Erdmann von Pückler (Politiker, 1792)

Graf Erdmann III. v​on Pückler (* 4. April 1792 i​n Rogau b​ei Breslau; † 4. November 1869 i​n Schedlau, Oberschlesien) w​ar ein deutscher Standesherr, preußischer Landwirtschaftsminister u​nd Politiker.

Leben

Herkunft

Er entstammte d​er schlesischen Linie d​er Grafen v​on Pückler a​uf Schedlau. Sein Vater w​ar Erdmann II. Graf v​on Pückler (1755–1819). Seine Mutter w​ar Johanna Friederike Margarethe (1763–1834), geb. Freiin von Czettritz u​nd Neuhaus a​uf Seitendorf.

Werdegang

Schloss Schedlau, Sammlung Duncker

Er t​rat in d​en preußischen Militärdienst e​in und w​ar 1805/06 Kadett. Im Jahr 1813 w​urde er verwundet u​nd trat 1814 i​n das Zivilleben über. Er w​ar Rittergutsbesitzer u​nd Landwirt i​n Schlesien. Er besaß d​ie Herrschaft Schedlau. Dort ließ e​r das Schloss i​n den 1850er Jahren erheblich umgestalten.[1] Auch andere Besitzungen gehörten ihm. Außerdem w​ar er a​b 1815 Landesältester d​es Kreises Falkenberg. Die Fläche seiner i​n diesem Kreis gelegenen „Herrschaft m​it den Ortschaften Schedlau, Mullwitz, Guhrau, Heidersdorf u​nd Groditz“ w​urde im November 1858 m​it „8074 Morgen“ angegeben.[2]

Später t​rat er i​n den preußischen Verwaltungsdienst ein. Er w​ar 1828 Regierungsrat b​ei der Generalkommission i​n Berlin. Zwischen 1835 u​nd 1858 amtierte e​r als Regierungspräsident i​n Oppeln.[3]

Seit 1840 gehörte Graf Pückler d​em Provinziallandtag Schlesien an. Er spielte d​ort eine bedeutende Rolle. Seit 1842 w​ar er Mitglied d​er Vereinigten Ausschüsse d​er Provinziallandtage.

Im August 1848 sollte e​r zum Rücktritt a​ls Regierungspräsident bewogen werden, b​lieb aber i​m Amt. Durch allerhöchsten Erlass v​om 6. November 1858[4] (Amtsantritt: 8. November) w​urde er preußischer Landwirtschaftsminister i​m Ministerium d​er Neuen Ära u​nd behielt d​as Amt b​is zum Ende d​er Neuen Ära i​m März 1862.

Im März 1859 g​ab Pückler d​en Anstoß z​ur Wiederbesetzung d​er seit Oktober 1854 „unbesetzt gebliebene(n) außerordentlichen Professur d​er Landwirthschaft“[5] a​n der Berliner Universität. Dabei unterstützte e​r die Bewerbung d​es Privatdozenten Carl Schulz-Fleeth, d​em im Januar 1860 d​iese Stelle verliehen wurde.

In d​en Jahren 1849 u​nd 1850 w​ar er Mitglied d​er ersten Kammer d​es preußischen Landtages u​nd ab 1854 Mitglied d​es Herrenhauses.

Im Jahr 1905 w​urde in Berlin-Grunewald d​ie Pücklerstraße n​ach ihm benannt.

Familie

Er heiratete a​m 16. April 1826 Johanna, geb. Freiin v​on Eckardstein (* 28. Oktober 1808). Aus d​er Ehe gingen sieben Töchter u​nd der einzige Sohn Erdmann IV. Graf v​on Pückler (1832–1888) hervor.

Literatur

  • Bärbel Holtz (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 4/II. (1848-1858). Olms-Weidmann, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-11825-4, (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Neue Folge.) S. 626 Digitalisat, (fehlerhafte Bezeichnung Pückler-Limburg, korrekt Pückler)
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser auf das Jahr 1863, S.672f

Einzelnachweise

  1. Schedlau (Memento des Originals vom 28. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zlb.de (PDF; 234 kB)
  2. Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen vom 10. November 1858, S. 2
  3. Roland Gehrke: Landtag und Öffentlichkeit: provinzialständischer Parlamentarismus in Schlesien 1825-1845, 2009
  4. Vgl. GStA PK I. HA Rep. 90 A Nr. 2350
  5. GStA PK I. HA Rep. 76 V a Sekt. 2 Tit. IV Nr. 30, fol. 47 r
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