Kirchberg in Tirol
Kirchberg in Tirol ist eine Gemeinde mit 5258 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Brixental, inmitten der Kitzbüheler Alpen (Tirol, Österreich). Der Ort liegt auf 837 m ü. A. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Kitzbühel.
Kirchberg in Tirol | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Kitzbühel | |
Kfz-Kennzeichen: | KB | |
Fläche: | 97,81 km² | |
Koordinaten: | 47° 27′ N, 12° 19′ O | |
Höhe: | 837 m ü. A. | |
Einwohner: | 5.258 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 54 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6365 | |
Vorwahl: | 05357 | |
Gemeindekennziffer: | 7 04 09 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 8 6365 Kirchberg in Tirol | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Helmut Berger (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010) (17 Mitglieder) |
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Lage von Kirchberg in Tirol im Bezirk Kitzbühel | ||
Kirchberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Die Gemeinde liegt an der Einmündung des Spertentals in das Brixental, nahe Kitzbühel und Brixen im Thale.
Der Ort liegt direkt auf der Talwasserscheide (828 m ü. A.) zwischen dem Leukental im Osten und dem Brixental im Westen.[1][2]
Ortsteile der Gemeinde
Die Besiedlung besteht neben dem Hauptort aus verstreuten Weilern und Höfen.
Die Ortsteile von Kirchberg sind:
- Aschau im Spertental
- Bockern
- Brandseite
- Gründau
- Issbühel
- Katzendorf
- Klausen
- Kleinseite
- Krinberg
- Reiserer
- Rettenbach
- Sonnberg
- Spertendorf (Kirchberg-Nord)[3]
- Usterberg
- Wötzing
- Zeinlach
Nachbargemeinden
Zwei der acht Nachbargemeinden liegen im Salzburger Bezirk Zell am See (ZE), eine weitere im Bezirk Kufstein (KU).
Brixen im Thale | Ellmau (KU) | Reith bei Kitzbühel |
Westendorf | Kitzbühel | |
Neukirchen am Großvenediger (ZE) | Bramberg am Wildkogel (ZE) | Jochberg |
Geschichte
Älteste Spuren für die Besiedlung Kirchbergs gehen in die vorgeschichtliche Zeit zurück, nämlich in die jüngere Bronzezeit (1100–900 v. Chr.). Um die Mitte des 6. Jahrhunderts begann die Landnahme durch die Bayern.
902 übertrug der königliche Amtsträger Rodolt das „Prihsnatala“ an das Hochstift Regensburg, die das Brixental durch Vögte verwalten ließen.[4] 1241 wird Sperten als Bezeichnung des Dorfes unter dem Chirchberg erstmals genannt. 1333 wird von der „Gemeinschaft und gemeiniklichen allen Pfarrvolk von Sperten“ gesprochen.
1377 verpfändete Bischof Konrad von Regensburg das Brixental mit Kirchberg an Bischof Friedrich von Chiemsee. 1380 verkaufte er es gegen Zahlung von 18.000 ungarischen Gulden mit dem Vorbehalt eines Rückkaufes und 1385 gegen eine Zahlung von weiteren 8.000 ungarischen Gulden für immer an den Erzbischof von Salzburg.
1816 wurde das Brixental und damit auch Kirchberg Teil von Tirol.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Kirchberg in Tirol
- Filialkirche Aschau
- Kapelle am Harlassanger
Veranstaltungen
- International Winterschool on Electronic Properties of Novel Materials, 4.–11. März 2017[5]
- Cordial Cup (Jugendfußballturnier), jährlich im Mai[6]
- Brixentaler Antlassritt, jährlich im Juni[7]
- KitzAlpBike Festival, jährlich im Juni[8]
- Kirchberger Dorffest, jährlich im Juli (letzter Samstag im Juli)
- Kirchberger Blumencorso, jährlich am 15. August[9]
- Internationales Oldtimertreffen, jährlich im August[10]
- Tirol Ballon Cup (TBC), jährlich im September
- Almabtrieb und Almfest, jährlich im September[11]
- Pferderennen auf der Trabrennbahn am Stöcklfeld (diverse)
- Zu Fronleichnam wird hier der traditionelle Antlassritt durchgeführt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftlich bedeutend ist vor allem der zweisaisonale Tourismus. Die Liftanlagen in Kirchberg gehören zur Bergbahn Kitzbühel.
