Bahnstrecke Lübeck–Puttgarden
Die Bahnstrecke Lübeck–Puttgarden verbindet als Teil der internationalen Vogelfluglinie Lübeck und die Ostseeinsel Fehmarn in Schleswig-Holstein.
Streckenbeschreibung
Von Lübeck aus werden bis Bad Schwartau die Gleise der Bahnstrecke Kiel–Lübeck benutzt. Die eingleisige Strecke folgt dann über Timmendorfer Strand, Scharbeutz[2], Haffkrug und Sierksdorf der Ostseeküste. Im Güterbahnhof von Neustadt in Holstein zweigt eine Stichstrecke zum Neustädter Personenbahnhof ab. Die Stammstrecke geht weiter durch Ostholstein und erreicht via Lensahn, Oldenburg in Holstein, Großenbrode und nach Überquerung des Fehmarnsunds auf der Fehmarnsundbrücke schließlich den Bahnhof Puttgarden auf Fehmarn.
Geschichte
Entstehen der Strecke Neustadt (Holst) – Oldenburg (Holst)
Die erste Teilstrecke der Bahnstrecke Lübeck–Puttgarden war das 23 Kilometer lange Streckenstück von Neustadt (Holstein) bis Oldenburg (Holstein). Es wurde von der Kreis Oldenburger Eisenbahn gebaut und am 30. September 1881 eröffnet. Erst am 17. Januar 1898 wurde sie weiter in Richtung Lütjenbrode und Heiligenhafen (20 Kilometer) gebaut.
Eine direkte Verbindung von Lübeck nach Neustadt fehlte jahrzehntelang, denn Neustadt war nur mit Umstieg in Eutin (Bahnstrecke Eutin–Neustadt) mit Lübeck verbunden. Erst am 1. Juni 1928 wurde die Direktverbindung Lübeck–Neustadt von der Deutschen Reichsbahn hergestellt.
Idee einer „Vogelfluglinie“
Bereits in den 1920er Jahren griffen die Deutsche Reichsbahn (DR) und die Danske Statsbaner (DSB) die Idee des Ingenieurs Gustav Kröhnke (1826–1904) auf, eine Eisenbahn-Fährverbindung über den Fehmarnbelt zwischen Puttgarden und Rødby einzurichten. Auch eine Brücke über den Fehmarnsund wurde erstmals 1921 geplant. Auf der deutschen Seite gab es, wie oben erwähnt, zu dieser Zeit bereits die Strecken von Lübeck nach Hamburg der Lübeck-Büchener Eisenbahn (LBE) und von Neustadt in Holstein nach Heiligenhafen der Kreis Oldenburger Eisenbahn (KOE), der auch eine Kleinbahn mit Fähre nach Fehmarn gehörte.
Die ersten baureifen Pläne für die Vogelfluglinie entstanden 1940 durch Heinrich Bartmann. Ein formales Regierungsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und dem besetzten Königreich Dänemark wurde am 8. April 1941 unterzeichnet. Nachdem die LBE bereits am 1. Januar 1938 von der DR übernommen worden war, wurden mit der ELE am 1. Januar 1941 und der KOE am 1. August auch die übrigen Eisenbahngesellschaften auf der deutschen Seite verstaatlicht. Im September desselben Jahres begannen sowohl in Deutschland als auch in Dänemark die Bauarbeiten. Sie wurden 1943 bedingt durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen.
Ab 1951: Großenbrode Kai
Die Bauarbeiten wurden 1949 wiederaufgenommen. Dabei wurde die Strecke der ehemaligen KOE modernisiert, eine Umgehungskurve um Lütjenbrode gebaut und die Verbindungsstrecke zur Umgehung von Neustadt fertiggestellt. Auf dem Gelände des früheren Seefliegerhorstes Großenbrode entstand der Bahnhof Großenbrode Kai. Am 15. Juli 1951 eröffneten die Deutsche Bundesbahn und die DSB von hier die Eisenbahnfähre Großenbrode–Gedser nach Gedser auf der dänischen Insel Falster.
Ab 1963: Puttgarden–Rødby
Mit dem Bau der Verbindung von Großenbrode nach Puttgarden im Norden Fehmarns begann man erst 1958. Am 14. Mai 1963 ging in Anwesenheit des Bundespräsidenten Heinrich Lübke und des dänischen Königs Frederik IX. mit der Fehmarnsundbrücke und der Fährverbindung über den Fehmarnbelt die Vogelfluglinie in ihrer heutigen Form in Betrieb. Anlässlich der Eröffnung gab die Deutsche Bundespost eine Sonderbriefmarke heraus. Die parallel verkehrende Eisenbahnfähre von Großenbrode Fähre über den Fehmarnsund bis zum gleichnamigen Ort Fehmarnsund auf der Insel Fehmarn wurde aufgegeben.
Über die Vogelfluglinie verkehrten seitdem viele bedeutende Fernverkehrszüge wie beispielsweise der Nord-Express und der Italia-Express Rom–Kopenhagen. Hinzu kam ein reger Güterzugverkehr. So wurden beispielsweise 1994 laut Deutscher Bahn 190.757 Güterwagen trajektiert. Die D-Züge, der TEE Merkur und die TEEM-Güterzüge Richtung Puttgarden wurden von Diesellokomotiven der Baureihe 221, später mit der Baureihe 218 in Doppeltraktion und den Großdiesellokomotiven der Baureihe 232 bespannt.
