Chili con Carne
Chili con Carne (Nahuatl chilli, spanisch con carne „mit Fleisch“, oft kurz auch nur Chili[1]) ist die Bezeichnung eines scharfen Gerichts aus Fleisch und Chilischoten.
Weder der Ursprung des Namens Chili con Carne noch der eines Originalrezepts ist eindeutig geklärt, wahrscheinlich liegt er im Süden Nordamerikas. Es wird heute nicht der mexikanischen Küche, sondern der Tex-Mex-Küche zugerechnet. Wie bei zahlreichen anderen Gerichten wird auch in diesem Fall über die ursprüngliche Herkunft, die richtigen Zutaten und die Schreibweise gestritten.
Geschichte
Es ist nicht bekannt, wo das Gericht zum ersten Mal zubereitet wurde. Sowohl die US-Bundesstaaten Texas und New Mexico als auch Arizona behaupten, dass der Ursprung des Chili auf ihrem Gebiet liege. Viele Geschichten ranken sich um das Urrezept. Es ist amerikanischen Ureinwohnern, griechischen, irischen, spanischen oder chinesischen Einwanderern und der US Army zugeschrieben worden.
Unbestritten ist der Einfluss der mexikanischen Küche, in der oft mehrere Arten von Chilischoten kombiniert werden, um den Geschmack zu variieren.
Ein möglicher Ursprung dieses Gerichts wird in einer Konservierungsmethode vermutet, die den nordamerikanischen Indianern als Pemmikan bekannt war und die heute in ähnlicher Weise in der Karibik unter der Bezeichnung Jerk angewendet wird. Dabei wird Fleisch mit einer Mischung aus scharfen Gewürzen, Salz und Fett über mäßiger Hitze getrocknet und bleibt so lange haltbar. Diese Methode kam bis Mitte des 19. Jahrhunderts zur Anwendung, um Proviant für lange Reisen durch Amerika zu erhalten. Das so konservierte Fleisch wurde dann über dem Feuer mit etwas Wasser und weiteren möglichen Zutaten (wie Mehl, Maismehl oder Bohnen) zu einer Art dicken Suppe gekocht.
Die am weitesten zurückreichende Legende besagt, das erste Rezept für Chili sei im frühen 17. Jahrhundert einer spanischen Nonne während eines tranceartigen Traumes erschienen. Einer anderen Geschichte zufolge wurde Chili in texanischen Gefängnissen eingeführt, weil Chilischoten und Rindfleisch zu den billigsten Lebensmitteln zählten.
Eines der ältesten veröffentlichten Chilirezepte stammt aus Mrs. Owens’ Cook Book (1880); ein anderes Rezept steht im Manual for Army Cooks (War Department Document #18) (1896).[2]
Gerade unter den Tejanos, mexikanischstämmigen Texanern, war und ist das Gericht beliebt. Die meisten Tejanos lebten an der Armutsgrenze, so dass Chili con Carne für sie eine willkommene Ergänzung des Speiseplans war: Alle benötigten Zutaten sind billig oder können sogar selbst angebaut werden, das Gericht kann in großen Mengen zubereitet werden und ist nahrhaft.
„Chili“ und „Chile“
Die in den USA überwiegend benutzte Schreibweise chili con carne[3] oder schlicht chili wird meist als Chili con Carne[4] bzw. Chili[5] in Deutschland gebraucht. Die Peperonischote wird in den USA meist als chile pepper bezeichnet, was sich an der mexikanisch-spanischen Herkunft des Wortes orientiert. Einzig in einigen Bundesstaaten im Südwesten der USA wird der Begriff chile sowohl für die Frucht als auch für das daraus gekochte Gericht verwendet. Texas ist dabei eine Ausnahme, da hier die Schreibweise chili als die einzig richtige angesehen und verteidigt wird.
In Mexiko werden Peperonischoten mit chile bezeichnet. Die spanische Aussprache des Wortes Chile ist [ˈtʃile], also etwa so wie die deutsche Aussprache des Landes Chile, jedoch mit etwas kürzerem i. Der mexikanisch-spanische Begriff chile wiederum leitet sich aus der Bezeichnung für Peperonischoten in der Nahuatl-Sprachfamilie ab, die von Teilen der aztekischen Ureinwohner in Mexiko gesprochen wurde und wird. Die korrekte Aussprache ([ˈtʃɪlɪ]) des Nahuatl-Begriffs wird annähernd durch die Schreibweise Chilli wiedergegeben.
