Joana Heidrich
Joana Heidrich (* 2. Oktober 1991 in Zürich) ist eine Schweizer Beachvolleyball- und ehemalige Volleyballspielerin. Mit Anouk Vergé-Dépré wurde sie 2020 Europameisterin und gewann 2021 für die Schweiz die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio.
Joana Heidrich | |
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2017 bei der WM in Wien | |
Porträt | |
Geburtstag | 2. Oktober 1991 |
Geburtsort | Zürich, Schweiz |
Größe | 1,90 m |
Hallen-Volleyball | |
Position | Mittelblock |
Vereine | |
bis 2008 2008–2011 2012 |
Züri Unterland VC Kanti Schaffhausen TSV Düdingen |
Beachvolleyball | |
Partnerin | 2009–2011 Marlen Brunner 2009–2011 Tanja Goricanec 2010–2011 Isabelle Forrer 2011–2012 Romana Kayser 2011–2012 Nina Betschart 2013–2016 Nadine Zumkehr seit 2017 Anouk Vergé-Dépré |
Nationale Rangliste | Position 1[1] |
Weltrangliste | Position 4[2] |
Erfolge | |
2007 – Schweizer U18-Meisterin 2010 – Swiss Volley Award „Youngster of the Year 2010“ 2011 – Siegerin Coop-Beachtour Zug 2011 – 2. Platz Coop-Beachtour Winterthur 2011 – 4. Platz U23-Europameisterschaft 2011 – U21-Weltmeisterin 2012 – Schweizer Vizemeisterin 2014 – Schweizer Meisterin 2015 – Siegerin Masters Biel/Bienne 2015 – 3. Platz Sotchi Open 2015 – Siegerin Xiamen Open 2016 – Siegerin Coop-Beachtour Zürich 2016 – Siegerin Sotschi Open 2016 – 2. Platz Major Klagenfurt 2016 – Olympia-Fünfte 2016 – 2. Platz FIVB Saisonfinale Toronto 2016 – FIVB Most Improved Player 2017 – 2. Platz DenHaag 4Sterneturnier 2017 – 4. Platz Gstaad 5Sterneturnier 2017 – WM-Neunte 2017 – Schweizermeisterin 2017 – 5. Platz World Tour Final Hamburg 2018 – 2. Platz Itapema 4Sterneturnier 2019 – Siegerin Moskau 4Sterneturnier 2019 – 4. Platz EM 2019 – 4. Platz World Tour Final Rom 2019 – WM-Neunte 2019 – Vizeschweizermeisterin 2020 – Europameisterin 2021 – Olympia-Dritte | |
Stand: 6. August 2021 |
Karriere Beach
Heidrich wurde 2007 Schweizer Meisterin der Altersklasse U18. 2009 hatte sie ihren ersten internationalen Auftritt mit Marlen Brunner beim Satellite-Turnier in Vaduz. Bei der U20-Europameisterschaft in Griechenland wurde sie mit Tanja Goricanec Neunte. Mit Brunner spielte sie erst ein Masters-Turnier in Blackpool und eine Woche an gleicher Stelle die Junioren-Weltmeisterschaft, bei der das Duo den neunten Platz erreichte. Auf der FIVB World Tour 2010 spielten Heidrich zusammen mit Isabelle Forrer ihre ersten Grand Slams in Gstaad, Klagenfurt und Stare Jabłonki sowie die Kristiansand Open. Bei der U23-Europameisterschaft in Kos belegte sie mit Brunner den 19. Platz. Zur Junioren-WM in Alanya trat sie mit Goricanec an und wurde Fünfte. Für ihre Leistungen wurde sie mit dem Swiss Volley Award in der Kategorie „Youngster of the Year 2010“ ausgezeichnet.
