Brautfahrt der Marie-Antoinette
Die Brautfahrt der Marie-Antoinette führte die zwei Tage zuvor per Stellvertreter vermählte, 14-jährige Erzherzogin Maria Antonia von Österreich ab dem 21. April 1770 von ihrem Geburtsort Wien nach Versailles, wo sie als Marie-Antoinette die Gemahlin des späteren französischen Königs Ludwig XVI. wurde. Der Zug bis Straßburg bestand aus 235 Personen, insgesamt 57 Wagen, die meist sechsspännig fuhren und 350 Zug- und Reitpferden. Inklusive mehrerer Ruhetage innerhalb der 17 Tagesstrecken dauerte die Reise von rund 1500 Kilometern 24 Tage,[1] von denen 17 auf das Gebiet des Heiligen Römischen Reiches und sieben auf das französische Königreich entfielen.[2]
Bedeutung
Die Reise der Dauphine war ein gesellschaftliches Großereignis der Zeit und die letzte große Brautfahrt des 18. Jahrhunderts. Die Heirat (Tu felix Austria nube) zwischen der Erzherzogin Maria Antonia und dem Dauphin Ludwig Augustus krönte die seit Jahren betriebene Annäherung (Renversement des alliances) zwischen Österreich und Frankreich. Deshalb planten beide Fürstenhäuser die Brautfahrt zwischen Wien und Paris als eine öffentlichkeitswirksame, mehrwöchige Reise.[3]
Sowohl in Österreich als auch in Frankreich wurde entlang der Reisestrecke ein enormer Aufwand getrieben. Das absolutistische Vermählungszeremoniell schloss die Bevölkerung außerhalb der Herrscherhöfe weitgehend aus; die lange Brautreise der Marie-Antoinette ermöglichte der Land- und Stadtbevölkerung eine Teilhabe an der bevorstehenden Vermählung. Entsprechend engagiert waren Stadt- und Landadel, Klerus, städtische Magistrate und Bürgerschaft der zu passierenden Territorien, dem Anlass angemessene Vorbereitungen zu treffen.[4]
Im Vorfeld waren von den zu passierenden Städten, Gemeinden, Klöstern und Residenzen desolate Wege und Straßen erneuert, Lebensmittel in ausreichender Menge herbeigeschafft und Übernachtungsquartiere hergerichtet worden. Frische Zug- und Reitpferde mussten zur Verfügung gestellt werden, Hauswände wurden gestrichen und Ehrenpforten errichtet. Für den Aufwand mussten sich etliche Körperschaften verschulden.
Ähnlich aufwändig war die Hochzeitsfahrt der Großnichte Marie-Antoinettes Marie-Louise von Österreich als zweiter Gemahlin Napoleon Bonapartes. Sie wurde 1810 auch in Wien zunächst per Stellvertreter verheiratet und reiste anschließend ebenfalls nach Paris, wo in der Kapelle des Palais du Louvre die Trauung mit Napoleon stattfand.[5]
Ablauf
Die Verantwortung für Organisation und Durchführung der Fahrt war Fürst Georg Adam von Starhemberg,[6] dem österreichischen Gesandten am französischen Hof, übertragen worden. Maria Antonia wurden von ihren Hofdamen Gräfin von Trauttmannsdorff, Gräfin Kolowrat, Gräfin von Windisch-Graetz und Gräfin von Paar begleitet.[7] Der zukünftigen französischen Königin waren von dem nach Wien gereisten Sondergesandten des französischen Königs, Marquis de Durfort, zwei prächtige, vom Kutschenmacher Francien in Paris nach Plänen des Duc de Choiseul gefertigte Reisekarossen mitgebracht worden.[8] Die Wagen hatten vergrößerte Fenster, waren mit goldbesticktem Samt ausgeschlagen, prächtig verziert und aufwendig gefedert.
Während der Fahrt wurden Maria Antonia Feierlichkeiten (Empfänge, Theatervorführungen, Musikdarbietungen, Feuerwerke und Umzüge) in mehreren besuchten Städten zuteil. Sie erhielt und gab wertvolle Geschenke.