Im Regional- und Nahverkehr setzte die Deutsche Bundesbahn zwischen Lübeck und Puttgarden mit der Baureihe 212 bespannte Wendezüge mit Silberlingen ein, die teilweise sogar die Stichstrecken nach Heiligenhafen und Burg auf Fehmarn befuhren.
Ferner fuhr von 1963 bis 1983 in den Sommermonaten der vor allem von Ostseeurlaubern genutzte Fehmarn-Express, der von Köln via Ruhrgebiet, Ostwestfalen, Hannover, Lüneburg, Büchen, Lübeck und einigen Urlaubsorten an der Lübecker Bucht nach Puttgarden beziehungsweise Burg auf Fehmarn verkehrte. Zu zahlreichen nicht an der Strecke liegenden Seebädern, zum Beispiel nach Dahme und Grömitz, gab es Busanschlüsse.
Wegen des starken Verkehrs auf der eingleisigen Strecke wurde die Strecke 1971, zunächst zu Versuchszwecken, mit Zugbahnfunk ausgerüstet. Bereits in den 1970er Jahren wurde die Bedienung der meisten Unterwegshalte zwischen Neustadt und Puttgarden aufgegeben und der Nahverkehr mit Bussen durchgeführt.[3] Auf der Stichstrecke vom Gleisdreieck Lütjenbrode Ost nach Heiligenhafen wurde der Personenverkehr am 30. Mai 1976 und der Güterverkehr am 31. Oktober 1984 eingestellt. Die Strecke ist inzwischen stillgelegt und wurde demontiert. Teilweise befindet sich hier ein Fahrradweg.
Nach der Inbetriebnahme der festen Eisenbahnverbindung über den Großen Belt zwischen den dänischen Inseln Fünen und Seeland im Jahr 1997 wurde die Trajektierung von Güterzügen über den Fehmarnbelt – und damit der Güterzugverkehr auf der Vogelfluglinie – eingestellt. Der internationale Güterzugverkehr zwischen den Großräumen Hamburg und Kopenhagen wird seitdem über Flensburg und Fredericia geführt. Dies bedeutet einen Umweg von 160 Kilometern. Wegen der verminderten Anzahl von Zügen wurden die Bahnhöfe Sierksdorf Bbf, Hasselburg und Beschendorf als Kreuzungsbahnhöfe aufgelassen.
Eine Reaktivierung eines Teils der Inselbahn Fehmarn wurde beschlossen, um Burg, den größten Ort auf Fehmarn, wieder zentrumsnah mit Personenzügen anfahren zu können. Die Landesweite Verkehrsservicegesellschaft Schleswig-Holstein (LVS) legte mehrere Gutachten vor, die die Einrichtung eines Haltepunktes in unmittelbarer Ortsnähe als verkehrlich sinnvollste Lösung darstellten.[4] Hiergegen regte sich vor Ort vereinzelter Protest. Die Bauarbeiten sollten bis Ostern 2010 abgeschlossen sein, eröffnet wurde der neue Bahnhof schließlich zum Fahrplanwechsel Ende Juli 2010.[5]
Die Regionalbahn-Züge von Lübeck zweigen seitdem in Burg West von der Hauptstrecke ab und fahren zum neuen Bahnhof Fehmarn-Burg am Ortsrand. Einige der Züge wenden unmittelbar und setzen ihre Fahrt fort, um zum Bahnhof Puttgarden zu gelangen, andere Züge fahren direkt von Burg aus zurück nach Lübeck.
Lokomotiven und Triebwagen
- VT 12 als Kopenhagen-Express (DB, Kopenhagen–Hamburg) von Gedser kommend beim Verlassen des Fährschiffs Theodor Heuss am Anleger Großenbrode Kai (1959)
- IC3 (DSB, Hamburg–Kopenhagen) bei der Ausfahrt vom Fährschiff in Rødbyhavn (2007)
- ICE 38 (DB, Kopenhagen–Hamburg) von Puttgarden kommend bei einem Zwischenhalt in Oldenburg i. H. (2010)
- Ehemaliger Bahnhof Heiligenhafen
- ICE Kopenhagen–Hamburg überholt RB Neustadt–Lübeck im Bahnhof Haffkrug
Die bekanntesten Lokomotiven der Vogelfluglinie waren die Diesellokomotiven der Baureihe V 200.1, die 1963 fabrikneu vom Bahnbetriebswerk Lübeck aus den Betrieb übernahmen. Sie galten neben den Fährschiffen und der Fehmarnsundbrücke jahrelang als Symbol modernen und schnellen Reisens und wurden so in der Werbung der Deutschen Bundesbahn und der Region dargestellt. Schon zuvor waren schnelle Triebzüge der Baureihe VT 12 als Kopenhagen-Expreß zwischen Hamburg und Kopenhagen über Großenbrode eingesetzt worden.
Ab 1978 wurde die Beförderung der Züge schrittweise durch in Doppeltraktion eingesetzte Lokomotiven der Baureihe 218 übernommen.
Die Deutsche Bahn AG setzte nach der Wende auch Dieselloks der Baureihen 232 bzw. 234 auf der Vogelfluglinie ein.
Dampflokomotiven verkehrten in den 1950er-Jahren nach Großenbrode Kai. Sie fuhren nach Fertigstellung der Fehmarnsundbrücke im Plandienst Puttgarden mangels Drehscheibe oder anderer Wendemöglichkeiten im Bahnbetriebswerk Puttgarden nicht an. Heute verkehren gelegentlich Dampfsonderzüge nach Puttgarden (siehe unten).
