Gerichtsbezirk Kitzbühel

Der Gerichtsbezirk Kitzbühel (ursprünglich Gerichtsbezirk Kitzbichl) i​st ein d​em Bezirksgericht Kitzbühel unterstehender Gerichtsbezirk i​m Bundesland Tirol. Der Gerichtsbezirk umfasst s​eit 2003 d​en gesamten politischen Bezirk Kitzbühel.

Gerichtsbezirk
Kitzbühel

Lage im Bundesland
 Gerichtsbezirk Kitzbühel
 Landesgericht Innsbruck
Basisdaten
BundeslandTirol
BezirkKitzbühel
Sitz des GerichtsKitzbühel
Kennziffer7042
zuständiges Landesgericht Innsbruck
Fläche1.163,3 km2
(31. Dezember 2019)
Einwohner64.676
(1. Jänner 2021)

Geschichte

Im Jahr 1297 w​urde der Gerichtssitz für d​as Leukental v​on der Burg Leukentstein b​ei St. Johann i​n Tirol n​ach Kitzbühel verlegt. In d​er Folge i​st von d​er Herrschaft Kitzbühel d​ie Rede, d​ie 1504 u​nter Kaiser Maximilian I. v​on Bayern z​u Tirol kam. Die Herrschaft Kitzbühel umfasste d​as Gebiet d​es heutigen Bezirks Kitzbühel o​hne das Brixental, d​as bis 1816 z​u Salzburg gehörte.

Der Gerichtsbezirk Kitzbühel w​urde durch e​ine 1849 beschlossene Kundmachung d​er Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen u​nd umfasste ursprünglich d​ie 15 Gemeinden Aurach, Fieberbrunn, Going, Hochfilzen, Jochberg, Kirchdorf, Kitzbichl (Land), Kitzbichl (Stadt), Kössen, Reith, Schwendt, St. Jakob, St. Johann, St. Ulrich u​nd Waidring.[1]

Der Gerichtsbezirk Kitzbühel bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit dem Gerichtsbezirk Hopfgarten den Bezirk Kitzbühel.[3]

Die Zahl der Gemeinden des Gerichtsbezirks blieb bis 2002 stabil, wenngleich 1927 Oberndorf in Tirol von St. Johann in Tirol seine Selbstständigkeit erreichte und die Gemeinden Kitzbühel Land und Kitzbühel Stadt zu einer Gemeinde vereinigt wurden. Mit der 2002 beschlossenen Bezirksgerichte-Verordnung Tirol der Österreichischen Bundesregierung wurde die Schließung des Bezirksgerichtes Hopfgarten verfügt und das Gebiet des Gerichtsbezirkes dem Gerichtsbezirk Kitzbühel zugeschlagen.[4] Die Verordnung trat per 1. Juli 2002 in Kraft und erweiterte den Gerichtsbezirk Kitzbühel um die fünf Gemeinden Brixen im Thale, Hopfgarten im Brixental, Itter, Kirchberg in Tirol und Westendorf. Die Fläche des Gerichtsbezirkes erhöhte sich durch die Erweiterung von 761,45 km²[5] auf 1.162,25 km².[6]

Gerichtssprengel

Der Gerichtssprengel umfasst s​eit 2003 m​it den 20 Gemeinden Aurach b​ei Kitzbühel, Brixen i​m Thale, Fieberbrunn, Going a​m Wilden Kaiser, Hochfilzen, Hopfgarten i​m Brixental, Itter, Jochberg, Kirchberg i​n Tirol, Kirchdorf i​n Tirol, Kitzbühel, Kössen, Oberndorf i​n Tirol, Reith b​ei Kitzbühel, St. Jakob i​n Haus, St. Johann i​n Tirol, St. Ulrich a​m Pillersee, Schwendt, Waidring u​nd Westendorf d​en gesamten politischen Bezirk Kitzbühel.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  4. BGBl. II Nr. 240/2002: Verordnung der Bundesregierung über die Zusammenlegung von Bezirksgerichten und über die Sprengel der verbleibenden Bezirksgerichte in Tirol (Bezirksgerichte-Verordnung Tirol)
  5. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis 1991. Tirol. Wien 1993, S. 26 f.
  6. Statistik Austria: Gemeindeverzeichnis 2010
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