Verkehr
Talpass Kirchberg (Talwasserscheide) | ||
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Himmelsrichtung | Ost | West |
Höhe | 828 m ü. A. | |
Region | Tirol, Österreich | |
Wasserscheide | Aschauer (Reither) Ache / Großache (Kössener Ache) / Tiroler Achen / Alz / Inn | Schleicherbach / Brixenbach / Brixentaler Ache / Inn |
Talorte | Kitzbühel | Wörgl |
Ausbau | Brixentalstraße (B 170) | |
Gebirge | Hohe Salve / Kelchsauer Alpen (beide Kitzbüheler Alpen) | |
Besonderheiten | Talwasserscheide[2][1] | |
Profil | ||
Ø-Steigung | 1,3 % (91 m / 7,2 km) | 1,5 % (318 m / 21,5 km) |
Koordinaten | 47° 27′ 4″ N, 12° 17′ 57″ O |
Kirchberg in Tirol liegt an der Brixentalstraße B 170 von Wörgl nach Kitzbühel. In den Jahren 1997/98 wurde eine Umfahrungsstraße mit zwei Tunneln gebaut, 2001 wurde das Dorfzentrum durch einen Kreisverkehr an die Umfahrung angebunden. Seit den 1980er Jahren gibt es ein Parkhaus mit vier unterirdischen Etagen.
Kirchberg ist über einen Bahnhof der Salzburg-Tiroler-Bahn erreichbar.
Von Anfang Mai 2020 bis Dezember 2021 wird der Bahnhof modernisiert.[12]
Bildung
Für die Bildung der Jugend gibt es in Kirchberg vier Kindergärten, je eine Volksschule in Kirchberg und in Aschau sowie eine Mittelschule.[13]
Politik
Gemeinderat und Gemeindevorstand
Der Gemeinderat hat 17 Mitglieder.
Partei | 2016[14] | 2010[15] | ||
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% | Mandate | % | Mandate | |
Gemeinsam für Kirchberg - Wahlbündnis der Sozialdemokraten und parteiunabhängigen Kirchberger | 37,73 | 6 | 29,70 | |
Unser Kirchberg | 31,45 | 6 | 22,12 | |
Dei Hoamat Tourismus - Wirtschaft - Umwelt | 24,72 | 4 | nicht kandidiert | |
Sichere Zukunft Kirchberg & FPÖ | 6,10 | 1 | nicht kandidiert | |
Kirchberg Zuerst, Wirtschaft-Arbeit-Umwelt | nicht kandidiert | 23,32 | ||
Bürgermeisterliste Ewald Haller, Tourismus-Wirtschaft-Arbeit | nicht kandidiert | 20,66 | ||
Junge freiheitliche Liste | nicht kandidiert | 4,20 |
Der Gemeindevorstand besteht aus Bürgermeister Helmut Berger, Vizebürgermeister Andreas Schifplinger von der Liste Unser Kirchberg, Vizebürgermeister Josef Eisenmann von der Liste Gemeinsam für Kirchberg - Wahlbündnis der Sozialdemokraten und parteiunabhängigen Kirchberger, Matthias Gröderer von der Liste Unser Kirchberg sowie Josef Schroll und Christian Simair, jeweils von der Liste Dei Hoamat Tourismus - Wirtschaft - Umwelt.[16]
Bürgermeister
Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 28. Februar 2016 statt[17]. Dabei wurde Helmut Berger mit 68,25 Prozent der Stimmen als Bürgermeister bestätigt. Angetreten war er gegen Andreas Schipflinger von der Liste Unser Kirchberg.[18]
Wappen
Blasonierung: In Blau auf einem schwarzen Dreiberg eine eintürmige, weiße, schwarz gedeckte Kirche.[19]
Das 1968 verliehene Gemeindewappen symbolisiert mit einer Kirche auf einem Berg als redendes Wappen den Gemeindenamen.[20]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Kaspar Benedikt Hagleitner (1779–1836), Seelsorger und Eidverweigerer auf Napoleon
- Sepp Kals (1911–1981), Bildhauer
- Rosa Gföller (1921–2001), Politikerin (ÖVP) und Beamtin