1993 übernahmen dänische MF-Garnituren den gesamten Fernverkehr der Vogelfluglinie. Von 2007 bis 2015 verkehrten die meisten Züge mit der deutschen Baureihe 605. Von 2016 bis 2019 fuhren im Fernverkehr nur noch dänische MF-Garnituren. Regionalzüge von Puttgarden nach Lübeck verkehren mit der Baureihe 648; nur an Wochenenden im Sommerhalbjahr fahren zwei Zugpaare Puttgarden–Hamburg und zurück. Diese bestehen aus Doppelstockwagen, gezogen von der Baureihe 218.
Zeitweise pendelte über das Himmelfahrtswochenende eine Museumsdampflok mit historischen Wagen zwischen Oldenburg und Puttgarden.
Betriebsstellen
Bad Schwartau (Bf)
Der Bahnhof Bad Schwartau war mit zwei durchgehenden Hauptgleisen und zwei Überholungsgleisen, sowie vier Anschlussgleisen ausgestattet[6]. Gesteuert wurde die Betriebsstelle von zwei mechanischen Stellwerken der Einheitsbauform von 1941 bis 2003. Danach wurde der Bahnhof auf die restlichen zwei Hauptgleise verkleinert und wird seitdem von dem ESTW Lübeck Hbf ferngesteuert[7]. In Bad Schwartau zweigt die eingleisige Bahnstrecke Kiel-Lübeck ab. Ab hier verläuft die Vogelfluglinie auch eingleisig weiter.
Ratekau (Bf)
Ratekau dient seit 1968 nur noch betrieblichen Zwecken, der Überholung und dem Ausweichen von Zügen. Die Betriebsstelle ist zweigleisig ausgeführt und wird seit 1966 von einem DrS2-Stellwerk gesteuert und wurde im selbigen Jahr auf das Streckenstellwerk Puttgarden Pzf als Fernsteuerung aufgeschalten[8]. Der Bahnhof Ratekau trägt als Bahnhofsziffer die 00.
Timmendorfer Strand (Bf)
Mit zwei Einfahrsignalen und sechs Ausfahrsignalen, einem durchgehenden Hauptgleis und zwei Hauptgleisen, sowie einem Anschlussgleis erschien der Bahnhof Timmendorfer Strand in der Vergangenheit. Der Bahnhof diente seit jeher vor allem dem Tourismus, aber auch den Berufspendlern. Die Gleise 1 und 2 sind über höhengleiche Bahnsteige miteinander verbunden. Am Nebengleis 3 befand sich der Anschluss zum Ort, welcher aber schon früh nicht mehr verwendet wurde. Timmendorfer Strand wird seit 1955 von einem DrS2 gesteuert und seit 1966 in der Regel von Puttgarden ferngesteuert und dort als Bahnhof 01 geführt. Das Gleis 3 ist heute stillgelegt, allerdings noch erhalten.
Scharbeutz (Bf)
Ursprünglich mit zwei höhengleichen Bahnsteigen an zwei Gleisen versehen erscheint der Bahnhof Scharbeutz in einem neuen Glanz mit zwei Außenbahnsteigen. Der Bahnhof besaß nie Anschlussgleise und diente nur der Überholung und dem Ausweichen, sowie den Personenhalten. Scharbeutz hat die Bahnhofsziffer 02.
Haffkrug (Bf)
Der seit 1961 von einem DrS2-Stellwerk gesteuerte Bahnhof Haffkrug mit der Bahnhofsziffer 03 besitzt zwei Gleise mit höhengleichen Bahnsteigen. Dabei ist das Gleis 2 das durchgehende Hauptgleis.
Sierksdorf (Bf)
Sierksdorf weist seit 1963 ein durchgehendes Hauptgleis 2 und ein Hauptgleis 1 auf. Der Bahnsteig – welcher bis 1963 für den gleichnamigen Haltepunkt verwendet wurde – liegt in Südseite, allerdings noch im eingleisigen Bereich. Heutzutage wird Gleis 1 nicht mehr verwendet und ist auf der Nordseite nicht mehr angebunden. So hat der Bahnhof Sierksdorf mit der Bahnhofsziffer 04 nur noch eine Weiche, trotzdem aber vier Ausfahrsignale und zwei Einfahrsignale. Das DrS2 ging 1963 in Betrieb.
Neustadt (Holst) Gbf/Pbf (Bf/Bft)
Das Jüdelstellwerk Neustadt (Holst) Gbf ging zusammen mit einem Einheitsstellwerk 1928 in Betrieb. Ausgestattet mit Formsignalen sind sie bis heute in Betrieb und stellen damit die Betriebsstelle auf der Vogelfluglinie mit den ältesten Stellwerken dar. Der Güterbahnhof verfügte über ein durchgehendes Hauptgleis, zwei Nebengleise und zwei Anschlussgleise, wovon letztere heute nicht mehr verwendet werden, aber noch am Schienennetz angeschlossen sind. Am Güterbahnhof existierte zudem bis in die 1960er ein Ringlokschuppen. Der Personenbahnhofsteil weiste zwei Hauptgleise und ein Nebengleis auf, sowie einen Anschluss zum örtlichen Hafen. Von den Gleisen hat heute nur das Bahnsteigsgleis 2 (heute: Gleis 1) überlebt, Gleis 1 und das Nebengleis sind abgebaut. Zwischen dem Güter- und Personenbahnhof konnte sowohl als Zug-, als auch als Rangierfahrt gefahren werden. Neustadt ist die einzige Betriebsstelle zwischen Ratekau und Burg (Fehmarn), welche nicht aus Puttgarden ferngesteuert wird. Es ist zu vermuten, dass man sich gegen eine Modernisierung in den damaligen Sechzigern aufgrund des hohen Rangierverkehrs entschieden hat.