2011 spielte Heidrich zunächst mit Karin Trüssel.[3] Dann gewann sie auf der nationalen Coop-Beachtour mit Romana Kayser das Turnier in Zug[4] und erreichte in Winterthur das Finale.[5] International spielte sie die Grand Slams in Gstaad mit Brunner und in Stare Jabłonki mit Forrer. In Porto erreichte sie mit Goricanec den vierten Rang bei der U23-EM. Bei den Den Haag Open schied sie mit Kayser früh aus. Anschliessend fuhr sie mit der damals erst 16-jährigen Nina Betschart zur U21-Weltmeisterschaft nach Halifax und gewann im Finale gegen die Kanadierinnen Altomare/Humana-Paredes den Titel.[6] Von der Sporthilfe wurden Heidrich/Betschart zum „Nachwuchsteam des Jahres 2011“ gekürt. 2012 spielte Heidrich auf der World Tour mit Kayser. Das Duo wurde beim Grand Slam in Gstaad Neunter. Mit Muriel Grässli gewann Heidrich das Satellite-Turnier in Vaduz. Heidrich/Kayser belegten den siebten Rang beim Masters-Turnier in Warna. Bei der Schweizer Meisterschaft unterlagen sie erst im Finale gegen Isabelle Forrer und Anouk Vergé-Dépré.[7] Zum Jahresende kam Heidrich bei den Bang Saen Open mit Betschart auf den neunten Rang.
2013 bildete sie ein neues Duo mit Nadine Zumkehr.[8] Auf der World Tour wurden sie Neunte bei den Fuzhou Open und dem Grand Slam in Corrientes. Beim Masters in Baden erreichten sie das Finale und beim Grand Slam in Rom schafften sie es bis ins Viertelfinale und wurden Fünfte. In Stare Jabłonki nahmen sie an der Weltmeisterschaft 2013 teil. Sie starteten mit einem Sieg gegen ihre nationalen Kontrahentinnen Kayser/Grässli in die Vorrunde und kamen als Gruppenzweite weiter. In der ersten KO-Runde mussten sie sich dem brasilianischen Duo Maestrini/Seixas geschlagen geben. Bei den folgenden Grand Slams in Gstaad und Long Beach belegten sie jeweils den neunten Platz. Die Schweizer Meisterschaft beendeten sie auf dem vierten Rang.[9]
Zu Beginn der Saison 2014 erreichten Heidrich/Zumkehr das Finale des Coop-Turniers in Zürich.[10] Bei der Europameisterschaft 2014 in Quartu Sant’Elena kamen sie als Gruppenzweite der Vorrunde weiter und mussten sich schliesslich im Achtelfinale den Tschechinnen Kolocová/Sluková geschlagen geben. Auf der World Tour gelangen ihnen zwei fünfte Plätze in Gstaad und Den Haag und drei neunte Plätze bei weiteren Grand Slams. Beim CEV-Masters in Biel/Bienne wurden sie ebenfalls Fünfte. Wenige Tage später wurden sie in Bern mit einem Sieg im Endspiel gegen Forrer/Vergé-Dépré Schweizer Meisterinnen.[11]
Bei der World Tour 2015 erreichten Heidrich/Zumkehr neunte Plätze bei den Luzern Open und den Major-Turnieren in Poreč und Stavanger. Drei Grand Slam beendeten sie jeweils auf dem 17. Rang. Die WM in den Niederlanden verlief für sie weniger erfolgreich. Sie verfolgen das Auftaktspiel gegen Forrer/Vergé-Dépré und schieden dann als einer der schlechteren Gruppendritten nach der Vorrunde aus. Nach einem neunten Platz beim Grand Slam in Yokohama nahmen sie an der EM in Klagenfurt teil. Dort gelangten sie als Gruppenzweiter bis ins Achtelfinale, das sie gegen die neuen Europameisterinnen Ludwig/Walkenhorst verloren. Wenig später gewannen Heidrich/Zumkehr das Masters-Turnier in Biel/Bienne im Finale gegen Forrer/Vergé-Dépré.[12] Nach dem neunten Platz beim Grand Slam in Olsztyn wurden sie Dritte der Sotschi Open. Dann gewannen sie das Finale der Xiamen Open gegen die Argentinierinnen Gallay/Klug und feierten damit ihren ersten Turniersieg im Rahmen der World Tour.
