Jochberg (Tirol)
Jochberg ist eine Gemeinde mit 1558 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Kitzbühel in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Kitzbühel.
Jochberg | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Kitzbühel | |
Kfz-Kennzeichen: | KB | |
Fläche: | 87,86 km² | |
Koordinaten: | 47° 23′ N, 12° 25′ O | |
Höhe: | 923 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.558 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 18 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6373 | |
Vorwahl: | 05355 | |
Gemeindekennziffer: | 7 04 08 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorf 22 6373 Jochberg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Günther Resch (FPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016) (13 Mitglieder) |
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Lage von Jochberg im Bezirk Kitzbühel | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Der Ortskern von Jochberg liegt etwa auf halbem Weg zwischen Kitzbühel und dem Pass Thurn, der nach Mittersill im Salzburger Pinzgau führt. Das Gemeindegebiet bildet den südlichsten Teil des Leukentales und reicht bis zur Grenze zum Bundesland Salzburg.
Gemeindegliederung
Jochberg besteht aus einer einzigen, gleichnamigen Katastralgemeinde und Ortschaft.
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Ortsteile
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Nachbargemeinden
Drei der sieben Nachbargemeinden liegen im Bezirk Kitzbühel, die anderen im Bezirk Zell am See (ZE).
Kitzbühel | Aurach bei Kitzbühel | |
Kirchberg in Tirol | Saalbach-Hinterglemm (ZE) | |
Bramberg am Wildkogel (ZE) | Mittersill (ZE) | Stuhlfelden (ZE) |
Geschichte
Das Gebiet rund um Jochberg ist schon seit Urzeiten besiedelt. Auf der Kelchalpe bei Aurach befand sich schon um 1500 vor Christus ein Bergbauzentrum. Zwei Schmelzhütten aus der Zeit um 3000 vor Christus zeigen, dass der Bergbau in dieser Region noch älter ist.[1]
Bei Jochberg handelt es sich um eine Rodungssiedlung. Die Siedler kamen vom Kloster Rott am Inn, die sich das Land erst urbar machen mussten. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als „Lohberg/Johberg“ erfolgte unter Heinrich IV. im Jahr 1073, wobei es sich bei der Aufzeichnung allerdings um ein diplomatisches Falsifikat des späten 12. oder frühen Jahrhunderts handelt.[2][3] Seit 1275 gilt Jochberg als Nahtstelle zwischen Salzburg und Bayern.[1]
Ab dem 14. Jahrhundert gehörte das Dorf zum Gericht Kitzbühel. Ein Jahrhundert später wurde der Ortsteil umgehend ausgebaut und wurde zu einem Viertel. Um 1500 veränderte sich der Charakter Jochbergs und der Bergbau wurde erneut aufgenommen. Es wurden Metalle wie Silber und Kupfer geschürft. Verhüttet wurde das Erz im Weiler „Hütten“. Bis 1926 war der Bergbau in dieser Region in Betrieb, die Hütte bis 1874.[1]
Seit 1762 ist Jochberg ein eigenes Dorf und scheint unter den zehn Dörfern des Landesgerichts Kitzbühel auf. Im Jahre 1835 baute man eine Straße.[1]
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Jochberg: Die barocke, von 1750 bis 1752 von Kassian Singer erbaute Kirche wurde von Simon Benedikt Faistenberger farbenprächtig ausgemalt. Fast 300 Jahre lang war der Wolfgangsbrunnen, der unterhalb der Kirche entsprang, Ziel von Pilgern, welche Heilung suchten und fanden. Dies ist in einem sogenannten „Mirakelbuch“ aus dem Jahr 1505 in 99 Fällen schriftlich überliefert. Weshalb dieses Pilgertum zur Wolfgangsquelle langsam versiegte, ist nicht klar. Auf Initiative von Pfarrer Andreas Jakober gründete sich der Verein der Freunde der Wolfgangsquelle. Das Wolfgangswasser aus einer Tiefbohrung kann nun in der gotischen Wolfgangskapelle in der Pfarrkirche berührt werden.
- Wallfahrtskapelle Jochbergwald Mariä Heimsuchung
- Schaubergwerk Kupferplatte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den 56 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 19 Haupterwerbsbauern. Diese bewirtschafteten mehr als 60 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 45 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 22 im Bereich Herstellung von Waren und je zwei in der Energieversorgung und der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche freiberufliche Dienstleistungen (70), soziale und öffentliche Dienste (50) und Beherbergung und Gastronomie (47 Mitarbeiter).[4][5][6]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 56 | 65 | 50 | 43 |
Produktion | 22 | 24 | 71 | 103 |
Dienstleistung | 112 | 81 | 251 | 213 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 688 Erwerbstätige in Jochberg. Davon arbeiteten 230 in der Gemeinde, zwei Drittel pendelten aus.[7]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder.
- Mit der Gemeinderatswahl 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 4 SPÖ, 4 ÖVP, 4 FPÖ, 1 Unabhängige Liste.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2016 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: Heimatliste Jochberg 1, FPÖ 7, ÖVP 4, und Unabhängige Liste Jochberg 1.[8]
Bürgermeister
- bis 2016 Heinz Leitner (SPÖ)
- seit 2016 Günter Resch (FPÖ)[9]
Wappen
Das Wappen der Gemeinde zeigt einen rechtsschreitenden Ochsen und nimmt auf die Höhenlage der Gemeinde und die Bedeutung der Landwirtschaft Bezug. Das Wappen der Ochsenberger, einer Adelsfamilie mit viel Grundbesitz im Viertel Jochberg, bildete die Grundlage für das Jochberger Wappen.[10]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Hias Noichl (1920–2002), Skilangläufer, Bergsteiger und Bergführer
- Johann Grander (1930–2012), Unternehmer
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Ferdinand Friedensbacher (1911–1987), Skirennläufer und Skispringer, Skischulleiter in Jochberg 1955–1970
- Karl Koller (1919–2019), Skirennläufer und Skilehrer
Weblinks
- 70408 – Jochberg. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Jochberg, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
- Webseite der Gemeinde
- Jochberg in Bildern
Einzelnachweise
- Michael Fritz: Geschichte Tirol, Jochberg. Verein "fontes historiae - Quellen der Geschichte", abgerufen am 12. September 2021.
- Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 220–221 Nr. 248.
- Klaus Lewandowski: „Jochberg, Du mei Hoamat!“ Heimatbuch Jochberg. Hg. von der Gemeinde Jochberg in Tirol, Jochberg 2001, S. 35.
- Ein Blick auf die Gemeinde Jochberg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. September 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Jochberg, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. September 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Jochberg, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. September 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Jochberg, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. September 2021.
- Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 12. September 2021.
- Bürgermeister. Gemeinde Jochberg, abgerufen am 12. September 2021 (österreichisches Deutsch).
- Jochberg (Land Tirol), tirolatlas, abgerufen am 26. November 2012