Antimon(V)-sulfid
Antimon(V)-sulfid (auch Goldschwefel genannt) ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Antimon und Schwefel. Es besitzt die Formel Sb2S5, die genaue Struktur ist jedoch nicht bekannt.[2]
| Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
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| Name | Antimon(V)-sulfid | |||||||||||||||||||||
| Andere Namen | 
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| Summenformel | Sb2S5 | |||||||||||||||||||||
| Kurzbeschreibung | 
 orange-gelbes geruchloses Pulver[1]  | |||||||||||||||||||||
| Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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| Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
| Molare Masse | 403,82 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
| Aggregatzustand | 
 fest  | |||||||||||||||||||||
| Dichte | 
 4,12 g·cm−3[1]  | |||||||||||||||||||||
| Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||
| Löslichkeit | 
 nahezu unlöslich in Wasser[1]  | |||||||||||||||||||||
| Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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| Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. | ||||||||||||||||||||||
Geschichte
    
Antimonpentasulfid ist bereits seit dem 16. Jahrhundert bekannt.[3]
Gewinnung und Darstellung
    
Hergestellt wird Antimon(V)-sulfid industriell durch Zersetzung von Natriumthioantimonat-Nonahydrat (Schlippe'sches Salz, 1821 von Karl von Schlippe entdeckt), einer Verbindung von Natriumsulfid mit Antimon(V)-sulfid (Na3SbS4 · 9 H2O), durch sehr verdünnte Schwefelsäure. Dabei fällt Antimon(V)-sulfid als orangeroter Niederschlag aus.
Eigenschaften
    
Antimon(V)-sulfid ist ein feines, orangerotes, geruch- und geschmackloses Pulver. Es ist unlöslich in Wasser und Ethanol, löslich in Kalilauge und Ammoniumsulfidlösungen. In Salzsäure löst es sich unter Abscheidung von Schwefel und Entwicklung von Schwefelwasserstoff als Antimon(III)-chlorid. Bei Lichteinwirkung oder Erhitzen spaltet es sich in Antimon(III)-sulfid und Schwefel.[1] Anders als Schlippe'sches Salz scheint Antimon(V)-sulfid eine Antimon(III)-Verbindung mit Disulfid-Gruppen zu sein.[4]
Verwendung
    
Aufgrund der im Vergleich zum Antimon(III)-sulfid geringeren Toxizität wurde A. industriell z. T. als Ersatzstoff für diesen eingesetzt.[1] Antimonpentasulfid wurde früher zum Vulkanisieren von Kautschuk verwendet. Die derartig vulkanisierten Gummiwaren waren charakteristisch rot gefärbt. Heute wird es für Feuerwerksartikel und Pigmente eingesetzt.[2] Anwendung fand Antimon(V)-sulfid früher nur medizinisch bei katarrhalischen Leiden. Die Wirkung wurde jedoch auf die früher üblichen Verunreinigungen durch Arsenverbindungen zurückgeführt.
Sicherheitshinweise
    
Antimon(V)-sulfid muss vor Licht und Luft geschützt aufbewahrt werden, da andernfalls eine Oxidation eintritt.
Einzelnachweise
    
- Eintrag zu Antimon(V)-sulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 14. Februar 2017. (JavaScript erforderlich)
 - A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 973 (Leseprobe: Teil A – Grundlagen der Chemie Der Wasserstoff. Google-Buchsuche).
 - Abhandlung über Goldschwefel (Memento vom 18. Januar 2016 im Internet Archive)
 - G. G. Long, J. G. Stevens, L. H. Bowen: The oxidation number of antimony in antimony pentasulfide. In: Inorganic and Nuclear Chemistry Letters. Band 5, Nr. 1, 1969, S. 21–25, doi:10.1016/0020-1650(69)80231-X.
 


