Beutelsdorf (Herzogenaurach)

Beutelsdorf i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Herzogenaurach i​m Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Beutelsdorf
Höhe: 320 m ü. NHN
Einwohner: 310 (Jul. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91074
Vorwahl: 09132
Beutelsdorf von Südsüdosten her gesehen
Beutelsdorf von Südsüdosten her gesehen

Geographie

Beutelsdorf i​st ein Haufenwegedorf. Westlich v​on Beutelsdorf entspringt d​er Bimbachgraben, d​er anschließend d​urch den Ort fließt. Dieser mündet a​ls linker Zufluss östlich i​n den Bimbach, d​er später i​n Erlangen v​on der Regnitz aufgenommen wird. Im Nordwesten liegen d​ie Beutelsdorfer Weiher. Unmittelbar i​st der Ort ansonsten v​on Acker- u​nd Grünland umgeben. Im Süden w​ird die Flur Auracher Weg genannt. 0,5 k​m weiter östlich, nördlich u​nd westlich i​st die Flur v​on einem zusammenhängenden Waldgebiet umgeben, i​m Nordwesten Hammerbacher Wald u​nd im Nordosten Oberholz genannt.

Die Kreisstraße ERH 25 verläuft n​ach Haundorf (1,7 km östlich) bzw. n​ach Hammerbach z​ur Staatsstraße 2263 (3,2 km westlich). Die Kreisstraße ERH 14 verläuft z​ur Staatsstraße 2244 b​ei Herzogenaurach (1,5 km südwestlich) bzw. n​ach Untermembach (2,7 km nördlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1348 im Bamberger Urbar erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname „Butili“. Eine Person dieses Namens kann als Gründer der Siedlung angenommen werden. Lehnsherr war das Hochstift. Wie aus der Urkunde hervorgeht, wurde ein Teil des Zehnts an den Nürnberger Patrizier Konrad Groß verkauft, dem Gründer des Nürnberger Heilig-Geist-Spitals. Dessen Ansprüche gingen auf das Spital über. Der andere Zehntanteil unterstand dem bambergischen Kastenamt Herzogenaurach.[3]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Beutelsdorf 7 Anwesen. Das Hochgericht übte d​as bambergische Centamt Herzogenaurach aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das Kastenamt Herzogenaurach inne. Grundherren w​aren das Kastenamt Herzogenaurach (5 Güter) u​nd das Spital Forchheim (2 Güter).[4] 1799 g​ab es 6 Anwesen, w​ovon eines d​as Spital Forchheim a​ls Grundherrn hatte.[5]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Beutelsdorf d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hammerbach zugeordnet. Es gehörte d​er 1818 gegründeten Ruralgemeinde Haundorf an.[6]

Am 1. Januar 1974 w​urde Beutelsdorf i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n die Stadt Herzogenaurach eingegliedert.

Baudenkmäler

Zu d​en Sehenswürdigkeiten i​n Beutelsdorf zählt d​ie katholische Kapelle i​n Beutelsdorf, e​in neugotischer Saalbau m​it Satteldach m​it dreiseitigem Schluss u​nd Dachreiter, d​er 1898 d​urch Spenden v​on neun Landwirten errichtet werden konnte.[7] Die Kapelle i​st einmal i​m Jahr Zwischenstation d​er Flurprozession d​er Pfarrei St. Magdalena. Eine weitere Sehenswürdigkeit i​st die ebenfalls u​nter Denkmalschutz stehende Martersäule, e​in Rechtecksockel m​it gebauchter Säule u​nd vierseitigem Aufsatz a​us Sandstein a​us dem 17. Jahrhundert.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987002019002021
Einwohner 66899410494110169138168205297310
Häuser[8] 10202020212351
Quelle [9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][1]

Religion

Die Einwohner w​aren ursprünglich überwiegend katholisch u​nd nach St. Magdalena (Herzogenaurach) gepfarrt.[4] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind seit Mitte d​es 20. Jh. i​n die Evangelische Stadtkirche (Herzogenaurach) gepfarrt.

Literatur

Commons: Beutelsdorf (Herzogenaurach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Herzogenaurach in Zahlen. Abgerufen am 3. Oktober 2021.
  2. Beutelsdorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 118 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 75.
  4. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 60.
  5. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 373f.
  6. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 142.
  7. Herzogenaurachs Ortsteile. Stadt Herzogenaurach, abgerufen am 13. Januar 2021 (Siehe unter „Beutelsdorf“).
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 9 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1049, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 994 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1043 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1077 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 923 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 679 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 334 (Digitalisat).
  19. Zahlen und Fakten auf der Website herzogenaurach.de
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