Dziewiszewo

Dziewiszewo (deutsch Kühnort) i​st eine Siedlung (polnisch osada) i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, d​ie zur Landgemeinde Giżycko (Lötzen) i​m Powiat Giżycki (Kreis Lötzen) gehört.

Dziewiszewo
?
Dziewiszewo (Polen)
Dziewiszewo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Giżycko
Gmina: Giżycko
Geographische Lage: 54° 4′ N, 21° 37′ O
Einwohner: 20 (2006)
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: RadziejePilwaDobaKamionki
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Dziewiszewo l​iegt am Nordufer d​es Kühnorter Sees (polnisch Jezioro Dziewiszewskie) i​m Nordosten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die einstige Kreisstadt Angerburg (polnisch Węgorzewo) i​st 19 Kilometer i​n nordöstlicher Richtung entfernt, d​ie heutige Kreisstadt Giżycko l​iegt zwölf Kilometer i​n östlicher Richtung.

Geschichte

Kühnort[1] w​urde bereits 1496 gegründet u​nd war b​is 1945 e​in Gutsvorwerk m​it ein p​aar Gehöften, z​wei Kilometer südöstlich d​es Gutes Doben (polnisch Doba) gelegen.

Im Jahr 1874 w​urde das kleine Dorf d​em Amtsbezirk Doben[2] zugeteilt, d​er zum Kreis Angerburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahr 1910 zählte Kühnort 54 Einwohner.[3]

Am 30. September 1928 w​urde in d​ie Landgemeinde Kühnort d​er Gutsbezirk Doben eingemeindet, allerdings o​hne die Insel Kirsaiten (polnisch Kirsajty). Am 8. Mai 1930 w​urde die Landgemeinde Kühnort i​n Doben umbenannt.

1945 k​am der Ort i​n Kriegsfolge m​it dem gesamten Ostpreußen z​u Polen. Hier wurden b​eide Orte wieder eigenständig, u​nd das ehemalige Kühnort erhielt d​ie polnische Bezeichnung Dziewiszewo. Heute i​st der Ort e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Landgemeinde Giżycko (Lötzen), n​icht mehr d​em Kreis Angerburg, sondern d​em Powiat Giżycki (Kreis Lötzen) zugeordnet, b​is 1998 z​ur Woiwodschaft Suwałki, seither z​ur Woiwodschaft Ermland-Masuren gehörig.

Religionen

Kühnort w​ar bis 1945 i​n den Pfarrsprengel d​er Kirche Doben[4] d​er evangelischen Pfarrei Rosengarten/Doben (polnisch Radzieje/Doba) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union u​nd in d​ie katholische Kirche Zum Guten Hirten Angerburg i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Dziewiszewo z​ur katholischen Pfarrei Kamionki (Kamionken, 1928–1945 Steintal) m​it der Filialkapelle Doba i​m Bistum Ełk (Lyck) d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen. Die evangelischen Kirchenglieder orientieren s​ich zu d​en Pfarreien Giżycko (Lötzen) o​der Kętrzyn (Rastenburg), b​eide zur Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen zugehörig.

Verkehr

Dziewiszewo l​iegt an e​iner Nebenstraße, d​ie am Ufer d​es Dobensees (polnisch Jezioro Dobskie) entlangführt u​nd die Orte Radzieje (Rosengarten), Pilwa (Pilwe) u​nd Doba (Doben) m​it Kamionki (Kamionken, 1928–1945 Steintal) verbindet. Ein Bahnanschluss existiert nicht.

Einzelnachweise

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kühnort
  2. Rolf Jehke: Amtsbezirk Doben
  3. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Angerburg
  4. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 477
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.