Breitscheid (Hunsrück)

Breitscheid ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Bingen am Rhein hat.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Verbandsgemeinde: Rhein-Nahe
Höhe: 360 m ü. NHN
Fläche: 5,31 km2
Einwohner: 146 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55422
Vorwahl: 06743
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 007
Adresse der Verbandsverwaltung: Koblenzer Straße 18
55411 Bingen am Rhein
Website: www.vgrn.de
Ortsbürgermeister: Marcel Rüdesheim
Lage der Ortsgemeinde Breitscheid im Landkreis Mainz-Bingen
Karte

Geographische Lage

Breitscheid liegt im südöstlichen Rheinhunsrück zwischen Koblenz und Bad Kreuznach, etwa 10 km von der Bundesautobahn 61 entfernt. Das nächste Grundzentrum ist die Stadt Bacharach am Rhein.

Geschichte

Der Ortsname leitet sich ab vom mittelhochdeutschen „breit“ und „-scheid“ und bedeutet „bewaldeter Höhenrücken“. Der Ort wurde 1273 erstmals als „Breitschedirbach“ urkundlich erwähnt.[2]

Landesherrlich gehörte der Ort bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Kurpfalz (Oberamt Bacharach). Die Herren von Steeg und das Kurfürstentum Köln hatten in Breitscheid Grundbesitz. 1669 wurde der Ort als Dorf bezeichnet, Anfang des 19. Jahrhunderts als Weiler.[2]

Nach der Annexion des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen (1794) gehörte der Ort von 1798 bis 1814 zum Kanton Bacharach, der dem Arrondissement Simmern im Rhein-Mosel-Département zugeordnet war. Aufgrund der Vereinbarungen auf dem Wiener Kongress kam die Region 1815 zum Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung gehörte Breitscheid zunächst zur Gemeinde Steeg im 1816 entstandenen Kreis Sankt Goar, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte. Im Jahr 1833 wurde Breitscheid aus der Gemeinde Steeg ausgegliedert. Verwaltungsmäßig gehörten die Gemeinden Steeg bzw. Breitscheid zur Bürgermeisterei Bacharach, die 1927 in „Amt Bacharach“ umbenannt wurde und 1968 in der Verbandsgemeinde Bacharach aufging. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde Breitscheid 1969 zusammen mit anderen Gemeinden dem neugebildeten Landkreis Mainz-Bingen und 1970 der Verbandsgemeinde Bingen-Land zugeordnet, die 1986 in Verbandsgemeinde Rhein-Nahe umbenannt wurde.[2][3]

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Breitscheid, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

JahrEinwohner
1815151
1835188
1871186
1905186
1939187
JahrEinwohner
1950192
1961184
1970182
1987144
2005149

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Breitscheid besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]

Bürgermeister

Ortsbürgermeister ist Marcel Rüdesheim. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 89,77 % gewählt und ist damit Nachfolger von Werner Klumb.[6]

Wappen

Wappen von Breitscheid
Blasonierung: „Von Silber und Rot gespalten, rechts ein durchgehendes schwarzes Kreuz, links ein goldenbereifter und mit einem goldenen Kreuz versehener goldener Reichsapfel, oben links überhöht von einem sechsstrahligen goldenen Stern.“
Wappenbegründung: Das schwarze Kreuz in Silber verweist auf das Kurfürstentum Köln, zu dem Breitscheid ursprünglich gehörte; der Reichsapfel soll an die spätere Zugehörigkeit zur Kurpfalz erinnern; der Stern wurde als Hinweis auf Breitscheider Ortsadel in das Wappen mit aufgenommen.

Siehe auch

Literatur

Commons: Breitscheid (Hunsrück) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Zur Geschichte von Breitscheid über Bacharach. Website „regionalgeschichte.net“ des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V., abgerufen am 1. August 2017.
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 152 (PDF; 2,8 MB).
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  5. Der Landeswahlleiter RLP: Stadt- und Gemeinderatswahlen 2019. Abgerufen am 3. August 2019.
  6. Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. siehe Rhein-Nahe, Verbandsgemeinde, sechste Ergebniszeile. Abgerufen am 28. September 2019.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.