Hasselburg (Bf)
Der Bahnhof Hasselburg existiert seit 1961 mit einem durchgehenden Hauptgleis, sowie einem Überholgleis. Davor war die Betriebsstelle ein Haltepunkt und zwischen 1952 und 1961 eine Blockstelle. Am durchgehenden Gleis 2 war zudem auch ein Bahnsteig für den Personenverkehr vorhanden. Das Stellwerk der Bauform DrS2 ist seit Beginn der Betriebsstelle in Betrieb. Der Bahnhof wird vermutlich seit ca. 1975 nicht mehr im Personenverkehr angebunden. Die Betriebsstelle wird heutzutage für Zugkreuzungen der RB85 genutzt. Die Bahnhofsziffer für die Betriebsstelle ist die 06.
Groß Schlamin (Bf)
Als einer der größeren Bahnhöfe gilt Groß Schlamin, denn mit einem durchgehenden Hauptgleis, sowie zwei Überholgleisen war der Bahnhof mit der Ziffer 07 für das gleichzeitige Überholen und Kreuzen bestimmt[9]. Die Ausweichgleise 1 und 3 sind heutzutage stillgelegt, wobei Gleis 1 vollständig abgebaut wurde, Gleis 3 aber bis auf den Bahnübergang bei Km 38,200 vollständig erhalten ist. Somit kann man den Bahnhof nicht mehr für Überholungen und Zugkreuzungen verwenden. Die Weichen zu Gleis 3 sind an das Schienennetz der DB angebunden.
Beschendorf (Bf)
Beschendorf ist ein klassischer zweigleisiger Bahnhof mit einem Überholgleis und zwei Weichen. Der Bahnhof dient nur betrieblichen Zwecken. Der Bahnhof trägt die Ziffer 08.
Lensahn (Bf)
Der aus zwei Hauptgleisen bestehende Bahnhof mit der Bahnhofsziffer 09 ist ein mit höhengleichen Bahnsteigen zugänglicher Personenbahnhof. Die Betriebsstelle hatte verschiedene Anschlussgleise aufzuweisen, zum einen nördlich von Gleis 1 (Überholgleis) und östlich von Gleis 2 (durchgehendes Hauptgleis). Im Bahnhofsbereich waren ursprünglich zwei Bahnübergänge vorhanden, wovon allerdings heute nur noch der BÜ am Km 44,768 existiert. Das Gleis 1 ist heute nur noch von nördlicher Seite an das Schienennetz angebunden und wird nicht mehr verwendet, ebenso auch die Anschlussgleise. Planmäßig wird nur noch Gleis 2 im Bahnhof verwendet. Das Ausfahrsignal auf Gleis 1 in Richtung Neustadt (Holst) wurde von der Stellwerkstechnik abgeklemmt.
Grüner Hirsch (Bf)
Der Bahnhof Grüner Hirsch mit der Bahnhofsnummer 10, welche im Jahr 1959 in Betrieb ging, unterscheidet sich kaum von Beschendorf. Das durchgehende Hauptgleis ist das Gleis 2. Die Betriebsstelle dient nur betrieblichen Zwecken und ist vollständig erhalten.
Oldenburg (Holst) (Bf)
Als ICE-Bahnhof mit dem kürzesten Bahnsteig wurde Oldenburg (Holst) betrieben. Der Bahnhof 11 bestand aus zwei Bahnsteigsgleisen mit höhengleichen Bahnsteigsübergängen mit der Bezeichnung Gleis 1 und 2. Weiter südlich liegt das Überholgleis 7 und das durchgehende Hauptgleis 6, welches in das Gleis 2 nördlich übergeht. Zusätzlich existierten zahlreiche Anschlussgleise, welche zum größten Teil von Gleis 7 erreichbar waren. Südlich von Gleis 1 war auch ein Anschlussgleis vorhanden. Inzwischen werden nur noch die Gleise 2, 6 und 7, sowie das Anschlussgleis 4 für den Betrieb verwendet. Die restlichen Anschlussgleise sind zugewachsen. Das ehemalige Bahnsteiggleis 1 ist teilweise noch vorhanden, allerdings von Fehmarn aus nicht mehr an das Streckennetz angebunden.
Göhl (Bf)
Göhl ist mit zwei Hauptgleisen ein Betriebsbahnhof. Das Gleis 2 ist das durchgehende Hauptgleis, Gleis 1 dient zu Überholungen und zum Kreuzen. Der Bahnhof trägt die Ziffer 12.
Heringsdorf (Bf)
Der ehemalige Bahnhof Heringsdorf bestand aus zwei Hauptgleisen und zwei Anschlussgleisen. Er wurde im Jahr 2010 aufgelassen, das ehemalige Gleis 2 dient heute der freien Strecke zwischen Göhl und Neukirchen (Holst). Der Bahnhof hatte die Ziffer 13 inne. Das Gleis 1 wurde fast vollständig abgebaut, ist aber an der Stelle mit der Schlüsselweiche zum Anschlussgleis noch erhalten. Die Signale wurden abgebaut.
