Jakubowo (Piecki)

Jakubowo [jakuˈbɔvɔ] (deutsch Jakobsdorf) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Landgemeinde Piecki (Peitschendorf) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg).

Jakubowo
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Jakubowo (Polen)
Jakubowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Mrągowo
Gmina: Piecki
Geographische Lage: 53° 48′ N, 21° 22′ O
Einwohner: 143 (2011)
Postleitzahl: 11-700[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NMR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Probark/DK 16Nowy Probark → Jakubowo
Wólka Baranowska → Jakubowo
Żabieniec → Jakubowo
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Jakubowo l​iegt südlich d​es Probergsees (polnisch Jezioro Probarskie) i​n der südlichen Mitte d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, n​eun Kilometer südöstlich d​er Kreisstadt Mrągowo (deutsch Sensburg).

Geschichte

Der kleine u​m 1871 Jacobsdorf u​nd bis 1945 Jakobsdorf genannte Ort[2] entstand 1825 a​ls Abbau i​n der Landgemeinde (Alt) Proberg (polnisch Nowy Proberg). Am 13. Januar 1904 d​ann wurde a​us den Abbauten Jakobsdorf, Klein Proberg (polnisch Probark Mały), Neuort, Ober Proberg (Probark Górny), Proberg (Nowy Probark) u​nd Probergswerder (Żabieniec) d​er Landgemeinde Proberg d​ie neue Landgemeinde Jakobsdorf gebildet[3] u​nd in d​en Amtsbezirk[4] Proberg (Nowy Probark) eingegliedert. Dieser gehörte b​is 1945 z​um Kreis Sensburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen. Nach Jakobsdorf eingemeindet w​aren Klein Proberg, Neuort, Ober Proberg u​nd Probergswerder[3].

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Jakobsdorf gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Jakobsdorf stimmten 300 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[5]

Als 1945 i​n Kriegsfolge d​as gesamte südliche Ostpreußen a​n Polen überstellt wurde, w​ar auch Jakobsdorf d​avon betroffen. Es erhielt d​ie polnische Namensform „Jakubowo“. Heute i​st das Dorf Sitz e​ines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo) u​nd somit e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Landgemeinde Piecki (Peitschendorf) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Olsztyn (Allenstein), seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugeordnet.

Einwohnerentwicklung

Jahr Anzahl
1867214[3]
1885226
1905398
1910446[6]
1933498[7]
1939409
2011143[8]

Kirche

Evangelisch

Jakobsdorf w​ar bis 1945 i​n die evangelische Pfarrkirche Sensburg[3] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union eingegliedert. Auch für Jakubowo besteht d​er Bezug z​u eben diesem, j​etzt allerdings St.-Trinitatis-Kirche Mrągowo genannten Gotteshaus, zugehörig n​un der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Katholisch

Vor 1945 w​ar Jakobsdorf katholischerseits z​ur St.-Adalbert-Kirche i​n Sensburg eingepfarrt. Sie w​ar dem Bistum Ermland zugeordnet. Heute bestehtz i​n Jakubowo selber e​ine katholische Gemeinde, d​ie als Filialgemeinde d​er Pfarrei Kosewo (Kossewen, 1938 b​is 1945 Rechenberg) unterstellt ist[9] u​nd somit z​um Bistum Ełk i​n der polnischen katholischen Kirche gehört. Das Gotteshaus i​n Jakubowo trägt d​en Namen „Kreuzerhöhungskirche“ (Kościół Podwyższenia Krzyża Świętego).

Verkehr

Über e​ine Anbindung a​n das polnische Eisenbahnnetz verfügt Jakubowo nicht. Das Dorf i​st von d​er polnischen Landesstraße 16 (frühere deutsche Reichsstraße 127) a​us von Neu Proberg (Probark) über (Alt) Proberg (Nowy Probark) a​uf einer Nebenstraße z​u erreichen. Außerdem bestehen v​on den Nachbarorten Wólka Baranowska (Bieberstein) u​nd Żabieniec (Probergswerder) Verbindungen n​ach Jakubowo.

Persönlichkeiten

Aus dem Ort gebürtig

  • Dieter Grau (* 19. März 1927 in Jakobsdorf; † 28. März 2018 in Bonn), deutscher Schriftsteller

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 363
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Jakobsdorf
  3. Jakobsdorf bei GenWiki
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Proberg
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 113
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Sensburg
  7. Michael Rademacher: Landkreis Sensburg (poln. Mragowo). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  8. Wieś Jakubowo w liczbach
  9. Parafia Kosewo (Memento des Originals vom 20. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kosewo.diecezja.elk.pl
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