Klinikum rechts der Isar
Das Klinikum rechts der Isar ist das Universitätsklinikum der Technischen Universität München im Münchener Stadtteil Haidhausen.
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München | ||
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Trägerschaft | Freistaat Bayern | |
Ort | München Deutschland | |
Bundesland | Bayern | |
Staat | Deutschland | |
Koordinaten | 48° 8′ 9″ N, 11° 35′ 57″ O | |
Leitung | Martin Siess, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor | |
Versorgungsstufe | Maximalversorgung | |
Betten | 1.161[1] | |
Mitarbeiter | ca. 6.600[1] | |
Zugehörigkeit | Technische Universität München | |
Gründung | 1834 als Haidhauser Armen- und Krankenanstalt, 1967 als Universitätsklinikum | |
Website | mri.tum.de | |
Lage | ||
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Geschichte
Das heutige Klinikum wurde 1834 als Haidhauser Armen- und Krankenanstalt mit 36 Betten in einem ehemaligen Kaffeehaus gegründet, 1840 vom Orden der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul übernommen und 130 Jahre lang geführt. Mit der Eingemeindung nach München kam die Umbenennung in Krankenhaus rechts der Isar – darauf verweist das noch heute gebräuchliche Kürzel MRI, das für (Krankenhaus) München rechts der Isar steht.[2] Man war nun in der Lage bis zu 159 Patienten zu versorgen, die man ab 1866 erstmals in Angehörige der chirurgischen und internen Abteilung trennte. Bis 1902 wurde unter dem starken Druck der Bevölkerungszunahme auf 736 Betten aufgestockt, von denen am Ende des Zweiten Weltkrieges nur noch 200 belegbar waren. Im März 1954 wurde im Rahmen eines umfassenden Krankenhausentwicklungsplanes der Stadt München das Krankenhaus rechts der Isar wieder auf- und ausgebaut.
1967 wurde das Krankenhaus, unter anderem dank Georg Maurer, zu einer Universitätsklinik. Es erhielt den Status Universitätsklinikum der Technischen Hochschule München, der späteren Technischen Universität München (TUM) und wurde um einen Hörsaaltrakt erweitert. Seitdem wird das Klinikum kontinuierlich ausgebaut und modernisiert.
Seit Juli 2003 ist das Klinikum eine rechtlich selbstständige Anstalt des öffentlichen Rechts.
Für weltweit großes Aufsehen sorgte die erfolgreiche Transplantation von zwei kompletten Armen im Juni 2008, bei der etwa 40 Ärzte beteiligt waren.[3] Zwei Jahre später war der Heilungsprozess des Patienten so weit fortgeschritten, dass er Hände und Finger wieder bewegen und benutzen konnte.[4]
Im Jahr 2009 feierte das Klinikum sein 175-jähriges Bestehen.
Kliniken und Abteilungen
Heute besteht das Klinikum rechts der Isar aus rund 30 Kliniken und Abteilungen, hinzu kommen 20 Interdisziplinäre Zentren und mehrere wissenschaftliche Institute.[5] Das Comprehensive Cancer Center München (CCCM), ein Zusammenschluss des Comprehensive Cancer Center der LMU mit dem Comprehensive Cancer Center der TUM des Klinikums rechts der Isar, widmet sich der verbesserten Versorgung von Patienten mit allen Arten von Krebserkrankungen. Seit 2014 gehört das CCCM zu den bundesweit 13 onkologischen Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe.[5] Jährlich werden etwa 65.000 Patienten stationär und 265.000 Patienten ambulant behandelt.[6] Das Klinikum wird von einem vierköpfigen Vorstand geleitet, in dem der ärztliche Direktor, der Kaufmännische Direktor, der Dekan der Medizinischen Fakultät und der Pflegedirektor vertreten sind. Vorstandsvorsitzender ist der Ärztliche Direktor.
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Die Klinik für Anästhesiologie (Direktor Gerhard Schneider) umfasst folgende Behandlungsschwerpunkte:
- Anästhesie (perioperative Versorgung durch 150 Ärzte und über 120 Pflegekräfte), Anästhesien für interventionelle und diagnostische Prozeduren, Notfalltätigkeit und Schockraummanagement
- Intensivmedizin in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den Kliniken für Chirurgie, Gefäßchirurgie, Plastischer Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Urologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, der Neurochirurgischen Klinik, der Neurologischen Klinik, der Frauenklinik und der Augenklinik
- Schmerztherapie (Akutschmerzzentrum und Zentrum für Interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZIS))
- Notarztdienst in Zusammenarbeit mit der Klinik für Chirurgie[7]
Seit 1954 existierte am Klinikum eine Abteilung für Anästhesie, im Jahr 1972 erfolgte dann die Gründung des Lehrstuhls und Instituts für Anästhesiologie der Technischen Universität München am Klinikum rechts der Isar. Ziel war nun nicht mehr alleine die Patientenversorgung, sondern auch die Forschung und Lehre in diesem Fachbereich. Im Jahr 1980 erfolgte die Anerkennung als Weiterbildungsstätte für Schwestern und Pfleger in Anästhesie und Intensivbehandlung durch die Deutsche Krankenhausgesellschaft.[8]
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde
Die Klinik- und Poliklinik für Augenheilkunde (Ophthalmologie) verfügt über 24 Betten in zwei Stationen. Unter der kommissarischen Leitung von Mathias Maier sind rund 30 ärztliche Mitarbeiter in der Krankenversorgung tätig. Die Klinik für Augenheilkunde behandelt nahezu alle Erkrankungen des vorderen und hinteren Augenabschnittes, jedoch liegen die operativen Schwerpunkte in der Netzhaut- und Glaskörper-Chirurgie, der Versorgung von Hornhauterkrankungen, der Linsen-Chirurgie und der Behandlung mittels intravitrealer Injektion (Injektion eines Medikaments etc. direkt in den Glaskörper des Auges). Bei komplexen Erkrankungen arbeitet die Klinik für Augenheilkunde fachübergreifend mit Experten anderer medizinischer Bereiche zusammen.[9]
Klinik und Poliklinik für Chirurgie (mit Sektion für Thoraxchirurgie)
