St. Magdalena (Herzogenaurach)
Die Stadtpfarrkirche St. Magdalena ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in der mittelfränkischen Kleinstadt Herzogenaurach. Das hochgotische Gotteshaus ist die Hauptkirche der Stadt und prägt die Silhouette Herzogenaurachs.
Lage
St. Magdalena steht erhöht auf einem Hügel nördlich der Hauptstraße in der historischen Altstadt von Herzogenaurach. An dieser Stelle befand sich vermutlich der alte Königshof Uraha, der als Ursprung der Stadt gilt. Die Stadtpfarrkirche ist vom Kirchenplatz umgeben, der Teil der Fußgängerzone der Herzogenauracher Innenstadt ist. Um ihn drapieren sich die Marienkapelle, das Pfarrzentrum St. Magdalena, das kath. Pfarramt, das Stadtmuseum und die Musikschule.
Geschichte
Auf dem Gelände des Königshofes auf einer Anhöhe über der Aurach gab es bereits im 11. Jahrhundert eine Kapelle, die ursprünglich dem Frankenheiligen Martin geweiht war. Dieses romanische Gotteshaus, dass ab 1300 unter das Patrozinium der Stadtpatronin Maria Magdalena gestellt wurde, baute man bereits ab Ende des 13. Jahrhunderts zu einer gotischen Kirche aus. Der älteste Teil dieser gotischen Kirche ist der Chor. Ab 1320 wurde der Bau des Langhauses in Angriff genommen und gegen 1400 in hochgotischer Form vollendet. Vollendet wurde der Sakralbau mit dem etwas schmächtig wirkenden Glockenturm am Westgiebel.
Auf der Nordseite der Kirche befinden sich an der Außenmauer Stützpfeiler, die darauf hindeuten, dass der Kirchenbau eigentlich in einer anderen, größeren Form geplant war. Warum dies allerdings nicht so durchgeführt wurde, ist fraglich.
Bis ins 15. Jahrhundert hinein lag die Pfarrkirche noch außerhalb der Stadtmauer und bildete mit der Burg und dem späteren Amtsschloss der Bamberger Amtmänner einen eigenen umwehrten Bereich. Erst als die Stadt wuchs, verlegte man die Stadttore weiter außerhalb und die Kirche rückte in das Stadtzentrum. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war St. Magdalena noch von einem Friedhof umgeben, der erst dann vor die Tore der Stadt verlegt wurde.
Ausstattung
Der Innenraum der gotischen Kirche ist im barocken Stil eingerichtet. Der Hauptaltar zeigt die Kirchenpatronin St. Magdalena, die beiden Seitenaltäre die Muttergottes und den Hl. Sebastian. Sehenswert ist auch die Decke dies Kirchenschiffes. Das hölzerne Tonnengewölbe trägt eine reiche künstlerische Verzierung mit Sternen.
Im Turm hängen vier Glocken, eine stammt aus dem Jahr 1425.
Orgel
Die Orgel ist ein Werk der schweizerischen Orgelbaufirma Metzler aus dem Jahr 2002. Sie besitzt 42 Register und mechanische Trakturen.[1] Der Bau wurde durch Spenden des ortsansässigen Konzerns Schaeffler ermöglicht.
Die Disposition lautet wie folgt:
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- Koppeln: III/II, III/I, II/I, I/P, II/P, III/P
Gemeinde
St. Magdalena ist heute das Zentrum der gleichnamigen katholischen Pfarrgemeinde und des Seelsorgebereichs Aurachtal-Seebachgrund. Die Pfarrei St. Magdalena, die anfänglich noch nach St. Xystus in Büchenbach (heute Teil von Erlangen) eingepfarrt war, ist spätestens seit 997 eine eigenständiger Pfarrbereich gewesen. Heute leben ca. 6000 Katholiken im Pfarrgebiet.
Zur Pfarrei gehören außerdem noch Liebfrauenkirche in Herzogenaurach, die Filialkirche Mariä Geburt im Stadtteil Haundorf und die Kapelle in Beutelsdorf.
Die Tochtergemeinden St. Otto in Herzogenaurach-West, St. Josef in Herzogenaurach-Niederndorf und St. Josef in Weisendorf sind mittlerweile eigenständige Pfarrgemeinden.