21.–25. April: durch das heutige Österreich
Die Reise begann am Samstag, dem 21. April 1770, um 10 Uhr an der Wiener Hofburg. In Wien führte der Weg des Zuges laut Bericht im Wienerischen Diarium über Michaelerplatz, Kohlmarkt, Graben, Stock im Eisen und Kärntnerstraße, durch das Kärntnertor neben dem Glacis und weiter durch Laimgrube und Mariahilf. Die Straßen waren gesäumt von der Bürgerschaft sowie der Wiener Garnison.[9]
Im Stift Melk, der ersten Übernachtungsstation, traf Maria Antonia ihren Bruder, den Kaiser Joseph II., der bereits vor ihrer Abreise aus Wien nach dort aufgebrochen war.[9] Es wurde das Singspiel Rebecka, die Braut Isaaks von Klosterbewohner und Haydn-Schüler Robert Kimmerling aufgeführt, der noch Jahre später von Joseph II. dafür gelobt worden sein soll.[10] Joseph kehrte am nächsten Tag nach Wien zurück,[11] während sich der Brautzug über Kemmelbach auf den Weg nach Enns begab. Maria Antonia schlief in Schloss Ennsegg; die meisten Mitglieder der Reisegesellschaft in Ennser Bürgerhäusern.[12] Für Maria Antonia wurde ein Festspiel mit Ballett veranstaltet.[11]
Von Enns ging es am 23. April über Kleinmünchen und Wels nach Lambach. Um die bisherige Distanz von 4½ Pferdewechselstationen (Posten) zwischen Enns und Lambach zu verkürzen und den Zwickel zwischen Wiener und Salzburger Poststraße zu überbrücken, war im Vorfeld der Reise eine direkte Verbindungsstraße zwischen den Orten Ebelsberg und Wegscheid gebaut worden,[13] die heute beide zu Linz gehören. Nachdem die Straße fälschlicherweise ab 1929 als Dauphinstraße bezeichnet worden war, wurde ihr Name 1954 in Dauphinestraße korrigiert.[14]
Im Lambacher Stiftstheater, das Abt Amandus Schickmayr im Jahr 1770 durch Johann Wenzel Turetschek hatte renovieren lassen,[15] wurde für Maria das Stück Der kurzweilige Hochzeitsvertrag aufgeführt. Maurus Lindemayr hatte es für diesen Anlass geschrieben. Auf geschmückten Traun-Schiffen wurde zudem ein Wasserfest mit Fackeltanz gefeiert.[13]
Nach einem Pferdewechsel an Josef Ignaz von Poths Thurn und Taxis'scher Reichspost-Station Altheim,[16] führte die Reise am nächsten Tag nach Braunau am Inn. Über die dortigen Festivitäten am 24. April gibt es spätestens seit dem Stadtbrand von 1874 jedoch keine detaillierten Aufzeichnungen mehr.
Nach einer weiteren Übernachtung in Altötting begann die, mit sechs Posten und zehn Stunden Fahrzeit, längste Etappe der Fahrt.[17]
26.–28. April: durch Bayern und Schwaben
Diese Etappe führte nach München, wo auf Wunsch von Kurfürst Maximilian III. Joseph, ihrem Cousin mütterlicherseits, ein Rasttag eingeplant worden war.[18] Die beiden Nächte verbrachte Maria Antonia in der ihr als Unterkunft zugedachten Amalienburg.[19] Anlässlich des Besuchs wurde die Oper Léroe cinese von Pietro Pompeo Sales aufgeführt.[20]
Auf der Fahrt nach Augsburg am Sonntag, den 28. April, hellte sich das Wetter auf, nachdem bis dahin die gesamte Reise von Schlechtwetter begleitet war. Beim Einzug in die Stadt schien die Sonne.[21] Nachdem sie vom Rat der Stadt ein goldenes Reise-Service erhalten und Abgesandte des Schwäbischen Reichskreises Maria Antonia ihre Aufwartung gemacht hatten, aß sie mit Fürstbischof Clemens Wenzeslaus in dessen Bischöflichem Palais, wo sie später auch nächtigen sollte. Anschließend besuchte sie die Kayserlich Franciscische Akademie der freien Künste und Wissenschaften, wo ihr die Ehrenmitgliedschaft verliehen wurde, sowie das Silbermagazin von Wilhelm Michael von Rauner (1665–1735) – das Rauner'sche Silbergewölbe. Sie sah eine Aufführung von Charles-Simon Favarts Die drei Sultaninnen im Jesuitentheater. Auf Einladung des Bankiers Benedikt Adam Liebert fand anlässlich der Einweihung von dessen kurz zuvor fertiggestelltem Schaezlerpalais der einzige Ball der Reise für Maria Antonia statt.[21][22]
29. April – 6. Mai: durch Vorderösterreich
In der zweiten Auflage des Buches Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Schwaben, erschienen im Jahre 1800 in Ulm, wird die um 1770 von Ulm nach Freiburg angelegte Chaussée als Dauphine-Straße bezeichnet.[25] Das Teilstück von Kehl nach Lahr ist in der Chronik über Straßenbau und Straßenverkehr in dem Großherzogthum Baden beschrieben.[26]
- 29. April: Übernachtung in Günzburg, angeblich im heutigen „Goldenen Löwen“
- 30. April: Ruhetag in Günzburg
- Die Straße zwischen Ulm und Riedlingen wurde 1770 anlässlich der Brautreise zur Chaussee ausgebaut.