- Jakob Auer (* 1948), Politiker (ÖVP)
- Brigitte Kerscher-Schroll (* 1955), ehemalige Alpin-Ski-Rennläuferin
- Barbara Stöckl (* 1956), Skilangläuferin
- Josef Spindelböck (* 1964), Theologe
- Katharina Gutensohn (* 1966), ehemalige Alpin-Ski-Rennläuferin
- Claudia Hagsteiner (* 1970), Abgeordnete zum Tiroler Landtag
- Thomas Schmid (* 1975), Funktionär von öffentlichen Unternehmen der Republik
- Elisabeth Osl (* 1985), Mountainbike-Fahrerin
- Jessica Depauli (* 1991), ehemalige Alpin-Ski-Rennläuferin
- Dajana Dengscherz (* 1996), Alpin-Skirennläuferin
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Matthias Ortner (1877–1960), Militärseelsorger
- Johann Reitmeier (1888–1977), Missionar
- Herbert Jordan (* 1929), Mundartdichter
- Felix Mitterer (* 1948), Dramatiker
- Alexander Dibelius (* 1959), Finanzmanager
- Christoph W. Bauer (* 1968), Schriftsteller
- Lindsey Vonn (* 1984), Alpin-Ski-Rennläuferin
- David Alaba (* 1992), Fußballer
Weblinks
- 70409 – Kirchberg in Tirol. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Kirchberg in Tirol, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
- Webpräsenz der Gemeinde
- Kirchberg in Tirol Gigapixel Panorama (13.000 Megapixel)
Einzelnachweise
- Kirchberg in Tirol (Land Tirol). In: Tirol Atlas. Geographie Innsbruck (Institut für Geographie, Universität Innsbruck), abgerufen im Jahr 2011.
- Koordinate und Höhenangabe nach TIRIS online → Wasser → Einzugsgebiete und Messtools
- Wegweiser in Kirchberg
- Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 86–87, Nr. 117.
- http://www.iwepnm.org/ abgerufen am 27. Oktober 2016.
- http://www.kitzbuehel-alpen.com/de/cordial-cup.html abgerufen am 1. Februar 2012.
- http://www.kitzbuehel-alpen.com/de/brixentaler-antlassritt.html abgerufen am 1. Februar 2012.
- http://www.kitzbuehel-alpen.com/de/kitzalpbike-festival-2011.html abgerufen am 1. Februar 2012.
- Archivierte Kopie (Memento vom 1. Juli 2011 im Internet Archive) abgerufen am 1. Februar 2012.
- http://www.oldtimerfreunde-kirchberg.at/Oldtimer-Traktorenclub-Kirchberg-Willkommen_pid,7118,type,firmeninfo.html abgerufen am 1. Februar 2012.
- http://www.kitzbuehel-alpen.com/de/almabtriebe-und-almfeste.html Zuletzt abgerufen am 1. Februar 2012.
- ÖBB: Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof Kirchberg nimmt Gestalt an. Abgerufen am 17. Juli 2021.
- Kinder & Jugend. Gemeinde Kirchberg in Tirol, abgerufen am 18. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
- Gemeinderatswahlergebnis 2016. Land Tirol, abgerufen am 18. Dezember 2021.
- Gemeinderatswahlergebnis 2010. Land Tirol, abgerufen am 18. Dezember 2021.
- Gemeindevorstand. Gemeinde Kirchberg in Tirol, abgerufen am 29. November 2015.
- Regionalmedien Austria: Ergebnisse der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl 2016 in Kitzbühel. In: meinbezirk.at. (meinbezirk.at [abgerufen am 5. April 2018]).
- DVT - Daten-Verarbeitung-Tirol GmbH: Land Tirol - Wahlen. Abgerufen am 5. April 2018.
- Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 2/1969. (Digitalisat)
- Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 33.