Neukirchen (Holst) (Bf)
Mit zwei Hauptgleisen und einem Anschlussgleis wurde der Bahnhof Neukirchen (Holst) eröffnet. Das Anschlussgleis wurde schon früh aus dem Streckennetz der ehemaligen Bundesbahn ausgebaut. Kurios ist, dass bis heute nur eine Flankenschutzweiche in Nordseite auf dem Überholgleis vorhanden ist, allerdings nicht in Südseite. Das Gleis 1 ist heute nur noch aus Nordseite zu erreichen, allerdings stillgelegt. Das durchgehende Hauptgleis 2 ist nach wie vor erhalten. Der Bahnhof trägt die Bahnhofsziffer 14.
Lütjenbrode (Bf/Awanst)
Ursprünglich als Bahnhof ausgeführt und als Verlängerung zum ehemaligen End-Bahnhof Heiligenhafen der Neben-/Kleinbahn Bad Schwartau - Heiligenhafen diente die Betriebsstelle Lütjenbrode. Mit dem Ausbau der Vogelfluglinie in den 1950er und 1960er Jahren wurde eine Verbindungskurve errichtet, um vom Bahnhof Neukirchen direkt nach Großenbrode zu kommen, ohne zu wenden. Der Bahnhof wurde allerdings nach 33 Jahren Betriebszeit im Jahr 1984 aufgelassen und in eine Awanst umgewandelt, welche bis ca. 1990 angebunden wurde. Lütjenbrode war ebenso in die Fernsteuerung aus Puttgarden eingebunden und trug die Ziffer 15. Die groben Gleisverläufe sind noch zu erkennen, die Gleise sind allerdings abgebaut.
Großenbrode (Bf)
Das einzige Stellwerk der Bauform SpDrS59, welches aus Puttgarden ferngesteuert wurde, lässt sich in Großenbrode finden. Man entschied sich zu dieser Bauform, aufgrund des hohen Rangierverkehrs und dem damit verbundenen Einbau von notwendigen Rangierstraßen. Großenbrode mit der Bahnhofsziffer 16 hatte ursprünglich fünf Hauptgleise. Die Bahnsteigsgleise 1 und 2, welche höhengleich zu erreichen waren, verliefen parallel zum Gleis 5, welches sich im Bereich des Gleis 1 trennte. Damit hatte Gleis 1 zwei Mittelweichen. In Großenbrode zweigte zudem die Verbindung nach Großenbrode Kai ab, welche auch über Zugfahrten, allerdings dann nur aus Richtung Lübeck zu erreichen war.[10] Über Rangierfahrten war auch eine Bedienung dieser Betriebsstelle aus Richtung Puttgarden möglich. Im durchgehenden Hauptgleis 2 war eine Mittelweiche für den örtlichen Anschluss vorhanden. Die heute als Gleis 7 (Fortsetzung aus Gleis 1 in nördlicher Richtung) und Gleis 8 (Fortsetzung aus Gleis 2 in nördlicher Richtung) bezeichneten Gleise, hießen ursprünglich Gleis 11 und 12. Zwischen den Übergängen aus Gleis 11/7 auf Gleis 1 und Gleis 12/8 auf Gleis 2 befindet sich ein Weichenpaar, welches einen flexiblen Gleichwechsel ermöglicht, sowie ein Bahnübergang. Die Ausfahrsignale N11 (N7) und N12 (N8) können - im Gegensatz zu den restlichen Ausfahr- und Zwischensignalen - kein Sh 1 zeigen. In der heutigen Zeit ist das Gleis 5, sowie die Verbindung nach Großenbrode Kai vollständig abgebaut, Gleisverläufe sind nur noch sehr schlecht zu erkennen, da inzwischen verschiedene Immobilien auf dem ehemaligen Trassenverlauf stehen. Der Bahnsteig auf Gleis 2 wird nicht mehr verwendet und ist zugewachsen. Auf Gleis 7 und 8 wurden in Richtung Puttgarden jeweils ein Vorsignalwiederholer als Kompaktsignalschirm nachgerüstet.
Fehmarnsundbrücke (Bk)
Auf der Fehmarnsundbrücke, der wohl markantesten Sehenswürdigkeit auf der Bahnstrecke befinden sich zwei Selbstblocksignale (Sbk), welche in Grundstellung Hp 1 zeigen.
Strukkamp (Bf)
Strukkamp ist ein reiner Kreuzungsbahnhof, zwei Weichen, zwei Gleise, vier Ausfahrsignale und zwei Einfahrsignale hängen am DrS2-Stellwerk mit der Ziffer 17. Bevor die Fernsteuerung in Puttgarden in Betrieb ging, war geplant, diese Betriebsstelle aus Burg-West fernzusteuern.[10] Strukkamp ist in der heutigen Zeit nach wie vor so erhalten, wie nach der Inbetriebnahme.