- Bei Riedlingen wurde eine als Dauphinestraße bezeichnete Umgehungsstraße gebaut.
- 1769/1770 wurde in Unlingen eine Dauphinestraße angelegt.[27]
- 1. Mai: Durchfahrt von Oberdischingen
- In Oberdischingen ließ Franz Ludwig Graf Schenk von Castell anlässlich des Brautzugs eine 600 Meter lange Kastanienallee (heute Kastanienallee genannt) anlegen.[28]
- 1. Mai: Übernachtung im Kloster Obermarchtal. Dort wurde der südöstliche Pavillon des Klosters als Logis für Marie-Antoinette errichtet .[29]
- 2. Mai: Imbiss in Krauchenwies[30]
- 2. Mai: über Mengen und Zoznegg, die Besetze und die heutige Meßkircher Straße zur Übernachtung im Weißen Kreuz in Stockach[31]
- 3. Mai: Weiterreise über Nenzingen, Eigeltingen, Aach, Engen und Geisingen
- 3. Mai: Übernachtung in Unadingen oder Donaueschingen, geplant war Schloss Donaueschingen
- 4. Mai: Hinterzarten, Einkehr im „Weißen Rössle“
Die Straße durch das Höllental (heute: Teil des Bundesstraße 31) soll nach mehreren Quellen eigens für die Durchfahrt des Wagenzuges ausgebaut worden sein.[2] Jedoch handelte es sich bei diesem Ausbau lediglich um Verbesserungen an der Felsschlucht beim Hirschsprung sowie um einige Schönheitsreparaturen, die zwischen 1769 und 1770 stattfanden. Der Teil zwischen der Gemarkungsgrenze von Hinterzarten und Hüfingen war beispielsweise bereits ab 1751 modernisiert worden.[32]
Freiburg im Breisgau
- 4. Mai: Die Dauphine fuhr über das Breisacher Tor in die Stadt ein[2] und übernachtete im Kageneck’schen Haus in Freiburg (Ankunft am Nachmittag)[33]
- 5. Mai: Festgottesdienst im Freiburger Münster (silberne Ewiglichtampel in Abendmahlkapelle des Münsters aus Wallfahrtskirche Maria Königinbild in Limbach bei Günzburg)
- In Freiburg wurde während des Besuchs Marie-Antoinette die Salzstraße kurzzeitig in Dauphinegasse umbenannt.[34]
- In Freiburg wurde die Dreisam- und Schreiberstraße nördlich der Dreisam angelegt, da die Salzstraße zu klein war.
- In Freiburg wurden drei Ehrenpforten aus Holz und Stuck errichtet; sie existieren heute nicht mehr:[35]
- Die Ehrenpforte der breisgauischen Landstände an der Kaiserstraße gestaltete Johann Christian Wenzinger in Anspielung auf den römischen Konstantinsbogen. Sie wurde vom Kupferstecher Peter Mayer in drei Stichen festgehalten.
- Die dreitorige Ehrenpforte des Magistrats der Stadt Freiburg am damaligen Christoffelstor wurde von Franz Joseph Rösch entworfen und von Johann Baptist Haas gestochen.
- Die Ehrenpforte der Freiburger Universität vor dem Hauptgebäude der Universität am Franziskanerplatz entwarf der Architekt Harscher im Rokokostil. Sie wurde ebenfalls von Peter Mayer gezeichnet und gestochen.
