Gemmelaincourt
Gemmelaincourt ist eine französische Gemeinde mit 140 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Vosges in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Neufchâteau und zum 2017 gegründeten Gemeindeverband Terre d’Eau.
Gemmelaincourt | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Vosges (88) | |
Arrondissement | Neufchâteau | |
Gemeindeverband | Terre d’Eau | |
Koordinaten | 48° 17′ N, 5° 58′ O | |
Höhe | 328–430 m | |
Fläche | 7,42 km² | |
Einwohner | 140 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 19 Einw./km² | |
Postleitzahl | 88170 | |
INSEE-Code | 88194 | |
Mairie und Schulgebäude |
Geografie
Die Gemeinde Gemmelaincourt liegt am Südrand der Landschaft Xaintois, etwa zwölf Kilometer nördlich von Vittel. Das Gelände um ist durch Hügel und die Flussaue der Vraine, einem linken Nebenfluss des Vair, geprägt. Im Westen und Osten hat die Gemeinde Anteile an größeren Waldgebieten (Le Haut du Voie, Bois du Gingre, Bois Dessous Haye). Im Bois du Gingre an der Grenze zur Gemeinde Parey-sous-Montfort liegt mit (430 m) auch die höchste Erhebung in der Gemeinde, während das Dorf Gemmelaincourt auf (335 m) Meereshöhe liegt.
Nachbargemeinden von Gemmelaincourt sind Saint-Menge im Norden, Ménil-en-Xaintois und Offroicourt im Nordosten, Viviers-lès-Offroicourt im Osten, Domjulien im Südosten sowie Parey-sous-Montfort und Belmont-sur-Vair im Südwesten.
Geschichte
Frühere Schreibweisen des Ortsnamens waren Gemnaincourt, Gemenaincourt bzw. Gemelaincourt. Erst 1857 erhielt die Gemeinde ihren heutigen Namen. Während des Ancien Régime gehörte das Dorf zur Vogtei Mirecourt.
Vor dem Bau der Kirche St. Maurus im Jahr 1730 gehörte Gemmelaincourt kirchlich als Anhang zur Pfarrei von Saint-Menge. Die spätere eigene Pfarrei gehörte zur Diözese Toul und zum Dekanat Porsas. Auch das Kapitel Remiremont bekam einen Anteil am Zehnten.[1]
Sehenswürdigkeiten
- Kirche St. Maurus
- zwei Lavoirs
- ehemaliges Schloss
- Landhotel Le Jardin des Lys
Das Schloss Gemmelaincourt – ein dreistöckiger einfacher Bau auf rechteckigem Grundriss mit der Hauptfassade in Richtung Westen – war zum Zeitpunkt des Beginns der Französischen Revolution Eigentum des Leopold Marquis de Hennezel Francogney, der aus einer Familie von Glasmachern aus den Wäldern rund um Darney stammte 1793 wurde der Schlossherr verhaftet und in Mirecourt eingesperrt. Kurz vor dem Schafott gelang ihm die Flucht in die Schweiz. Er beteiligte sich an Kämpfen zur Restauration und wurde später sogar Bürgermeister von Gemmelaincourt.[4] Im 19. Jahrhundert bis zur Mitte der 1980er Jahre diente das Schloss als Pfarrhaus. Die Gemeinde übernahm das Gebäude, konnte aber die Beseitigung der Schäden nicht finanzieren. Ein neuer Besitzer war weniger an der Erhaltung des Schlosses interessiert, sondern verkaufte die Kamine, die Bodenbeläge und Holzbalken separat. Der nächste Besitzer, der Maler und Graveur Franck Hommage aus Nancy, begann mit der Renovierung des Hauses, das aber bei einem Brand am 25. Januar 2015 teilweise zerstört wurde. Gegenwärtig wird geprüft, ob die Reste des Schlosses als Monument historique geführt werden können.[5]
- Schloss Gemmelaincourt vor dem Brand
- Landhotel Le Jardin des Lys
Wirtschaft und Infrastruktur
Neben lokalem Kleingewerbe und -handel spielt die Landwirtschaft in Gemmelaincourt und Umgebung nach wie vor eine wichtige Rolle. In der Gemeinde sind fünf Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Getreideanbau, Milchwirtschaft, Pferde- und Rinderzucht).[6] Einige Einwohner sind Pendler in die Gewerbegebiete von Gironcourt-sur-Vraine, Vittel und Mirecourt.
Die teilweise zweistreifig ausgebaute Schnellstraße (D 166) von Épinal über Mirecourt nach Neufchâteau verläuft fünf Kilometer nördlich von Gemmelaincourt. Straßenverbindungen bestehen auch in die Nachbargemeinden Saint-Menge, Domjulien und Parey-sous-Montfort.
Belege
- Gemmelaincourt auf vosges-archives.com. (pdf;) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 3. März 2016; abgerufen am 15. August 2016 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Gemmelaincourt auf annuaire-mairie
- Gemmelaincourt auf INSEE
- Geschichte der Familie Hennezel, Zweig Gemmelaincourt (französisch)
- Online-Artikel der Tageszeitung L’Est républicain (französisch)
- Landwirtschaftsbetriebe auf annuaire-mairie.fr (französisch)