Arco (Trentino)
Arco ist eine Stadt mit 17.927 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) zirka fünf Kilometer nördlich des Gardasees am Unterlauf des Flusses Sarca. Arco liegt in der Provinz Trient. Zusammen mit der Nachbargemeinde Riva del Garda bildet Arco ein zusammenhängendes Siedlungsgebiet von mehr als 30.000 Einwohnern.
Arco | ||
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Staat | Italien | |
Region | Trentino-Südtirol | |
Provinz | Trient (TN) | |
Koordinaten | 45° 55′ N, 10° 53′ O | |
Höhe | 91 m s.l.m. | |
Fläche | 63 km² | |
Einwohner | 17.927 (31. Dez. 2019)[1] | |
Fraktionen | Bolognano, Caneve, Ceole, Chiarano, Linfano, Massone, Mogno, Padaro, San Giorgio d’Arco, San Giovanni al Monte, San Martino d’Oltresarca, Varignano, Vigne di Romarzolo, Vignole | |
Angrenzende Gemeinden | Comano Terme, Dro, Villa Lagarina, Drena, Tenno, Riva del Garda, Ronzo-Chienis, Mori, Nago-Torbole | |
Postleitzahl | 38062 | |
Vorwahl | 0464 | |
ISTAT-Nummer | 022006 | |
Volksbezeichnung | Arcensi | |
Schutzpatron | Heilige Anna | |
Website | www.comune.arco.tn.it |
Allgemeines
Durch seine geschützte Lage umgeben von Bergen (Gardaseeberge, Ausläufer der Brenta-Gruppe) und die Nähe zum Gardasee herrscht in Arco ein Mikroklima, das z. B. das Wachstum von Palmen begünstigt. Die Stadt gilt als Luftkurort (Stazione di cura e soggiorno).
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Arco zum Wintersitz des österreichischen Kaiserhofs (veraltet deutsch Arch). In dieser Zeit entstanden dort zahlreiche Jugendstilvillen von adligen und bürgerlichen Familien, unter anderem die des Erzherzogs Albrecht, der hier 1895 verstarb. Das bauliche Gesamtbild ist auch heute noch erhalten. Die Gemeinde gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Gerichtsbezirk Arco und war Teil des Bezirks Riva.
In den Parkanlagen der Stadt verfügt Arco über ein bedeutendes Arboretum, das auch Mammutbäume beherbergt.
Die Stadt wird jedes Jahr ab Frühling von zahlreichen Touristen bevölkert. Die größte Gruppe machen dabei die Kletterer und Mountainbiker aus.
- Burg, Stadt und Gardasee
- Collegiata dell’Assunta
- Stadtzentrum mit Blick auf die Burg
- Kirche St. Maria in Arco
- Via Vergolano in Arco
Die Stadt wird durch Distrikte und Fraktionen gegliedert, die alle den Namen durchlaufender Straßen haben.[2][3] Arco hat eine Altstadt mit vielen kleinen Gassen, Geschäften und Bars. Mittelpunkt ist dabei die Piazza 3 Novembre (Platz des dritten November), der zentral vor der großen Kirche S.M. Assunta di Arco gelegen ist. Die nach den Entwürfen von Heinrich Fricke erbaute Trinitatiskirche war die erste protestantische Kirche im heutigen Trentino. Das eigentliche Stadtgebiet befindet sich zentral und ringförmig um den Burgberg gelegen. Rings um die Stadt sind zahlreiche eingemeindete Orte (Frazione, Località). Das Ortsgebiet erstreckt sich demnach nach Osten und Westen bis zu den angrenzenden Bergen, nach Norden ist es durch den Ort Dro begrenzt, nach Süden reicht es ein kleines Stück weit sogar bis an den Gardasee zwischen Riva del Garda und Torbole.
Castello di Arco (Burgruine Arco)
Auf dem Burgfelsen über der Altstadt stehen die Ruinen der mittelalterlichen Burgruine Arco. Diese war in verschiedenen Jahrhunderten der Mittelpunkt von Streitigkeiten zwischen Parteien aus Verona, Tirol, Frankreich, Bayern und Mailand. 1495 erstellte Albrecht Dürer ein Gemälde der Stadt mitsamt noch intakter Burg. Von der Burg aus führt ein Kreuzweg auf den Monte Colodri.
Verkehr
Arco liegt an der Staatsstraße SS45bis, die von Trento entlang des westlichen Gardaseeufers bis nach Cremona reicht, sowie an der SS240dir, eine Stichstraße von Nago der Staatsstraße SS240 von Storo nach Rovereto. Rovereto-Süd ist der nächste Anschluss an die A 22, die italienische Brennerautobahn, die im Norden nach Österreich reicht, und im Süden nach Verona beziehungsweise Modena.
Bis 1936 war die Stadt durch die Lokalbahn Mori–Arco–Riva an das Eisenbahnnetz angebunden. Der aufgelassene Bahnhof wird heute als zentrale Busstation (Stazione) genutzt. Von hier aus erreicht man die umliegenden Orte, darunter Rovereto, wo sich der nächste Bahnhof der italienischen Staatsbahn befindet, sowie Riva del Garda am Gardasee, mit dem Schiffsverkehr.
In den letzten Jahren wurden Umgehungsstraßen angelegt, die den Verkehr in der Stadt, besonders zu den Hauptverkehrszeiten, deutlich vermindern.
Sport
Arco ist durch seine Lage ein beliebtes Klettergebiet. Die Berglandschaft um Arco bietet Sportklettergebiete wie auch viele längere alpine Touren bis zu 1000 m Kletterlänge (siehe auch: Klettergebiet Massone). Jedes Jahr im September findet der Rockmaster, ein Kletterwettkampf statt. Vom 2. bis 10. Juli 2011 war Arco der Austragungsort der elften Weltmeisterschaft im Klettern.
Daneben ist Arco Ausgangspunkt vieler Besucher für Mountainbike-Touren sowie für Bergwanderungen.
Am 2. Juni 2001 endete die 14. Etappe des Giro d’Italia in Arco.
Söhne und Töchter der Stadt
- Joseph Franz Valerian von Arco (1686–1746), Fürstbischof von Chiemsee
- Giovanni Segantini (1858–1899), Maler
- Julius Trautzl (1859–1958), Bildhauer und Medailleur
- Luigi Bonazza (1877–1965), Maler
- Giovanni Battista Caproni (1886–1957), Ingenieur und Luftfahrtpionier
- Giancarlo Maroni (1893–1952), Architekt
- Mauro Ottobre (* 1974), Politiker
Städtepartnerschaften
- Schotten, Vogelsbergkreis
- Bogen, Landkreis Straubing-Bogen
- Roccella Ionica
- Maybole
Weblinks
- Offizielle Homepage der Stadtverwaltung (italienisch)
- Stadtbefestigung Arco auf Burgenwelt.org (deutsch)
Einzelnachweise
- Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
- http://www.gardasee.at/orte/arco.html
- http://www.comune.arco.tn.it/