Die Chirurgische Klinik (Direktor Helmut Friess) dient der chirurgischen Versorgung am Klinikum rechts der Isar, ausgenommen die Herzchirurgie. Im Rahmen der Herzchirurgie besteht eine Kooperation mit dem Deutschen Herzzentrum.[10] Schwerpunkte bilden die allgemeine Chirurgie und die Viszeralchirurgie, die chirurgische Endoskopie und Proktologie, die navigierte nuklearmedizinische Chirurgie und die minimal-invasive Chirurgie (Schlüssellochchirurgie).[11] In der Allgemein- und Viszeralchirurgie liegt der Schwerpunkt der Chirurgischen Klinik auf der Speiseröhren-, Magen-, Leber- und Bauchspeicheldrüsenchirurgie. Die Klinik beinhaltet die Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Transplantationschirurgie.[12] Behandlungsschwerpunkte sind Bauchspeicheldrüse, Speiseröhre und Magen, Darm, Proktologie, Lunge und Brustkorb, Schilddrüse, Bariatrische Chirurgie bei Fettleibigkeit, Leisten-, Narben- und Nabelbrüche, Blinddarm- und Gallenblasenentfernungen, Laparoskopische Operationen und Tumorchirurgie.[12] Bei Krebserkrankungen steht hier insbesondere die Behandlung durch eine Kombination von Operationen mit Chemo- und Strahlentherapie im Fokus. Die Klinik und Poliklinik für Chirurgie ist Teil des Onkologischen Zentrums des Klinikums rechts der Isar sowie ein von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Darmkrebs- und Pankreaskarzinomzentrum.[12] Im Rahmen der Transplantationschirurgie werden Nieren und Bauchspeicheldrüsen verpflanzt. Die wissenschaftlichen Schwerpunkte der Chirurgischen Klinik liegen in der Grundlagenforschung, der translationalen Forschung und der chirurgischen Onkologie, insbesondere der präoperativen Tumortherapie und Früherkennung sowie in der prä- und postoperativen körperlichen und seelischen Betreuung.[12]
Die Sektion für Thoraxchirurgie unter der Leitung von Hans Hoffmann behandelt Erkrankungen der Lunge und anderer Organe des Brustkorbs. Behandlungsschwerpunkte sind dabei die minimalinvasive und onkologische Thoraxchirurgie, Emphysemchirurgie (Therapiemöglichkeit bei Lungenüberblähung) und die Trachealchirurgie (Chirurgie der Luftröhre).[13]
Organspende-Skandal: Im Rahmen des Organspende-Skandals ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Spenderlebern im Klinikum rechts der Isar.[14][15] Am 21. Februar 2013 bestätigte die Klinik, dass das Beschäftigungsverhältnis mit dem Chefarzt der Chirurgischen Klinik aufgelöst wurde.[16] Am 15. Mai 2013 verkündete die bayerische Staatsregierung, dass das Klinikum die Zulassung für Lebertransplantationen voraussichtlich Anfang Juni verlieren werde.[17]
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie
Die Klinik für Dermatologie und Allergologie unter der Leitung von Tilo Biedermann deckt dermatologische und allergische Erkrankungen ab. Die Klinik gehört zwar zum Klinikum rechts der Isar, ihren Standort hat sie jedoch „am Biederstein“ in Schwabing (Biedersteiner Straße 29) neben dem Englischen Garten. 40 Ärzte betreuen auf vier Stationen jährlich ca. 30.000 Patienten ambulant und ca. 4.600 stationär. An die Klinik angegliedert ist außerdem das Zentrum Allergie und Umwelt (ZAUM), in dem die Einflüsse von Umweltfaktoren auf Entstehung, Auslösung und Unterhaltung von Allergien erforscht werden. In der Dermatologie liegt der Fokus insbesondere auf den Spezialbereichen Dermato-Onkologie, Kinderdermatologie, Photodermatologie, Allergien, Dermato-Infektiologie, entzündliche Hauterkrankungen, Phlebologie, chronische Wunden sowie auf der operativen Dermatologie. Bei der Therapie dermatologischer Erkrankungen kommen dabei auch Röntgentherapie und verschiedene Laserbehandlungen zum Einsatz. Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik sind die Andrologie und die Behandlung und Beratung von Patienten mit Geschlechtskrankheiten einschließlich HIV-Infektion und AIDS. Im Bereich der Forschung beschäftigt sich die Klinik mit Allergologie und Immunologie, experimenteller Dermato-Immunologie und malignen Melanomen.[18]
Ernährungsmedizin am Klinikum rechts der Isar
Dem Bereich der Ernährungsmedizin widmen sich am Klinikum rechts der Isar zwei Bereiche mit unterschiedlichen Schwerpunkten: das interdisziplinäre Ernährungsteam und die Klinik für Ernährungsmedizin. Im Zentrum der Behandlung stehen hier Übergewicht und damit verbundene Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Patienten mit Krebserkrankungen. Auch die Forschung der beiden Einrichtungen widmet sich diesen Bereichen.[19]
Das Ernährungsteam steht ambulanten, teilstationären und stationären Patienten des Klinikums rechts der Isar mit Erkrankungen, die Ernährungsprobleme nach sich ziehen, beratend und unterstützend zur Seite. Zu diesen Erkrankungen zählen beispielsweise Krebserkrankungen, Untergewicht und Mangelernährung, Magen-Darm-Erkrankungen, Pankreaserkrankungen, Lebererkrankungen, Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Zöliakie.[20]
Die Klinik für Ernährungsmedizin unter der Leitung von Hans Hauner ist Teil des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin (EKFZ) und wurde im Jahr 2003 eingerichtet. Neben der Klinik für Ernährungsmedizin des Klinikums rechts der Isar gehört das Wissenschaftszentrum Weihenstephan (WZW) zum EKFZ. Zu den Schwerpunktthemen zählen die klinische, die molekulare und die pädiatrische Ernährungsmedizin. Das Leistungsspektrum der Klinik für Ernährungsmedizin umfasst die Abklärung und Prävention von Diabetes mellitus, ernährungsmedizinische Beratung, Gruppenprogramme zur Gewichtsreduktion und Kochkurse zu aktuellen Ernährungsthemen.[21]
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde (mit Sektion für Geburtshilfe und Perinatalmedizin)
