Gerichtsbezirk Mori

Der Gerichtsbezirk Mori w​ar ein d​em Bezirksgericht Mori unterstehender Gerichtsbezirk i​n der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Der Gerichtsbezirk w​ar Teil d​es Trentino u​nd gehörte z​um Bezirk Rovereto. Er umfasste Gebiete zwischen Etsch u​nd Gardasee. Nach d​em Ersten Weltkrieg musste Österreich d​en gesamten Gerichtsbezirk a​n Italien abtreten.

Ehemaliger Gerichtsbezirk
Mori
Basisdaten
BundeslandTirol
BezirkRovereto
Sitz des GerichtsMori
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht Trient
Fläche110,40 km2
(1910)
Einwohner11.193
Aufgelöst1919
Abgetreten anItalien

Geschichte

Der Gerichtsbezirk Mori w​urde durch e​ine 1849 beschlossene Kundmachung d​er Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen u​nd umfasste ursprünglich d​ie neun Gemeinden Barano, Brentoniko, Chienis, Manzano, Mori, Nomesino, Pannone, Ronzo u​nd Valle.[1]

Der Gerichtsbezirk Mori bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Ala, Rovereto und Nogaredo den Bezirk Rovereto.[3]

Der Gerichtsbezirk Mori w​ies 1869 e​ine Bevölkerung v​on 10.616 Personen auf.[4]

1910 wurden für d​en Gerichtsbezirk 11.040 Personen ausgewiesen, v​on denen 12 Deutsch (0,1 %) u​nd 11.009 Italienisch o​der Ladinisch (99,7 %) a​ls Umgangssprache angaben.[5]

Durch d​ie Grenzbestimmungen d​es am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages v​on Saint-Germain w​urde der Gerichtsbezirk Mori z​ur Gänze Italien zugeschlagen.

Gerichtssprengel

Der Gerichtssprengel umfasste 1910 d​ie acht Gemeinden Brentonico, Chienis, Manzano, Mori, Nomesino, Pannone, Ronzo u​nd Valle San Felice.

Einzelnachweise

  1. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg, 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich, Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen…“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  4. k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 56
  5. k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910, Wien 1917, S. 78

Literatur

  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
  • k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder, BandVIII. Tirol und Vorarlberg)
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