Hauptendorf

Hauptendorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Herzogenaurach im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Hauptendorf
Höhe: 310 m ü. NHN
Einwohner: 1054 (2020)[1]
Postleitzahl: 91074
Vorwahl: 09132
Hauptendorf Luftaufnahme (2020)
Hauptendorf Luftaufnahme (2020)

Geographie

Das Dorf liegt südlich des Kernortes Herzogenaurach. Durch den Ort fließt der Litzelbach. Dieser mündet am nördlichen Ortsrand in den Schleifmühlbach und dieser wiederum unweit nördlich als rechter Zufluss in die Mittlere Aurach, an dessen Südufer der Ort liegt. Nördlich des Ortes erhebt sich der Gemeindeberg (327 m ü. NHN).[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1348 im Bamberger Urbar erstmals urkundlich erwähnt. Das bambergische Amt Herzogenaurach hatte alle Herrschaftsrechte, Steuer und Gült im Ort inne. Die Hälfte des Zehnts war seit 1348 an Konrad Groß, dem Gründer des Nürnberger Heilig-Geist-Spitals verpfändet. Nach dessen Ableben ging der Zehnt an diese Stiftung über. In Folge des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort zur Wüstung. Der Herzogenauracher Amtmann von Püttner kaufte diese um 1650 auf und ließ Bauern ansiedeln. Dessen Erben verkauften 1690 den Ort wieder an das Amt Herzogenaurach.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hauptendorf 8 Anwesen (3 Güter, 4 Gütlein, 1 Hirtenhaus). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das bambergische Amt Herzogenaurach.[4]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hauptendorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Obermichelbach zugeordnet. Es gehörte der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Burgstall an.[5]

Am 1. Januar 1972 wurde Hauptendorf im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Herzogenaurach eingegliedert.

Baudenkmäler

Als Baudenkmale sind die Martersäule und die Wegkapelle (beide Hauptendorfer Straße 5, Nähe Hauptendorfer Straße) ausgewiesen.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987002007002019002020
Einwohner 931271201221631933053814645359917521054
Häuser[6] 92329343961129
Quelle [7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][1][17]

Religion

Die Einwohner waren ursprünglich katholisch und nach St. Magdalena (Herzogenaurach) gepfarrt.[4] Seit dem 19. Jh. gibt es auch Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession, die heute in die Evangelische Stadtkirche (Herzogenaurach) gepfarrt sind.

Verkehr

Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur St 2263 bei Niederndorf (0,3 km nördlich) bzw. nach Burgstall (2 km südwestlich).[2]

Hauptendorf liegt an der mittlerweile eingestellten Bahnstrecke Erlangen-Bruck-Herzogenaurach. Es besaß einen eigenen Haltepunkt. Nach aktueller Planung (2017) soll auf selber Strecke die Stadt-Umland-Bahn Erlangen verlaufen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Zahlen und Fakten auf der Website herzogenaurach.de
  2. Hauptendorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 120 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 56.
  4. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 124.
  5. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 234f. = H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 141.
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 37 (Digitalisat).
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1049, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 993 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1042 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1075 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 921 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 678 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 334 (Digitalisat).
  17. Herzogenaurach in Zahlen. Abgerufen am 18. September 2020.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.