Die US-amerikanische Schreibweise chili für das Gericht leitet sich damit möglicherweise aus der US-amerikanischen Aussprache des mexikanisch-spanischen Begriffs chile ab, könnte aber auch mit der korrekten Aussprache des Nahuatl-Begriffs zusammenhängen.
Etymologisch steht der Terminus in keinem Zusammenhang mit dem Landesnamen Chile, der sich aus der im Inka-Reich gesprochenen Quechua-Sprache ableitet. Dort werden Peperonischoten als Ají bezeichnet. Das Land selbst wird jedoch zum Beispiel in der französischen Sprache oder früher auch im Deutschen ebenfalls Chili genannt, wie etwa in Heinrich von Kleists Erzählung Das Erdbeben in Chili.
Die Schreibweise Chilli zur Bezeichnung der Peperonischote oder des Gerichts, die sich gelegentlich auch in Deutschland findet, wird überwiegend in Großbritannien und Australien verwendet. In den USA wird diese Schreibweise oft in Zusammenhang mit dem Bundesstaat Illinois gebraucht, da die ähnlichen Wortbestandteile die Herkunft des dort gekochten Chilli unterstreichen sollen.
Chili als Fertiggericht
Der erste Versuch, Chili con Carne in Dosen abzufüllen und zu verkaufen, wurde von William G. Tobin aus San Antonio, Texas, zwischen 1877 und 1882 unternommen. 1881 unterzeichnete er einen Vertrag mit der US-Regierung über die Lieferung von Dosenchili an die US Army und die US Navy. Er starb am 28. Juli 1884, einige Tage nachdem die von ihm geplante erste Fabrik zur Abfüllung in Betrieb genommen worden war. Das Projekt wurde nicht weitergeführt.
Die Erfolgsstory des Wolf Brand Chili, einer Marke, die noch heute in den Vereinigten Staaten beliebt ist, begann im Jahre 1895, als Lyman T. Davis begann, nach eigenem Rezept hergestelltes Chili in seiner Heimatstadt Corsicana (Texas) zu verkaufen. Nachdem er zunächst versucht hatte, sein Chili getrocknet in Brikettform zu verkaufen, begann er 1921 damit, Chili in Dosen abzufüllen. 1924 verkaufte er sein Unternehmen, weil auf seiner Farm Öl gefunden worden war. Heute gehört Wolf Brand Chili zur ConAgra Foods, Inc.
Eine weitere bekannte und noch heute verbreitete Chili-Gewürzmischung wurde von Wick Fowler unter dem Namen Two Alarm Chili Kit entwickelt und seit 1964 verkauft. Wick Fowler, eigentlich Journalist und Kriegsberichterstatter, war einer der Teilnehmer des ersten Cookoffs. Dort bereitete er sein Two Alarm Chili zu, welches auf dieser Gewürzmischung basierte.[6]
Texas: Der Chilistaat
Texas wurde schnell zum Mittelpunkt der Chilikultur. Das einfache und billige Gericht, das leicht mit Zutaten gekocht werden konnte, die überall vorhanden waren, gewann Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts immer mehr an Popularität und bekam einen festen Platz in der kulinarischen Kultur von Texas.
Ein Ort in Texas taucht immer wieder in den Erzählungen um Chili con Carne auf: San Antonio, um 1880 eine durch Militär, Eisenbahn und Rinderzucht geprägte Stadt, deren Einwohner, Besucher und Durchreisende schnelle, günstige Mahlzeiten nachfragten. So tauchten an öffentlichen Plätzen, wie dem Marktplatz oder vor den militärischen Einrichtungen, immer mehr mobile Verkaufsstände auf, die gekochte Bohnen, Enchiladas, Tortillas und eben Chili con Carne verkauften. Die Chili Queens genannten, meist mexikanischstämmigen Betreiberinnen prägten mit ihrer auffälligen Kleidung und ihren mit bunten Laternen beleuchteten Verkaufswagen das Stadtbild dieser Zeit. Mit einer neuen Verordnung über die Hygiene in gastronomischen Einrichtungen aus dem Jahr 1937 endete die Geschichte der Chili Queens. Wer nicht genügend Geld hatte, um sein Geschäft in ein Restaurant umzuwandeln, wurde arbeitslos. 1939 erwirkte der damalige Bürgermeister Maury Maverick, dass die Chili Queens weiter auf der Straße verkaufen durften. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Stände zeitweise wieder geschlossen. Heute wird in San Antonio an die Tradition der Chili Queens mit einem jährlichen Return of the Chili Queens Festival im Rahmen der Memorial Days im Mai erinnert.