Burg West (Bf) & Burg (Fehmarn) (Bft)
Ca. einen Kilometer vom Personenbahnhof Burg entfernt, entstand der Bahnhof Burg West mit der Ziffer 18. Bis zur Errichtung der Neubaustrecke in den 1960er Jahren spielte Burg eine wesentliche Rolle für die Trasse nach Orth. Lange Zeit war besagte Trasse auch an das Netz der Deutschen Bundesbahn angebunden, welche durch Güterzüge bedient wurde. Fahrten Richtung Orth erfolgten als Rangierfahrt, aus Richtung Orth war die Trasse gegen die neue Bahnstrecke nach Puttgarden mittels Gleissperre und Lichtsperrsignal gesichert. Der Bahnübergang auf der B 207 wies eine Blinklichtanlage mit Halbschranken auf. Mit ehemals sieben Weichen, einer Gleissperre, neun Hauptsignale, zwei Lichtsperrsignale und 18 Zugstraßen war das DrS2 ausgestattet. Das Gleis 2 war das durchgehende Hauptgleis, Gleis 1 diente dem Kreuzen und Überholen zwischen Strukkamp und Puttgarden ohne Halt in Burg (Fehmarn). Die Gleise 3 und 4 stellten die Verbindung zum Personenteil dar. Zusätzlich war auch ein kleines Abstellgleis in südlicher Richtung in der Fortsetzung von Gleis 1 vorhanden. Der Bahnhofsteil Burg (Fehmarn) besaß neben einem Bahnsteig auf dem Hauptgleis 9 auch ein Zugdeckungssignal für Zugkreuzungen, sowie einen Handweichenbereich, welcher durch Schlüsselsperren abgesichert wurde.[10]
Nach einer Stilllegung des Bahnhofsteils Burg (Fehmarn) wurde der Personenzughalt 2010 reaktiviert. Bahnintern wird das Personenzuggleis als Gleis 5 bezeichnet. Die Trasse nach Orth ist seit längerem stillgelegt und auch das Abstellgleis südlich von Gleis 1 wurde abgebaut, genauso wie die Verbindung nach Burgstaaken und die zahlreichen Handweichen. Damit hat das DrS2 noch fünf Weichen, neun Hauptsignale und 16 Zugstraßen unter Kontrolle.
Puttgarden (Bf)
Der Bahnhof Puttgarden ist der größte Bahnhof entlang der Strecke Lübeck - Puttgarden, welche dort auch endet. Mit ursprünglich 130 Weichen (davon 96 elektrische Weichen), acht Gleissperren, 76 Lichtsperrsignale, fünf Haupt- und zehn Hauptsperrsignalen und 129 Gleisstromkreisen, 47 Zugstraßen und ca. 300 Rangierstraßen wurde der rege Zugverkehr in einem Stellwerk der Bauform SpDrS59 geregelt.[10] Der Bahnhof lässt sich fünf verschiedene Bereiche teilen:
- Abstellung und BW
- Güterbahnhof
- Fährbett 1 – Gleise 1–5, sowie 29 & 30
- Fährbett 2 – Gleise 6–16
- Fährbett 3 – Gleise 17–21
Abstellung und BW
Das Bahnbetriebswerk war aufgrund des anstehenden Endes der Dampflok-Ära nicht mit einer Drehscheibe ausgerüstet worden. Aufgrund der fehlenden Elektrifizierung war aber eine Tankstelle für Dieselfahrzeuge vorhanden. Mit 15 Gleisen war ein Abstellen von mehreren Fernzug-Wagenparks problemlos möglich. Angebunden war die Abstellung über elektrische Weichen aus der Nordseite, sowie über das Stumpfgleis 69 auf der Südseite mit Handweichen. Heute ist nur noch das Gleis 64 in der Abstellung und auch nur noch aus Nordseite befahrbar.
Güterbahnhof
Der Güterbahnhof besteht aus sieben Gleisen, wovon die drei Stumpfgleise 75, 76 und 77 zum Bilden von Güterzügen bestimmt waren. Das Gleis 74 war einerseits für die Bedienung der örtlichen Anschlüsse geeignet, wie auch für das Bilden von Zugfahrten in Richtung Lübeck. Die Gleise 72, 73 und 78 waren für ankommende Güterzüge aus Richtung Lübeck/Oldenburg nutzbar. Aus allen Gleisen kann als Zugfahrt in Richtung Lübeck gefahren werden, in die umgekehrte Richtung allerdings nur in die Gleise 72, 73 und 78. In Nordseite sind an den Gleisenden entweder Prellböcke oder hochstehende Sperrsignale angebracht. In Südseite befinden sich an sämtlichen Gleisen der Güterbahnhofs Hauptsperrsignale.
Das Gleis 70 wird – wie das parallel verlaufende Gleis 50 – für Zugfahrten in und aus Richtung Personenbahnhof genutzt.
Fährbett 1 – Gleise 1–5, sowie 29 & 30
Das Fährbett 1 ist von den drei Bahnsteigsgleisen 2, 3 und 5 anfahrbar. An den Gleisen 1, 2, 3 und 5 können Zugfahrten aus Richtung Lübeck enden, in Gegenrichtung allerdings nur an den Gleisen mit Bahnsteig. Die Gleise 4, 29 und 30 dienten zum Abstellen von Zügen, die z. B. in die Fähre verladen werden mussten. Das Fährbett 1 wurde bis zum Schluss der Fährbetriebs mit der Eisenbahn verwendet und ist nach wie vor bei Bedarf nutzbar. Heute sind nur noch die Gleise 2 und 3 in Betrieb.
Fährbett 2 – Gleise 6–16
Das Fährbett 2 ist von den drei Bahnsteigsgleisen 6, 8 und 9 anfahrbar. An den Gleisen 6, 8, 9, 11 und 12 können Zugfahrten aus Richtung Lübeck enden, in Gegenrichtung allerdings nur an den Gleisen mit Bahnsteig, wobei die Gleise 11 und 12 die Fortsetzung der Gleise 72 und 73 aus dem Güterbahnhof darstellen. Das Gleis 13 war für die Verzollung von Waren vorgesehen, die Gleise 14–16 zum längerfristigem Abstellen von Güterwagen. Das Fährbett 2 wird seit 1997 nicht mehr verwendet, ist aber noch angebunden. Sämtliche Gleise wären zwar stellwerkstechnisch nach wie vor zu erreichen, sind aber aufgrund der Ausbreitung der Natur gesperrt.