- in Freiburg wurde umfangreich renoviert. Die Hauptgassen wurden neu gepflastert, die Häuser wurden geweißelt, anstelle der Drachenköpfen an den Dachrinnen wurden Rohre bis zur Erde angebracht. Hinzu kam die durchgehende Nummerierung anstelle der Häusernamen.[36]
Freiburg im Breisgau, das in der Vergangenheit besonders unter den Auseinandersetzungen zwischen Österreich und Frankreich gelitten hatte, feierte die Verbindung der beiden Herrscherhäuser ausgiebig. Hier wurde während des Aufenthaltes der Braut sogar die Spitze des Freiburger Münsters mit einem „chimischem Feuer“ illuminiert.[37] Dazu waren auf dem Turm Tausende von Tonschälchen, in die eine Brennpaste gefüllt war, aufgestellt worden.[38]
In Freiburg wurden die Osterferien der Freiburger Universität verlängert und das Patronatsfest der Theologen verlegt.[39]
Letzter Tag als Maria Antonia
- 6. Mai: Besuch im Gasthaus „Krone-Post“ in Emmendingen, Weiterreise über Kenzingen
- 6. Mai: Durchfahrt durch Herbolzheim.[40] Übernachtung im Kloster Schuttern[41][42][43]
- Die Marie-Antoinette-Brücke zwischen Schutterzell und Schuttern ist nach der französischen Königin benannt, deren Brautzug hier die Schutter überquerte; vermutlich wurde sie zu diesem Zweck gebaut.[44]
7. Mai: Übergabe an Frankreich
Am 7. Mai übergab Starhemberg die Braut auf einer unbewohnten Rheininsel vor Straßburg in einem extra errichteten Pavillon mit mehreren Räumen. Diese waren prächtig ausgestattet und mit Wandteppichen geschmückt. Eine dieser Tapisserien zeigte die Vermählung des mythischen Paares Jason und Medea. Als der junge Johann Wolfgang von Goethe den Ort besichtigte, zürnte er: „Ist es erlaubt, einer jungen Königin das Beispiel der grässlichsten Hochzeit, die vielleicht jemals vollzogen worden, bei dem ersten Schritt in ihr Land so unbesonnen vors Auge zu bringen?“[45]
In Straßburg verfolgte Johann Wolfgang Goethe den Brautzug:
„Eine merkwürdige Staatsbegebenheit setzte alles in Bewegung und verschaffte uns eine ziemliche Reihe Feiertage. Marie Antoinette, Erzherzogin von Österreich, Königin von Frankreich, sollte auf ihrem Weg nach Paris über Straßburg gehen... Der schönen und vornehmen, so heitren als imposanten Miene dieser jungen Dame erinnere ich mich noch recht wohl. Sie schien, in ihrem Glaswagen uns allen vollkommen sichtbar, mit ihren Begleiterinnen in vertraulicher Unterhaltung über die Menge, die ihrem Zug entgegenströmte, zu scherzen. Abends zogen wir durch die Straßen, um die verschiedenen illuminierten Gebäude, besonders aber den brennenden Gipfel des Münsters zu sehen, an dem wir sowohl in der Nähe als in der Ferne unsere Augen nicht genugsam weiden konnten.“
Marie Antoinette verabschiedete ihr Wiener Gefolge und legte ihre Kleider im österreichischen Ostteil des Pavillons ab, bevor ihre neue Hofdame Anne-Claude-Louise d’Arpajon, Gräfin von Noailles, sie nackt in den französischen Westteil geleitete und dort neu einkleidete. So wurde aus der Erzherzogin Maria Antonia auch äußerlich die Dauphine Marie Antoinette.[46] Dem Niemandsland zwischen den zwei Reichen kam als Ort des symbolischen Grenzübertritts und dem damit verbundenen Übergang der Braut von einer Familie in die andere im damaligen Verständnis eine große Bedeutung zu.[47] Nach der Einkleidung wurden Marie Antoinette ihr Ehrenkavalier, der Comte de Saulx-Tavannes, und weitere Mitglieder des angereisten französischen Hofstaates vorgestellt. Die komplette Trennung von ihren bisherigen Bediensteten diente ebenso wie die Neueinkleidung dem radikalen Bruch mit der früheren Heimat, so dass von der Dauphine in Folge so gut wie kein kultureller Einfluss auf die neue Umgebung ausgehen konnte.[48]
7.–16. Mai: durch Frankreich nach Versailles
Die Weiterfahrt verantwortete Philippe de Noailles, duc de Mouchy, der Bevollmächtigte des französischen Königs und Ehemann der neuen Hofdame. Am 14. Mai 1770 erreichte der Brautzug Compiègne, wo Ludwig XV., drei seiner Töchter und der Dauphin die anreisende Marie Antoinette an einer Brücke in der Nähe des Schlosses erwarteten; Braut und Bräutigam trafen sich hier zum ersten Mal. Die Braut fiel vor dem König auf die Knie, der Bräutigam küsste sie auf die Wange und notierte später knapp in sein Tagebuch: „Treffen mit Madame la Dauphine.“ Im Schloss Compiègne wurde am Abend Marie Antoinette die königliche Verwandtschaft vorgestellt.[49] Nach weiteren, gemeinsamen Stationen wurde Versailles am 16. Mai erreicht.