Die Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar unter der Leitung von Marion Kiechle besteht aus einer Klinik für Frauenheilkunde und sechs interdisziplinären Zentren, die an der Frauenklinik etabliert sind, darunter das Mutter-Kind-Zentrum.[22] Die Sektion für Geburtshilfe und Perinatalmedizin (Leitung Bettina Kuschel) ist spezialisiert auf Risikoschwangerschaften und Risikogeburten sowie Pränatalmedizin und Fetalchirurgie.[23] Ein Schwerpunkt der Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar ist die Diagnostik und Behandlung von Brustkrebs sowie der anderen Krebserkrankungen der weiblichen Organe (Eierstockskrebs, Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs, Vulva- und Vaginalkarzinom). Dazu gehört auch die genetische Beratung und Testung bei familiären Krebserkrankungen. Daneben bilden die Uro-Gynäkologie, die gynäkologische Endokrinologie und die Geburtshilfe und Schwangerenbetreuung (Risikogeburtshilfe, Prä- und Perinatalmedizin, Pränataldiagnostik) die zentralen Behandlungsfelder.[24] Im Bereich der Forschung liegt der Fokus der Frauenklinik auf der Krebsforschung, der geburtsmedizinischen Forschung und der endokrinologischen Forschung.[25]
Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
Die Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde wird seit dem 1. Dezember 2019 von Barbara Wollenberg geleitet.[26] Davor wurde die Klinik von 2007 bis 2018 von Henning Bier geleitet. Sie verfügt über ein Schlaflabor mit fünf Betten, eine Hochschulambulanz, vier Operationssäle und 50 Betten auf insgesamt drei Stationen. In der HNO-Klinik werden alle Erkrankungen des Halses, der Nase und der Ohren behandelt. Besondere Behandlungsschwerpunkte liegen hier auf den Erkrankungen des Mittel- und Innenohrs, auf Erkrankungen der Nase und des Nasennebenhöhlensystems sowie auf der Behandlung von gut- und bösartigen Tumorerkrankungen der Halsweichteile und plastischen und rekonstruktiven Eingriffen im HNO-Gebiet. Dabei werden im Bereich der Ohren unter anderem Hörstörungen bei Erwachsenen und Kindern, Tinnitus, Schwindelerkrankungen und Akustikusneurinome behandelt; im Bereich der Nase und des Halses Schluckstörungen (Dysphagie), Schnarchen, Stimm- und Sprachstörungen (Phoniatrie) sowie Angioödeme. Zudem gehören in der HNO-Klinik des Klinikums rechts der Isar Allergologie und rheumatologische Erkrankungen im HNO-Bereich mit zum Behandlungsspektrum. In der Forschung ergeben sich für die HNO-Klinik die Bereiche Allergien, Angioödeme, Tumore, Audiologie und Schlafmedizin.[27]
Poliklinik der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum München-Schwabing
Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ist eine gemeinsame Einrichtung des Klinikums rechts der Isar und der München Klinik im Klinikum Schwabing. Die Kinderklinik verfügt über eine Notaufnahme, zehn Kinderstationen, ein Kindernierenzentrum und eine Mutter-Kind-Station.[28] Die verschiedenen Stationen der Kinderklinik bilden gleichzeitig ihre klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte ab: u. a. die Behandlung von Frühgeborenen, die Neuropädiatrie und Endokrinologie (z. B. Diabetes), die Onkologie, die Kinderdialyse und die Behandlung von Infektionen.[29] Außerdem bietet die Kinderklinik verschiedene Einrichtungen, um den Kindern und auch den Eltern den Aufenthalt im Krankenhaus zu erleichtern, wie z. B. ein Büchermobil, Elternzimmer und Geschwisterbetreuung, Heilpädagogik, Klinikclowns, einen pädagogisch betreuten Tagesraum und die Schule für Kranke.[30]
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I: Kardiologie
In der I. Medizinischen Klinik (Direktor Karl-Ludwig Laugwitz) werden kardiovaskuläre (Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Klappenvitien und Herzrhythmusstörungen), angiologische und pneumologische Erkrankungen behandelt. Für Patienten mit einem Herzinfarkt steht rund um die Uhr ein Katheterteam zur Verfügung. Im Bereich der Patientenbehandlung und der Forschung kooperiert die Klinik eng mit dem Deutschen Herzzentrum.
Das Behandlungsspektrum umfasst die Bereiche:
- Interventionelle Kardiologie (Eingriffe am Herzen)
- Strukturelle Herzerkrankungen (TAVI, Mitral-Clipping)
- Komplexe Herzrhythmusstörungen
- Implantationen von Schrittmachern / ICD
- Interventionelle Angiologie (Eingriffe an den Gefäßen)
- Pneumologie[31]
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II: Gastroenterologie
Die Schwerpunkte der II. Medizinischen Klinik (Direktor Roland M. Schmid) sind neben der allgemeinen internistischen Versorgung die Bereiche
- Allgemeine Gastroenterologie
- Gastroenterologische Onkologie
- Hepatologie
- Endokrinologie
- Diabetologie
- Infektiologie
- Internistische Intensivmedizin[32]
Die II. Medizinische Klinik verfügt über drei Stationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und 74 Betten sowie eine internistische Intensivstation mit sieben Betten.[33] Tumorerkrankungen werden in der Onkologischen Tagesklinik behandelt.[34] Im Bereich der Wissenschaft wird in der II. Medizinischen Klinik sowohl klinische Forschung als auch Grundlagenforschung betrieben. Die klinische Forschung widmet sich vor allem Erkrankungen aus den Bereichen Gastroenterologie, gastroenterologische Onkologie, Immunologie, Hepatologie und internistische Intensivmedizin.[35] In der Grundlagenforschung arbeiten die Wissenschaftler der II. Medizinischen Klinik mit den molekularen Grundlagen der Krankheitsentstehung der Organe des Magen- und Darmtraktes. Besondere Schwerpunkte liegen hier im Bereich der Krebsentstehung und der Entzündungen der Organe.[36]
Abteilung für Nephrologie und Nierenheilkunde
Die Abteilung für Nephrologie (Leitung Uwe Heemann) ist Teil der II. Medizinischen Klinik. Sie wurde 2002 ins Leben gerufen und konzentriert sich vordergründig auf Nierenerkrankungen. Hier werden jedoch nicht nur Patienten mit Nierenerkrankungen oder Patienten, die eine Transplantation benötigen, behandelt, sondern auch Autoimmunerkrankungen, Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen, Erkrankungen der Nebenniere und Schilddrüse sowie rheumatologische Erkrankungen. Die Forschung der Abteilung orientiert sich an den klinischen Bereichen. Zur Patientenbehandlung stehen der Klinik 24 Betten zur Verfügung.[37]