Seit 1977 ist Chili con Carne offiziell das State Dish (Staatsgericht) des Bundesstaates Texas. Mehrere Hersteller von Chili con Carne hatten die Regierung von Texas zu dieser Entscheidung gedrängt. 1984 beantragte der Kongressabgeordnete Manuel Lujan aus New Mexico, Chili con Carne zum Nationalgericht der Vereinigten Staaten zu ernennen.
Zutaten
Grundzutaten
Die einzigen gemeinsamen Zutaten aller Chili-Rezepte sind Fleisch und Chilischoten. Doch bereits bei der genauen Auswahl dieser Zutaten gibt es große Unterschiede. Wahlweise werden Hackfleisch oder in Würfel geschnittenes Fleisch verwendet. Es kann sich um Rindfleisch, Wild oder Schweinefleisch handeln. Ebenso oft sind Kombinationen verschiedener Fleischsorten zu finden.
Ähnlich vielfältig ist die Auswahl der Chilisorten. Beliebt sind die wahrscheinlich auch in den Urrezepten verwendeten kaum erbsengroßen Chiltepin, aber auch andere einheimische Sorten wie Jalapeño, Ancho oder Pasilla. Seltener werden Habaneros verwendet, da sich ihr typischer fruchtiger Geschmack beim Kochen sehr schnell verflüchtigt. Neben frischen Chilischoten werden auch getrocknete Chilischoten und diverse Chilipulver und -saucen verwendet.
Die für die Tex-Mex-Küche typischen Gewürze Oregano und Kreuzkümmel werden auch in den meisten Chili-con-Carne-Rezepten verwendet. Um Chili con Carne möglichst originalgetreu zu kochen, kann statt des in Europa verbreiteten Oregano auch mexikanischer Oregano verwendet werden. Diese mittelamerikanische Gewürzpflanze ist mit dem hier bekannten Oregano nur entfernt verwandt und hat einen ähnlichen, jedoch kräftigeren Geschmack.
Andere, geschmacksbestimmende Zutaten, die in fast jedem Chilirezept vorkommen, sind Zwiebeln und Knoblauch, seltener auch Koriander, Lorbeerblätter und Pfeffer.
Bohnen sind als Zutat umstritten. Während ein Chili im Texas Style keine Bohnen enthält, gibt es viele andere Variationen, die Pintobohnen oder schwarze Bohnen vorsehen. Ein Kompromiss besteht darin, dass man Bohnen separat gegart zum Chili reicht.
Geschichtlich kann man die Verwendung von Bohnen damit begründen, dass Chili con Carne von jeher ein Arme-Leute-Essen war, und Bohnen im Vergleich zu Fleisch billiger waren, aber ebenfalls Eiweiß enthalten.
Variationen
- Tomaten geben Chili eine festere Konsistenz, da sie durch das lange Kochen recht stark eindicken.
- Gerade in deutschen Rezepten steht oft Mais, eine der typisch amerikanischen Getreidesorten, die in Originalrezepten jedoch nicht vorkommt.
- Als Basis für ein Chili wird eine Flüssigkeit gewählt, die dem Gericht die nötige geschmackliche Grundsubstanz gibt. Neben allen Variationen von Brühe werden in Europa auch Wein, Bier oder auch kalter Kaffee verwendet.
- Um den Geschmack abzurunden, gibt man zum Teil kurz vor Ende der Kochzeit Zucker, Honig, Schokolade oder Kakao hinzu. Die beiden letzten Zutaten verleihen dem Gericht eine braune Farbe.
Trotz vieler Streitigkeiten um das Rezept gibt es jedoch einige Grundtypen, die bestimmte Eigenschaften gemeinsam haben. Einige haben historischen Hintergrund und sind eng mit ihren Ursprungsgebieten verknüpft, andere – vor allem neuere Varianten – sind auf Grund persönlicher Essgewohnheiten entstanden.
