Balaklija
Balaklija (ukrainisch Балаклія russisch Балаклея Balakleja) ist eine Stadt im Osten der Ukraine und das administrative Zentrum des größten Rajons der Oblast Charkiw mit etwa 30.000 Einwohnern (2015).[1]
Balaklija | |||
Балаклія | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Charkiw | ||
Rajon: | Rajon Balaklija | ||
Höhe: | 87 m | ||
Fläche: | 16,3 km² | ||
Einwohner: | 29.307 (2015) | ||
Bevölkerungsdichte: | 1.798 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 64200 | ||
Vorwahl: | +380 5749 | ||
Geographische Lage: | 49° 27′ N, 36° 51′ O | ||
KOATUU: | 6320210100 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt, 1 Siedlung | ||
Bürgermeister: | Olexander Mykolaiowytsch Litwinow | ||
Adresse: | мікрорайон 3 громадський центр 64200 м. Балаклія | ||
Website: | http://balakleya.kharkov.ua/ | ||
Statistische Informationen | |||
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Geographie
Balaklija liegt am linken Ufer des Donez rund 100 km südöstlich des Oblastzentrums Charkiw. Die Stadt hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Charkiw – Donbass. Zur Stadtgemeinde gehört noch eine Ansiedlung namens Krejdjanka (ukrainisch Крейдянка)[2] mit 31 Einwohnern.
Geschichte
Balaklija wurde als Kosaken-Siedlung im Jahr 1663 gegründet und erhielt ihren Namen von dem hier in den Donez mündenden gleichnamigen Fluss. Von 1796 bis 1891 hieß der Ort nach der russischen Stadt Serpuchow Nowoserpuchow. Seit 1923 ist Balaklija das Zentrum des Rajons und hat seit 1938 den Status einer Stadt. Die Besatzung der Stadt durch die Wehrmacht dauerte vom 10. Dezember 1941 bis zum 5. Februar 1943[3].
Am 10. Dezember 1941 erreichte das deutsche Infanterie-Regiment 131 der 44. Infanterie-Division die Stadt. Zunächst stießen die Wehrmachtseinheiten noch einige Kilometer weiter östlich von Balaklija vor und errichteten dort eine Abwehrstellung gegen die Rote Armee. Am 18. Januar 1942 begann jedoch eine gewaltige sowjetische Gegenoffensive, welche weiter südlich zu einem 100 km tiefen Einbruch in der deutschen Front führte, der als Frontbogen von Isjum in die Kriegsgeschichte einging. Die 44. Infanterie-Division verlegte ihr Infanterie-Regiment 131 wieder zurück nach Balaklija und führte ihm im Laufe der nächsten Wochen und Monate immer wieder neue Einheiten zu um den Eckpfeiler Balaklija zu halten. Die deutsche Front bog sich südlich der Stadt weit nach Westen zurück und konnte bis in den Mai 1942 gehalten werden, bis sich daraus die Frühjahrsschlacht von Charkow entwickelte, bei der die weit nach Osten vorgedrungenen sowjetischen Einheiten vernichtend geschlagen wurden. Das Halten der Stadt Balaklija war dafür eine wichtige Voraussetzung.[4]
In Balaklija befand sich das größte Munitionslager der Ukraine, welches am 23. März 2017 in Brand geriet.[5]
Bevölkerungsentwicklung
1959 | 1970 | 1979 | 1989 | 2001 | 2005 | 2015 |
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21.325 | 30.470 | 32.820 | 35.737 | 32.408 | 30.949 | 29.307 |
Quelle: [1]
Rajon
Der von Balaklija aus verwaltete Rajon Balaklija hat eine Fläche von 1986,44 km²[6] und eine Bevölkerung von 84.332 Einwohnern. Die Bevölkerungsdichte im Rajon beträgt 42 Einwohner pro km².
Söhne und Töchter der Stadt
- Jakow Samoilowitsch Edelstein (1869–1952), Geologe, Geomorphologe und Hochschullehrer
- Oksana Petrussenko (1900–1940), Opernsängerin
- Semjon Grigorenko (1916–2016), sowjetischer Generalmajor und Held Russlands[7]
Weblinks
- offiz. Seite der Rajonsverwaltung (ukrainisch)
- offiz. Seite des Rajon (ukrainisch)
Einzelnachweise
- Demographie ukrainischer Städte auf pop-stat.mashke.org
- offiz. Seite des Ortes (ukrainisch)
- Stadtgeschichte (Memento vom 13. August 2013 im Internet Archive) (ukrainisch)
- Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945., Seite 186 bis 212, Verlag Austria Press, Wien 1969
- Tagesschau.de
- Fakten über den Rajon (Memento vom 18. April 2013 im Webarchiv archive.today) (ukrainisch)
- Григоренко Семён Васильевич, warheroes.ru (russisch)