Bundenthal
Bundenthal ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. 1969 mit dem Nachbarort Bruchweiler-Bärenbach zur Ortsgemeinde Wieslautern zusammengelegt, wurde dies 1989 rückgängig gemacht und die Gemeinde Bundenthal in ihrer zuvor bestehenden Form wiederhergestellt. Sie gehört der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Dahn hat.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südwestpfalz | |
Verbandsgemeinde: | Dahner Felsenland | |
Höhe: | 190 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,21 km2 | |
Einwohner: | 1074 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 105 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76891 | |
Vorwahl: | 06394 | |
Kfz-Kennzeichen: | PS, ZW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 40 502 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schulstraße 29 66994 Dahn | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Daniel Frey | |
Lage der Ortsgemeinde Bundenthal im Landkreis Südwestpfalz | ||
Geographie
Lage
Bundenthal liegt im liegt im Wasgau, wie der Südteil des Pfälzerwaldes und der sich anschließende Nordteil der Vogesen auch genannt wird, im sogenannten Dahner Felsenland. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Bruchweiler-Bärenbach, Busenberg, Erlenbach bei Dahn, Niederschlettenbach, Nothweiler, Schönau (Pfalz) und Rumbach. Rund wenige hundert Meter südlich der Gemeindegemarkung befindet sich die Staatsgrenze zu Frankreich. Die Gesteinsschichten bestehen aus feinkörnigen Sandsteinen.
Erhebungen
Im Nordosten der Gemarkung erstreckt sich der Jüngstberg. Unweit der Grenze zu Nothweiler liegt das 412 m ü. NN hohe Mäuerle. Unmittelbar westlich von diesem an der Gemarkungsgrenze zu Rumbach erstrecken sich der 475 m ü. NN hohe Beißenberg, der Große Heinzenkopf (309,3 m ü. NN) und im Nordwesten an der Grenze zu Bobenthal der 455 m hohe Große Humberg.
Geschichte
Der Ort Bundenthal wird erstmals in einer Urkunde Kaiser Ludwigs des Bayern vom 22. September 1342 als „Wuntental“ erwähnt. Die Ortsherrschaft hatten von 1648 bis zur Französischen Revolution die Schenken von Waldenburg inne.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Bundenthal in den Kanton Dahn eingegliedert. 1815 wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte die Gemeinde in das Königreich Bayern. Ab 1818 war der Ort Bestandteil des Landkommissariat Pirmasens, das 1862 in ein Bezirksamt umgewandelt wurde. 1834 folgte die Eingemeindung des Nachbarortes Finsternheim, der erstmals in einem Vertrag zwischen dem Grafen Walraff von Zweibrücken und dem Abt Eberhard von Weißenburg genannt wurde.
1939 wurde Bundenthal den Landkreis Pirmasens (ab 1997 Landkreis Südwestpfalz) eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform verlor Bundenthal am 7. Juni 1969 seine Selbständigkeit, da der Ort mit Bruchweiler-Bärenbach zur neuen Gemeinde Wieslautern vereinigt wurde. Nach Protesten der Bevölkerung wurde Wieslautern am 17. Juni 1989 per Landesgesetz aufgelöst und Bundenthal wieder selbständig.[2] Seither gehört die wiederhergestellte Ortsgemeinde Bundenthal der 1972 geschaffenen Verbandsgemeinde Dahner Felsenland an.
Religion
2012 waren 76,6 Prozent der Einwohner katholisch und 11,7 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[3] Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Pirmasens, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Bundenthal besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]
Bürgermeister
Daniel Frey wurde am 2. Februar 2021 Ortsbürgermeister von Bundenthal.[5] Bei der Direktwahl am 10. Januar 2021 war er mit einem Stimmenanteil von 76,4 % gewählt worden.[6]
Die Neuwahl war erforderlich geworden, weil Freys Vorgänger Wolfgang Morio das Amt zum 1. Oktober 2020 aus gesundheitlichen Gründen niederlegte.[7] Er hatte es seit 1989 ausgeübt und war zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 72,01 % in seinem Amt bestätigt worden.[8][9]
Wappen
Blasonierung: „Von Blau und Gold geteilt, oben ein schwebender dreilätziger silberner Turnierkragen, unten ein schrägrechts gelegter roter Schlüssel.“[10]
Es wurde 1952 vom Mainzer Innenministerium genehmigt. | |
Wappenbegründung: Der Turnierkragen entstammt dem Wappen der Schenken von Waldenburg, die die Ortsherrschaft ausübten. Der Schlüssel steht für das Kloster Weißenburg, das Ortsherr in Finsternheim war. |
Gemeindepartnerschaften
Seit 1990 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Horgau in Bayern.
