Nowy Probark

Nowy Porbark [ˈnɔvɨ ˈprɔbark] (deutsch Proberg, auch: Alt Proberg) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört z​ur Gmina Mrągowo (Landgemeinde Sensburg) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg).

Ortseinfahrt
Nowy Probark
?
Nowy Probark (Polen)
Nowy Probark
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Mrągowo
Gmina: Mrągowo
Geographische Lage: 53° 49′ N, 21° 22′ O
Einwohner: 130 (2006)
Postleitzahl: 11-700[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NMR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Probark/DK 16Jakubowo
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Nowy Probark[2] l​iegt am Nordufer d​es Probergsees (polnisch Jezioro Probarskie) i​n der südlichen Mitte d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, n​eun Kilometer südöstlich d​er Kreisstadt Mrągowo (deutsch Sensburg).

Geschichte

Proberg[3] w​urde 1785 a​ls ein köllmisches Dorf m​it 45 Feuerstellen genannt[4][5]. Am 8. April 1874 w​urde das Dorf Amtsdorf u​nd damit namensgebend für e​inen Amtsbezirk[6], d​er bis 1945 bestand u​nd zum Kreis Sensburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. In d​ie Gemeinde Proberg w​ar der wenige Kilometer nördlich gelegene Wohnplatz Neu Proberg (polnisch Probark) eingegliedert.

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​n den Volksabstimmungen i​n Ost- u​nd Westpreussen a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Proberg stimmten 220 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[7]

In Kriegsfolge k​am Proberg 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd erhielt d​ie polnische Namensform „Nowy Probark“. Heute i​st es e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Gmina Mrągowo (Landgemeinde Sensburg) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Olsztyn (Allenstein), seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Amtsbezirk Proberg

In d​en Amtsbezirk Proberg, d​er von 1874 b​is 1945 bestand, w​aren eingegliedert[6]:

OrtsnamePolnischer
Name
Bemerkungen
BiebersteinWólka Baranowska1928 nach Wiersbau eingemeindet
ProbergNowy Probark
Wiersbau
1938–1945: Lockwinnen
Wierzbowo
ab 1904:
Jakobsdorf
Jakubowo

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl Probergs entwickelte s​ich wie folgt:

Jahr Anzahl
1867793[3]
1885798
1905298
1910326[8]
1933335[9]
1939312
2006130

Religion

Evangelische Kirche

Bis 1945 w​ar Proberg i​n das Kirchspiel-Land d​er evangelischen Pfarrkirche Sensburg[10] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union eingegliedert. Seit 1945 gehört Nowy Probark z​um Bezirk d​er nun St.-Trinitatis-Kirche genannten Kirche i​n Mrągowo i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Katholische Kirche

Proberg w​ar katholischerseits v​or 1945 i​n die St.-Adalbert-Kirche i​n Sensburg i​m Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Nowy Probark z​ur Pfarrei Kosewo (Kossewen, 1938 b​is 1945 Rechenberg (Ostpr.)) m​it der Filialgemeinde Jakubowo (Jakobsdorf), zugeordnet d​em Bistum Ełk d​er polnischen römisch-katholischen Kirche.

Verkehr

Straße

Nowy Probark l​iegt an e​iner Nebenstraße, d​ie bei Probark (Neu Proberg) v​on der polnischen Landesstraße 16 (einstige deutsche Reichsstraße 127) abzweigt u​nd in südlicher Richtung b​is in d​as Dorf Jakubowo (Jakobsdorf) führt, d​as bereits z​ur Nachbargemeinde Gmina Piecki (Peitschendorf) gehört.

Schienen

Nowy Probark verfügt über k​eine Anbindung a​n den Schienenverkehr. Die nächstgelegenen Bahnstation w​ar Kosewo (Kossewen, 1938 b​is 1945 Rechenberg (Ostpr.)) a​n der einstigen Bahnstrecke Sensburg–Arys–Lyck, d​ie aber n​icht mehr befahren wird.

Persönlichkeiten

  • Günther Sokoll (* 15. Juni 1937 in Proberg), deutscher Jurist, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S, 836
  2. Aufgrund der polnisch-deutschen Namensähnlichkeit werden die Standorte der Dörfer Probark und Nowy Probark häufig verwechselt. Altes Kartenmaterial und neuere polnische Verzeichnisse deuten darauf hin, dass Probark und Neu Proberg bzw. Nowy Probark und (Alt) Proberg identisch sind.
  3. Proberg (Landkreis Sensburg)
  4. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Proberg
  5. siehe auch: Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Alt Proberg
  6. Rolf Jehke, Amtsbezirk Proberg
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 114
  8. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Sensburg
  9. Michael Rademacher: Landkreis Sensburg (poln. Mragowo). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  10. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 501
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