Untermembach
Untermembach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Heßdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Untermembach Gemeinde Heßdorf | |
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Höhe: | 301 m ü. NHN |
Einwohner: | 317 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91093 |
Vorwahl: | 09135 |
Untermembach aus östlicher Richtung |
Geographie
Das Dorf liegt am Membach, der unmittelbar südlich des Ortes eine Kette von Weihern speist (Membachweiher, Dorfweiher) und ein rechter Zufluss der Seebach ist. Im Norden grenzt die Flur Kahlberg an, 500 Meter nördlich liegt ein Neubaugebiet von Heßdorf. Unmittelbar südwestlich liegt der Weiler Mittelmembach. Im Südosten jenseits der Weiherkette liegt das Waldgebiet Hegenig. Im Nordwesten grenzt Acker- und Grünland an.
Die Kreisstraße ERH 14 verläuft nach Beutelsdorf (2,8 km südlich) bzw. nach Heßdorf zur Staatsstraße 2240 (1,5 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft über Mittelmembach nach Obermembach (1,8 km südwestlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde 1468 erstmals urkundlich erwähnt. Im 15. Jahrhundert war das bambergische Dompropsteiamt Büchenbach Lehensträger über sieben Anwesen und einer Schenkstatt. Daneben hatten die Nürnberger Patriziern von Haller einige Güter zu Lehen erhalten. Später erscheinen die Patrizier von Scheurl als Lehensträger. Ob sie die Güter von den Hallern direkt gekauft haben, ist unbekannt. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde der Ort weit weniger in Mitleidenschaft gezogen wie der Nachbarort Obermembach.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Untermembach 13 Anwesen (3 Huben, 2 Halbhuben, 1 Hof, 1 Halbhof, 1 Viertelhube, 1 Achtelhube, 1 Schenkstatt, 1 Haus, 1 Häuslein, 1 Hirtenhaus). Das Hochgericht übte das bambergische Dompropsteiamt Büchenbach im begrenzten Umfang aus, es hatte ggf. an das bambergische Centamt Herzogenaurach auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Dompropsteiamt Büchenbach inne.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Untermembach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hannberg zugeordnet. Es gehörte der 1818 gegründeten Ruralgemeinde Heßdorf an.[5]
Baudenkmäler
- Bildstock
- Martersäule
Religion
Der Ort war bis Anfang des 20. Jh. rein katholisch und ist seit 1574 nach Geburt Mariens (Hannberg) gepfarrt.[4] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Kilian (Kairlindach) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Untermembach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 637 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 83.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 86 (Digitalisat). Ebd. S. 143 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Unter-Membach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 58 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 128.
Weblinks
- Untermembach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Untermembach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- Untermembach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 8. Oktober 2019
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 334 (Digitalisat).
- Untermembach im BayernAtlas. Entfernungsangaben in Luftlinie.
- F. Krug (Hrsg.): Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 128. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 82f.
- H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 86.
- H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 143.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 95 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 877, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1050, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 994 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1043 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1077 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 923 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 680 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).