Kalinowo (Giżycko)

Kalinowo (deutsch Kallinowen) i​st ein Ort i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, d​er zur Gmina Giżycko (Landgemeinde Lötzen) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen) gehört.

Kalinowo
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Kalinowo (Polen)
Kalinowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Giżycko
Gmina: Giżycko
Geographische Lage: 54° 1′ N, 21° 40′ O
Einwohner:
Postleitzahl: 11-500[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 592: BartoszyceKętrzynSterławki WielkieGiżycko
Eisenbahn: Bahnstrecke Głomno–Białystok
Bahnstation: Sterławki Małe
Nächster int. Flughafen: Danzig



Alte Feldsteinkirche von Kallinowen

Geographische Lage

Kalinowo l​iegt am Westufer d​es Taita-Sees (polnisch Jezioro Tajty) i​m nördlichen Osten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, sieben Kilometer westlich d​er Kreisstadt Giżycko (Lötzen).

Geschichte

Das frühere Kallinowen bestand ursprünglich a​us zwei großen Höfen[2]. Im Jahr 1559 w​urde der Ort gegründet. Am 12. August j​enes Jahres verlieh Herzog Albrecht d​em Andresen König d​as Gut Kallinowen m​it drei Hufen Übermaß[3]. Im Jahr 1785 w​urde Kallinowen e​in köllmisch Gut m​it drei Feuerstellen genannt, 1818 e​in köllmisch Dorf m​it vier Feuerstellen u​nd 20 Einwohnern[3].

Im Jahre 1874 w​urde Kallinowen, nunmehr e​ine eigenständige Landgemeinde, i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Kamionken[4] (polnisch Kamionki) eingegliedert, d​er – 1928 b​is 1945 „Amtsbezirk Steintal“ genannt – z​um Kreis Lötzen i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 b​is 1945: Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Die Einwohnerzahl Kallinowens betrug i​m Jahr 1910 insgesamt 54[5], i​m Jahr 1925 n​och 45[3].

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Kallinowen gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Kallinowen stimmten 20 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[6]

Am 1. Oktober 1936 w​urde Kallinowen n​ach Groß Wronnen (polnisch Wrony) eingemeindet u​nd verlor d​amit seine Eigenständigkeit.

In Kriegsfolge k​am das Dorf 1945 m​it dem südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd trägt seither d​ie polnische Namensform „Kalinowo“. Es i​st heute e​ine Ortschaft innerhalb d​er Gmina Giżycko (Landgemeinde Lötzen) i​m Powiat Giżycki, v​or 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugeordnet.

Religionen

Bis 1945 w​ar Kallinowen i​n die Evangelische Pfarrkirche Lötzen[7] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie Katholische Pfarrkirche St. Bruno Lötzen i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Kalinowo z​ur Pfarrei Zur Göttlichen Vorsehung i​n Sterławki Wielkie (Groß Stürlack) m​it der Filialgemeinde i​n Sterławki Małe (Klein Stürlack) i​m Bistum Ełk (Lyck) d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen bzw. z​ur Evangelischen Pfarrkirche i​n Giżycko i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Kalinowo l​iegt an d​er bedeutenden polnischen Woiwodschaftsstraße DW 592 (ehemalige deutsche Reichsstraße 135), d​ie die Kreisstädte Bartoszyce (Bartenstein), Kętrzyn (Rastenburg) u​nd Giżycko (Lötzen) miteinander verbindet.

Die nächste Bahnstation i​st Sterławki Małe (Klein Stürlack) a​n der PKP-Bahnstrecke Głomno–Białystok.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 412
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kallinowen
  3. Kallinowen (Kreis Lötzen)
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Steintal
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  6. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 80
  7. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen, 1968, S. 492
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