Gorxheimertal
Gorxheimertal ist eine Gemeinde im hessischen Odenwald. Sie gehört dem Kreis Bergstraße an und ist damit Teil der Metropolregion Rhein-Neckar sowie der Metropolregion Rhein-Main. Die nächsten Großstädte sind Mannheim (23 km) sowie Heidelberg (25 km).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Kreis: | Bergstraße | |
Höhe: | 222 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,45 km2 | |
Einwohner: | 4064 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 389 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 69517 | |
Vorwahl: | 06201 | |
Kfz-Kennzeichen: | HP | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 31 008 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Siedlungsstraße 35 69517 Gorxheimertal | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Uwe Spitzer (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Gorxheimertal im Kreis Bergstraße | ||
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Gorxheimertal liegt langgestreckt im Grundelbachtal. Dieses befindet sich im Odenwald. Der Übergang zu der nächsten größeren Stadt, dem direkt westlich liegenden Weinheim, ist auch der Übergang zwischen Odenwald und Bergstraße sowie zwischen Hessen und Baden-Württemberg.
Durch das Gorxheimertal fließt der Grundelbach. An der Ostspitze des Ortsteils Trösel erheben sich die beiden Berge Waldskopf und Daumberg und begrenzen das Gorxheimertal im Osten.
Nachbargemeinden
Gorxheimertal grenzt im Norden an die Gemeinde Birkenau (Ortsteile Buchklingen und Löhrbach), im Osten an die Gemeinde Abtsteinach, im Südosten an die Gemeinde Heiligkreuzsteinach sowie im Süden und Westen an die Stadt Weinheim (beide Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Gorxheim, Unter-Flockenbach und Trösel.
Geschichte
Überblick
Die ältesten bekannten Erwähnungen erfolgen um 900 für Unter-Flockenbach als Waldhufendorf/ Waldhubendorf und 1071 für Trösel als offenes Reihen-Hufendorf/ Reihen-Hubendorf (von Hube bzw. Hubengut). Der Ort Gorxheim wurde erstmals 1486 im Zusammenhang mit einem dort befindlichen Kupferbergwerk erwähnt. Ursprünglich im Besitz des Klosters Lorsch wechselten die Ländereien 1232 an Kurmainz, 1463 an die Kurpfalz und 1623 wieder zurück an Mainz. Die Gerichtsbarkeit und hoheitliche Verwaltung wurde durch die Zent Abtsteinach ausgeübt. 1803 kam das Tal zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt dem späteren Großherzogtum Hessen. Hier gehörte es zum Landratsbezirk Lindenfels und später zu den Kreisen Lindenfels und Heppenheim, der 1938 in den heutigen Kreis Bergstraße umbenannt wurde.
- Zur Geschichte der Ortsteile, siehe:
- Geschichte von Gorxheim
- Geschichte von Unter-Flockenbach
- Geschichte von Trösel
Gemeindebildung
Am 31. Dezember 1970 vereinten sich die Gemeinden Gorxheim und Unter-Flockenbach zur Gemeinde Grundelbachtal, die sich am 31. Dezember 1971 mit der Gemeinde Trösel zur heutigen Gemeinde Gorxheimertal zusammenschloss.[2] Ortsbezirke wurden nicht gebildet.