- Ein Chili im Texas Style enthält neben den (möglichst ganzen, frischen oder getrockneten) Chilischoten keinerlei Gemüse. Das Fleisch ist meist in Würfel geschnitten und stammt von Rind oder Schwein, gelegentlich auch von Wild. Auch das Jailhouse Chili, das nach alten Rezepten aus texanischen Gefängnissen gekocht wird, fällt unter diese Kategorie.
- Chili verde (Green Chili) und Red Chili sind aus New Mexico stammende Variationen, die mit frischen grünen bzw. roten Chilis gekocht werden. Meist sind sie flüssiger als ein Chili Texas Style.
- Eine eigenständige Kategorie bildet das Chili im Cincinnati Style. Während Chili zunächst nur im Süden der USA beliebt war, wurde es wahrscheinlich durch griechische Einwanderer auch im Nordosten populär. Dabei adaptierten sie das Rezept jedoch an griechische Kochgewohnheiten, so dass es weniger scharf und mit Gewürzen wie Zimt, Piment oder auch Muskatnuss gewürzt ist. Serviert wird Cincinnati Chili meist auf Nudeln oder als Sauce zu Hot Dogs.[7]
- Chili sin Carne, Vegetarisches Chili oder Chili non Carne sind Bezeichnungen für vegetarische oder vegane Varianten. Dabei wird das Fleisch entweder ganz weggelassen oder es wird Fleischersatz wie texturiertes Soja oder Tofu verwendet. Varianten mit Soja werden auch als Chili con Soja bezeichnet.[8]
Kochwettbewerbe
Überblick
Die sogenannten Chili Cookoffs sind beliebte Volksfeste, die nach Regeln organisiert sind. Zwei konkurrierende Verbände veranstalten solche Kochwettbewerbe, und jeder Verband führt jedes Jahr seine eigene Meisterschaft nach seinen Regeln durch. Offiziell darf jedoch nur die International Chili Society von einer Weltmeisterschaft sprechen, da sie Rechteinhaberin dieses Begriffs ist. Auch abseits der Verbände gibt es Chili Cookoffs; das südlichste findet jährlich in der Antarktis statt.[9]
CASI Cookoffs
Die Chili Appreciation Society International wurde 1951 als Chili Appreciation Society mit dem Ziel, Chili con Carne nicht nur als Gericht, sondern auch als Lebensgefühl bekannt zu machen, gegründet.[10] Der erste Wettbewerb fand 1967 als Werbeveranstaltung für das Buch A Bowl of Red von Frank Tolbert in Terlingua statt, einer Geisterstadt in Texas. Der Texaner Wick Fowler – ein Verfechter des Texas Style-Chili ohne Bohnen – trat dabei gegen H. Allen Smith aus New York an, welcher ein Chili mit Bohnen zubereitete. Ein Prestigekampf, der jedoch unentschieden ausging.[11]
Heute sind die „CASI Cookoffs“ in verschiedene Kategorien unterteilt, ausgehend von einer offenen Meisterschaft – den CASI sanctioned Cookoffs –, bei der sich die Köche für die nächsthöhere Meisterschaft – die CASI Open Championships – qualifizieren können. Eine erfolgreiche Teilnahme bei den Open Championships ist wiederum notwendig, um die Zulassung zur internationalen Meisterschaft TICC (Terlingua International Chili Championship) zu bekommen.
Für alle Kochwettbewerbe gibt es ein strenges Regelwerk; einige der wichtigsten Regeln für CASI Cookoffs aus dem offiziellen Regelbuch:[12]
- Die Wettkämpfe finden unter freiem Himmel statt; Kochen in Wohnwagen oder ähnlichem ist nicht erlaubt.
- Jeder Koch darf pro Wettbewerb nur ein Chili einreichen.
- Das Chili muss am Tag des Wettbewerbs from scratch (von Null an) gekocht werden. Das Fleisch muss anfangs roh sein und darf nicht mariniert worden sein.
- Füllstoffe wie Bohnen, Nudeln, Reis oder Maismehl sind nicht erlaubt.
- Die Köche müssen gegebenenfalls auf Anweisung ihr eigenes Chili probieren, ansonsten werden sie disqualifiziert.
- Der Gewinner wird über eine zwei- bis dreistufige Auswahl ermittelt. In den Vorrunden entscheiden fünf bis sechs Juroren, in der Endrunde mindestens zehn.
