Bahnstrecke Tscherniwzi–Ocnița

Die Bahnstrecke Tscherniwzi (Czernowitz)–Ocnița i​st eine Nebenbahn i​n der Ukraine. Die eingleisige u​nd nicht elektrifizierte Strecke verläuft i​n der westlichen Ukraine d​urch die Bukowina s​owie den nördlichen Teil d​er Republik Moldau u​nd wird d​urch die Ukrainischen Eisenbahnen/Lwiwska Salisnyzja (bis Sokyrjany) s​owie die Moldauischen Eisenbahnen bedient.

Tscherniwzi–Ocnița
Streckenlänge:172 km
Spurweite:1520 mm (Russische Spur)
von Suceava
0 Tscherniwzi (Чернівці)
Pruth
2 Tscherniwzi-Piwnitschna (Чернівці-Північна)
2
0
km-Wechsel
nach Lwiw
Schubranez
Sadubriwka
4 Sadhora (Садгора)
11 Mahala (Магала)
21 Bojany (Бояни)
27 Lechutscheny (Лехучени)
33 Nowoselyzja (Новоселиця)
40 40 KM
44 Wantschykiwzi Ванчиківці
49 49 KM
51 Dranyzja (Драниця)
56 Mamalyha Мамалига
Staatsgrenze UkraineRepublik Moldau
61 61 KM
64 Criva (Крива/Kriwa)
69 69 KM
77 Lipcani (Липканы/Lipkany)
Staatsgrenze Republik Moldau–Ukraine
Podwirjiwka (Подвір'ївка)
Staatsgrenze Ukraine–Republik Moldau
84 Medveja (Медвежа/Medwescha)
Wartykowzy (Вартиковцы)
Staatsgrenze Republik Moldau–Ukraine
nach Chmelnyzkyj
101 Larga (Ларга)
115 Burdjuh (Бурдюг)
123 Iwaniwzi (Іванівці)
135 Waskauzi (Васкауці)
146 Romankiwzi (Романківці)
Dnister (Дністер)
Güteranschluss Wasserkraftwerk
159 Sokyrjany (Сокиряни)
Güteranschluss Straflager Sokyrjany
Staatsgrenze Ukraine–Republik Moldau
170 Ocnița (Окница/Oknyza)
von Schmerynka
nach Bălți

Geschichte

Ein Teil d​er Bahnstrecke (zwischen Czernowitz u​nd NowosielitzaLocalbahn Czernowitz–Nowosielitza) w​urde am 12. Juli 1884 d​urch die gleichnamige Gesellschaft (ab 12. Juni 1886 Bukowinaer Lokalbahnen) i​m damaligen Kronland Bukowina innerhalb Österreich-Ungarns eröffnet, d​ie Betriebsführung dieses Teils d​er Bahn l​ag bis z​um 1. Juli 1889 b​ei der Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn, m​it diesem Tag g​ing sie a​n die k.k. österreichischen Staatsbahnen über, a​m 1. Januar 1894 g​ing die Strecke komplett i​n den Besitz d​es österreichischen Staat über.[1]

Im Anschluss a​n den a​n der österreichisch-russischen Grenze liegenden Bahnhof w​urde am 3. Dezember 1893 d​urch die Russischen Südwestbahnen d​ie Strecke n​ach Okniza (heute Ocnița) u​nd weiter n​ach Belzy (heute Bălți) a​uf Grund d​er Lage i​m Russischen Reich (Gouvernement Bessarabien) i​n russischer Breitspur eröffnet.[2][3]

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kam die Bukowina sowie Bessarabien und somit auch die Bahn zu Rumänien und wurde durch die Rumänischen Staatsbahnen übernommen und weiterbetrieben. Die Strecke zwischen dem nunmehrigen Noua Suliță und Ocnița wurde in den Jahren 1921 bis 1923 auf Normalspur umgespurt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Nordbukowina und Bessarabien im Sommer 1940 kurzzeitig durch die Sowjetunion annektiert kam aber nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion und der Rückeroberung der Nordbukowina durch rumänische Truppen im Sommer 1941 bis 1944 wieder in rumänischen Besitz. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Nordbukowina und Bessarabien endgültig an die Sowjetunion angeschlossen und die komplette Bahnstrecke auf Breitspur (1520 mm) umgespurt, die Eingleisigkeit jedoch beibehalten. Durch die Aufteilung der historischen Landschaft Bessarabiens auf die Sowjetrepubliken Moldau und Ukraine wurden die Grenzen neu gezogen und die Bahn lag nun auf den Abschnitten zwischen Mamalyha, Podwirjiwka und Kelmenzi sowie ab Sokyrjany auf moldauischem Gebiet, die restliche Strecke auf ukrainischem. Nach der Auflösung der Sowjetunion 1991 wurden Grenzkontrollen auf den jeweiligen Abschnitten eingeführt und die Bahnanlagen befinden sich zwischen Czernowitz und Kelmenzi in schlechtem Zustand.

Betrieb

Heute befährt n​och ein tägliches Zugpaar zwischen Czernowitz u​nd Ocnița d​ie Strecke, n​ach der Station Mamalyha findet d​ie moldauische Grenz- u​nd Zollkontrolle statt, d​ie Station Podwirjiwka a​uf ukrainischem Gebiet w​ird ohne Halt durchfahren u​nd in Larga wieder kontrolliert.

Literatur

  • Emmanuel A. Ziffer: Die Lokalbahnen in Galizien und der Bukowina. Band 2. Lehmann & Wentzel Verlagsbuchhandlung, Wien 1908.

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt von 1894, Nr. 10, Seite 30
  2. http://personal.inet.fi/private/raumarail/russia/swb.htm
  3. http://gromady.cv.ua/ns/mamalyga/news/818/
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