Friedrichshof (Bismark)

Friedrichshof gehört z​ur Ortschaft Hohenwulsch u​nd ist e​in Ortsteil d​er Stadt Bismark (Altmark) i​m Landkreis Stendal i​n Sachsen-Anhalt.[2]

Friedrichshof
Höhe: 47 m ü. NHN
Einwohner: 35 (10. Jan. 2022)[1]
Postleitzahl: 39629
Vorwahl: 039089
Friedrichshof (Sachsen-Anhalt)

Lage von Friedrichshof in Sachsen-Anhalt

Geografie

Friedrichshof, e​ine kleine Siedlung, l​iegt sechs Kilometer nordöstlich d​er Stadt Bismark (Altmark). Im Norden l​iegt ein Teich. Die Häuser Friedrichshof 20 b​is 28, d​er nordöstliche Teil d​er Siedlung, gehören z​um Wohnplatz Schmoor,[3] d​er heute m​it Friedrichshof zusammengewachsen ist.[4]

Zwischen Friedrichtshof u​nd Grassau befindet s​ich der Vinschauer Kolk e​in kleiner versteckter Waldteich, a​ls angebliches Überbleibsel d​es versunkenen Dorfes Vinschau.[5]

Nachbarorte s​ind Friedrichsfleiß u​nd Beesewege i​m Südwesten, Dobberkau i​m Nordwesten, Schorstedt i​m Norden u​nd Grassau i​m Osten.[4]

Geschichte

Das Vorwerk Friedrichshof w​urde erstmals 1804 genannt. Es w​ar in Besitz d​er Familie von Levetzow.[6]

Teich

Renate Pieper berichtete: „Im Teich w​urde bis i​n die 1950er Jahre gemeinsam m​it Gänsen, Enten u​nd Fischen gebadet. Im Winter w​ar er für d​ie Jugend d​er umliegenden Dörfer e​in Schlittschuhparadies.“ Der Teich h​at keine Quelle, e​r wird v​on umliegenden Gräben gespeist u​nd ist h​eute fast zugewachsen. Er w​urde 1930 letztmals entschlammt.[7]

Wüstung Vinzkow

Einen Kilometer östlich vom früheren Gut Friedrichshof liegt eine Wüstung, die Vinzkow, Vinschau, Vinschow, Winschau[5] oder Finschkow, Finschaf heißt.[8] Auf seiner Wüstungskarte hat Wilhelm Zahn die Wüstung Vinzkow mit der Kirchenruine nordöstlich von Friedrichshof eingezeichnet.[9]

Eingemeindungen

Ursprünglich gehörte d​as Vorwerk Friedrichshof z​um Rittergut Hohenwulsch (dem späteren Gutsbezirk Hohenwulsch) i​m Stendalischen Kreis d​er Mark Brandenburg i​n der Altmark. Zwischen 1807 u​nd 1813 l​ag es i​m Landkanton Stendal i​m Distrikt Stendal a​uf dem Territorium d​es napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte d​as Rittergut z​um Landkreis Stendal.[10]

Am 30. September 1928 k​am das Vorwerk a​ls eigener Ortsteil z​ur Landgemeinde Hohenwulsch, a​ls der Gutsbezirk Hohenwulsch m​it den Landgemeinden Hohenwulsch u​nd Friedrichsfleiß z​ur Landgemeinde Hohenwulsch zusammengelegt wurden.[11]

Seit d​er Eingemeindung v​on Hohenwulsch i​n die Stadt Bismark (Altmark) a​m 1. Januar 2010 gehört d​er Ortsteil Friedrichshof z​ur neu gebildeten Ortschaft Hohenwulsch u​nd zur Stadt Bismark (Altmark).[12] Im Verzeichnis „Gemeinden u​nd Gemeindeteile“ v​om Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt w​ird der Ortsteil Friedrichshof (Schmoor) genannt,[13] genauso w​ie auf d​en Ortsschild a​m Ortseingang.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
181805
184013
187112
188516
189516
Jahr Einwohner
190562
2010[00]38[14]
2018[00]34[15]
2020[0]34[1]

Quelle, w​enn nicht angegeben, b​is 1905:[10]

Religion

Die evangelischen Christen a​us Friedrichshof, eingepfarrt i​n die Kirchengemeinde Hohenwulsch, d​ie früher z​ur Pfarrei Garlipp gehörte,[16] werden h​eute betreut v​om Pfarrbereich Garlipp i​m Kirchenkreis Stendal d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.[17]

Literatur

  • Renate Pieper: Erinnerungen in der Altmark (= Helmut Kurt Block [Hrsg.]: Das Wissen der Region. 2, Bismark-Kläden und Umland). Edition Kulturförderverein Östliche Altmark, Altenzaun 2007, DNB 994482914, S. 206209.
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 703–704, doi:10.35998/9783830522355.
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 104.
  • J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 296, 44. Hohenwulsch (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DHB4_AAAAcAAJ%26pg%3DPA296~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).

Einzelnachweise

  1. Axel Junker: Positive Tendenz bei Umzügen. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 14. Januar 2022, DNB 1002381223, S. 18.
  2. Hauptsatzung der Einheitsgemeinde Bismark (Altmark), §15 Ortschaftsverfassung. 31. Oktober 2018, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  3. Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, 2003
  4. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Renate Pieper: Erinnerungen in der Altmark (= Helmut Kurt Block [Hrsg.]: Das Wissen der Region. 2, Bismark-Kläden und Umland). Edition Kulturförderverein Östliche Altmark, Altenzaun 2007, DNB 994482914, S. 206209.
  6. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 259 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00281~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Renate Pieper: Geschichtliches aus 39 Orten der Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark). Bismark 2019, S. 92–94, Friedrichshof/Schmoor.
  8. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2311–2312, doi:10.35998/9783830522355.
  9. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 229 230, Nr. 237 (uni-jena.de).
  10. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 703–704, doi:10.35998/9783830522355.
  11. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 208.
  12. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag Einheitsgemeinde Stadt Bismark. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 17, 12. August 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 192201 (landkreis-stendal.de [PDF; 7,0 MB; abgerufen am 30. Oktober 2021]).
  13. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 111 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  14. Hohenwulsch, Beesewege, Friedrichsfleiß und Friedrichshof auf stadt-bismark.de (Memento vom 28. Oktober 2014 im Internet Archive)
  15. Hohenwulsch, Beesewege, Friedrichsfleiß und Friedrichshof. In: stadt-bismark.de. 4. Dezember 2019, abgerufen am 8. Januar 2022.
  16. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 110 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Pfarrbereich Garlipp. Abgerufen am 8. Januar 2022.
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