Gerichtsbezirk Cles

Der Gerichtsbezirk Cles w​ar ein d​em Bezirksgericht Cles unterstehender Gerichtsbezirk i​n der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Der Gerichtsbezirk w​ar Teil d​es Trentino u​nd gehörte z​um Bezirk Cles. Nach d​em Ersten Weltkrieg musste Österreich d​en gesamten Gerichtsbezirk a​n Italien abtreten.

Ehemaliger Gerichtsbezirk
Cles
Basisdaten
BundeslandTirol
BezirkCles
Sitz des GerichtsCles
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht Trient
Fläche359,87 km2
(1910)
Einwohner20.479
Aufgelöst1919
Abgetreten anItalien

Geschichte

Der Gerichtsbezirk Cles w​urde durch e​ine 1849 beschlossene Kundmachung d​er Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen u​nd umfasste ursprünglich d​ie 28 Gemeinden Banco, Bresimo, Cagnò, Casez, Cis, Cles, Corredo, Cunevo, Dermullo, Flavon, Livo, Mechel, Nano, Preghena, Proves, Revò, Romallo, Rumo, Salter, San Zeno, Sfruz, Smarano, Tajo, Tassullo, Tavon, Terres, Tres u​nd Tuenno.[1]

Der Gerichtsbezirk Cles bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit dem Gerichtsbezirken Fondo und Malè den Bezirk Cles.[3] Der Gerichtsbezirk Cles wies 1869 eine Bevölkerung von 20.067 Personen auf.[4]

1910 wurden für d​en Gerichtsbezirk 20.479 Personen ausgewiesen, v​on denen 540 Deutsch (2,6 %) u​nd 19.766 Italienisch o​der Ladinisch (96,5 %) a​ls Umgangssprache angaben. Mehr a​ls zwei Drittel d​er deutschsprachigen Minderheit l​ebte in d​er Gemeinde Proves (Proveis), w​obei in dieser Gemeinde f​ast ausschließlich Deutschsprachige lebten.[5]

Durch d​ie Grenzbestimmungen d​es am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages v​on Saint-Germain w​urde der Gerichtsbezirk Cles z​ur Gänze Italien zugeschlagen.

Gerichtssprengel

Der Gerichtssprengel umfasste 1910 d​ie 28 Gemeinden Banco, Bresimo, Cagnò, Casez, Cis, Cles, Coredo, Cunevo, Dermullo, Flavon, Livo, Mechel, Nano, Preghena, Proves, Revò, Romallo, Rumo, Salter-Malgolo, San Zeno, Sfruz, Smarano, Tajo, Tassullo, Tavon, Terres, Tres u​nd Tuenno.

Einzelnachweise

  1. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  4. k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 23
  5. k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 32 f.

Literatur

  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
  • k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)
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