Gréalou

Die französische Gemeinde Gréalou befindet s​ich im Département Lot i​n der Region Okzitanien. Die 287 Einwohner (Stand 1. Januar 2019) zählende Gemeinde l​iegt im Gebiet d​es Regionalen Naturparks Causses d​u Quercy. Durch Gréalou führt d​er Fernwanderweg GR 65, d​er weitgehend d​em historischen Verlauf d​es französischen Jakobsweges (Via Podiensis) folgt.

Gréalou
Gréalou (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Lot (46)
Arrondissement Figeac
Kanton Causse et Vallées
Gemeindeverband Grand-Figeac
Koordinaten 44° 32′ N,  53′ O
Höhe 197–402 m
Fläche 17,50 km²
Einwohner 287 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 16 Einw./km²
Postleitzahl 46160
INSEE-Code 46129

Gréalou – Kirche und Brunnen

Lage

Gréalou l​iegt am südwestlichen Rand d​es Zentralmassivs i​m Gebiet d​es Regionalen Naturparks Causses d​u Quercy, e​inem Kalksteinplateau, a​n der Wasserscheide zwischen d​em Fluss Lot u​nd seinem rechten Nebenfluss Célé. Die nächsten größeren Orte s​ind Figeac (15 Kilometer östlich) u​nd Cahors (36 Kilometer westlich).

Geschichte

Auf d​em Gemeindegebiet v​on Gréalou finden s​ich mehrere z​um Teil g​ut erhaltene Dolmen. Auch a​us gallo-römischer Zeit wurden Siedlungsspuren gefunden.

1293 w​ird Gréalou erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte z​um Herrschaftsgebiet d​er Herren Barasc a​us Béduer. Während d​es Hundertjährigen Krieges w​urde das Dorf zerstört.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920082018
Einwohner190175194215201224243286
Quellen: Cassini und INSEE

Jakobsweg (Via Podiensis)

Neben einer Etappenherberge (französisch: Gîte d'étape) für Pilger, gibt es nur eingeschränkte Übernachtungsmöglichkeiten. Vor Cajarc gibt es im Weiler Pech Granat noch weitere Beherbergungsbetriebe. Diese Variante des Jakobswegs führt weiter über die karge Landschaft der Causses, vorbei an Dolmen und abgeschiedenen Weilern. Sie ist mit GR 65 gekennzeichnet, überquert bei Cajarc das Lot-Tal und führt dann weiter über Limogne-en-Quercy nach Cahors. Als Straßenverbindung führt die D19 nach Cajarc.

Sehenswürdigkeiten

  • In der Region von Gréalou gibt es zahlreiche Großsteingräber (Dolmen) der Megalithkultur. Zwei von ihnen stehen auf dem Gemeindegebiet von Gréalou auf dem Hügel Pech-Laglaire (389 m) in Sichtweite des Jakobsweges. Dort wurde ein Steinkreuz errichtet, von dem angenommen wird, dass es aus dem Mittelalter stammt. Wegen dieser Verbindung zwischen vorzeitlicher und christlicher Kultur wurden die beiden Dolmen 1998 als Teil des Weltkulturerbes der UNESCOWege der Jakobspilger in Frankreich“ ausgezeichnet. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts wurden an den Dolmen Ausgrabungen vorgenommen. Die gefundenen Grabbeigaben werden im Museum von Cahors aufbewahrt.
  • Die romanische Pfarrkirche (Notre-Dame de l’Assomption) stammt aus dem 12. Jahrhundert; im 16. Jahrhundert war sie Teil eines Klosters und im 19. Jahrhundert wurde sie vergrößert. Der Chor der einschiffigen Kirche ist tonnengewölbt; die beiden Joche des Kirchenschiffs haben Kreuzgratgewölbe. Eine bäuerliche, aber dennoch ausdrucksstarke Pietà (Notre Dame de la Pitié) aus dem 16. Jahrhundert befindet sich im Kirchenschiff. Das Weihwasserbecken (franz. bénitier) am Eingang stammt aus dem Jahr 1684. Die Kirche wurde im Jahr 1959 als Monument historique eingestuft.[1]

Literatur

  • Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Von Le Puy-en-Velay nach Roncesvalles. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. Bergverlag Rother, München (recte: Ottobrunn) 2007, ISBN 978-3-7633-4350-8 (Rother Wanderführer).
  • Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. (Radwanderreiseführer, Routenplaner). 3. überarbeitete Auflage. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7022-2626-8.
Commons: Gréalou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Église, Gréalou in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
Jakobsweg „Via Podiensis

 Vorhergehender Ort: Béduer 9 km | Gréalou | Nächster Ort: Cajarc 10 km 

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