Verbandsgemeinde Rhein-Selz

Die Verbandsgemeinde Rhein-Selz ist eine Verwaltungseinheit in der Rechtsform einer Gebietskörperschaft im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören die Städte Nierstein und Oppenheim sowie 18 eigenständige Ortsgemeinden an, der Verwaltungssitz ist in der Stadt Oppenheim, in Guntersblum ist eine Verwaltungsstelle eingerichtet worden. Mit 41.476 Einwohnern ist die Verbandsgemeinde vor der Verbandsgemeinde Montabaur die einwohnerstärkste Verbandsgemeinde in Rheinland-Pfalz.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Fläche: 145,56 km2
Einwohner: 41.476 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 285 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Verbandsschlüssel: 07 3 39 5007
Verbandsgliederung: 20 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Sant’ Ambrogio-Ring 33
55276 Oppenheim
Website: www.vg-rhein-selz.de
Bürgermeister: Klaus Penzer (SPD)
Lage der Verbandsgemeinde Rhein-Selz im Landkreis Mainz-Bingen
Karte
Vorlage:Infobox Gemeindeverband in Deutschland/Wartung/Wappen
Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung: Das Oppenheimer Rondo

Die Verbandsgemeinde wurde am 1. Juli 2014 de facto aus der Zusammenlegung der Verbandsgemeinden Guntersblum und Nierstein-Oppenheim neu gebildet. De jure wurde die Verbandsgemeinde Guntersblum in die Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim eingegliedert, woraus die neue Verbandsgemeinde Rhein-Selz entstanden ist.

Geographie

Das Gebiet der Verbandsgemeinde liegt in Rheinhessen zwischen Mainz und Worms sowie zwischen den Flüssen Selz und Rhein. Mit der Ortsgemeinde Mommenheim reicht es im Norden bis an die Grenze zum Mainzer Stadtteil Ebersheim, im Süden grenzt es an die bereits im Landkreis Alzey-Worms liegenden Verbandsgemeinden Eich und Wonnegau.

Weitere benachbarte Verbandsgemeinden sind im Westen Wörrstadt und Alzey-Land (ebenfalls Kreis Alzey-Worms) sowie im Nordwesten die Verbandsgemeinde Nieder-Olm und im Norden die Verbandsgemeinde Bodenheim (beide Kreis Mainz-Bingen).

Verbandsangehörige Gemeinden

Ortsgemeinde, Stadt Fläche (km²) Einwohner
Dalheim 6,34 1.020
Dexheim 5,69 1.425
Dienheim 9,91 2.224
Dolgesheim 6,55 987
Dorn-Dürkheim 5,60 974
Eimsheim 4,61 534
Friesenheim 3,47 708
Guntersblum 16,71 3.817
Hahnheim 6,39 1.533
Hillesheim 5,54 681
Köngernheim 3,63 1.335
Ludwigshöhe 2,99 554
Mommenheim 7,78 3.093
Nierstein, Stadt 19,34 8.441
Oppenheim, Stadt 7,09 7.582
Selzen 6,66 1.527
Uelversheim 7,49 1.076
Undenheim 9,97 3.006
Weinolsheim 5,92 679
Wintersheim 3,83 280
Verbandsgemeinde Rhein-Selz 145,51 41.476

(Einwohner am 31. Dezember 2020)[1]

Geschichte

Die Verbandsgemeinden Guntersblum und Nierstein-Oppenheim entstanden 1972 im Rahmen der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform. Zuvor galten im damaligen Regierungsbezirk Rheinhessen im Wesentlichen die aus der hessischen Zeit (1816 bis 1946) stammenden Verwaltungsstrukturen.

Am 28. September 2010 wurde das „Erste Gesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform“ erlassen mit dem Ziel, Leistungsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Verwaltungskraft der kommunalen Strukturen zu verbessern. Für Verbandsgemeinden wurde festgelegt, dass diese mindestens 12.000 Einwohner (Hauptwohnung am 30. Juni 2009) umfassen sollen.[2] In der Verbandsgemeinde Guntersblum waren am Stichtag 9.458 Einwohner gemeldet.[3] Die sogenannte „Freiwilligkeitsphase“ endete am 30. Juni 2012.

Im Januar 2011 erfolgte innerhalb der Verbandsgemeinde Guntersblum eine Bürgerbefragung, 87 % der Einwohner sprachen sich für den Erhalt der Verbandsgemeinde Guntersblum aus. Der Verbandsgemeinderat Guntersblum beschloss am 7. Mai 2012 die freiwillige Fusion der Verbandsgemeinde Guntersblum mit der Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim. Aufgrund eines Bürgerbegehrens erfolgte am 4. November 2012 unter den Einwohnern der Verbandsgemeinde Guntersblum ein Bürgerentscheid mit dem Ziel, den Beschluss des Verbandsgemeinderats aufzuheben.[4] Eine knappe Mehrheit von 50,2 % stimmte für die Aufhebung des Ratsbeschlusses.[5]

Am 20. Dezember 2013 wurde per Landesgesetz verfügt, dass die Verbandsgemeinde Guntersblum am 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim eingegliedert wurde und die neue Verbandsgemeinde den Namen „Rhein-Selz“ tragen soll.[6]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das heutige Gebiet der Verbandsgemeinde Rhein-Selz; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7][1]

Einwohnerentwicklung von Verbandsgemeinde Rhein-Selz von 1815 bis 2018 nach nebenstehender Tabelle
JahrEinwohner
181513.417
183521.542
187120.419
190523.538
193924.826
195030.035
196128.638
JahrEinwohner
197028.528
198729.543
199736.610
200539.340
201741.530
201841.568

Politik

Verbandsgemeinderat

Der neue Verbandsgemeinderat Rhein-Selz besteht aus 44 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:

WahlSPDCDUGRÜNEFDPFWGBLULGDie LinkeGesamt
201910119373-144 Sitze
2014171451421-44 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe
  • BL = Bürgerliste Rhein-Selz e.V.
  • ULG = Unabhängige Liste Guntersblum e.V.

Bürgermeister

Zum Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde wurde am 25. Mai 2014 Klaus Penzer (SPD) mit 58,85 % direkt gewählt.[8] Seine achtjährige Amtszeit begann am 1. Juli 2014. Der bisherige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Guntersblum Michael Stork (CDU) wurde am 1. Juli 2014 bis zum Ablauf seiner bei den Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2009 auf acht Jahre gewählten Amtszeit für drei Jahre bis 2017 zum hauptamtlichen Beigeordneten ernannt.[9]

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Erstes Landesgesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform vom 28. September 2010 (PDF; 685 kB)
  3. @1@2Vorlage:Toter Link/www.rlpdirekt.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Datenbank bei rlpDirekt, KommWis GmbH)
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/www.vg-guntersblum.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Amtsblatt der Verbandsgemeinde Guntersblum, Ausgabe 37/2012, S. 7 ff.) (PDF)
  5. Guntersblumer sagen NEIN zur freiwilligen Fusion. 5. November 2012, abgerufen am 22. Juli 2020.
  6. Landesgesetz über die Eingliederung der Verbandsgemeinde Guntersblum in die Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim vom 20. Dezember 2013.
  7. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen der hauptamtlichen Bürgermeister
  9. VG Rhein-Selz: Eklat bei konstituierender Ratssitzung in Guntersblum auf der Webseite der Verlagsgruppe Rhein Main, geschrieben von Andreas Riechert, veröffentlicht am 1. Juli 2014
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