Großsteinhausen
Großsteinhausen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südwestpfalz | |
Verbandsgemeinde: | Zweibrücken-Land | |
Höhe: | 303 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,85 km2 | |
Einwohner: | 586 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 121 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 66484 | |
Vorwahl: | 06339 | |
Kfz-Kennzeichen: | PS, ZW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 40 210 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Landauer Straße 18–20 66482 Zweibrücken | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Volker Schmitt | |
Lage der Ortsgemeinde Großsteinhausen im Landkreis Südwestpfalz | ||
Geographie
Die Gemeinde Großsteinhausen liegt in der Nähe der französischen Grenze zwischen den kreisfreien Städten Zweibrücken und Pirmasens. Westlich davon liegt die Ortsgemeinde Dietrichingen, nordöstlich Kleinsteinhausen und südlich Riedelberg.
Geschichte
Großsteinhausen wurde erstmals im Jahre 1250 urkundlich erwähnt. Dort schlichtet Graf Reinhard von Blieskastel, Herr zu Bitsch einen Erbstreit der Brüder Johannes, Hesso, Reinhard und Otto von Steinhausen mit dem Abt von Stürzelbronn. Sieben Jahre später 1257 weist eine Schenkungsurkunde auf die alte Kirche von Großsteinhausen, als Abt Hugo von Hornbach den Kirchplatz dem Kloster Stürzelbronn vermachte. Die Cyriacus-Kapelle war den schriftlichen Aufzeichnungen zufolge 1264 bereits fertiggestellt. Der Vikar von Walschbronn hielt hier wöchentliche Gottesdienste ab. Die alte Kirche wurde Mitte des letzten Jahrhunderts bis auf die Fundamente abgetragen.
Großsteinhausen und Kleinsteinhausen gehörten zum Herzogtum Lothringen. Lehnsherren waren die Herren von Ettendorf, eine elsässische Adelsfamilie, die ihren Sitz auf Burg Hohenfels bei Neunhofen hatte. 1362 verpfändete Reinhold von Ettendorf das Dorf an Graf Walram von Zweibrücken und desgleichen tat 1385 Boemund von Ettendorf, der die Hälfte seiner Lehen Edelknecht Albrecht von Zweibrücken zum Pfand gab. Das Rittergeschlecht der Ettendorfer starb 1413 aus.
Großsteinhausen fiel an die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken, die das Dorf zeitweise an Zweibrücker Burgmannen und Adelsfamilien weiter verlehnten. Damit war Großsteinhausen dem Nünschweilerhof im Oberamt Zweibrücken zugeordnet. Im 18. Jahrhundert erhielt der Ort eine eigene Schultheißerei.
Das Dorf Großsteinhausen gehörte bis zur Französischen Revolution zum pfalz-zweibrückischen Oberamt Zweibrücken.[2] Ab 1793 wurde das Linke Rheinufer im Ersten Koalitionskrieg französisch besetzt. Von 1798 bis 1814 gehörte Großsteinhausen mit Kleinsteinhausen und Riedelberg zur Mairie Großsteinhausen im Kanton Neuhornbach im Departement Donnersberg. Im Jahr 1802 lebten 204 Einwohner im Ort, davon 128 Reformierte, 16 Lutheraner und 60 Katholiken.[2]
Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen kam das Gebiet im Juni 1815 zunächst zu Österreich und wurde 1816 auf der Grundlage eines Staatsvertrags an das Königreich Bayern abgetreten. Unter der bayerischen Verwaltung gehörte Großsteinhausen von 1817 an zum Landkommissariat Zweibrücken im Rheinkreis, ab 1862 zum Bezirksamt Zweibrücken und von 1939 an zum Landkreis Zweibrücken.
Noch 1905 waren Groß- und Kleinsteinhausen zu einem Amt vereinigt und insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch noch umliegende Nachbarorte mitverwaltet. Mit der Integration in die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land 1972 wurde das Bürgermeisteramt aufgelöst.
Klostermühle
Zu Großsteinhausen zählt auch die erstmals 1485 als Hornbacher Klostermühle urkundlich erwähnte im Trualbe-Tal gelegene Großsteinhauser Mühle. Dort liegt der im Zweiten Weltkrieg errichtete Großsteinhauserhof, der als Relikt des sog. Reichserbhofprogrammes gilt und noch heute als „Erbhof“ bezeichnet wird.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Großsteinhausen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]
Bürgermeister
Volker Schmitt (FDP) wurde 2004 Ortsbürgermeister von Großsteinhausen. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 75,79 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Der Vorgänger von Volker Schmitt war Klaus Freiler.[4][5]
Wappen
Blasonierung: „Geviert von Gold und Rot, in Feld 1 (oben rechts) ein durchgehendes, schwarzes Andreaskreuz, in 2 eine goldene Bruchsteinkirche mit links angesetztem Glockenturm und kreuzbestücktem Dach, in 3 ein silberner Pflug und in 4 ein blaubewehrter und -bezungter roter Adler.“ | |
Wappenbegründung: Das durchgehende schwarze Andreaskreuz in Gold und der rote Adler in Gold entstammen dem Wappen der Herren von Ettendorf, die dort im 13. und 14. Jahrhundert herrschten.
Es wurde 1982 durch die Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz verliehen. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Gemeinde gibt es neun Vereine und mehrere Wanderwege rund um das Dorf.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Großsteinhausen
Wirtschaft und Infrastruktur
Durch Großsteinhausen führt die L 478. Über die nahegelegene Auffahrt Walshausen der A 8 besteht Anschluss an den Fernverkehr. Es gibt einen Dorfladen, einen Metzger, einen Arzt und zwei Kirchengemeinden sowie eine Gaststätte (Sportheim), eine KFZ-Werkstatt, drei Heizungs- und Installationsbetriebe und viele andere kleine Gewerke. Wanderwege umrunden den Ort, die durch die hohe Lage einen guten Rundumblick bieten. Als Wohngemeinde hat sich Großsteinhausen in den letzten Jahrzehnten gut entwickelt. Ein Baugebiet für Bauwillige ist vorhanden.
Erfolge im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
- 1994 Kreisentscheid Hauptklasse 3. Platz.
- 1995 Kreisentscheid Sonderklasse 4. Platz.
- 1996 Kreisentscheid Sonderklasse 4. Platz.
- 1997 Kreisentscheid Sonderklasse 1. Platz und im Bezirksentscheid 5. Platz, Teilnahme im Landesentscheid.
- 1999 Kreisentscheid Sonderklasse 2. Platz und Teilnahme am Bezirksentscheid.
- 2001 Kreisentscheid Sonderklasse 1. Platz.
- 2002 Kreisentscheid Sonderklasse 1. Platz und Teilnahme am Bezirksentscheid.
- 2005 Kreisentscheid Sonderklasse 2. Platz und Teilnahme am Bezirksentscheid.
- 2006 Kreisentscheid Sonderklasse 2. Platz und Teilnahme am Bezirksentscheid.
- 2008 Kreisentscheid Sonderklasse 1. Platz und Teilnahme am Bezirksentscheid.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des kön. bayer. Rheinkreises, Band 4, F. C. Neidhard, 1837, S. 141 f. (Google Books)
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Großsteinhausens Bürgermeister Volker Schmitt wird heute 50. Pfälzischer Merkur, 14. März 2014, archiviert vom Original am 24. März 2020 .
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Zweibrücken-Land, Verbandsgemeinde, achte Ergebniszeile. Abgerufen am 24. März 2020.