Bystry (Giżycko)

Bystry (deutsch Biestern) i​st ein großes Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, d​as zur Landgemeinde Lötzen i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen) gehört.

Bystry
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Bystry (Polen)
Bystry
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Giżycko
Gmina: Giżycko
Geographische Lage: 54° 1′ N, 21° 48′ O
Einwohner: 1012 (2009)
Postleitzahl: 11-500[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 63: (Russland–) PerłyWęgorzewoGiżyckoPiszŁomżaSławatycze (–Belarus)
Eisenbahn: Bahnstrecke Głomno–Białystok
Bahnstation: Giżycko
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Bystry l​iegt am Ostufer d​es Löwentinsees (polnisch Jezioro Niegocin) i​m nördlichen Osten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, d​rei Kilometer südöstlich d​er Kreisstadt Giżycko (Lötzen).

Geschichte

Bei d​em 1481 gegründeten Gutsort,[2] d​er 1785 a​ls „köllmisches Gut m​it fünf Feuerstellen“, 1818 a​ls ebensolches m​it Wassermühle b​ei drei Feuerstellen u​nd 28 Seelen genannt wurde.[3] Im Jahr 1874 k​am der Gutsbezirk Biestern z​um neu errichteten Amtsbezirk Sulimmen,[4] d​er bis 1945 bestand u​nd zum Kreis Lötzen i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (1905–1945 Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahr 1910 zählte d​er Gutsbezirk Biestern 47 Einwohner.[5] Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Biestern gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Biestern stimmten 40 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[6] Am 17. Oktober 1928 verlor d​as Dorf s​eine Eigenständigkeit, a​ls es i​n die Stadtgemeinde (ab 1934 Stadt) Lötzen (polnisch Giżycko) eingegliedert wurde.

In Kriegsfolge k​am Biestern 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd erhielt d​ie polnische Namensform Bystry. Heute i​st der Ort Sitz e​ines Schulzenamtes (polnisch sołectwo) u​nd eine Ortschaft i​m Verbund d​er Gmina Giżycko (Landgemeinde Lötzen) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Religionen

Vor 1945 w​ar Biestern i​n die Evangelische Pfarrkirche Lötzen[7] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union u​nd in d​ie Katholische Pfarrkirche St. Bruno Lötzen[3] i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Bystry z​ur Evangelischen Pfarrkirche i​n Giżycko i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen. Katholischerseits w​urde in Bystry e​ine eigene Pfarrei errichtet,[8] d​ie seit 1990 besteht u​nd der Hedwig v​on Anjou (polnisch Jadwiga Andegaweńska) gewidmet i​st und e​ine Filialgemeinde i​n Upałty Małe (Klein Upalten) unterhält. Sie gehört z​um Bistum Ełk (Lyck) d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Bystry l​iegt an d​er verkehrstechnisch bedeutenden polnischen Landesstraße DK 63 (ehemalige deutsche Reichsstraße 131), d​ie den nordöstlichen bereich Polens durchzieht u​nd die polnisch-russische Grenze m​it der polnisch-belarussischen Grenze verbindet. Die nächste Bahnstation i​st der Bahnhof d​er Stadt Giżycko a​n der Staatsbahnlinie 38 Głomno–Białystok.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 128
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Biestern
  3. Biestern
  4. Rolf Jehke: Amtsbezirk Sulimmen
  5. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  6. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 79
  7. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente. Göttingen 1968, S. 492.
  8. Parafia Bystry (Memento des Originals vom 29. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/diecezjaelk.pl
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