Walther von Miquel

Walther Philipp Franz von (seit 1897) Miquel (* 28. April 1869 i​n Osnabrück; † 26. November 1945 i​n Schwanenbeck) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist u​nd Regierungspräsident i​n Preußen.

Leben

Walther v​on Miquel w​urde als Sohn d​es damaligen Bürgermeisters v​on Osnabrück u​nd späteren preußischen Finanzministers Johannes Miquel (geadelt 1897) geboren. Nach d​em Schulbesuch studierte e​r Rechtswissenschaft a​n der Georg-August-Universität Göttingen, w​o er 1889 Mitglied i​m Corps Hannovera wurde.[1] Als Verwaltungsjurist w​urde er 1900 Landrat i​m Landkreis Westhavelland i​n Rathenow u​nd ab 1909 Landrat i​m Landkreis Saarbrücken. 1916 w​urde er z​um Polizeipräsidenten v​on Breslau u​nd 1917 z​um Regierungspräsidenten d​es Regierungsbezirks Oppeln i​n Oppeln ernannt. Bereits während d​es Ersten Weltkrieges k​am es i​n Oppeln i​m Juli 1918 z​u ersten Unruhen i​n der Bevölkerung u​nd zu Streiks i​n den Gruben. Walther v​on Miquel erließ allein i​m Zusammenhang m​it dem Streik f​ast 2000 Strafbefehle g​egen streikende Bergleute d​er Giesche-Grube.[2] 1921 schied e​r aus d​em Staatsdienst aus. Er w​ar stellvertretender Vorsitzender d​es Landlieferungsverbands Niederschlesien u​nd Präsident d​es Reichsgrundbesitzerverbandes. Den späteren Ruhestand verlebte e​r auf d​em angeheirateten Gut Kollm[3] i​n der Nähe v​on Sproitz i​n der Oberlausitz, w​o er 1945 v​on den Russen verschleppt w​urde und i​n der Haft verstarb.

Gedenkstein auf dem Familienfriedhof in Kollm

Verheiratet w​ar Walther v​on Miquel s​eit dem 9. Oktober 1917 m​it Alice verw. Freifrau v​on Rüxleben, geb. Gräfin v​on Reichenbach. Mit i​hr hatte e​r zwei Töchter.

Literatur

  • Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 631 f.
  • Hanspeter Buchleitner: Die Saarbrücker Landräte seit 1816. In: Grenze als Schicksal. 150 Jahre Landkreis Saarbrücken. Saarbrücken 1966, S. 204.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 70, 474.
  2. Ein Kalendarium der Ereignisse 1918 (Memento vom 8. April 2008 im Internet Archive)
  3. www.schloss-kollm
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