaus-Kopernikus-Flughafen Breslau, etwa 65 Kilometer südlich von Krobia.

Literatur

  • Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 342–343.
Commons: Krobia – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. http://digitool.is.cuni.cz:1801/view/action/nmets.do?DOCCHOICE=1026926.xml&dvs=1468003412593~233&locale=de_DE&search_terms=&adjacency=&VIEWER_URL=/view/action/nmets.do?&DELIVERY_RULE_ID=3&divType=&COPYRIGHTS_DISPLAY_FILE=licence_mapy
  3. szukacz.pl, Krobia - Informacje dodatkowe, abgerufen am 18. Dezember 2009
  4. Territorial.de, Landkreis Gostingen, abgerufen am 18. Dezember 2009
  5. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 11, Leipzig/Wien 1907, S. 726.
  6. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Band 3, Kr–O, Halle 1822, S. 17, Ziffer 5282.
  7. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 312-319, Ziffer 342.
  8. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Die Staatskräfte der preußischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III.. Band 2, Teil 1, Berlin 1828, S. 97, Ziffer 10.
  9. Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 342–343.
  10. Königliches Statistisches Büro: Die Gemeinden und Gutsbezirke des preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Teil IV: Die Provinz Posen, Berlin 1874, S. 110–111, Ziffer 6 (Digitalisat, S.117-118).
  11. Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung. Band 2, G. F. O. Müller, Berlin 1874, S. 146-147, Ziffer 5.
  12. M. Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006)
  13. gemeindeverzeichnis.de
  14. Für 1875 (1577), 1871 (1596): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego, 1883, Band IV, S. 675, Online
    Für 1885 (1847): Geschichte on demand, Landkreis Gostyn (Memento des Originals vom 31. Dezember 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geschichte-on-demand.de, abgerufen am 18. Dezember 2009
    Für 1900 (2186): Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 726, Online
    Für 30. Juni 2009 (4099): „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“ (Memento vom 15. Februar 2010 im Internet Archive)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.