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gorxheimertal 4056 Einwohner. Darunter waren 283 (6,7 %) Ausländer, von denen 167 aus dem EU-Ausland, 66 aus anderen Europäischen Ländern und 50 aus anderen Staaten kamen.[3] Die Einwohner lebten in 1805 Haushalten. Davon waren 505 Singlehaushalte, 536 Paare ohne Kinder und 587 Paare mit Kindern, sowie 154 Alleinerziehende und 23 Wohngemeinschaften.[4] 895 Einwohner gehörten der evangelischen (22,1 %) und 2282 Einwohner der katholischen (54,9 %) Konfession an.[5]
Einwohnerzahlen
Gorxheimertal: Einwohnerzahlen von 1970 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1970 | 3.598 | |||
1976 | 3.777 | |||
1984 | 3.910 | |||
1992 | 4.151 | |||
2000 | 4.200 | |||
2005 | 4.117 | |||
2010 | 3.990 | |||
2011 | 4.056 | |||
2015 | 4.151 | |||
2020 | 4.064 | |||
Quellen: siehe folgende Liste |
- Im Jahr 1970 zählten die in der Gemeinde Gorxheimertal zusammengeschlossenen Gemeinden 3598 Einwohner.[6]
- Bei den Kommunalwahlen 1977 wurden, mit dem Stand Juni 1976, 3777 Einwohner zugrundegelegt.[7]
- Bei den Kommunalwahlen 1985 wurden, mit dem Stand 30. Juni 1984, 3910 Einwohner zugrundegelegt.[8]
- Bei den Kommunalwahlen 1993 wurden, mit dem Stand 31. März 1992, 4151 Einwohner zugrundegelegt.[9]
- Das Hessische Gemeindelexikon nennt für das Jahr 2000: 4200 Einwohner.[10]
- Laut Hessischen StatistischenLandesamt wohnen am 30. Juni 2005 4117 Einwohner im Gorxheimertal.[11]
- Das Hessisches Statistisches Landesamt meldete für den 30. Juni 2010: 3990 Einwohner.[12]
- Beim Zensus 2011 wurden 4056 Einwohner gezählt.[3]
- Für den 30. Juni 2015 gibt das Hessische Statistische Landesamt 4151 Einwohner an.[13]
Erwerbstätigkeit
Die Gemeinde im Vergleich mit Landkreis, Regierungsbezirk Darmstadt und Hessen:[10]
Jahr | Gemeinde | Landkreis | Regierungsbezirk | Hessen | |
---|---|---|---|---|---|
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte | 2018 | 305 | 75.286 | 1.740.388 | 2.584.005 |
Veränderung zu | 2000 | −21,0 % | +20,9 % | +19,2 % | +18,8 % |
davon Vollzeit | 2018 | 57,4 % | 70,6 % | 72,6 % | 71,5 % |
davon Teilzeit | 2018 | 42,6 % | 29,4 % | 27,4 % | 28,5 % |
Ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte | 2018 | 139 | 15.568 | 222.301 | 369.892 |
Veränderung zu | 2000 | +21,9 % | −4,6 % | +8,1 % | +7,9 % |
Branche | Jahr | Gemeinde | Landkreis | Regierungsbezirk | Hessen |
---|---|---|---|---|---|
Produzierendes Gewerbe | 2000 | 37,6 % | 39,6 % | 27,0 % | 30,6 % |
2018 | *) | 32,1 % | 20,4 % | 24,3 % | |
Handel, Gastgewerbe und Verkehr | 2000 | 21,5 % | 25,1 % | 26,4 % | 25,1 % |
2018 | 29,5 % | 25,8 % | 24,7 % | 23,8 % | |
Unternehmensdienstleistungen | 2000 | 20,7 % | 11,6 % | 25,1 % | 20,2 % |
2018 | 21,6 % | 15,3 % | 31,7 % | 26,2 % | |
Sonstige Dienstleistungen | 2000 | 19,4 % | 22,0 % | 20,1 % | 22,5 % |
2018 | 33,1 % | 25,1 % | 22,8 % | 25,2 % | |
Sonstiges (bzw. ohne Zuordnung) | 2000 | % | 0,8% | 1,7% | 1,4% | 1,5
2018 | 15,7 % | % | 1,1% | 0,3% | 0,4
*) anonymisiert
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[14] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[15][16][17][18]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Pro-Tal | Pro-Gorxheimertal | 49,4 | 9 | 46,6 | 8 | 35,6 | 6 | 29,3 | 5 | — | — | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 19,9 | 3 | 26,5 | 4 | 33,6 | 6 | 37,4 | 6 | 53,9 | 12 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 30,7 | 5 | 26,9 | 5 | 30,8 | 5 | 33,3 | 6 | 46,1 | 11 | |
gesamt | 100,0 | 17 | 100,0 | 17 | 100,0 | 17 | 100,0 | 17 | 100,0 | 23 | ||
Wahlbeteiligung in % | 46,9 | 39,4 | 44,1 | 41,4 | 46,7 |
Bürgermeister
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[19] Der parteilose Uwe Spitzer wurde am 24. September 2017 mit 84,7 % der Stimmen gewählt.[20]
Seit der Gründung der Gemeinde Gorxheimertal amtierten folgende Bürgermeister:[19]
- 1972–1981 Adam Flößer
- 1982–1999 Germaid Fitz
- seit 2000 Uwe Spitzer
Wappen und Banner
Wappen
Blasonierung: „In Rot über einem aus gewelltem silbernen Schildfuß, von zwei blauen Streifen durchwirkt, aufsteigenden Mühlrad ein silbernes Spitznagelkreuz.“[21]
Das Wappen wurde der Gemeinde am 7. November 1972 durch den Hessischen Innenminister genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.
