Going am Wilden Kaiser
Going ist eine Gemeinde mit 1919 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Kitzbühel in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Kitzbühel.
Going am Wilden Kaiser | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Kitzbühel | |
Kfz-Kennzeichen: | KB | |
Fläche: | 20,57 km² | |
Koordinaten: | 47° 31′ N, 12° 20′ O | |
Höhe: | 772 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.919 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 93 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6353 | |
Vorwahl: | 05358 | |
Gemeindekennziffer: | 7 04 04 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchplatz 1a 6353 Going am Wilden Kaiser | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Alexander Hochfilzer (Gemeinsam für Going) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016) (13 Mitglieder) |
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Lage von Going am Wilden Kaiser im Bezirk Kitzbühel | ||
Going, gesehen aus Norden vom Wilden Kaiser | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Going liegt im Übergangsbereich zwischen Leukental und Sölllandl, westlich von St. Johann in Tirol zwischen den Kitzbüheler Alpen im Süden und dem Wilden Kaiser im Norden. Im Bereich seiner südlichen Gemeindegrenze grenzt Going an das Brixental.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[1]):
- Going am Wilden Kaiser (431)
- Prama (430)
- Schattseite (399)
- Sonnseite (659)
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Going.
Nachbargemeinden
Kirchdorf in Tirol | ||
Ellmau | St. Johann in Tirol, Oberndorf in Tirol | |
Reith bei Kitzbühel |
Geschichte
Angeblich wird der Ort erstmals 1140/45 als Gǒingen bzw. 1166/70 als Gowingen jeweils im Traditionsbuch von Kloster Baumburg ersterwähnt. Der Ortsname wird von einem bajuwarischen Adeligen, Guowo oder Gauwo, abgeleitet. Dies lässt auf eine bajuwarische Gründung schließen.[2] Beide Namensnennungen sind jedoch laut neuerem Forschungsstand auf das oberbayerische Gauing im Landkreis Traunstein zu beziehen.[3]
Goings Dorfkirche zählt zu den schönsten Rokokokirchen Tirols. Geweiht ist sie dem Heiligen Kreuz und dem Märtyrer Laurentius. Der Baumeister war Andrä Hueber, der Freskant Matthias Kirchner, beide aus Kitzbühel. Die Altäre und Heiligenfiguren wurden vom Goinger Thomas Blieml gestaltet. Am linken Seitenaltar steht in der Altarnische eine bemerkenswerte Madonna, etwa um 1480 geschnitzt.
Am Rerobichl zwischen Going und Oberndorf wurden ab dem 16. Jahrhundert Kupfer und Silber abgebaut. Die Bergknappen waren im Ortsteil Prama angesiedelt. Der Name „Prama“ ist keltisch und heißt: dort, wo die Brombeeren wachsen. Dies ist wohl ein Hinweis auf keltische Besiedlung. Die Kelten haben in diesem Gebiet schon um 800 v. Chr. Kupfer und Silber abgebaut. Geschlossen wurde das Bergwerk um 1773. In der Spitzenzeit wurden jährlich circa 12.000 Kilogramm Kupfer und an die 7.000 Kilogramm Silber abgebaut. Das Schmelzwerk befand sich im Ortsteil Litzelfelden bei Kirchdorf. Der tiefste, senkrechte Schacht war rund 880 Meter tief.
Bevölkerungsentwicklung
Wirtschaft
Neben vielen Handwerks-, Gewerbe- und Handelsbetrieben ist Going heute hauptsächlich von der Landwirtschaft und dem zweisaisonalen Tourismus geprägt. Besondere Bekanntheit über die Landesgrenzen hinaus genießt der Stanglwirt.
Folgende Infrastruktur trägt zur touristischen Attraktivität der Gemeinde bei:
- Sommer: Wanderwege, Klettern, Bergsteigen, Natur-Badesee mit längster Freiland-Wasserrutsche Tirols, Beach-Volleyball, Tennisfreiplätze und Hallen, Squashhalle, 27-Loch-Golfplatz, Reithalle und Reitwege, Radwege, Asphaltstockbahnen, Zimmergewehr-Schießstand, Freiklettergarten, Kinder- und Familienprogramm, Moorerlebniswelten
- Winter: SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental, Skigebiet Going-Ellmau, Langlaufloipen, Rodelbahnen, Winter-Wanderwege, Tennishalle, Squash-Halle, Eislaufplatz, Zimmergewehr-Schießstand, Asphaltstockhalle, Indoor-Kletterwand
Filme
- Da lacht Tirol: In Going wurden mehrere Szenen von „Da lacht Tirol“ gedreht, einem Spielfilm mit dokumentarischem Einschlag von 1967.
- Der Bergdoktor: Es werden hier und in der Nachbargemeinde Ellmau ab 2007 Folgen der ZDF-Fernsehserie „Der Bergdoktor“ gedreht.
- SOKO Kitzbühel: Die Kirche in Going wurde in der TV-Serie „Soko Kitzbühel“ (ORF 2/ZDF), in der Episode „Tiefer Fall“, zu einem dramaturgischen Hauptort.