Die World Tour 2016 begann für das Schweizer Duo mit zwei 17. Plätzen, bevor sie bei den Vitória Open Fünfte wurden. Dann gewannen sie das Coop-Turnier in Zürich im Finale gegen Betschart/Hüberli.[13] Bei den Open-Turnieren in Xiamen und Fuzhou wurden sie Fünfte und Dritte. Anschliessend gelang ihnen mit einem Sieg im Endspiel der Sotschi Open gegen die Spanierinnen Liliana/Baquerizo der zweite Turniersieg auf der World Tour. Mit dem fünften Rang in Moskau gab es ein weiteres Top-Ten-Ergebnis. Bei der EM in Biel/Bienne gewannen Heidrich/Zumkehr ihre Vorrundengruppe, verloren dann jedoch das Achtelfinale gegen Hermannová/Sluková im Tiebreak. Nach einigen weniger erfolgreichen Major-Turnieren erreichten sie in Klagenfurt das Endspiel, in dem sich die deutschen Europameisterinnen Ludwig/Walkenhorst durchsetzten.[14] Als zweitbestes Schweizer Team der Olympia-Rangliste qualifizierten sich Heidrich/Zumkehr für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Dort gelangten sie als Gruppenzweite der Vorrunde bis ins Viertelfinale, das sie im Tiebreak gegen die Brasilianerinnen Larissa/Talita verloren. Damit beendeten sie das Turnier auf dem fünften Rang. Beim FIVB Saisonfinale in Toronto verloren Heidrich/Zumkehr im Endspiel gegen die Olympiasiegerinnen Ludwig/Walkenhorst mit 0:2. Im Oktober 2016 wurde Heidrich als „Most Improved Player“ der FIVB World Tour ausgezeichnet.
Seit 2017 spielt Heidrich mit Anouk Vergé-Dépré, deren ehemalige Partnerin Isabelle Forrer wie auch Nadine Zumkehr Ende 2016 den Rücktritt gab. Heidrich/Vergé-Dépré hatte eine erfolgreiche erste Saison, gewann Silber beim FIVB 4-Sterneturnier in Holland und erreichte mehrere Male hintereinander das Viertelfinale auf den 5-Sterneturnieren der Beach Major Series. Heidrich/Vergé-Dépré spielte sich an der WM in Wien ins Achtelfinale, wo sie gegen das brasilianische Tandem Larissa/Talita das Nachsehen hatten. Am Ende der Saison erspielte sich Heidrich/Vergé-Dépré am World Tour Finale einen fünften Rang und gewann den Schweizermeistertitel gegen Betschart/Hüberli. Die beste Schweizer Platzierung auf der Weltrangliste erreichen Heidrich/Vergé-Dépré mit #7.
2018 gewann Heidrich/Vergé-Dépré beim 4-Sterneturnier in Itapema Silber.[15] Das Team musste die Saison jedoch nach der ersten Hälfte wegen eines Bandscheibenvorfalls von Joana Heidrich beenden. Nach dem Turnier in Gstaad unterzog sich Joana Heidrich einem operationellen Eingriff.[16]
Zwar starteten Heidrich/Vergé-Dépré 2019 mit einem Top 10 Resultat in die Saison, fanden aber lange nicht den Rhythmus. Erst kurz vor der Weltmeisterschaft in Hamburg fand das Duo zurück zu regelmässigen Achtelfinal Resultaten. In Hamburg gewann Heidrich/Vergé-Dépré die Gruppe und rückte ins Achtelfinal vor. Dort behielt aber das australische Duo Clancy/Artacho del Solar im dritten Satz die Oberhand. Bei der Europameisterschaft in Moskau stiess Heidrich/Vergé-Dépré bis ins Halbfinale vor und beendete das Turnier auf dem 4. Rang.[17] Die Woche danach gelang dem Duo den grossen Coup, sie gewannen das 4-Sterneturnier gegen das brasilianische Duo Talita/Lima und feierten somit ihren ersten World Tour Sieg in der neuen Konstellation.[18] An der Schweizermeisterschaft in Bern hatte Heidrich/Vergé-Dépré im Finale gegen Betschart/Hüberli im dritten Satz das Nachsehen. Bei den Rom Beach Finals beendete das Tandem die Saison auf dem 4. Rang nach einem spannenden Spiel gegen Ana Patricia/Rebecca aus Brasilien. Heidrich/ Vergé-Dépré befindet sich nach der Saison 2019 auf Rang 12 des Olympia Rankings und Platz 11 des World Rankings.
Im Juli 2020 gewannen Heidrich/Vergé-Dépré in Düsseldorf das erste Turnier der deutschen Comdirect Beach Tour 2020. Bei der Beachvolleyball-Europameisterschaft im September in Jūrmala gewannen die Schweizerinnen im Endspiel mit 2:1 gegen das deutsche Duo Kim Behrens und Cinja Tillmann.