Kultur
Kulturdenkmäler
Vor Ort existieren insgesamt 20 Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.
Natur
Die Gemeinde liegt im Naturpark Pfälzerwald, der wiederum zum Biosphärenreservat Pfälzer Wald-Vosges du Nord gehört. Mit den Fladensteinen und dem Kanzelfelsen existieren außerdem zwei Felsformationen, die als Naturdenkmale ausgewiesen sind. Im Süden der Gemarkung befindet sich der Ritterstein 302; er trägt die Bezeichnung Anno 1793 Schlacht am Mäuerle und weist auf eine Schlacht hin, die während der Koalitionskriege auf dem Gemeindegebiet stattfand.
Organisationen
Die Freiwillige Feuerwehr Bundenthal wurde 1993 bei den Traditionellen Feuerwehrwettbewerben ohne Alterspunkte Weltmeister.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Aufgrund der geographischen Gegebenheiten dominierte vor Ort jahrhundertelang die Forst- und Holzwirtschaft.
Verkehr
1911 erhielt die Gemeinde Anschluss an das Eisenbahnnetz, als die in Hinterweidenthal beginnende und in Bundenthal endende Wieslauterbahn eröffnet wurde. Der Bahnhof erhielt die Bezeichnung Bundenthal-Rumbach, da er als gemeinsame Bahnstation mit dem benachbarten Rumbach ausgelegt war. Nachdem der Personenverkehr im Jahr 1966 eingestellt wurde, wird sie seit 1997 im Ausflugsverkehr wieder betrieben. Zeitweise war die Trasse jedoch wieder in Gefahr, da sie von der nahen Stadt Dahn für eine innerörtliche Entlastungsstraße beansprucht wurde. Von 1921 bis 1930 war Bundenthal außerdem Ausgangspunkt der schmalspurigen Wasgauwaldbahn, die über Rumbach und Fischbach nach Ludwigswinkel führte.
Durch den Ort führen zudem die Landesstraßen 478 und 489; erstere verläuft von der saarländischen Landesgrenze bis zur französischen Staatsgrenze bei Wissembourg und letztere von Reichenbach über Bruchweiler-Bärenbach bis nach Bundenthal. Darüber hinaus führt die von Rumbach nach Niederschlettenbach verlaufende Kreisstraße 46 an zwei Stellen durch das Bundenthaler Gemeindegebiet. Außerdem verfügt die Gemeinde über einen Kleinflugplatz mit einer Start- beziehungsweise Landebahn.
Tourismus
Die Gemeinde ist östlicher Endpunkt des Hornbach-Fleckenstein-Radwegs, der bis nach Hornbach führt. Zudem verlaufen mit der Biosphärentour und dem Pamina-Radweg Lautertal zwei weitere Radwege durch Bundenthal; ersterer verläuft im Kreis zwischen Dahn, Fischbach bei Dahn sowie Rumbach und letzterer verbindet die Gemeinde mit Hinterweidenthal sowie Neuburg am Rhein. Zudem ist die Gemeinde Startpunkt der Tour 14 des Mountainbikepark Pfälzerwald.
Über Bundenthal verläuft außerdem die Südroute der Pfälzer Jakobswege.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Ludwig Kneiss (1830–1900), Sänger und Schauspieler
Personen, die im Ort gewirkt haben
- Philip Schulz (* 1979), Radsportler, wurde am 4. Mai 2008 in Bundenthal bei einem Dopingtest gestellt.
Weblinks
- Tourist-Information Bundenthal-Pfalz
- Bundenthal auf den Seiten der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland
- Hauptstraße in Bundenthal aus der SWR Landesschau Rheinland-Pfalz aufgerufen am 14. Februar 2014.
- Literatur über Bundenthal in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 161 (PDF; 2,8 MB; siehe auch S. 183 f., Fußnoten 11 und 13).
- KommWis, Stand: 31. Dezember 2012
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Petra Würth: Antritt mit Abstand. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 3. Februar 2021, abgerufen am 13. Februar 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- Mechthild Treusch: Daniel Frey ist neuer Ortsbürgermeister. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 10. Januar 2021, abgerufen am 11. Januar 2021.
- Mechthild Treusch: Bürgermeister gibt Amt auf. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 25. September 2020, abgerufen am 14. November 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- Holger Keller: Erinnerung an einen Freiheitskampf. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 27. Dezember 2014, abgerufen am 14. November 2020.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Dahner Felsenland, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile. Abgerufen am 7. April 2020.
- Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
- Fritz Frankfurter. Abgerufen am 20. März 2020.
- Wolfgang Meorio: NACHRUF. Die Ortsgemeinde Bundenthal trauert um ihren Ehrenbürger Friedrich Frankfurter. Abgerufen am 20. März 2020.