Dorn-Dürkheim

Dorn-Dürkheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Selz an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Oppenheim hat.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Verbandsgemeinde: Rhein-Selz
Höhe: 172 m ü. NHN
Fläche: 5,6 km2
Einwohner: 974 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 174 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67585
Vorwahl: 06733
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 201
Adresse der Verbandsverwaltung: Sant' Ambrogio-Ring 33
55276 Oppenheim
Website: www.vg-rhein-selz.de
Ortsbürgermeister: Claus-Dieter Biegler (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Dorn-Dürkheim im Landkreis Mainz-Bingen
Karte

Geographische Lage

Dorn-Dürkheim liegt zwischen Mainz und Worms, im Herzen Rheinhessens.

Geschichte

767 wurde Dorn-Dürkheim erstmals als in einer Urkunde des Klosters Lorsch erwähnt. Der Ort gehörte vom 10. bis zum 12. Jahrhundert zum Hochstift Worms und fiel danach unter die Lehenshoheit der Herren von Bolanden.

Ab 1457, bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, war der Ort dem kurpfälzischen Oberamt Alzey unterstellt. Während der sogenannten Franzosenzeit war der Ort Sitz einer Mairie im Kanton Bechtheim, der Teil des Departements Donnersberg war. Aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen und einem 1816 zwischen Hessen, Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrag kam die Region und damit auch die Gemeinde Dorn-Dürkheim zum Großherzogtum Hessen und wurde von diesem der Provinz Rheinhessen zugeordnet. Nach der Auflösung der rheinhessischen Kantone kam der Ort 1835 zum neu errichteten Kreis Worms, zu dem er bis 1969 gehörte.

1897 erhielt Dorn-Dürkheim einen Eisenbahnanschluss an der Bahnstrecke Osthofen–Gau Odernheim, der Bahnhof war im 1 km entfernten Nachbarort Hillesheim (Ortsteil Bahnhof). Der Personenverkehr wurde am 29. September 1974 eingestellt, der Güterverkehr wurde schrittweise eingestellt, zuletzt am 31. Dezember 1992 auf dem Teilstück von Hillesheim/Dorn-Dürkheim nach Gau-Odernheim.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Dorn-Dürkheim zum damals neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz, zunächst im Landkreis Worms, seit 1974 im Landkreis Mainz-Bingen.

Von 1972 bis 2014 gehörte Dorn-Dürkheim der Verbandsgemeinde Guntersblum und seit dem 1. Juli 2014 der Verbandsgemeinde Rhein-Selz an.

Religion

52 % der Einwohner sind evangelisch, 22 % katholisch.[2] Die evangelische Kirche in Dorn-Dürkheim ist eine von drei Kirchen der Kirchengemeinde Dorn-Dürkheim – HillesheimWintersheim, die zum Dekanat Worms-Wonnegau in der Propstei Rheinhessen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gehört. Die katholische Kirche St. Josef ist eine Filialkirche der Pfarrei St. Jakobus mit Sitz in Dittelsheim-Heßloch, die zur „Pfarrgruppe am Jakobsweg“ im Dekanat Worms des Bistums Mainz gehört.

Politik

Gemeinderat

Das ehemalige Rathaus, erbaut 1818

Der Gemeinderat in Dorn-Dürkheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[3]

WahlCDUWGRGesamt
2019per Mehrheitswahl12 Sitze
20147512 Sitze
20097512 Sitze
20047512 Sitze

Bürgermeister

Ortsbürgermeister von Dorn-Dürkheim ist seit 2004 Claus-Dieter Biegler. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 68,94 % in seinem Amt bestätigt.[4]

Wappen

Wappen von Dorn-Dürkheim
Blasonierung: „Von Schwarz und Blau geteilt, oben ein wachsender, rotbewehrter, -bezungter und -bekrönter goldener Löwe. Unten ein wachsender, in einer stilisierten Rose auslaufender Krummstab.“[5]

Das Wappen wurde der Ortsgemeinde 1957 durch das Ministerium des Innern in Mainz verliehen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Kindertagesstätte

  • Die Kindertagesstätte Löwenzahn ist eine zweigruppige Einrichtung, die gruppenübergreifend arbeitet. Ab März 2010 wird die Einrichtung um eine weitere Gruppe mit einer kleinen Altersmischung erweitert. Das Einzugsgebiet umfasst die Gemeinden Dorn-Dürkheim und Wintersheim.

In Dorn-Dürkheim geboren

Sonstiges

1972 wurde bei bodenkundlichen Untersuchungen in Dorn-Dürkheim eine der artenreichsten Säugetier-Fundstellen Europas aus dem Miozän entdeckt. In einer Flussschlinge des Urrheins barg man Knochen- und Gebissfragmente von mehr als 70 Säugetierarten, unter anderem Säbelzahnkatzen, Hyänen, Tapire, Muntjakhirsche, Zwerghirsche, Wald-Antilopen, Urpferde und Rüsseltiere aus der Zeit vor etwa 8,5 Millionen Jahren.[8]

Siehe auch

Commons: Dorn-Dürkheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Zensusdatenbank
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  4. Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. siehe Rhein-Selz, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile. Abgerufen am 29. September 2019.
  5. Wappenbeschreibung
  6. Studentin ist Rheinhessens Weinkönigin – Sina Listmann trägt die Krone. In: Rhein Main Presse. 26. September 2009.
  7. Portrait: Sina Listmann, Schönheit Rheinhessens vermitteln. In: Rhein Main Presse. 26. September 2009.
  8. Franzen, Jens Lorenz & Pickford, Martin (Guest eds., 2013): Dorn-Dürkheim 1, Germany: a highly diverse Turolian fauna from mid-latitude Europe (=Palaeobiodiversity and Palaeoenvironments, ISSN 1867-1594, Vol. 93, Issue 2.)
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