- 7. Mai: Übergabe der Braut auf einer unbewohnten Rheininsel inmitten der Langen Brücke vor Straßburg;[46][50] dort Neueinkleidung in einem Pavillon.
- 7. Mai: Empfang am Straßburger Münster durch Louis de Rohan, Theater, Ball von Marschall von Contades
- 8. Mai: Messe im Straßburger Münster, Konzert im bischöflichen Palais Rohan
- 8. Mai: Übernachtung in Saverne
- 9. Mai: über Lunéville nach Nancy, dort Übernachtung im Hotel der Regierung
- 10. Mai: über Commercy nach Bar-le-Duc, Übernachtung in Bar
- 11. Mai: Übernachtung in Châlons-sur-Marne. Dort wurde anlässlich des Einzugs in die Stadt die Porte Sainte-Croix errichtet, ein noch heute existierender Triumphbogen des Architekten Nicolas Durand.[51][52]
- 12. Mai: über Reims nach Soissons
- 13. Mai: Abendmahl in bischöflicher Kapelle, Geschenke, Te Deum in der Kathedrale von Soissons
- 14. Mai Schloss Compiègne: Treffen mit königlicher Familie
- 15. Mai: Weiterfahrt nach Saint-Denis, Treffen mit Louise-Marie de Bourbon, Tante ihres Bräutigams, im Karmelitinnenkloster
- 15. Mai: Schloss La Muette
- 16. Mai: Treffen mit den jüngeren Schwestern des Bräutigams, Marie Clothilde und Élisabeth in Saint-Cloud
- 16. Mai: Ankunft in Versailles
Nachwirkung
Literatur
- Johann Wolfgang von Goethe beschreibt in seiner Autobiographie Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit (11. Kapitel, 9. Buch) die Durchfahrt der Dauphine durch Straßburg und den Pavillon auf der Rheininsel, dessen Tapisserien ihm teilweise (Geschichte von Jason, Medea und Kreusa) unpassend erscheinen.
- In Stefan Zweigs Werk Marie Antoinette wird im zweiten Kapitel (Ein Kind wird verheiratet) die Gestaltung des Übergabepavillons, Goethes Besuch desselben und die Übergabe der Prinzessin beschrieben.
Verfilmung/Vertonung
- Bayerischer Rundfunk und ORF produzierten 1985 unter der Regie von Wolf Euba das Hörspiel Antoinette und Hias von Fritz Meingast. Das am 25. März 1985 erstmals gesendete 45-minütige Stück handelt von dem fiktiven Zusammentreffen der in Denzigen während ihrer Brautreise abgestiegenen Prinzessin und einer Räuberbande.[53]
- Am 30. Oktober 1996 sendete Südwest 3 das 30-minütige historische Dokumentarspiel Brautfahrt: Die Brautfahrt der Marie-Antoinette von Peter Renz, aus der Reihe: Landesgeschichte(n) SDR.[54]
- Im US-amerikanischen Spielfilm Marie Antoinette von Sofia Coppola aus dem Jahr 2006 wird der Brautfahrt mit der Übergabe der Dauphine in französische Verantwortung auf der Rheininsel eine 10-minütige Sequenz gewidmet.
Memorabilia
- Medaille, 1770, von A. Guillemard, Münzstätte Günzburg. Nachprägung 1982 in Feinsilber. Vorderseite: Bildnis von Maria Antonia mit Inschrift „Maria Antonia Galliae Delphina“, Rückseite: Ansicht des Schlosses der Stadt Günzburg mit Inschrift „Auspicato Occursu - Guntium XXIX Apri MDCCLXX“.
