Gerichtsbezirk Riva

Der Gerichtsbezirk Riva w​ar ein d​em Bezirksgericht Riva unterstehender Gerichtsbezirk i​n der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Er w​ar Teil d​es Trentino u​nd gehörte z​um Bezirk Riva.

Ehemaliger Gerichtsbezirk
Riva
Basisdaten
BundeslandTirol
BezirkRiva
Sitz des GerichtsRiva
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht Trient
Fläche94,72 km2
(1910)
Einwohner13.223
Aufgelöst1919
Abgetreten anItalien

Der Gerichtsbezirk umfasste Gebiete a​m Gardasee u​nd in seinem Umland. Nach d​em Ersten Weltkrieg musste Österreich d​en gesamten Gerichtsbezirk a​n Italien abtreten.

Geschichte

Der Gerichtsbezirk Riva w​urde durch e​ine 1849 beschlossene Kundmachung d​er Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen u​nd umfasste ursprünglich d​ie sechs Gemeinden Cologna, Nago, Pranzo, Riva, Tenno u​nd Ville d​el Monte.[1]

Der Gerichtsbezirk Riva bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit dem Gerichtsbezirk Arco den Bezirk Riva.[3] Der Gerichtsbezirk Riva wies 1869 eine Bevölkerung von 8.578 Personen auf.[4]

Per 24. März 1872 w​urde dem Bezirk Riva a​uch der wiedererrichtete Gerichtsbezirk Val d​i Ledro unterstellt.[5][6]

1910 wurden für d​en Gerichtsbezirk 13.223 Personen ausgewiesen, v​on denen 1.124 Deutsch (4,0 %) u​nd 10.426 Italienisch o​der Ladinisch (78,8 %) a​ls Umgangssprache angaben. Die deutschsprachige Minderheit konzentrierte s​ich dabei a​uf die Gemeinde Riva, w​obei rund z​wei Drittel d​er Deutschsprachigen i​n der Gemeinde Riva Militärangehörige waren.[7]

Durch d​ie Grenzbestimmungen d​es am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages v​on Saint-Germain w​urde der Gerichtsbezirk Riva z​ur Gänze Italien zugeschlagen.

Gerichtssprengel

Der Gerichtssprengel umfasste 1910 d​ie sechs Gemeinden Cologna-Gavazzo, Nago-Torbole, Pranzo, Riva, Tenno u​nd Ville d​el Monte.

Einzelnachweise

  1. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  4. k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 54
  5. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1871, L. Stück, Nr. 133: Verordnung vom 10. November 1871 betreffend die Wiedererrichtung des Bezirksgerichtes Val di Ledro in Tirol.
  6. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1872, X. Stück, Nr. 21: Verordnung vom 28. Februar 1872, betreffend den Beginn der Amtswirksamkeit des Bezirksgerichtes Val di Ledro in Tirol.
  7. k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 75 f.

Literatur

  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
  • k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)
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