Höfles (Kronach)

Höfles i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Kronach i​m oberfränkischen Landkreis Kronach i​n Bayern.

Höfles
Kreisstadt Kronach
Wappen von Höfles
Höhe: 316 m ü. NHN
Einwohner: 223 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 96317
Vorwahl: 09261
Ehemaliges Schulhaus in Höfles
Ehemaliges Schulhaus in Höfles

Geographie

Das Kirchdorf l​iegt an d​er Rodach. Die Bundesstraße 173/303 führt über Ruppen n​ach Kronach (2,6 km westlich) bzw. n​ach Unterrodach (2,3 km nordöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Vogtendorf (0,6 km westlich) u​nd nach Fischbach (1,8 km südöstlich) jeweils z​ur Kreisstraße KC 12.[2]

Geschichte

Die Erstnennung w​ar im Jahr 1323 i​m Bamberger Urbar a​ls „höfleins“.[3]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts bestand Höfles a​us 27 Anwesen. Das Hochgericht übte d​as bambergische Centamt Kronach aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das Vogteiamt Kronach inne. Grundherren w​aren die Stadt Kronach (1 Zinshof, 3 Tropfsölden, 1 Mahlmühle, 1 Schneidmühle), d​as Gotteshaus Kronach (1 Zinshof), d​as Spital Kronach (1 Zinshof), d​as Kastenamt Kronach (7 Tropfsölden, 1 h​albe Tropfsölde, 2 Tropfhäuser, 3 Häuser, 3 h​albe Häuser), d​ie Engelmessstiftung Kronach (1 Gütlein) u​nd das Rittergut Unterlangenstadt-Burkersdorf (2 Halbhöfe). Außerdem g​ab es n​och Gemeindehirtenhaus u​nd Schulhaus.[4]

Höfles k​am durch d​en Reichsdeputationshauptschluss i​m Jahr 1803 a​n das Kurfürstentum Bayern. Mit d​em Gemeindeedikt w​urde Höfles d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Unterrodach zugewiesen. Infolge d​es Zweiten Gemeindeedikts (1818) entstand d​ie Ruralgemeinde Höfles, z​u der Ruppen gehörte. Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Kronach zugeordnet u​nd in d​er Finanzverwaltung d​em Rentamt Kronach (1919 i​n Finanzamt Kronach umbenannt). Ab 1862 gehörte Höfles z​um Bezirksamt Kronach (1939 i​n Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit b​lieb beim Landgericht Kronach (1879 i​n das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[5] Die Gemeinde h​atte eine Gebietsfläche v​on 1,665 km².[6]

Ab 1900 w​ar der Ort m​it dem Haltepunkt Höfles a​n der Bahnstrecke Kronach–Nordhalben a​n das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen, d​er Personenverkehr w​urde 1976 eingestellt u​nd die Strecke w​urde 2005 abgebaut.

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern w​urde die Gemeinde Höfles a​m 1. Januar 1975 n​ach Kronach eingegliedert.[7]

Baudenkmäler

In Höfles g​ibt es 8 Baudenkmäler:

  • Höfles 17: Schulhaus
  • Höfles 36: Bauernhof
  • Höfleser Mühle 1: Wohnhaus
  • Höfleser Mühle 3: Wohnstallhaus
  • Höfleser Mühle 4: Wohnhaus
  • Ein Bildstöcke und zwei Bildstockaufsätze
aufgehobener Denkmalschutz
  • Haus Nr. 07: Eingeschossiger Bau mit zur Hälfte abgewalmten Mansarddach, angeblich 1807 errichtet. Umfassungsmauern aus Sandsteinquadern.[8]
  • Haus Nr. 13: Zweigeschossiger, ehemals eingeschossiger Putzbau; der Scheitelstein der Haustür bezeichnet „PE 1843“ (= Peter Eberth).[8]
  • Haus Nr. 20 und 20a: Zweigeschossiger, verputzter Walmdachbau, der Scheitelstein der einen Haustür bezeichnet „1838“, der der anderen „AR“.[8]
  • Haus Nr. 24: Zweigeschossiger Wohnstallbau mit Walmdach, Erdgeschoss aus Sandsteinquadern, der Scheitelstein der Wohnungstür bezeichnet „JS 1812“. Obergeschoss massiv erneuert.[8]
  • Haus Nr. 34: Beim Neubau von 1933 wurde ein Türsturz mit der Bezeichnung „1812“ wiederverwendet.[8]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Höfles

Jahr 18401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 256304281314313318300305281287281315339348374396375348445490491443419
Häuser[9] 504845647793
Quelle [10][10][10][11][10][12][10][10][13][10][10][14][10][10][10][15][10][10][10][16][10][6][17]

Ort Höfles

Jahr 001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 213301318*281*294314344285262223
Häuser[9] 2848*4252536171
Quelle [5][11][12][13][14][15][16][6][17][1]
* Angaben inklusive Ruppen

Wappen

Blasonierung: In Rot schräg gekreuzt z​wei wachsende goldene Ähren, überdeckt v​on einem silbernen Floßanker.

Religion

Der Ort w​ar gemischt konfessionell. Die Katholiken s​ind bis h​eute nach St. Johannes d​er Täufer (Kronach) gepfarrt, d​ie Protestanten w​aren ursprünglich i​n die Schlosskirche i​n Fischbach gepfarrt.[4] Mittlerweile gehört d​er Ort d​er evangelischen Kirchengemeinde i​n Unterrodach an.

Die katholische Kirche St. Marien i​n Höfles w​urde 1952 errichtet. Der Filialgemeinde gehören n​eben Höfles d​ie Orte Fischbach, Ruppen, Vogtendorf, Wötzelsdorf s​owie Unterrodach an.[18]

Persönlichkeiten

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 310 (Digitalisat).
  2. Höfles im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Karl Löhner: Fischbach und seine Kirchengemeinde. Kronach 1996, S. 46.
  4. H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 479. Hier werden unter Einberechnung des Hirtenhauses 28 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
  5. H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 586.
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 689690 (Digitalisat).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 689.
  8. T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 65. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 887888, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1060, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1005 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1055 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1089 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 938 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 159 (Digitalisat).
  18. St. Marien, Höfles auf der Website der Pfarrei St. Johannes Kronach, abgerufen am 6. April 2018.


This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.