Abteilung für klinische Toxikologie
Die Abteilung für klinische Toxikologie (Leitung Florian Eyer) verfügt insgesamt über 27 Betten und betreut Patienten mit allen Arten von Vergiftungen. Sie ist der Medizinischen Klinik II als eigenständige Abteilung zugeordnet und war die erste Einrichtung auf diesem Spezialgebiet in Deutschland. Die Toxikologische Abteilung betreibt die folgenden Bereiche im Klinikum rechts der Isar: den Giftnotruf München, das toxikologische Labor, die toxikologische Intensivstation, eine toxikologisch-internistische interdisziplinäre Überwachungsstation, eine geschlossene Station (Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenentzug, Suizidgefährdung) und eine offene Station sowie die Umweltambulanz. Die Behandlungsschwerpunkte der Toxikologischen Abteilung sind die intensivmedizinische Behandlung von Vergiftungen, Überwachung und Therapie von mittelschweren Vergiftungen wie Alkohol, Drogen und Arzneistoffen und die Entgiftung dieser Substanzklassen. Eine qualifizierte Entzugsbehandlung ist unter Einbeziehung von Psychiatern und Sozialpädagogen möglich und gewährleistet u. a. auch die Vermittlung von Entwöhnungsbehandlungen. Zudem stellt die Toxikologische Abteilung einen Notarztdienst für Gefahrgutunfälle und Massenvergiftungen und hält ein Antidot-Depot sowie Schlangenseren vor.[38][39]
Der Giftnotruf wurde 1963 von Max von Clarmann (Professor an der Toxikologischen Abteilung der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik) begründet und berät vor allem Privatpersonen, Kliniken und niedergelassene Ärzte sowie die Presse, Apotheken, Polizei und Rettungsdienste sowie andere staatliche Institutionen.[39] Im Bereich der Forschung in der Toxikologischen Abteilung liegt der Fokus auf der Optimierung intensivmedizinischer Behandlungsmöglichkeiten von Vergiftungen, Fragen der Toxikokinetik und der Giftelimination, als auch auf der Erstellung von Falldatenbanken und einer Pilzdatenbank sowie auf der Sucht- und Suizidforschung.[40]
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III: Hämatologie und Onkologie
Das Fachgebiet der III. Medizinischen Klinik (Direktor Florian Bassermann) umfasst die Bereiche Hämatologie und Onkologie. Hier stehen Blut- und Lymphdrüsenerkrankungen sowie Tumorerkrankungen im Zentrum. Es gibt über 45 Betten auf zwei Stationen und eine Intensivpflegeeinheit mit acht Betten. Zudem gibt es eine hämatologische Tagesklinik mit 14 Plätzen für Chemotherapiepatienten. Bei der Behandlung der Patienten kommen unterschiedliche Therapiekonzepte zum Einsatz: Neben der konventionellen Chemotherapie gibt es auch die Hochdosischemotherapie durch eine Stammzelltransplantation, die multimodale Therapie, biologisch aktive Substanzen, wie Zytokine oder Antikörper, und die molekulare Tumortherapie, um die Tumoren gezielt zu bekämpfen. Eine besondere Expertise hat die III. Medizinische Klinik bei der Behandlung von malignen Lymphomen mit der Radioimmuntherapie. Diese Methode wurde von der III. Medizinischen Klinik in Kooperation mit der Klinik für Nuklearmedizin im Klinikum rechts der Isar entwickelt und das Klinikum verfügt deutschlandweit über die größte Erfahrung auf diesem Gebiet. Eine individuelle Tumortherapie wird am Klinikum rechts der Isar durch das interdisziplinäre Tumortherapiezentrum (TTZ) ermöglicht. Hier sind neben der III. Medizinischen Klinik auch die Klinik für Strahlentherapie sowie die Chirurgie, Urologie und Gynäkologie vertreten. In einer fachübergreifenden Konferenz (Tumorboard) kommen Onkologen, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Pathologen und Nuklearmediziner zusammen und planen die passenden Therapien.[41]
Kompetenzzentrum für Komplementärmedizin und Naturheilkunde
Das Kompetenzzentrum für Komplementärmedizin und Naturheilkunde (KoKoNat) besteht aus einer Forschungsstelle, der Ambulanz und Tagesklinik für Naturheilkunde und Gesundheitsförderung und dem Kompetenz-Netzwerk für Akupunktur und Naturheilkunde. 2010 wurde hier mithilfe der Erich Rothenfußer Stiftung die erste bayerische Professur für Naturheilkunde und Komplementärmedizin eingerichtet. Als Leiter des KoKoNat hat diese Dieter Melchart inne.[42]
Klinik und Poliklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (mit Sektion für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie)
Die Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG) unter der Leitung von Klaus-Dietrich Wolff verfügt über drei Operationssäle und eine große Ambulanz mit zusätzlichen Eingriffsräumen. Die Schwerpunkte der Klinik sind Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, Tumoren der Kopf-Hals-Region und die wiederherstellende Kiefer- und Gesichtschirurgie. Daher bietet die Klinik verschiedene Spezialsprechstunden für Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, kraniofaziale Fehlbildungen und Dysgnathien, Tumorerkrankungen, zahnärztliche Implantologie und ästhetische Gesichtschirurgie an. Auch die Forschung der Klinik konzentriert sich auf die genannten Bereiche. Herbert Deppe leitet die Sektion für Zahnärztliche Chirurgie und Implantologie. Die interdisziplinärere Zusammenarbeit in der MKG ist besonders wichtig und es bestehen Kooperationen mit der Anästhesie, der Neurologie, der Orthopädie, der Psychosomatik, der Physikalischen Medizin, der Augenheilkunde, der Neurochirurgie und der HNO-Klinik. Außerdem kooperiert die Klinik mit mehreren Geburts- und Kinderkliniken zur Behandlung von kindlichen Fehlbildungen im MKG-Bereich.[43]
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