Fährbett 3 – Gleise 17–21
Das Fährbett 3 wurde am seltensten von den Fähren bedient, da von diesem Fährbett keine Personenzuggleise direkt erreichbar waren. Die Gleise 17 und 18 dienten zur Zwischenabstellung von Güterwagen nach Lübeck. Die Gleise 19 und 20 für Wagen der entgegengesetzten Richtung nach Dänemark. Das Gleis 21 wurde einerseits zum Rangieren von Lokomotiven aus Gleis 78 genutzt, andererseits zur Anbindung des örtlichen Gleisanschlusses. Die Gleise 19 und 20 wurden nach der Einstellung des Fährbetriebs auf dem Fährbett 3 zu Stumpfgleisen umgebaut. Ob die beiden Gleise danach noch verwendet wurden, ist unbekannt. Inzwischen sind sämtliche Gleise nicht mehr befahrbar.
Gegenwart
- EuroCity bei der Ausfahrt aus der Fähre
- Bahnhof Neustadt in Holstein
- Triebwagen der Baureihe 648 am neu eröffneten Bahnhof Burg (Fehmarn)
Die umfangreichen Gütergleise in Puttgarden liegen brach. Der durchgehende internationale Eisenbahnverkehr zwischen Hamburg und Kopenhagen wird seit dem 15. Dezember 2019 und bis zur Fertigstellung der neuen Trasse nicht mehr über die Vogelfluglinie geführt.
Der Bahnhof Neustadt ist ein Kopfbahnhof an einer kurzen, aus Richtung Lübeck nach Osten abzweigenden Stichstrecke. Daher fahren die Fernzüge von Hamburg/Lübeck nach Fehmarn an Neustadt vorbei. Zwischen Neustadt und Lübeck verkehren Regionalbahn-Züge im Stundentakt, zwischen Puttgarden bzw. Burg auf Fehmarn und Lübeck im Zweistundentakt. Diese Züge fahren zwischen Neustadt Gbf (nur betrieblicher Halt) und Lübeck Hauptbahnhof vereinigt.
Als Nachfolger des Fehmarn-Express – dieser umfuhr Hamburg via Büchen–Lüneburg – verkehren InterCity-Züge der IC Linie 30, die im Sommerhalbjahr Fr.–Mo. (in der Ferienzeit täglich) Köln Hauptbahnhof und das Ruhrgebiet via Hamburg mit Fehmarn-Burg verbinden.
Die Intercity-Halte sind: | ICE- und EC-Züge hielten bis zur Einstellung der Linie an folgenden Bahnhöfen:
|
Fernverkehr
Linie | Tabellennummer (Kursbuch Fernverkehr) | Zuglauf | Takt |
---|---|---|---|
IC 30 | (10.4), 10 | Fehmarn-Burg – Oldenburg – Sierksdorf – Haffkrug – Scharbeutz – Timmendorfer Strand – Lübeck – Hamburg-Harburg – Osnabrück – Münster – Gelsenkirchen – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln | Sommerhalbjahr Fr.–Mo.; Sommerferienzeit täglich |
Regionalverkehr
Linie | Zuglauf | KBS | Takt |
---|---|---|---|
RE 85 RB 85 | (Hamburg; nur RE) – Lübeck – Bad Schwartau – Timmendorferstrand – Scharbeutz – Haffkrug – Sierksdorf – Lensahn – Oldenburg – Großenbrode – Fehmarn-Burg – Puttgarden | KBS 140[1] | RE nur am Wochenende im Sommerhalbjahr zwei Zugpaare; RB zweistündlich |
RB 85 | Lübeck – Bad Schwartau – Timmendorferstrand – Scharbeutz – Haffkrug – Sierksdorf – Neustadt in Holstein | KBS 140[1] | stündlich |
Planungen für die Fehmarnbeltquerung
Bis 2029 soll eine feste Querung des Fehmarnbelts als Tunnel errichtet werden.[11][veraltet]
Der Vertrag bezüglich der Hinterlandanbindung der Fehmarnbeltquerung sieht mindestens vor, dass der Streckenabschnitt von Lübeck bis Puttgarden bis zur Fertigstellung des neuen Tunnels elektrifiziert werden soll, ein zweigleisiger Ausbau darf jedoch bis zu sieben Jahre nach Fertigstellung der festen Querung erfolgen. Die Fehmarnsundbrücke darf eingleisig bleiben. Als Nutzen-Kosten-Verhältnis für die Hinterlandanbindung zur Festen Fehmarnbeltquerung wurde 6,7 : 1 angegeben.[12]
Das Land Schleswig-Holstein leitete am 9. Januar 2013 das Raumordnungsverfahren für den Ausbau der Hinterlandanbindung zur Festen Fehmarnbeltquerung ein.[13][14] Nach dem Ergebnis des Raumordnungsverfahrens vom 6. Mai 2014[15] soll eine Neubaustrecke von etwa 55 Kilometer Länge nahe der Autobahn A 1 mit Umfahrungen der Gemeinden Ratekau, Lensahn und Großenbrode gebaut werden. Sie und der Streckenabschnitt auf Fehmarn sollen für 200 km/h ausgebaut werden.[16] Die vorhandene eingleisige Strecke soll nach der Fertigstellung (geplant 2030) stillgelegt werden.[17]
Der Bahnhof Ratekau sollte laut Landesverkehrsplan bis 2012 wiedereröffnet werden.[18] Im Rahmen der Planungen zum Ausbau der Hinterlandanbindung zur festen Fehmarnbeltquerung wurde dies nicht mehr realisiert. Derzeit ist unweit des alten Bahnhofs Ratekau ein gemeinsamer Personenbahnhof mit Timmendorfer Strand geplant.[19]
Im Bundesverkehrswegeplan 2030 sind ca. 1,518 Milliarden Euro für die Maßnahme ausgewiesen.[20]
Während des zweigleisigen Ausbaus und der Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Lübeck und Puttgarden zur Schienenanbindung für die feste Fehmarnbelt-Querung (FBQ) können ab 2022 fünf Jahre lang keine Züge zwischen Puttgarden und Neustadt fahren. Es soll während dieser Zeit einen stündlichen hochwertigen Ersatzverkehr mit Doppelstockbussen zwischen Puttgarden und Lübeck, die einen Zuganschluss in Haffkrug gewähren, geben. Danach wird der Fährbahnhof Puttgarden geschlossen. Ob nach der Eröffnung der Fehmarnbeltquerung ein Haltepunkt in Puttgarden bestehen bleibt, ist offen.[21][22][23]
Mit dem letztinstanzlichen Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 3. November 2020 in Leipzig haben die Planungen für den Fehmarnbelttunnel auch auf deutschem Hoheitsgebiet Bestandskraft erlangt.[11][24]
Literatur
- Friedhelm Ernst: Die Vogelfluglinie. Eisenbahn-Kurier-Special 53, EK-Verlag, Freiburg (Breisgau).