Gorxheimertal übernahm das Wappen bei der Gemeindegründung vom jetzigen Ortsteil Trösel. Das Spitznagelkreuz zeigt die frühere Zugehörigkeit zu Kloster Lorsch, Mühlrad und Wellenfuß symbolisieren das örtliche Mühlenwesen am Grundelbach.
Flagge
Die Flagge wurde der Gemeinde am genehmigt und wird wie folgt beschrieben: „Auf verbreiteter Mittelbahn des von roten Doppelstreifen begrenzten weißen Flaggentuchs aufgelegt das Gemeindewappen.“[22]
Flächennutzung
Das Gemeindegebiet umfasst eine Gesamtfläche von 1045 Hektar, davon entfallen in ha auf:[23]
Nutzungsart | 2011 | 2015 | |
---|---|---|---|
Gebäude- und Freifläche | 95 | 95 | |
davon | Wohnen | 78 | 77 |
Gewerbe | 0 | 0 | |
Betriebsfläche | 1 | 1 | |
davon | Abbauland | 0 | 0 |
Erholungsfläche | 4 | 4 | |
davon | Grünanlage | 1 | 1 |
Verkehrsfläche | 45 | 45 | |
Landwirtschaftsfläche | 377 | 377 | |
davon | Moor | 0 | 0 |
Heide | 0 | 0 | |
Waldfläche | 511 | 511 | |
Wasserfläche | 2 | 2 | |
Sonstige Nutzung | 10 | 10 |
Literatur
- Literatur über Gorxheimertal nach Stichwort nach GND In: Hessische Bibliographie
- Literatur von und über Gorxheimertal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Weblinks
- Gorxheimertal, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Informationen zu der Gemeinde Gorxheimertal. In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH, 2016 .
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, DNB 770396321, OCLC 180532844, S. 205.
- Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen: Gorxheimertal. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im Juli 2015.
- Haushalte nach Familien: Gorxheimertal. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im Juli 2015.
- Religionszugehörigkeit: Gorxheimertal. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im Juli 2015.
- Gorxheimertal, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Kommunalwahlen 1977; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 15. Dezember 1976. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1976 Nr. 52, S. 2283, Punkt 1668 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 10,3 MB]).
- Kommunalwahlen 1985; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 30. Oktober 1984. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1984 Nr. 46, S. 2175, Punkt 1104 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
- Kommunalwahlen 1993; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 21. Oktober 1992. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1992 Nr. 44, S. 2766, Punkt 935 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
- Gemeindedatenblatt: Gorxheimertal. (PDF; 222 kB) In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH
- Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden (30. Juni 2005). In: Hessisches Statistisches Landesamt. Archiviert vom Original .
- Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden (30. Juni 2010). In: Hessisches Statistisches Landesamt. Archiviert vom Original .
- Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden (30. Juni 2015). In: Hessisches Statistisches Landesamt. Archiviert vom Original .
- Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. 431008 Gorxheimertal. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. 431008 Gorxheimertal. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. 431008 Gorxheimertal. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. 431008 Gorxheimertal. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
- Ergebnisse der Gemeindewahlen von 2001 und 1997. 431008 Gorxheimertal. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2001.
- Bürgermeister-Direktwahlen in Gorxheimertal. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
- Bürgermeisterwahl. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen am 24. März 2021.
- Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Gorxheimertal, Landkreis Bergstraße vom 7. November 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1973 Nr. 2, S. 36, Punkt 40 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,7 MB]).
- Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Gorxheimertal, Landkreis Bergstraße vom 16. April 1977. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1977 Nr. 19, S. 923, Punkt 615 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,5 MB]).
- Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.