Saint-Jean-Lagineste

Saint-Jean-Lagineste (occitanisch: La Ginèsta) i​st eine Gemeinde m​it 369 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Lot i​n der französischen Region Okzitanien.

Saint-Jean-Lagineste
La Ginèsta
Saint-Jean-Lagineste (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Lot (46)
Arrondissement Figeac
Kanton Saint-Céré
Gemeindeverband Causses et Vallée de la Dordogne
Koordinaten 44° 49′ N,  52′ O
Höhe 251–605 m
Fläche 12,74 km²
Einwohner 369 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 29 Einw./km²
Postleitzahl 46400
INSEE-Code 46339

Lage

Saint-Jean-Lagineste l​iegt im Nordosten d​er an kulturellen u​nd kulinarischen Attraktionen überaus reichen Landschaft d​es Quercy. Die Hauptstadt d​es Quercy, Cahors, i​st etwa 75 Kilometer (Fahrtstrecke) i​n südwestlicher Richtung entfernt. Bis z​ur Kantonshauptstadt Saint-Céré s​ind es k​napp 8 Kilometer i​n südwestlicher Richtung. Die z​u den 'Schönsten Dörfern Frankreichs' zählenden Orte Loubressac u​nd Autoire liegen e​twa 17 bzw. n​eun Kilometer nordwestlich.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr1968197519821990199920092018
Einwohner271248237260249303352

Geschichte

Saint-Jean-Lagineste w​ar wohl über Jahrhunderte n​ur ein kleiner Weiler (hameau), d​er sich e​rst seit d​en 1840er Jahren – n​ach dem Bau e​iner Kirche – z​u einem Dorf weiterentwickelte.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche des Dorfes (Saint-Jean l’Évangeliste) stammt aus dem Jahr 1844 und ist – ein ausgesprochen seltenes Patrozinium – dem Evangelisten Johannes geweiht. Es ist ein einschiffiger Bau mit einer eingezogenen Apsis.
  • Die Wallfahrtskapelle auf dem Mont-Saint-Joseph (582 Meter) besteht aus einem quadratischen Kernbau mit vier Apsiden im Erdgeschoss, von denen eine unmittelbar hinter dem Eingangsportal anschließt, und einem achtseitigen Obergeschoss mit vier schlanken Doppelfenstern; an der Nordwestseite befindet sich ein schlanker Treppenturm. Die Kapelle wurde im Jahr 1873, d. h. nur zwei Jahre nach dem verlorenen Krieg gegen das Deutsche Reich, erbaut. Einen wesentlichen Grund für die Niederlage sahen viele Franzosen in einer nachlassenden Frömmigkeit und bemühten sich deshalb, dieser Schuld durch eine Vielzahl von Kirchenneubauten (vgl. Sacré-Cœur de Montmartre) zu begegnen. Seit dem Jahr 1883 findet einmal jährlich eine Pilgerwallfahrt zur Kapelle statt. Bereits im Jahr 1870 hatte Papst Pius IX. den Hl. Josef zum Schutzpatron der Katholischen Kirche ausgerufen. Die Heilige Familie erfuhr schon seit Jahrhunderten eine volkstümliche, aber auch von der Amtskirche immer wieder geförderte Verehrung.
  • Der sogenannte Menhir de Peyrousse oder Menhir de Peyreficade steht etwa 250 Meter östlich von Saint-Jean-Lagineste. Es ist ein etwa 2,40 Meter hoher aufrecht stehender Stein, der von kleineren Steinplatten (dalles) umgeben und teilweise auch abgestützt wird. Die Abstützung, der Ort der Aufstellung (Hang) und die Einfassung mit Steinplatten legen den Schluss nahe, dass es sich nicht um ein Monument der Megalithkultur, sondern um einen sehr viel später aufgestellten Findling handelt. In etwa 500 Metern Entfernung findet sich ein weiterer aufrecht stehender Stein (Menhir de Roume) mit einer Höhe von etwa 2,10 Metern; er dürfte etwa gleichzeitig aufgestellt worden sein.
Wallfahrtskapelle St-Joseph
Menhir de Peyrousse
Commons: Saint-Jean-Lagineste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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