- Olaf Hamelau: Die Eisenbahn in Ostholstein. Sutton-Verlag, Erfurt 2010, ISBN 978-3-86680-589-7.
- Garrelt Riepelmeier: An die See, an die See. In: Eisenbahn Geschichte 71 (2015), S. 4–15.
Weblinks
- Internationale Züge auf der Vogelfluglinie (Memento vom 25. Januar 2008 im Internet Archive)
- Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (Deutsche Bahn AG)
Einzelnachweise
- Abfrage der Kursbuchstrecke 140 bei der Deutschen Bahn.
- Vgl.: Riepelmeier.
- DB-Kursbuch Sommer 1975
- Gutachten der LVS Gegenüberstellung von Varianten für die Bahnerschließung der Insel Fehmarn – Endbericht, abgerufen am 29. Juni 2010
- Jan Bartelsen: Neue Bahnstation Fehmarn-Burg feierlich eröffnet. In: bahninfo.de. 31. Juli 2010, abgerufen am 17. Oktober 2018.
- Strecken und Bahnhöfe. Abgerufen am 1. Februar 2022.
- Bad Schwartau. Abgerufen am 1. Februar 2022.
- Puttgarden Streckenstellwerk Pzf. Abgerufen am 1. Februar 2022.
- Nachlass Klaus Dieter Schwerdtfeger, Kreisarchiv Stormarn: Detailansicht der Stellwand im Streckenstellwerk. In: stellwerke.info. 1969, abgerufen am 1. Februar 2022.
- Hans Wolfgang Sasse: Die Signaltechnik der Vogelfluglinie und ihres Wegbereiters, der Strecke Lübeck - Großenbrode Kai. In: Hans Wolfgang Sasse (Hrsg.): Signal&Draht. 1. Auflage. 55. Jahrgang. Signal und Draht, 1963, S. 69–73.
- NDR: Fehmarnbelttunnel darf nach Leipziger Urteil gebaut werden. Abgerufen am 3. November 2020.
- Ergebnisse der Überprüfung der Bedarfspläne für Schiene und Straße (Memento vom 21. November 2010 im Internet Archive) (PDF; Seite 32)
- Raumordnungsverfahren für die Schienenanbindung zur Festen Fehmarnbeltquerung startet: Pläne werden ausgelegt. (PDF; 17 KiB) (Nicht mehr online verfügbar.) Landesregierung Schleswig-Holstein, 9. Januar 2013, archiviert vom Original am 6. Mai 2014; abgerufen am 31. Januar 2013.
- Femernbælt: Verkehrsanbindung in Deutschland (Memento vom 11. September 2009 im Internet Archive)
- Fehmarnbeltquerung: Entlastung für die Bäderorte. (Nicht mehr online verfügbar.) Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, 6. Mai 2014, archiviert vom Original am 6. Mai 2014; abgerufen am 6. Mai 2014.
- Vogelfluglinie. Abgerufen am 9. Februar 2018.
- Neuer Bahnhof für Timmendorf – Aus für die Bäderbahn. wochenspiegel-online.de, 25. Januar 2017, abgerufen am 5. November 2017.
- LVS Schleswig-Holstein: LNVP 2008–2012. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 19. Juli 2011; abgerufen am 23. März 2009.
- https://www.anbindung-fbq.de/de/vor-ort/pfa-1.html
- Projektdossier für die ABS/NBS Hamburg–Lübeck–Puttgarden (Hinterlandanbindung FBQ)
- Ausbau: Bahnhalt Fehmarn-Burg wird zum Nahverkehrsknoten. nah.sh, 5. Juli 2018, abgerufen am 21. Februar 2022.
- Simon Preis: Nahverkehrskonzept für Fehmarn. (PDF) nah.sh, 4. Juli 2018, abgerufen am 11. September 2018.
- Betrieb endet 2022. In: eisenbahn-magazin. Nr. 9, 2018, ISSN 0342-1902, S. 27.
- Pressemitteilung Nr. 62/2020 | Bundesverwaltungsgericht. Abgerufen am 3. November 2020.