Oeleo
Oeleo (Oe-leu, Oeleu) ist ein osttimoresischer Ort und Suco im Verwaltungsamt Bobonaro (Gemeinde Bobonaro).
Oeleo | |||
Daten | |||
Fläche | 14,13 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 1.192 (2015)[1] | ||
Chefe de Suco | Januario Meta Tae Bragansa (Wahl 2016) | ||
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | ||
Mologuen | 300 | ||
Oeleo Taz | 892 | ||
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Der Ort
Der Ort Oeleo im Nordosten des Sucos auf einer Höhe von 999 m über dem Meer. Zusammen mit Mologuen (Mologueng) bildet Oeleo eine geschlossene Siedlung, die an der Überlandstraße von Carabau nach Maliana führt. Nach Südwesten führt von hier eine Überlandstraße nach Fatumean. Im Siedlungszentrum gibt es eine Grundschule, die Escola Primaria Oeleo.[2]
Der Suco
Oeleo | ||
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Orte | Position[3] | Höhe |
Holgen | 9° 2′ S, 125° 17′ O | 1104 m |
Mologuen | 9° 2′ S, 125° 18′ O | 932 m |
Mologuenlama | 9° 3′ S, 125° 16′ O | 1097 m |
Nelgen | 9° 2′ S, 125° 17′ O | 1010 m |
Oeleo | 9° 2′ S, 125° 18′ O | 999 m |
Tasmil | 9° 2′ S, 125° 17′ O | 1076 m |
Im Suco leben 1192 Einwohner (2015), davon sind 598 Männer und 594 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 84,4 Einwohner/km². Im Suco gibt es 194 Haushalte.[1] Über 90 % der Einwohner geben Bunak als ihre Muttersprache an. Etwa 5 % sprechen Kemak und kleine Minderheiten Tetum Prasa oder Habun.[4]
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Oeleo eine Fläche von 16,11 km².[5] Nun sind es 14,13 km².[1] Der Suco liegt im Verwaltungsamt Bobonaro. Nordöstlich befinden sich die Sucos Malilait und Bobonaro, östlich Ai-Assa und südlich Tapo. Im Westen liegt das Verwaltungsamt Maliana mit seinem Suco Ritabou.
Westlich von Oeleo und Moluguen liegt das Dorf Tasmil. Im Zentrum des Sucos liegen die Orte Holgen und Nelgen und an der Grenze zu Tapo das Dorf Moluguenlama (Moluguenglama).[6]
Im Suco befinden sich die zwei Aldeias Mologuen und Oeleo Taz.[7]
Geschichte
Die Nachbarn Leber, Tapo und Oeleo haben eine langwährenden Konflikt hinter sich. Über Jahrzehnte kämpften die Männer der Gemeinden gegeneinander um Land und Grenzverläufe. Im Bürgerkrieg 1975 kam es zu Gewaltausbrüche zwischen ihnen. Tapo und Oeleo galten als Hochburgen der UDT und waren loyal zur portugiesischen Kolonialverwaltung. Leber galt als Zentrum der pro-indonesischen APODETI. Einwohner aus Tapo beschuldigen FRETILIN-Anhänger, sie hätten 1975 hunderte UDT-Anhänger nach Cova Lima und Westtimor vertrieben. Auch in Leber wurden im August 1975 von der FRETILIN, unterstützt von Einwohnern aus Tapo und Oeleo, hunderte Häuser niedergebrannt und die Bewohner mussten in die Berge fliehen.
Während der indonesischen Besatzungszeit (1975–1999) teilten sich die Dörfer zunächst in Unterstützer und Gegner der Indonesier. In Leber war eine Spezialeinheit der Streitkräfte Indonesiens stationiert, während in Tapo und Oeleo die FRETILIN nun Unterstützung fand. 1975/76 tötete die Indonesische Armee mehrere hundert Einwohner von Oeleo. Hunderte weitere Opfer gab es 1978/79 durch Hunger und Krankheiten. Etwa hundert Männer des Sucos wurden von der indonesischen Armee zwangsrekrutiert. 1986 starben vier Frauen infolge der Maßnahmen des indonesischen Familienplanungsprogramms. Ende der 1990er-Jahre schlossen sich etwa 80 Einwohner der Widerstandsbewegung gegen die Besatzer an, woraufhin viele Jugendliche unter Verdacht kamen, festgenommen und gefoltert wurden. Außerdem gab es Zwangsrekrutierungen zu den pro-indonesischen Milizen (Wanra). Jene die sich weigerten, wurden geschlagen und mit Messern verletzt. 1999 wurden mehrere Jugendliche in die Wanra Dadurus Merah Putih gepresst. Diese brannte in den Wochen vor dem osttimoresischen Unabhängigkeitsreferendum etwa 200 Häuser nieder, verwüsteten weitere und töteten sechs Personen. Viele Einwohner flohen vor und nach der Abstimmung in die Berge. Etwa 200 Familien wurden nach Bekanntgabe des Ergebnisses nach Atambua in Westtimor evakuiert. Dort starben etwa 50 Menschen an Krankheiten, eine wurde ermordet.
2003 wurde ein Treffen von Vertretern aus den drei Sucos organisiert. Das Zusammentragen der Geschehnisse machte ihnen klar, dass die politischen Bündnisse quer durch die Gemeinden gingen und alle drei unter den Konflikten litten. Dadurch soll eine friedliche Zukunft möglich werden.[8]
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Manuel Soares zum Chefe de Suco gewählt[9] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[10] Bei den Wahlen 2016 gewann Januario Meta Tae Bragansa.[11]
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Oeleo (tetum; PDF; 8,5 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Oeleo (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Bobonaro (tetum)
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento des Originals vom 8. November 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 535 kB)
- Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Oeleo (tetum; PDF; 8,5 MB)
- Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento des Originals vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
- Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- CAVR report: Part 10: Acolhimento and victim support (Memento des Originals vom 5. September 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 518 kB)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.