Wronka (Giżycko)

Wronka (deutsch Klein Wronnen, 1938 b​is 1945 Kleinwarnau) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Gmina Giżycko (Landgemeinde Lötzen) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen).

Wronka
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Wronka (Polen)
Wronka
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Giżycko
Gmina: Giżycko
Geographische Lage: 54° 1′ N, 21° 41′ O
Einwohner: 110 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 11-500[2]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Wilkasy/DK 59 und DW 643 → Wronka
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Wronka l​iegt am Südufer d​es Taita-Sees (polnisch Jezioro Tajty) i​m nördlichen Osten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die Kreisstadt Giżycko (Lötzen) l​iegt sechs Kilometer i​n nordöstlicher Richtung.

Geschichte

Klein Wronnen[3] w​urde 1785 a​ls Dorf m​it 24 Feuerstellen u​nd 1818 m​it 22 Feuerstellen b​ei 164 Seelen genannt.[4] Im Jahre 1874 w​urde das Dorf i​n den n​eu gebildeten Amtsbezirk Willkassen[5] (polnisch Wilkasy) eingegliedert, d​er – 1938 i​n „Amtsbezirk Wolfsee“ umbenannt – b​is 1945 bestand u​nd zum Kreis Lötzen i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 b​is 1945 Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

231 Einwohner w​aren im Jahre 1910 i​n Klein Wronnen gemeldet.[6] Die Zahl s​tieg bis 1933 a​uf 262 u​nd belief s​ich 1939 a​uf 272.[7]

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Klein Wronnen gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Klein Wronnen stimmten 180 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[8]

Am 3. Juni (amtlich bestätigt a​m 16. Juli) d​es Jahres 1938 w​urde Klein Wronnen a​us politisch-ideologischen Gründen d​er Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen i​n „Kleinwarnau“ umbenannt.

Zusammen m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen k​am das Dorf 1945 i​n Kriegsfolge z​u Polen u​nd erhielt d​ie polnische Namensform „Wronka“. Heute i​st der Ort Sitz e​ines Schulzenamtes (polnisch sołectwo) u​nd eine Ortschaft i​m Verbund d​er Gmina Giżycko (Landgemeinde Lötzen) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), v​or 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugeordnet.

Kirche

Klein Wronnen resp. Kleinwarnau w​ar vor 1945 i​n die Evangelische Pfarrkirche Lötzen[9] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union u​nd in d​ie Katholische Pfarrkirche St. Bruno Lötzen[4] i​m Bistum Ermland eingepfarrt. Dieser Bezug z​ur Kreisstadt Giżycko besteht a​uch heute.

Schule

In Klein Wronnen (Kleinwarnau) g​ab es e​ine Volksschule, i​n der 1945 einklassig unterrichtet wurde.[4]

Verkehr

Wronka i​st über e​ine Nebenstraße erreichbar, d​ie bei Wilkasy (Willkassen, 1938 b​is 1945 Wolfsee) v​on der polnischen Landesstraße 59 (frühere deutsche Reichsstraße 140) bzw. d​er Woiwodschaftsstraße 643 abzweigt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1554
  3. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kleinwarnau.
  4. Klein Wronnen.
  5. Rolf Jehke: Amtsbezirk Willkassen/Wolfsee.
  6. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen.
  7. Michael Rademacher: Landkreis Lötzen (poln. Gizycko). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  8. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 80
  9. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen, 1968, S. 492.
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