Die Neurochirurgische Klinik (Direktor Bernhard Meyer) ist seit März 2007 Bestandteil des im gleichen Jahr neu eingerichteten Neuro-Kopf-Zentrums. Klinische Schwerpunkte sind die Neuroonkologie, die Schädelbasischirurgie, Gefäßerkrankungen des Gehirns, die Wirbelsäulenchirurgie, die funktionelle Neurochirurgie sowie die Kinderneurochirurgie. Die Klinik verfügt über drei Bettenstationen mit zusammen 70 Betten und eine variable Anzahl an Intensivbetten.[44] In der Forschung liegen die Schwerpunkte im Bereich der genannten Klinikschwerpunkte, zum anderen unterhält das Neuro-Kopf-Zentrum eine eigene Forschungssektion für die Grundlagenforschung zur experimentellen Neurochirurgie und arbeitet dazu auch mit anderen Forschungsbereichen fachübergreifend zusammen.[45] Angeboten werden Lehrveranstaltungen im Rahmen der vorklinischen Ausbildung, das chirurgische bzw. neurochirurgische Blockpraktikum sowie chirurgische bzw. neurochirurgische Vorlesungsreihen.[46]
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Die Neurologische Klinik unter der Leitung von Bernhard Hemmer beschäftigt sich mit den klinischen Schwerpunkten entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, Bewegungsstörungen und neurodegenerative Erkrankungen sowie neurovaskuläre und neuroonkologische Erkrankungen. Wie die Neurochirurgie und die Nuklearmedizin ist die Neurologie Teil des Neuro-Kopf-Zentrums. Die Klinik verfügt über insgesamt 60 Betten auf den Stationen L1c und L1b im ersten Stock und der Station L3b im dritten Stock des Neuro-Kopf-Zentrums. Außerdem betreibt die Klinik eine Stroke Unit (Schlaganfallintensivstation) mit insgesamt 12 Betten, deren Team eng mit der neuroradiologischen, der neurochirurgischen und der gefäßchirurgischen Klinik sowie der unmittelbar benachbarten interdisziplinären Intensivstation des Neuro-Kopf-Zentrums zusammenarbeitet. Im Bereich der Forschung liegt der Fokus der Neurologischen Klinik auf den klinischen Schwerpunkten.[47]
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin (mit Sektion für Theranostik)
Die Nuklearmedizinische Klinik (Leitung Wolfgang Weber[48]) bietet ein breites Spektrum an Diagnostik und Therapie mit radioaktiven Stoffen an. Ein Spezialgebiet der Klinik ist die Diagnostik und Behandlung von gutartigen und bösartigen Schilddrüsenerkrankungen. Sie verfügt mit 13 Betten über eine der größten Stationen für Radioiodtherapie dieser Art in Deutschland. Ein weiteres Spezialgebiet ist die klinische Anwendung der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zur Untersuchung von onkologischen, kardiologischen und neurologischen Erkrankungen. Die Ausdehnung und Lokalisation von bösartigen Tumoren können so mit sehr hoher Genauigkeit erfasst werden. Die Klinik ist eine der wenigen, die diese bildgebende Methode anbietet. In der Kardiologie bezieht sich die Behandlung auf koronare Herzerkrankungen, in der Neurologie kommen nuklearmedizinische Verfahren bei Epilepsie sowie der Alzheimer-Demenz zum Einsatz. In der Therapie stehen in der Nuklearmedizinischen Klinik am Klinikum rechts der Isar Schilddrüsenerkrankungen, Tumorerkrankungen, Prostatakrebs, Neuroendokrine Tumore, Herzerkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems im Fokus. Im wissenschaftlichen Bereich beschäftigt sich die Nuklearmedizinische Klinik mit der Weiterentwicklung und Verbesserung bestehender Methoden in der Radiopharmakologie, der Radioimmuntherapie, der Instrumentierung und der funktionellen Neurobildgebung.[48] Die Sektion für Theranostik (Leiter Matthias Eiber) bietet entsprechend dem Prinzip der Theranostik, also der Kombination einer zielgerichteten Diagnostik mit nachfolgender Therapie, verschiedene diagnostische und therapeutische nuklearmedizinische Verfahren an.[49]
Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Sportorthopädie
Die Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie (Leitung Rüdiger von Eisenhart-Rothe) behandelt alle Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, d. h. Knochen, Gelenke, Muskeln, Bänder und Sehnen. Zur Behandlung gehören Maßnahmen von der Krankengymnastik über die Operationen bis hin zur Reha.
Besondere Erfahrung besitzt die Klinik auf den Gebieten künstlicher Gelenkersatz (Endoprothetik und Revisionsendoprothetik), Behandlung von Knochen- und Weichteiltumoren, Wirbelsäulenorthopädie, Fußorthopädie, Kinderorthopädie und minimal-invasive Operationen.
Für die Behandlung von Knochen- oder Weichteiltumoren arbeitet ein fachübergreifendes Expertenteam im Muskuloskelettalen Tumorzentrum (MSTZ) gemeinsam an der Therapieplanung, bei der sowohl Chemotherapie, Radiotherapie, operative Tumorentfernung als auch eine Implantation zum Einsatz kommen können. Auch mit Rückenschmerzen, einer der häufigsten orthopädischen Problemstellungen, setzt sich die Klinik eingehend auseinander: Hier wird die Herkunft der Schmerzen untersucht und dann die passende Therapie angeboten, z. B. Wirbelkörperersatz, minimal-invasive Verfahren, Physiotherapie oder Schmerztherapie.
Die Behandlungsschwerpunkte liegen in der Endoprothetik und wechselendoprothetik, der Tumororthopädie, der gelenkerhaltenden Orthopädie, der Fußorthopädie, der septischen Orthopädie und der Kinderorthopädie.[50]
Zur Behandlung der Patienten verfügt die Klinik über drei Stationen mit 44 Betten, vier OP-Säle und speziell ausgestattete Räume für die Krankengymnastik. In der Forschung liegt der Fokus auf den Bereichen Biomechanik, Gewebezüchtung (Tissue-Engineering), Infektionen im Zusammenhang mit Implantaten, Virtuelle Medizin und Neuroorthopädie.[50]
In der Abteilung für Sportorthopädie unter der Leitung von Andreas Imhoff liegt der Schwerpunkt in der konservativen und minimal-invasiven operativen Behandlung (Arthroskopie) akuter Verletzungen und degenerativer Veränderungen von Schulter-, Ellenbogen-, Knie- und Sprunggelenk. Die Abteilung für Sportorthopädie verfügt über eine Ambulanz im Klinikum rechts der Isar, 28 Betten auf zwei Stationen sowie zwei Operationseinheiten (Reinluft-OPs).[51] Neben Normalpatienten werden Sportler aus dem Leistungs- und Hochleistungsbereich betreut, insbesondere Kaderathleten des DLV, des DSV und des DFB.
Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie (mit Sektion für Handchirurgie)
Die Plastische Chirurgie (Direktor Hans-Günther Machens) am Klinikum rechts der Isar beschäftigt sich mit der Rekonstruktion und Verbesserung der Form und Funktion der Körperoberfläche. Dazu stehen 31 Betten und drei Operationssäle zur Verfügung. Zur Klinik für Plastische Chirurgie gehören die Abteilungen rekonstruktive Chirurgie, Handchirurgie, ästhetische Chirurgie und Verbrennungschirurgie. Besondere Schwerpunkte innerhalb dieser Bereiche stellen mikrochirurgische Gewebetransplantationen, Brust-, Nerven-, Hand- und Fettgewebschirurgie dar sowie urogenitalplatische Operationen und das gesamte Spektrum der ästhetisch-plastischen Chirurgie. Im Bereich der Forschung stehen regenerative Medizin, Tissue Engineering und Translationsforschung sowie Zell- und Molekularbiologie und klinische Forschung im Zentrum.[52][53] Die Sektion für Handchirurgie unter der Leitung von Haydar Kükrek stellt rund um die Uhr einen Replantationsdienst und bietet das gesamte Spektrum der operativen als auch nichtoperativen Behandlung von Verletzungen der Hand und des Unterarms.[54]
Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin
Die Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin (Direktor Martin Halle) ist an drei Standorten vertreten. Eine Ambulanz befindet sich auf dem Olympiagelände, eine am Klinikum rechts der Isar und die dritte am Klinikum Starnberg. In beiden Ambulanzen behandeln interdisziplinäre Teams aus Internisten, Kardiologen und Sportmedizinern Patienten mit Erkrankungen aus diesen Bereichen und führen Beratungen zu körperlicher Aktivität und Belastbarkeit durch. Im Zentrum stehen Prävention, Rehabilitation und Sporttherapie. Die Behandlungsschwerpunkte sind Innere Medizin und Sportkardiologie, Präventionsmedizin, Sportmedizin im Freizeit- und Leistungssport, Sporttherapie und Krebs, Manuelle Therapie, Höhenmedizin und Tauchen sowie der Manager-Check, bei dem Führungskräfte eine kardiologisch-internistische Diagnostik erhalten können. Zum Angebot der Sportmedizin gehören Untersuchungen und präventive und rehabilitative Therapien zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs, Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und den inneren Organen wie der Lunge. Daneben ist die Klinik eine Anlaufstelle für eine große Anzahl Freizeitsportlern und Leistungssportlern von internationalem Niveau.[55]
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
In der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Leitung Josef Priller) werden Patienten mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die Erkrankungen können von affektiven Erkrankungen, Ängsten, Demenz, Psychosen und Borderline-Syndromen bis zu kognitiven und psychischen Störungen aller Art und Schlafstörungen reichen. Einen besonderen Schwerpunkt bei der Behandlung stellt die verhaltenstherapeutisch ausgerichtete Psychotherapie dar, die in Form von Kunsttherapie, Musiktherapie, Beschäftigungs- und Arbeitstherapie, Laufgruppen und Nordic Walking sowie durch Physiotherapie und Krankengymnastik auf allen Stationen angeboten wird. Auch die Angehörigen der Patienten werden in die Therapie einbezogen und erhalten selbst Unterstützung durch das Team der Psychiatrischen Klinik. Das Team der Klinik besteht aus rund 100 Ärzten, Psychologen, Pflegekräften, Therapeuten und Sozialarbeitern und verfügt über vier Stationen mit 75 Betten, eine Tagesklinik, das Zentrum für kognitive Störungen, das Schlafmedizinische Zentrum, einen Konsiliardienst und eine Poliklinik mit einer Reihe von Spezialsprechstunden sowie ein Labor für Neurochemie bzw. Neurogenetik. Im Fokus der Wissenschaft stehen in der Psychiatrischen Klinik die Demenzforschung, die evidenzbasierte Psychiatrie, die Versorgungsforschung und Patientenorientierung, die Psychotherapieforschung inklusive Psychoedukation und die Schlafforschung.[56][57]
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Die Psychosomatik befasst sich mit dem Zusammenspiel von körperlichen, seelischen und psychosozialen Prozessen. Unter Leitung von Peter Henningsen beschäftigt sich das Team der Psychosomatischen Klinik vor allem mit medizinisch unerklärten Beschwerden, allgemeinen psychischen Störungen und körperlichen Erkrankungen mit behandlungsbedürftigen psychischen Einflussfaktoren und Folgen. Spezielle psychosomatische Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen werden in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik behandelt, die in die Psychosomatische Klinik eingegliedert ist. In der Psychosomatischen Ambulanz werden diagnostische und therapeutische Beratungsgespräche geführt, für die stationäre Behandlung stehen eine Station und eine Tagesklinik zur Verfügung. Im wissenschaftlichen Bereich beschäftigt sich die Psychosomatische Klinik insbesondere mit psychosozialer Onkologie, Traumafolgen, internistischer Psychokardiologie und körperorientierter Psychotherapie.[58]
Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie
Die Strahlentherapie und Radioonkologie am Klinikum rechts der Isar unter der Leitung von Stephanie Combs dient vor allem der Behandlung von Tumorerkrankungen. Die Strahlenbehandlung kann dabei die alleinige Behandlungsform sein oder mit einem operativen Eingriff oder einer Chemotherapie kombiniert werden. Um einen auf jeden Patienten individuell abgestimmten Therapieplan erstellen zu können, ist die Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie Teil des interdisziplinären Tumortherapiezentrums (TTZ) im Klinikum rechts der Isar. Das Ziel einer solchen Therapie ist es, den Tumor mit der notwendigen, oft hohen Dosis zu bestrahlen und das gesunde Gewebe im Gegenzug zu schonen. Die Strahlenbehandlung kann sowohl stationär als auch ambulant erfolgen und allen Patienten steht zusätzlich eine begleitende psycho-onkologische Betreuung zur Verfügung. In der Forschung beschäftigt sich die Klinik mit der ständigen Verbesserung der Dosierung und Bestrahlung sowie mit der technologischen Verbesserung der Strahlentherapie, der Medizinischen Informatik, der funktionellen Bildgebung und der Strahlenbiologie.[59][60]
Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie
Die Ärzte der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie (Direktor Peter Biberthaler) des Klinikums rechts der Isar behandeln Knochenbrüche, Weichteilverletzungen und Gelenkerkrankungen, die durch einen Unfall verursacht wurden. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Polytrauma-Versorgung, also die Behandlung von Schwerstverletzten.[61] Dazu wurde die Klinik als überregionales Traumazentrum zertifiziert und ist Teil des Traumanetzwerks München Oberbayern Nord.[62] Ziel der Klinik ist es, die Körperfunktionen möglichst gut und schnell wiederherzustellen, um die Rückkehr der Patienten in den beruflichen und privaten Alltag und die Sicherung der Lebensqualität zu gewährleisten.[63] Neben der Klinik und Poliklinik betreibt die Unfallchirurgie außerdem die Notaufnahme des Klinikums rechts der Isar, die für die Patienten sieben Tage die Woche, rund um die Uhr zur Verfügung steht, und ist am Notarztstandort der Feuerwache 10 München/Riem beteiligt. Zur Behandlung der schwerstverletzten Patienten in der Notaufnahme stehen zwei voll ausgestattete Schockräume zur Verfügung und ein Hubschrauberlandeplatz befindet sich direkt über der Notaufnahme.[64]
2019 wurde bekannt, dass der damalige Leiter der Experimentellen Unfallchirurgie, Martijn van Griensven[65], am Klinikum rechts der Isar dort auch als Arzt gearbeitet hatte, obwohl er über keinerlei Ärztliche Qualifikation verfügte.[66][67]
Klinik und Poliklinik für Urologie
In der Urologischen Klinik und Poliklinik (Leitung Jürgen E. Gschwend) behandelt ein 20-köpfiges Team das gesamte Spektrum an von urologischen Erkrankungen betroffenen Organen: Niere, Harnblase, Harnleiter und Harnröhre sowie Prostata, Hoden, Nebenhoden, Samenleiter und Penis. Besondere Erfahrung besitzt das Ärzteteam in der Therapie von urologischen Tumoren (Uroonkologie), Harnsteinleiden, angeborenen urologischen Fehlbildungen und deren Rekonstruktion, Unfruchtbarkeit bei männlichen Patienten, Inkontinenz und neuro-urologischen Störungen. Im Bereich der Uroonkologie ist die Klinik auf die operative und konservative Therapie von urologischen Tumoren sowie auf minimal-invasive mikrochirurgische Eingriffe spezialisiert, wie z. B. die Hochfrequenzchirurgie. Zur Behandlung der Patienten verfügt die Klinik über zwei Bettenstationen mit insgesamt 57 Betten, fünf Operationssäle und eine eigene Röntgenabteilung. Um die Behandlung urologischer Erkrankungen stetig zu verbessern, ist die Urologische Klinik an Forschungsprojekten zum Prostata-, Harnblasen-, Penis- und Nierenzellkarzinom sowie zu bildgebender Diagnostik beteiligt.[68]
Klinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie
Die Klinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie steht unter der Leitung von Hans-Henning Eckstein. Sie verfügt über eine Ambulanz, eine Bettenstation mit 38 Betten und eine Intensivstation. Im interdisziplinären Zentrum für Gefäßerkrankungen (ICG) arbeitet die Klinik für Gefäßchirurgie eng mit den Kliniken und Abteilungen Interventionelle Radiologie, Angiologie (I. Medizinische Klinik), Neurologie, Nephrologie (II. Medizinische Klinik) und Diabetologie (Ernährungsmedizin) zusammen.[69] Die zentralen Behandlungsfelder der Gefäßchirurgie sind Arteriosklerose (Arterienverkalkung)[70], Carotisstenosen oder Halsschlagaderverengung[71], Aortenaneurysmen und periphere Aneurysmen (Erweiterungen der Adern)[72] sowie Verschlüsse und Stenosen der Beinarterien (arterielle Verschlusskrankheit).[73] Außerdem beschäftigt sich die Klinik für Gefäßchirurgie mit der Behandlung von Krampfadern[74] und der Anlage und Korrektur von Dialyseshunts[75]. Die Forschung der Klinik für Gefäßchirurgie erstreckt sich auf die Diagnostik und Therapie der genannten Gefäßerkrankungen, insbesondere auf die Stenosen der Carotis.[76]
Weitere Forschungsinstitute
Zu den weiteren noch nicht genannten Forschungsinstituten des Klinikums rechts der Isar zählen:
- Institut für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie*
- Institut für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
- Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (mit der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie und der Sektion für Interventionelle Radiologie)
- Institut für Experimentelle Hämatologie
- Institut für Experimentelle Neuroimmunologie
- Institut für Experimentelle Onkologie
- Institut für Experimentelle Tumortherapie
- Institut für Geschichte und Ethik der Medizin*
- Institut für Humangenetik
- Institut für KI und Informatik in der Medizin
- Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie
- Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene*
- Institut für Molekulare Allergologie
- Institut für Molekulare Immunologie
- Institut für Molekulare Onkologie und funktionelle Genomik
- Institut für Neurowissenschaften*
- Institut für Pharmakologie und Toxikologie*
- Institut für Toxikologie und Umwelthygiene*
- Institut für Virologie*
- Institut für Zellbiologie des Nervensystems*[77]
*Einrichtungen der Technischen Universität München
Aufbau
Das Klinikum wurde kontinuierlich durch Neubauten erweitert. So entstanden seit der Jahrtausendwende u. a. folgende neue Gebäude:
- Forschungsgebäude Frauenklinik und 3. Med. Klinik (2005)
- Institut für Mikrobiologie und Virologie (2005)
- Neuro-Kopf-Zentrum (2007 und Erweiterungsbau 2017)
- Interdisziplinäres Forschungsgebäude (2007)
- OP-Zentrum Nord (2010)
- Gebäude der Klinik für Psychosomatik (2010)
- TUMCells, ein Interdisziplinäres Zentrum für Zelltherapien (2012)
- Neues Gebäude für Sportorthopädie (2013)
- Hörzentrum (2015)
- Kinderkrippe (2015)
- Krebsforschungszentrum TranslaTUM (2017)
- Neues OP-Zentrum Nord (2018)
Die Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie[78], das Kompetenzzentrum für Komplementärmedizin und Naturheilkunde (KoKoNat)[79], die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin[80], das Zentrum für Prävention und Sportmedizin und das wissenschaftliche Institut für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung sind auf mehrere Standorte im Stadtgebiet verteilt.