Veranstaltungen
- In der Wanderausstellung „Vorderösterreich – nur die Schwanzfeder des Kaiseradlers? Das Haus Habsburg und die Vorlande“ (Rottenburg am Neckar, Schallaburg und Augustinermuseum in Freiburg) 1999/2000 wurde auch die Brautfahrt der Marie-Antoinette thematisiert. Veröffentlicht in: Volker Himmelein, Vernissage : die Zeitschrift zur Ausstellung.[55]
- Anlässlich der 1400-Jahrfeier der Gemeinde Schuttern wurde im Juli 2003 die Freilicht-Theateraufführung Marie Antoinette in Schuttern gegeben.
- Eine Ausstellung Tu felix austria nube. Marie Antoinettes Hochzeitszug durch Vorderösterreich 1770 fand vom 2. bis 30. November 2005 in Endingen am Kaiserstuhl statt.[56]
- Historienspiel in der Stadt Mengen im Jahr 2012.[57]
Weiterführende Literatur
- Peter Mayer: Beschreibung der Feyrlichkeiten, welche bey Gelegenheit der Durchreise Ihrer Königlichen Hohheit der durchleuchtigsten Frau Dauphine, Marien Antonien, Erzherzoginn zu Oestreich, [et]c. von den Vorderöstreich-Breissgauischen Landständen veranstaltet worden, Johann Andreas Satron, Freiburg 1770 (Digitalisat auf archive.org).
- Gertrud Beck: Die Brautfahrt der Marie Antoinette durch die vorderösterreichischen Lande. In: Barock in Baden-Württemberg 2. Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 1981, ISBN 3-923132-00-X, 318 f.
- Carmen Ziwes: Die Brautfahrt der Marie Antoinette 1770. Festlichkeiten, Zeremoniell und ständische Rahmenbedingungen am Beispiel der Stadt Freiburg. In: Aufklärung. 6, 1992.
- Vincent Cronin: Ludwig XVI. und Marie-Antoinette. Eine Biographie. Hildesheim 1993, ISBN 3-548-60591-5.
- Antonia Fraser: Marie Antoinette. The Journey, London 2001, ISBN 0-385-48949-8.
- Georg Heilingsetzer: Die Brautfahrt nach Versailles. Ein Reiseführer für die Kaisertochter Marie Antoinette (April 1770). In: H. Heppner, A. Kernbauer, N. Reisinger (Hrsg.): In der Vergangenheit viel Neues. Spuren aus dem 18. Jahrhundert ins Heute. Verlag Braumüller, 2004, ISBN 3-7003-1477-9, S. 225–228.
- Peter Kalchthaler: Erzherzogin Maria Antonia “Marie Antoinette” von Österreich, 1755–1793. In: Freiburger Biographien, 875 Jahre Freiburg. hrsg. Promo Verlag, Freiburg in Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg im Breisgau, 1995, S. 45–46.
- Angela Karasch: Wien – Freiburg – Paris : 1770 - Ein Hochzeitszug macht in Freiburg Station. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek. Freiburg 1999.
- Anna Kupferschmid: Marie Antoinettes Aufenthalt in Freiburg auf ihrer Brautfahrt von Wien nach Paris. In: Badische Heimat Freiburg und der Breisgau. Karlsruhe 1929, S. 83–92.
- Anna Kupferschmid: Festaufführung des Mannheimer Hofballetts in Freiburg i. Br. während des Aufenthalts der Dauphine Marie-Antoinette 4. u. 5. Mai 1770. In: Mannheimer Geschichtsblätter. 1929, S. 154–160.
- Anna Kupferschmid: Die letzte Nacht der Marie Antoinette auf deutschem Boden. In: Die Ortenau. 1935, Nr. 22, S. 49–64.
- Thusnelda von Langsdorff: Marie Antoinette in unserer Heimat. In: Badische Heimat. Heft 4, 1952, S. 248 (Digitalisat auf stegen-dreisamtal.de).
Weblinks
- Hochzeitsfahrt von Wien nach Paris. In: habsburg.net. Vereinigung: Auf den Spuren der Habsburger, abgerufen am 8. Dezember 2017.
- J. Schreiber: Der Brautzug nach Frankreich. In: marieantoinette.npage.de. Abgerufen am 8. Dezember 2017 (private Website).
- Maria Antonia Koenigin von Frankreich. In: http://www.habsburg.net/. Abgerufen am 19. Dezember 2017 (private Website).
- Liste des Trosses mit den Wagen und der Reihung.[58]
Einzelnachweise
- Post Reißwagen Lista. (PDF) In: habsburg.net. 21. April 1770, abgerufen am 8. Dezember 2017.
- Peter Kalchthaler: Triumphbogen in der Kaiserstraße. In: Badische Zeitung. 3. Mai 2010, abgerufen 18. Dezember 2017.