- Die Bewertung erfolgt anhand der fünf Kriterien Aroma, Konsistenz, rote Farbe, Geschmack und Nachgeschmack.
Neben den eigentlichen Kochwettbewerben gibt es noch die sogenannten Showman Championships, bei denen der originellste Auftritt eines Kochteams prämiert wird. Aufgrund eines Streits zwischen Frank Tolbert und anderen Mitgliedern der CASI um die Teilnahme zweier Europäer an der Meisterschaft in Terlingua gibt es seit 1982 eine weitere, von der TICC unabhängige Meisterschaft. Nach einem Rechtsstreit um den Namen heißt dieser Wettkampf nun The Original Viva Terlingua International Frank X. Tolbert – Wick Fowler Memorial Championship Chili Cookoff.[10]
ICS Cookoffs
Bereits im Jahr 1974 gründete sich die International Chili Society. Aufgrund bestehender und mit der Zeit immer stärker werdender Differenzen mit dem CASI-Mitbegründer Frank Tolbert begann die Organisation ab 1975 eine eigene Chili-Meisterschaft ins Leben zu rufen. Sehr zum Leidwesen der Konkurrenzveranstaltung ließ die ICS den Begriff World Championship Chili Cookoff als Handelsmarke eintragen. Die ICS nutzt diesen Sachverhalt dazu, die eigene Geschichte künstlich zu verlängern: In der ICS-Liste der Chili-Weltmeister tauchen die Gewinner der TICC von 1967 bis 1974 auf, obwohl diese von der CASI veranstaltet wurden. Bis 1991 fand die Weltmeisterschaft in der Tropico Gold Mine nahe Rosamond (Kalifornien) in der Mojave-Wüste statt – einzige Ausnahme war das Jahr 1980, in dem die Paramount Ranch in Agoura Austragungsort war. 1992 fand die Weltmeisterschaft in Rawhide, einer Wild-Weststadt nahe Scottsdale (Arizona) statt, danach zog sie nach Reno (Nevada). Auch bei den ICS Cookoffs gibt es ein Qualifizierungsprozedere, um für die Weltmeisterschaft zugelassen zu werden. So müssen sich die Teilnehmer in District, State bis zu Regional Championships qualifizieren.[13]
Das ICS-Regelbuch unterscheidet zunächst drei Grundkategorien, in denen die teilnehmenden Köche antreten können:[14]
- Ein Traditionelles Chili ist laut ICS-Regeln jede Art von Fleisch oder jede Kombination aus verschiedenen Fleischsorten, gekocht mit roten Chilischoten und anderen Zutaten, mit der Ausnahme von Nudeln und Bohnen.
- Chili Verde ist laut ICS-Regeln jede Art von Fleisch oder jede Kombination aus verschiedenen Fleischsorten, gekocht mit grünen Chilischoten und anderen Zutaten, mit der Ausnahme von Nudeln und Bohnen.
- Die Kategorie „Salsa“ unterliegt keinen Bestimmungen bezüglich Zutaten, Zubereitung oder Zubereitungsort.
Kuriositäten
- Immer wieder wird Chili con Carne auch in Liedern besungen. Ein englischsprachiger Song, der oft im Repertoire von Barbershop-Chören zu finden ist, hat ein Chilirezept als Text. Ein weiteres gesungenes Chilirezept gibt es im Repertoire der schwedischen A-cappella-Band The Real Group. Die Steve Miller Band singt in ihrem Song Hot Chili: „Hot chili is groovy, after a movie or watching TV. But when you order south of the border soon you see it’s hotter than noon, it will melt your spoon“ (etwa: „Scharfes Chili ist toll nach einem Film oder beim Fernsehen. Aber wenn Du es in Mexiko bestellst, wirst du bald merken, dass es schärfer ist als die Mittagshitze, es wird deinen Löffel zum Schmelzen bringen“). Der österreichische Sänger Kurt Ostbahn drückt es mit: „So haaß und so schoaf, daß i no lang davon tram“ („So heiß und so scharf, dass ich noch lange davon träume“) aus. Die amerikanische Punkrockband No Use for a Name veröffentlichte 1995 in Anlehnung an das Gericht das Album Leche con carne („Milch mit Fleisch“).