Politik
Bürgermeister
Die Bürgermeister Goings seit 1928:
- 1928–1931 Josef Hofer
- 1931–1936 Anton Foidl
- 1936–1939 Johann Pirchl
- 1939–1945 Johann Oberleitner
- 1945–1965 Johann Schipflinger
- 1965–1989 Alois Mitterer
- 1989–2004 Hermann Trixl
- 2004–2016 Josef Pirchl
- seit 2016 Alexander Hochfilzer
Von den drei zur Wahl stehenden Kandidaten erhielt Alexander Hochfilzer bereits im ersten Wahlgang über 50 % und wurde zum Bürgermeister gewählt (53,12 %). Johannes Adelsberger mit 22,51 % und Josef Treichl mit 24,37 % erhielten in etwa gleich viele Stimmen. Mit 31 Jahren ist Alexander Hochfilzer der jüngste Ortschef im Bezirk Kitzbühel.
Bei der Gemeinderatswahl erzielte die Liste Gemeinsam für Going mit 51 % die meisten Stimmen. Die Goinger Volkspartei (GVP) erhielt 28,01 % und Wir für Going (WfG) 20,98 %.
Gemeinderat
Wahl | Gemeinsam für Going | Goinger Volkspartei | Klare Liste | Wir für Going |
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15. März 2010 | 3 | 3 | 7 | - |
28. Jänner 2016 | 7 | 4 | - | 2 |
Mitglieder des Gemeinderates seit 1989
1989–1992: Bgm. Hermann Trixl, Bgm. Stv. Albert Erber, Michael Hofer, Thomas Oberleitner, Johann Hirzinger, Albert Mayr, Michael Widmann, Horst Grottenthaler, Anton Foidl, Georg Salfenauer, Karl Resetaritz, Jakob Trixl
1992–1998: Bgm. Hermann Trixl, Bgm. Stv. Gerold Erber, Albert Mayr, Ing. Gunter Göbl, Bartl Hofer, Wolfgang Aigner, Michael Hofer, Michael Widmann, Georg Salfenauer, Josef Pirchl, Anton Foidl, Klaus Heuberger, Peter Walker
1998–2004: Bgm. Hermann Trixl, Bgm. Stv. Gerold Erber, Ing. Gunter Göbl, Manfred Mayr, Christian Recheis, Bartl Hofer, Angela Manzenreiter, Ulrich Oberleitner, Josef Pirchl, Hermann Fuchs, Hermann Pletzer, Horst Grottenthaler, Wolfgang Aigner
2004–2010: Bgm. Josef Pirchl, Bgm. Stv. Manfred Czekay, Hans-Peter Aggstein, Stefan Kohlhofer, Josef Treichl, Georg Wieser, Norbert Bergmann, Sebastian Resch, Horst Grottenthaler, Bernhard Foidl, Hermann Fuchs, Ing. Gunter Göbl, Angela Manzenreiter
2010–2016: Bgm. Josef Pirchl, Bgm. Stv. Josef Treichl, Georg Wieser, Ing. Gunter Göbl, Hans-Peter Aggstein (nach Rücktritt ab 2011 ersetzt durch Katharina Steiner), Alois Pletzer, Robert Wallner, Johann Adelsberger, Horst Grottenthaler (nach Rücktritt ab 2011 ersetzt durch Aloisia Wallner), Ing. Georg Trixl, Angela Manzenreiter, Bernhard Foidl, Alexander Hochfilzer
2016–aktuell: Bgm. Alexander Hochfilzer, Bgm. Stv. Bernhard Foidl, Johannes Adelsberger, Manfred Mayr, Ing. Georg Trixl, Angela Manzenreiter, Josef Treichl, Helmut Huber, Hermann Bichler, Norbert Pletzer, Andreas Fuchs, Sandro Schipflinger, Alexander Pletzer
Wappen
Blasonierung: In Blau drei silberne Spitzen.[4]
Das 1973 verliehene Gemeindewappen symbolisiert mit den Spitzen den Wilden Kaiser, an dessen Südfuß Going liegt.[5]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 2014: Hermann Trixl (* 1940), Bürgermeister von Going am Wilden Kaiser 1989–2004[6]
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Baptist Müller (Unternehmer) (1752–1806), österreichischer Bergbauunternehmer
- Johann von Sieberer (1830–1914), Versicherungs-General-Inspektor und Wohltäter
Weblinks
- 70404 – Going am Wilden Kaiser. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Webseite der Gemeinde, Landesserver Tirol
- Going Gigapixel Panorama (11.000 Megapixel)
- Ortschronik
- Going am Wilden Kaiser, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
Einzelnachweise
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Ortschronik, abgerufen am 12. August 2011
- Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 427, Nr. 1 mit ausf. Komm.
- Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 11/1973. (Digitalisat)
- Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 32.
- www.meinbezirk.at, abgerufen am 4. Dezember 2020.