- Harm Klueting: Renversement des Alliances und Marie Antoinette. In: Das Reich und seine Territorialstaaten im 17. und 18. Jahrhundert: Aspekte des Mit-, Neben- und Gegeneinander. (= Historia profana et ecclesiastica: Geschichte und Kirchengeschichte zwischen Mittelalter und Moderne. Band 10). LIT Verlag, Münster 2004, ISBN 3-8258-7414-1, S. 124. (Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Carmen Ziwes: Die Brautfahrt der Marie Antoinette 1770: Festlichkeiten, Zeremoniell und ständische Rahmenbedingungen am Beispiel der Station Freiburg. In: Klaus Gerteis (Hrsg.): Zum Wandel von Zeremoniell und Gesellschaftsritualen in der Zeit der Aufklärung. Felix Meiner, Hamburg 1992, ISBN 3-7873-1070-3.
- Volltext/Vorschau in der Google-Buchsuche
- Sonia Carboncini (Hrsg.): Die deutsche Aufklärung im Spiegel der neueren italienischen Forschung. (= Aufklärung. Band 5, Heft 1). Meiner, Hamburg 1991, ISBN 3-7873-0979-9, S. 50.
- Aufstellung der Gespanne des Brautzuges der Maria Antonia bei habsburg.net
- Will Bashor: Marie Antoinette's Head: The Royal Hairdresser, the Queen, and the Revolution. Rowman & Littlefield, 2013, ISBN 978-1-4930-0119-4, S. 22. (Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Volltext/Vorschau in der Google-Buchsuche
- Volltext/Vorschau in der Google-Buchsuche
- Volltext/Vorschau in der Google-Buchsuche
- Volltext/Vorschau in der Google-Buchsuche
- Ingo Mörth: Linzer Kultur Regionen - Entwurf einer Broschüre. (PDF) Institut für Soziologie der Johannes Kepler Universität Linz, 1994, S. 78, abgerufen am 14. Januar 2018.
- Dauphinestraße. In: stadtgeschichte.linz.at, Linzer Straßennamen.
- Christine Grüll: Ein fröhliches Lustspiel im Klostertheater. In: kirchenzeitung.at. 24. September 2014, abgerufen am 14. Januar 2018.
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- Volltext/Vorschau in der Google-Buchsuche
- Beck, S. 318.
- Gode Krämer: Marie Antoinette. In: Augsburger Stadtlexikon - Die Stadtgeschichte von Augsburg. Abgerufen am 8. Dezember 2017 (Stand: 2. Auflage Druckausgabe).
- Volltext/Vorschau in der Google-Buchsuche
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- Dauphine-Straße, Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Schwaben, Stettinische Buchhandlung, S. 417. (Volltext in der Google-Buchsuche)
- Straße von Kehl nach Goldscheuer und Lahr. Dauphine-Straße, Baer Baer Consulting, Springer Verlag, 2013, S. 184,185. (Volltext in der Google-Buchsuche)
- Die Geschichte von Unlingen, Website der Gemeinde Unlingen
- Kastanienallee. Website der Gemeinde Oberdischingen
- Beste Gesinnungen schwäbischer Herzen. In einer einfältigen Cantate abgesungen, Sebastian Sailer, 1770.
- "Von Paris nach Krauchenwies – Migration im Dienst der Dynastie am Beispiel von Antoinette Murat". Vortrag von Carmen Ziwes am 25. November 2010 in Krauchenwies in Bezug auf Carmen Ziwes: Die Brautfahrt der Marie Antoinette 1770. Festlichkeiten, Zeremoniell und ständische Rahmenbedingungen am Beispiel der Stadt Freiburg. In: Aufklärung 6 (1992)
- Anatol Hennig: Die Stockach machten für sie Schulden, die Franzosen köpften sie:. In: Singener Wochenblatt. 1. Januar 2000, abgerufen am 5. Dezember 2017.
- Himmelreich und Höllental. Verkehr - Geschichte - Mundart. Eine kleine Reise auf der Bundesstraße 31 zwischen Freiburg (A 5) und Geisingen (A 81). (PDF) In: rp.baden-wuerttemberg.de. Regierungspräsidium Freiburg, S. 3, abgerufen am 3. Januar 2018.
- Joseph Sarrazin: Die Dauphine Marie-Antoinette in Freiburg (vom 4. bis 6. Mai 1770). In: Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland. Band 26, 1899, S. 34–57, abgerufen 18. Dezember 2017.