- In der Simpsons-Folge 162 Homers merkwürdiger Chili-Trip (Original: El Viaje Misterioso de Nuestro Jomer oder auch The Mysterious Voyage of Homer) findet ein Teil der Handlung auf einem „Chili Cookoff“ statt. Unter anderem stellen Ned Flanders, Prof. Frink und Chief Wiggum ihre Rezepte vor.[15]
- In der US-amerikanischen Fernsehserie Columbo nimmt der namensgebende Inspektor oft und gerne eine Portion Chili in einem schmuddeligen Imbiss namens Barney’s Beanery in Los Angeles zu sich.
Literatur
- Jane Stern, Michael Stern: Chili Nation. Broadway Books, New York 1999, ISBN 0-7679-0263-7 (englisch)
- Frank X. Tolbert: A Bowl Of Red. Mit Vorwort, neu herausgegeben von Hallie Stillwell. A&M University Press, Texas 2001, ISBN 1-58544-209-7 (englisch)
Weblinks
- Chili Appreciation Society International (englisch)
- International Chili Society (englisch)
- History and Legends of Chili, Chili Con Carne aus Linda Stradleys What’s Cooking America? (englisch)
Einzelnachweise
- https://books.google.de/books?id=xdN2DwAAQBAJ&pg=PT83#v=onepage&q&f=false
- Manual for Army Cooks. (PDF; 77 MB)Commissary General of Subsistence, United States Government Printing Office, Washington 1896.
- Oxford dictionary (American English): chili con carne (engl.)
- Duden: Chili con Carne
- Chili #2. In: duden.de
- Handbook of Texas Online: Fowler, Homer Thomas Wilson (Archivierte Version (Memento vom 13. Februar 2007 im Internet Archive), abgerufen am 24. Januar 2009).
- Timothy Charles Lloyd: The Cincinnati Chili Culinary Complex. In: Western Folklore. Band 40, Nr. 1, 1. Januar 1981, S. 28–40, doi:10.2307/1499846, JSTOR:1499846.
- · J. A. T. Pennington, T. B. Hernandez: Core foods of the US food supply. In: Food Additives & Contaminants. Band 19, Nr. 3, 1. März 2002, ISSN 0265-203X, S. 249, doi:10.1080/02652030110081164, PMID 11837242.
· M. W. Orcutt, M. K. McMindes, H. Chu, I. N. Mueller, B. Bater, A. L. Orcutt: Textured Soy Protein Utilization in Meat and Meat Analog Products. In: Mian N. Riaz (Hrsg.): Soy Applications in Food. CRC Press, Boca Raton 2006, ISBN 978-0-8493-2981-4, S. 183.
· Melanie Lukas, Holger Rohn, Michael Lettenmeier, Christa Liedtke, Klaus Wiesen: The nutritional footprint – integrated methodology using environmental and health indicators to indicate potential for absolute reduction of natural resource use in the field of food and nutrition. In: Journal of Cleaner Production. Band 132, 20. September 2016, ISSN 0959-6526, S. 165, doi:10.1016/j.jclepro.2015.02.070.
· Maggie Green: The Kentucky Fresh Cookbook. University Press of Kentucky, Lexington (Kentucky) 2011, ISBN 978-0-8131-3378-2, S. 289.
· Martin Kintrup: 1 Topf – 50 Gerichte. 1. Auflage. Gräfe und Unzer, München 2011, ISBN 978-3-8338-2256-8, S. 54. - AntarcticaOnline.com: Life in Antarctica. Abgerufen am 28. Juli 2021.
- Dave DeWitt: Cookoff Chilis, CASI-Style. In: The Great Chili Project. Archivierte Version (Memento vom 11. April 2004 im Internet Archive), abgerufen 24. Januar 2009.
- Tolbert, S. 71–76.
- Official CASI Rules. (Memento vom 24. August 2014 im Internet Archive) Chili.org
- Dave DeWitt: Cookoff Chilis, ICS-Style. In: The Great Chili Project. (Archivierte Version (Memento vom 11. April 2004 im Internet Archive), abgerufen 24. Januar 2009).
- ICS Official Contestant Rules & Regulations. (Memento vom 12. März 2015 im Internet Archive) ChiliCookoff.com
- Warren Martyn, Adrian Wood: El Viaje Misterioso del Nuestro Homer. BBC Episode Guide The Simpsons; abgerufen am 24. Januar 2009.