Forschung und Lehre
An der medizinischen Fakultät der TUM studieren rund 1.700 Studenten.[81] Um die kontinuierliche Verbesserung der Lehre voranzutreiben, wurde mit dem TUM Medical Education Center (MEC) ein Zentrum gegründet, um administrative und akademische Handlungsfelder zu verbinden und so die medizinische Lehre zu fördern.[82] Die medizinische Fakultät nimmt jedes Jahr über 200 Doktorprüfungen und etwa 40 Habilitationen ab. Die Fakultät für Medizin bietet über das Medical Graduate Center vier verschiedene Promotionswege an: Dr. med. oder Dr. med. dent., Ph.D., Dr. med. sci. und Dr. rer. nat.[83] Die Forschungsschwerpunkte der Fakultät für Medizin sind eng an die vier wichtigsten Kernbereiche des Universitätsklinikums gekoppelt: Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologische Erkrankungen sowie Allergien und Immunkrankheiten.[84] Dabei arbeitet das Klinikum rechts der Isar eng mit anderen Forschungseinrichtungen wie dem Helmholtz Zentrum oder den Max-Planck-Instituten zusammen. Das Klinikum und Forscher der Fakultät der TU München sind kontinuierlich an mehreren Forschungsverbünden beteiligt.[85]
Ausbildung
Der Pflegedirektion ist eine Schule für Pflegeberufe angegliedert, in der die Ausbildung zur/m Anästhesietechnischen Assistenten/in (ATA), zur/m Operationstechnischen Assistenten/in (OTA), zur/m Medizinischen Fachangestellten (MFA) oder zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann absolviert werden kann.[86]
Weblinks
Einzelnachweise
- mri.tum.de
- MRI: Medizin rechts der Isar
- TUM - Erstmals Transplantation von zwei kompletten Armen. Abgerufen am 24. April 2021.
- Armtransplantation - ein Jahr später (Memento vom 25. September 2009 im Internet Archive)
- https://www.mri.tum.de/klinikprofil (Abgerufen am 29. Juli 2021)
- https://www.mri.tum.de/zahlen-und-fakten (Abgerufen am 29. Juli 2021)
- https://www.mri.tum.de/anaesthesiologie (Abgerufen am 29. Juli 2021)
- Website der Klinik für Anästhesiologie
- Augenheilkunde | TUM MRI. Abgerufen am 19. August 2021.
- Chirurgie | TUM MRI. Abgerufen am 24. April 2021.
- Klinik und Poliklinik für Chirurgie. Abgerufen am 24. April 2021.
- Chirurgie | TUM MRI. Abgerufen am 29. Juli 2021.
- Thoraxchirurgie | TUM MRI. Abgerufen am 19. August 2021.
- Organspende-Skandal: Jetzt weitere Verdachtsfälle in München Stiftung Warentest abgerufen am 24. Februar 2013
- Leberspezialist reicht Rücktritt ein (Memento vom 6. Oktober 2012 im Internet Archive) Bayerischer Rundfunk abgerufen am 24. Februar 2013
- Organspende-Skandal: Klinikum trennt sich von Chefarzt Sueddeutsche.de abgerufen am 24. Februar 2013
- Organspende-Skandal: Bayern schließt Transplantationszentren Sueddeutsche.de abgerufen am 16. Mai 2013
- Dermatologie und Allergologie | TUM MRI. Abgerufen am 24. April 2021.
- Ernährungsmedizin am Klinikum rechts der Isar (Memento vom 14. April 2014 im Internet Archive)
- Interdisziplinäres Ernährungsteam | TUM MRI. Abgerufen am 29. Juli 2021.
- Ernährungsmedizin | TUM MRI. Abgerufen am 24. April 2021.
- http://www.frauenklinik.med.tum.de/inhalt/interdisziplin%C3%A4re-zentren (Abgerufen am 29. Juli 2021)
- Geburtshilfe und Perinatalmedizin | TUM MRI. Abgerufen am 29. Juli 2021.
- Frauenklinik und Poliklinik (Memento vom 14. April 2014 im Internet Archive)
- Frauenklinik | TUM MRI. Abgerufen am 29. Juli 2021.
- Prof. Barbara Wollenberg leitet HNO-Klinik am Klinikum rechts der Isar | MRI TUM. Abgerufen am 4. März 2021.
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- Kinder- und Jugendmedizin | TUM MRI. Abgerufen am 29. Juli 2021.
- Kinderheilkunde, Jugendmedizin - Kinderklinik Schwabing. Abgerufen am 29. Juli 2021.
- Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin (Memento vom 13. April 2014 im Internet Archive)
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- https://web.archive.org/web/20140413235442/http://www.mri.tum.de/innere (Abgerufen am 29. Juli 2021)
- II. Medizinische Klinik und Poliklinik (Gastroenterologie) (Memento vom 29. April 2014 im Internet Archive)
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- Abendzeitung Germany: Spitzenforschung: Diese Münchner revolutionieren die Medizin. 21. März 2014, abgerufen am 25. April 2021.
- Christina Berndt: Klinikum rechts der Isar: Ein Arzt, der keiner ist. Abgerufen am 25. April 2021.
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- Verengung der Halsschlagadern (Carotisstenose) und Schlaganfall (Memento vom 21. Mai 2014 im Internet Archive)
- Aussackungen der Bauchschlagader (Aortenaneurysma) (Memento vom 21. Mai 2014 im Internet Archive)
- Arterielle Durchblutungsstörungen (pAVK) (Memento vom 21. Mai 2014 im Internet Archive)
- Krampfadern (Varizen) (Memento vom 21. Mai 2014 im Internet Archive)
- Shunt bei dialysepflichtigen Patienten (Memento vom 21. Mai 2014 im Internet Archive)
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