- Peter Kalchthaler: So hat sich Freiburgs Kaiser-Joseph-Straße verändert. In: Badische Zeitung. 13. März 2017, abgerufen 19. Dezember 2017.
- Angela Karasch: Wien – Freiburg – Paris : 1770 - Ein Hochzeitszug macht in Freiburg Station. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek. In: Expressum. (Hauszeitschrift des Freiburger Bibliothekssystems), Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau
- Joseph Sarrazin: Die Dauphine Marie-Antoinette in Freiburg. In: Schau-ins-Land. 1899.
- Zuckerhut aus Sandstein. In: Unileben - Zeitung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 5/2014, S. 3, aus: Hans W. Hubert, Peter Kalchthaler (Hrsg.): Freiburger Münster – Kunstwerk und Baustelle. (= Schriftenreihe, Münsterbauverein. Band 5). Rombach, 2014, ISBN 978-3-7930-5115-2.
- Peter Kalchthaler: Freiburger Münster: Vor 250 Jahren erstmals beleuchtet. In: Badische Zeitung. 27. Juli 2014.
- Theodor Kurrus: Beiträge zur Freiburger Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. Ausgabe 37, E. Albert Universitätsbuchhandlung, 1977, S. 192.
- Joann Conrad Machleid: Durchreise der Marie-Antoinette durch Herbolzheim auf ihrer Brautfahrt nach Frankreich. In: Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland. Band 27, 1900, S. 24, abgerufen 18. Dezember 2017.
- Ekkehard Klem: Marie Antoinette auf Brautfahrt nach Frankreich. In: lahrer-hinkender-bote.de. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
- Otto Rombach: Eine Nacht im Kloster Schuttern : die Brautfahrt der Dauphine Marie Antoinette im Mai 1770. In: Beiträge zur Landeskunde. 1, 1978, S. 1–7, abgerufen 18. Dezember 2017.
- Marie Antoinette auf Brautfahrt nach Frankreich, Ekkehard Klem, in Lahrer hinkender Bote
- Hagen Späth: Die Brücke soll erhalten bleiben. In: In: Badische Zeitung. 1. Juli 2017.
- Theodor Schauffler: Goethes Leben, Leisten und Leiden in Goethes Bildersprache. Nachdruck von 1913. Verone, Nikosia 2016, S. 81, Volltext in der Google-Buchsuche
- Von Goethe bis Marie Antoinette. In: landeskunde-baden-wuerttemberg.de. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, abgerufen am 5. Dezember 2017.
- Christiane Coester: Brautfahrten: Grenzüberschreitungen und Fremdheitserfahrungen adliger Frauen in der frühen Neuzeit. In: Francia - Forschungen zur westeuropäischen Geschichte. Band 35, 2008, S. 155.
- Achim Thomas Hack: IV. Marie Antoinette als Gegenmodell. bei Eine Portugiesin in Österreich um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Kultureller Austausch infolge einer kaiserlichen Heirat? In: König und Kanzlist, Kaiser und Papst: Friedrich III. und Enea Silvio Piccolomini in Wiener Neustadt. Franz Fuchs u. a. (Hrsg.), Böhlau, 2013, S. 202f.
- Antonia Fraser: Marie Antoinette: Biographie. Deutsche Verlags-Anstalt, 2009, ISBN 978-3-641-03170-1.
- Stefan Woltersdorff: Von Büchermachern und Bücherverbrennern – ein literarischer Streifzug durch Kehl am Rhein. info-router.de, archiviert vom Original am 24. Juli 2009; abgerufen am 8. Dezember 2017.
- Volltext/Vorschau in der Google-Buchsuche
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- Eintrag in der Hörspieldatenbank des ARD; Hörspiel Suche beim ORF
- Nachweis im Landesarchiv Baden-Württemberg, Deutsche Digitale Bibliothek
- Angela Karasch: Wien–Freiburg–Paris: 1770 - Ein Hochzeitszug macht in Freiburg Station. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek. Nachtrag
- tu felix austria nube, habsburg.net
- Sabine Herforth: Marie Antoinette kehrt zurück in die Fuhrmannsstadt. In: schwaebische.de, 30. März 2012. (kostenpflichtig)
- Hochzeitsfahrt von Wien nach Paris. In: habsburg.net. Vereinigung: Auf den Spuren der Habsburger, abgerufen am 8. Dezember 2017.