Nachdem Heidrich im Frühling 2021 an COVID-19 erkrankt war und Heidrich/Vergé-Dépré deshalb weniger Turniere bestreiten konnten,[19] gewann das Duo bei den Olympischen Spielen in Tokio im August 2021 die Bronzemedaille. Sie setzten sich gegen die Lettinnen Graudiņa/Kravčenoka in zwei Sätzen durch.[20]
Karriere Halle
Heidrich war zu Beginn ihrer Karriere auch als Volleyballerin in der Halle aktiv. Zunächst spielte sie bei Züri Unterland.[3] Von 2008 bis 2011 stand sie beim Erstligisten VC Kanti Schaffhausen unter Vertrag.[3] Am Saisonende 2011 half sie noch kurz bei Neuchâtel Université Club Volleyball aus.[3] 2012 hatte sie noch ein Engagement beim TSV Düdingen.[21]
Privates
Joana Heidrichs Brüder Florian und Adrian spielen ebenfalls Volleyball und Beachvolleyball.[3] Sie wuchs im Weiler Gerlisberg bei Kloten auf. Sie wohnt in Kloten und in Bern.[22] Seit 2019 ist sie mit dem Eishockeyprofispieler Stefan Mäder liiert.[23]
Weblinks
- Website Heidrich/Vergé-Dépré
- Profil beim Weltverband FIVB (englisch)
- Profil in der Beach Volleyball Database (englisch)
- Finalspiel Moskau 2019 (YouTube)
- Beachvolleyball Lightshow (YouTube)
Einzelnachweise
- Swiss Ranking (Stand: 28. Juli 2020)
- FIVB-Weltrangliste (Stand: 2. August 2021)
- Zusammen messen sie fast 6 Meter. In: Tages-Anzeiger. 6. Mai 2011, abgerufen am 7. August 2016.
- http://www.volleyball.ch/index.php?id=2514 (abweichender Inhalt)
- http://www.volleyball.ch/index.php?id=2514 (abweichender Inhalt)
- Schweizer Duo erobert WM-Gold. NZZ, 4. September 2011, abgerufen am 7. August 2016.
- http://www.volleyball.ch/index.php?id=2810 (abweichender Inhalt)
- Zumkehr spannt mit Heidrich zusammen. Berner Zeitung, 10. Oktober 2012, abgerufen am 7. August 2016.
- http://www.volleyball.ch/index.php?id=3263 (abweichender Inhalt)
- http://www.volleyball.ch/index.php?id=3657 (abweichender Inhalt)
- http://www.volleyball.ch/index.php?id=3657 (abweichender Inhalt)
- Bellmunderin Nadine Zumkehr und Joana Heidrich gewinnen die Beachmania – bei den Herren siegen die Italiener. Bieler Tagblatt, 9. August 2015, abgerufen am 7. August 2016.
- Rangliste Coop-Beachtour 2016 in Zürich (Memento vom 7. August 2016 im Internet Archive)
- Platz 2 für Heidrich/Zumkehr in Klagenfurt. Tagblatt, 30. Juli 2016, archiviert vom Original am 26. August 2016; abgerufen am 7. August 2016.
- Heidrich/Vergé-Dépré erst im Final gestoppt. Abgerufen am 22. März 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
- Wegen Bandscheibenvorfall - Keine EM und mehrmonatige Pause für Heidrich. 15. Juli 2018, abgerufen am 22. März 2020.
- Nach Krimi im 3. Satz - Heidrich/Vergé-Dépré verpassen in Moskau EM-Bronze. 10. August 2019, abgerufen am 22. März 2020.
- Sieg über Brasilianerinnen - Heidrich/Vergé-Dépré holen in Moskau den Titel. 18. August 2019, abgerufen am 22. März 2020.
- Simon Häring: Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré gewinnen Olympia-Bronze: «Wir sagten uns: ‹Aufstehen und Krone richten›». In: St. Galler Tagblatt, 6. August 2021.
- Vergé-Dépré/Heidrich jubeln über Olympia-Bronze. In: SRF.ch, 6. August 2021.
- TSV Düdingen Volley verpflichtet Joana Heidrich. Freiburger Nachrichten, 30. Oktober 2012, abgerufen am 7. August 2016.
- Joana. Profil auf der eigenen Website, abgerufen am 7. August 2021.
- Eine Sportlerliebe zwischen Sand und Eis. In: Schweizer Illustrierte, 9. Oktober 2020.