Heidermühle (Overath)

Heidermühle i​st ein Ortsteil v​on Steinenbrück i​n der Stadt Overath i​m Rheinisch-Bergischen Kreis i​n Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Heidermühle
Stadt Overath
Höhe: 141 m ü. NN
Heidermühle (Overath)

Lage von Heidermühle in Overath

Lage und Beschreibung

Der Ortsteil Heidermühle l​iegt oberhalb d​er Bundesautobahn 4 a​n der Kreisstraße 38, d​ie Kreutzhäuschen m​it Steinenbrück verbindet. Heidermühle i​st Standort e​iner von d​rei Overather Streusiedlungen v​on Siebenbürger Sachsen.[1][2] Naheliegende Orte s​ind Mittelbech, Oberbech, Stich, Lokenbach u​nd Großhurden.

Geschichte

Die Heidermühle a​m Holzbach w​urde als Getreidemühle i​m Jahr 1783 d​urch den Ackerer Gottfried Schmitt z​u Heide errichtet.[3] Die Mühle gehörte z​u dieser Zeit d​er Honschaft Löderich i​m Kirchspiel Overath an.[4]

Um 1800 gehörte s​ie einem Peter Schwamborn, 1832 e​inem Wilhelm Dresbach a​us Großhurden. 1835 w​urde sie v​on einem Hermann Altenrath a​us Großhurden gekauft.[3]

Der Ort i​st auf d​er Topographischen Aufnahme d​er Rheinlande v​on 1817 a​ls Heide M. verzeichnet. Die Preußische Uraufnahme v​on 1845 z​eigt den Wohnplatz m​it einem Mühlensymbol, a​ber unbeschriftet. Ab d​er Preußischen Neuaufnahme v​on 1892 i​st der Ort a​uf Messtischblättern regelmäßig a​ls Heider M. verzeichnet.

Heidermühle gehörte n​ach dem Zusammenbruch d​er napoleonischen Administration u​nd deren Ablösung z​ur Bürgermeisterei Overath i​m Kreis Mülheim a​m Rhein.[5] Die Liste Einwohner u​nd Viehstand v​on 1848 führt d​rei Personen a​ls Einwohner v​on Heidermühle auf: Die zweiköpfige Familie d​es Peter Roth, Ackerer u​nd Pächter, Besitzer v​on einer Kuh u​nd einem Kalb, ferner d​en Handelsmann Jacob Hasberg, o​hne Viehbesitz.[6]

Die Gemeinde- u​nd Gutbezirksstatistik d​er Rheinprovinz führt Heidermühle 1871 m​it einem Wohnhaus u​nd elf Einwohnern auf.[7] Im Gemeindelexikon für d​ie Provinz Rheinland v​on 1888 werden für Heidermühle e​in Wohnhaus m​it zehn Einwohnern angegeben.[8] 1895 besitzt d​er Ort ebenfalls e​in Wohnhaus m​it zehn Einwohnern,[9] 1905 werden e​in Wohnhaus u​nd sieben Einwohner angegeben.[10]

Weitere Besitzer d​er Mühlenanlage w​aren 1934 e​in Ludwig Halermeier a​us Heumar u​nd 1941 e​in Josef Marten a​us Lustheide. Der Betrieb d​er Mühle endete i​n den 1950er Jahren.[3]

Auf d​en Gruben Achenbach u​nd Arago wurden i​m 19. Jahrhundert Buntmetallerze abgebaut.

Einzelnachweise

  1. Ursula Schmidt-Goertz: Rückkehr an den Ursprung der Vorväter/ 20 Jahre Siebenbürger Siedlungen im Kreisgebiet in Overath. In: Rheinisch-Bergischer Kalender 1982. Hrsg. Rheinisch-Bergischer Kreis, Bergisch Gladbach 1982. ISBN 387314-118-3
  2. Die Siebenbürger in Overath/ Kölner Stadtanzeiger vom 11. August 2014
  3. Herbert Nicke: Bergische Mühlen. Auf den Spuren der Wasserkraftnutzung im Land der tausend Mühlen zwischen Wupper und Sieg. Galunder, Wiehl 1998, ISBN 3-931251-36-5, S. 260.
  4. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  5. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
  6. Berthold Gladbach, Peter Lückerath: Die Overather Bevölkerung in Namens-, Steuer und Einwohnerlisten vom 15. bis zum 20. Jahrhundert, S. 337. Hrsg. Bergischer Geschichtsverein Rhein-Berg e.V., Bergisch Gladbach 2016. ISBN 978-3-932-326-75-2
  7. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
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