Salò
Salò [saˈlɔ] ist eine italienische Gemeinde und Kleinstadt (comune) mit 10.619 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in der Provinz Brescia, Region Lombardei.
Salò | ||
---|---|---|
Staat | Italien | |
Region | Lombardei | |
Provinz | Brescia (BS) | |
Koordinaten | 45° 36′ N, 10° 32′ O | |
Höhe | 75 m s.l.m. | |
Fläche | 29 km² | |
Einwohner | 10.619 (31. Dez. 2019)[1] | |
Fraktionen | Barbarano, Campoverde, Renzano, Villa, Cunettone, Serniga | |
Postleitzahl | 25087 | |
Vorwahl | 0365 | |
ISTAT-Nummer | 017170 | |
Volksbezeichnung | Salodiani | |
Schutzpatron | San Carlo | |
Website | www.comune.salo.bs.it |
Geographie
Die Gemeinde am Westufer des Gardasees liegt etwa 24 km nordöstlich von Brescia an der gleichnamigen Bucht. Der Ort wird im Norden vom Monte San Bartolomeo (569 m) und im Westen von Monte Covolo (552 m) eingegrenzt. Zwischen beiden Erhebungen, die zu den letzten des hier auslaufenden südlichen Alpenrandes gehören, führt nordwestlich von Salò das Val Sabbia mit dem Fluss Chiese. Südlich von Salò liegt die von der Endmoräne des Etschgletschers hinterlassene Moränenlandschaft der Valtenesi.
Nachbargemeinden sind Gardone Riviera, Gavardo, Puegnago sul Garda, Roè Volciano, San Felice del Benaco, Vobarno sowie Torri del Benaco in der Provinz Verona. Salò ist nicht nur als Badeort bekannt, sondern auch eine viel besuchte Einkaufsstadt.
Klima
Durchschnittliche Klimadaten von Salò (1961–2010)
Quelle: ISPRA (Temperaturen: 1981–2010); Archivio climatico DBT, ENEA (Niederschlag, Sonnenstunden: 1961–1990) |
Geschichte
In der Römerzeit als Pagus Salodium gegründet, residierten im Mittelalter in Salò die Visconti. 1337 wurde Salò zur Hauptstadt der Magnifica Patria, einem Zusammenschluss der westlichen Gemeinden des Gardasees und einem Teil des Sabbiatals. Ab 1440 kontrollierte die Republik Venedig die Stadt.
1887 erhielt Salò Bahnanschluss an der Straßenbahnstrecke Brescia–Salò–Gargnano, die bis 1921 etappenweise bis nach Gargnano verlängert wurde. 1954 wurde der Betrieb auf dem zuletzt verbliebenen Streckenteil Brescia–Sàlo eingestellt.
Von 1943 bis 1945 war Salò de facto die Hauptstadt der Italienischen Sozialrepublik von Mussolini unter der militärischen Protektion des Großdeutschen Reiches. Aufgrund dessen benannte Pier Paolo Pasolini seinen Film Salò o le 120 giornate di Sodoma (Salò oder die 120 Tage von Sodom) nach der Stadt.
Ein bekannter Jugendstilbau ist die Villa Laurin, in der das Außenministerium untergebracht war und die heute ein Hotel ist.
Sehenswürdigkeiten
- Der Dom Santa Maria Annunziata ist sehr groß. Auch wenn die äußere Backsteinhülle das nicht vermuten lässt, so ist diese Kirche doch ein bedeutendes Werk der Spätgotik. Das Fußbodenmosaik hat eine dreidimensionale Wirkung.
- Der Palazzo del Podestà beherbergt heute das Rathaus.
- Die lange Uferpromenade (Lungolago Zanardelli) bietet einen Blick auf eine Reihe von Palästen und Arkaden.
- Das Kunstmuseum MUSA (abgekürzt für Museo di Salò).
- Bucht von Salò
- Porta dell’Orologio
- Hafen von Salò
- Dom Santa Maria Annunziata
- Palazzo del Podestà
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt sind u. a.:
- Gasparo da Salò (1540–1609), Geigenbauer
- Carlo Pallavicino (1630–1688), Komponist (wirkte auch am Dresdner Hof)
- Ferdinando Bertoni (1725–1813), Organist, Kapellmeister und Komponist
- Marco Enrico Bossi (1861–1925), Orgelvirtuose und Komponist
- Gian Ferdinando Tomaselli (1876–1944), Bahnradsportler, Motorrad- und Automobilrennfahrer sowie Konstrukteur
- Luigi Comencini (1916–2007), Filmregisseur
- Giorgio Fulco (1940–2000), Romanist und Italianist
- Renata Mansini (* 1968), Wirtschaftswissenschaftlerin und Hochschullehrerin
Der 1945 verstorbene Politiker Benito Mussolini ist Ehrenbürger der Stadt.[2]
Einzelnachweise
- Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
- Benito Mussolini bleibt Ehrenbürger von Salò am Gardasee. In: Die Presse. 14. Februar 2020, abgerufen am 5. November 2021.